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Dresdner neueste Nachrichten : 04.06.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193506040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-06
- Tag1935-06-04
- Monat1935-06
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 04.06.1935
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43. Jahrgang Dienstag, 4. Juni 4933 7lr. 12S «runvpwt«, ble » uuo breit« «m-ZeN, 'm «nzeigenprene. „ «p,..»,, r» «- »««. tw r«r««»« 1.1° NM. Rabatt »ach Stoff., v Anr-Ig.npr-I.Nff. Nr 4 Sriefgebüly für Suchstadenanzetgen so Nps. auSschl. Porto. .MS »> ^,k>ng an bestimmt.» Lag« und Plätze» wlrd k.,n.S«Er übrrnomm.» mit Handels« und Industrie «Zeitung L«r'E.L- " Halbmonatl.lMRM. Postbezug monatt.2,00RM.emschl.4ZRpf.Postqeböhren lohne Zustestunqsgebghrj Kreuzbandsendungen: Für dl. Woche 1,00 RM. SLriftlellvag. Verlag und SauvtaefthDSstelle: VreSden-A., Zerdinandstraße 4 Stnzelnvmmer iv Rpf., -uß.rhaib sr°ß.Dre«de»« 15 Äpf. - « . r.rnn,,. Ortsverkehr Sammelllllmmer 24601. Hernvettehr 14194,20024,27981-27983 . 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Ter junge ehrgeizige Pal- inade, die Hoffnung der Nadikalsozialen in sinanz- politischen fragen, der am Sonnabend offiziell vom Elysve als Finanzministcr genannt wurde, hat sich im «ause des Tages den Hall noch einmal überlegt und schied aus. Das mag darauf zuriirkzusiihrcn sein, daß die Regierung dem znnächst als Staatsminister vor gesehenen Saillaux besondere Vollmachten zur Beaufsichtigung Palmadcs gegeben hatte. Palmade gefiel das nicht, er meinte, wenn er schon den Anweisungen Eaillaux' folgen solle, so überlasse er diesem auch gern die persönliche Verantwortung. Aus Drängen des Präsidenten der Republik hat sich Eaillaux dann bereit erklärt, trotz seiner 72 Jahre das Amt des FinanzministcrS zu übernehmen. Eaillaux hat aber erklärt, daß er nur solange Ftnanzminister bleibe, bis er die Flüssigkeit des Kapitalmarktes, der durch viele Anleihen seit 1928 überlastet sei, wicderhcrgcstcllt habe, und bis die Auf rechterhaltung der französischen Währung gewähr leistet sei. Dann müsse ein andrer das Finanzministerium übernehmen, während er selbst nur noch als StaatSminisler der Negierung angehören würde. Der zweite Betriebs unfall entstand dadurch, daß der als Minister für die Landwirtschaft vorgesehene Nadikalsozialc Non sich ebenfalls weigerte, das ihm zugcdachte Amt zu über nehmen, und zwar mit dem Hinweis, er ver stünde viel zu wenig von der Landwirt schaft, um einen derartigen Posten zu über nehmen. Diese Ablehnung hat in politischen Kreisen großes Aussehen erregt, da nach der bisherigen parla mentarischen Gepflogenheit in Frankreich für hohe Ministcrämtcr keine sachlichen Kenntnisse notwendig erscheinen. Die Ausnahme der Negierung in der Oefscntlichkcit und in der Preise ist zurückhaltend. Immerhin gibt cS auch keine großen Angriffe, da ja niemand etwas Besseres vorzuschlagen hätte. Man nimmt an, daß daö Parlament so schnell wie möglich in die Ferien geschickt werben wird. Wahrscheinlich wird in der Kammer zwischen dem IN. und 1.",. Juni das Beendigungs gesetz dieser Session verlesen werden: die Kammer soll dann erst wieder im Oktober zusammcntrctcn. Morgen wird die Kammer die Regierungserklärung entgegen nehmen. Man rechnet mit einer bisher unbekannten Kürze der Erklärung, in der die Regierung ihre Auf gabe dahin, umrcißt, der Spekulation das Wasser ab- zngraben, den Franken in jeder Weise zn sichern, die Finanzlage des Staates wieder in normale Bahnen z» lenken und schließlich die Wirtschaft anznknrbeln. ES steht fest, daß die Negierung keinerlei Dis kussion über ihre Erklärung zulasten, son dern die Kammer sofort vor die Abstimmung über das Vertrauensvotum stellen wird. Weihe des Thingplatzes in Kamenz Ein Werk von größter knlturpolitischer Bedeutung sand gestern seine Krönung durch die Weihe des großen ostfächsischen Thingplaßes in K a m e n z, zu der Reichostatthalter Gauleiter Mutschmaun er schienen war. Kurt Heynickcs Spiel von deutscher Arbeit „Neurodc" war wieder von hinreißender Wucht. tAir berichten ans Seite 5 unsrer heutigen Ausgabe, Die sndelendentsche Sammlung Kabinett Malypetr neu gebildet — Die Landjugend verläßt die Spina-Partei Der „Note Gürtel" um Paris Weitere Wahlgewinne der französischen Kommunisten X Paris, 8. Juni Die Stichwahlen zum Generalrat des Ectnc- Tepartements am gestrigen Sonntag haben der sozia listisch-kommunistischen Einheitsfront einen glatten Sieg eingetragen. ES galt, in den Landgemeinden 5» Gencralräte zu wählen, die sich zu den 90 Pariser Stadträte» gesellen. Die Kommunisten allein haben nicht weniger als 20 Sitze für sich erobern kön nen, d. h. 19 mehr, als sie bisher besaßen. Es ist allerdings zn berücksichtigen, daß die Landgemeinden früher mir «o Gencralräte stellten. Diese neuen zehn Sitze haben die Kommunisten aber allein für sich ge wonnen und außerdem noch neun. Die Sozia listen, die in einer Front mit den Kommunisten in die Stichwahlen gezogen sind, haben nur zwei weitere Sitze hinzugcwinncn können. Mit sieben Vertretern sind sie um eine Stimme schwächer als im alten Generalrat. Weitere Opscr sind die Unabhängigen Sozialisten, die zwei Sitze verloren haben, und die Radikalsozialen, die ihre sämtlichen drei Sitze haben Schweizerische „Kriseniniiiative" abgelehni X Bern, 8. Juni Das Schweizer Volk verwarf in der gestrigen Ab stimmung mit rund SM MV Nein-Stimmen gegen 426000 Ja-Stimmen daö von marxistischen und gewerk schaftlichen Kreisen auSgegangene Volksbegehren, das die Ausnahme eines neuen Artikels in die Bun desverfassung forderte. Ls handelt« sich dabei um die sogenannte „K r i s c n i n i t i a t i v c", nach der in die Bnndcsvcrsassung Bestimmungen gegen die Senkung der Löhne und über die Erhaltung des jetzigen Preis niveaus ausgenommen werden sollten. Tie Gegner der Vorlage bekämpften diese hauptsächlich mit dem Hin weis darauf, daß'die Durchführung aller geforderten Maßnahmen die finanzielle Tragsähigkeit des Staates überschreiten und die Oberhoheit der Kantone beein trächtigen würde. Man betonte, es handle sich um Experimente mit einem utopischen marxistischen Zu kunstsstaat, die schwerste tzdirlschastliche Gefahren brächten. Die Bestimmungen über dir schweizerischen Volksbegehren verlangen, haß nicht nur eine Stimmen- abgebcn müssen. Die übrigen Parteien haben zwar ihre Sitze im Generalrat behaupten können, wobei aber zu bedenken ist, daß dies bei der erhöhten Zahl der Sitze praktisch einen Verlust bedeutet. Im einzelnen verteilen sich die äO Mandate der Pariser Landgemeinden wie folgt: Kommunisten 29, Sozialisten 7, Ncusozialistcn 2, Unabhängige Sozia listen 2, Rabikalsoziale 0, LinkSrepublikaner 6. Unab hängige Radikale 2, BolkSdemokratcn 2. Ter „Note Gürtel" um Paris prägt sich also immer schärfer aus. Außerdem ist aber !m gesamten Generalrat die Mehrheit von den Rechts parteien aus den linken Flügel über- gegangen. Das wird wahrscheinlich zur Folge haben, daß an der Spitze des GeneralratcS ein Ver treter der Roten Einheitsfront stehen wird, an der Spitze des Stadtrates aber ein Vertreter der Rechten. Man sieht in Paris heute schon unangenehme politische und verwaltungstechnische Verwicklungen voraus, die sich aus einer solchen Lage ergeben können. Mehrheit im Bundesgebiet sich für den zur Abstimmung stehenden Antrag entscheidet, sondern daß auch in jedem einzelnen Kanton eine Mehrheit erzielt wird. Achtzehn Kantone verwarfen die Vorlage, nur vier Kantone nahmen sie an. Die.Stimmbeteiligung betrug 84 Pro zent. Mit der Ablehnung -er Vorlage entfallen alle an das Problem Währung und Preisbildung in der Schweiz geknüpften Kombinationen. Solland- Wirtschaft-Minister zuriMgetreten X Haag, 8. Juni. lDnrch Fnnksprnch, Wirtschastsminister vi. Ltcenberghe ist über raschend zurückgetreten, was in politischen und parla mentarischen Kreisen großes Aussehen hcrvorrics. Sicherem Vernehmen nach begründet Steenberghi seine Demission damit, daß seiner Auffassung nach allein eine Devalvation die Wirtschaftslage der Ntedcrlände grundlegend verbessern könne. Ta er jedoch mit dieser Auffassung innerhalb des Kabinetts fast allein gestandcn habe, habe er sich zum Rücktritt entschlossen. Das RücktrittSgcsnch ist von der Köntgiü bereits genehmigt worden. «Prag,». Juni Die Umbildung der tschechoslowakischen Negierung durch den bisherigen Ministerpräsidenten Main« pctr ist nunmehr vollzogen. Der Regiernngskoali- tion gehören die gleichen Parteien wie bisher an, neu hinzugctretcn ist lediglich die tschechische Gc- werbcpartei. Weiter iln Kabinett bleiben auch die beiden deutschen Minister Spina iBnnd der Landwirtes und Ezcch sSozialdcmokrats, obgleich ihre Parteien bei den Wahlen vernichtend geschlagen worden sind. Ezcch übernimmt das bisher von Spina verwaltete Gesundheitsministerium, während Spina Minister ohne Portefeuille wird.' In den übrigen Ministerien werden keine wesentlichen Veränderungen durchgestihr«. Die Versuche, die deutsche Ehrist- lich, Soziale Partei und die slowakische katholische Volkspartei an der Regierung zu beteiligen, sind gescheitert. Die neue Regierung Malypetr verfügt im Abgeordnetenhaus über eine Mehrheit von 82 und im Senat über eine Mehrheit von 14 Stimmen. Tas neue Kabinett ist durch die Beteiligung der tschechischen Gcwerbepartei noch viel deutlicher cinx rein tschechische Regierung geworden. Es liegt aus -er Hand, daß die beiden deutsche» Minister Spina und Ezcch »nn erst recht gänzlich cinslnßlvS geworden sind. Tas gleiche Schicksal hätte natürlich auch einen von den deutschen Eyri'tlichsozialeu ge stellten Minister betroffen, und deshalb hat cs diese Partei schließlich abgelchnt, sich an der Koalition zn beteiligen. Der Führer der Ehristlichsozialrn, H i l g e n r e i n e r, hat an den Ministerpräsidenten Malypetr einen Bries geschrieben, in dem er erklärt, die Rcgicrnngsbeteilignng einer deutschen Partei könne nur im Einvernehmen mit allem bentschcn Parteien ersvlgen und nur dann, wenn der Erfolg im Interesse des Sudetcudeulschlums gesichert erscheine. Im übrigen weist Hilgenreincr daraus hin, daß leine Partei mit der S u d c t e n d e n t s ch e n Partei Konrad Henleins i» Fühlung getreten sei. Es ist danach anznnehnien, daß eine engere Zusammen- arbeit zwischen der Sndclcndculschcn Partei und den Ehristlichsozialcn zustande kommt, womit die Stellung Henleins eine weitere Stärkung erfahren und die all gemeine sudetendentschc Sammlungsbewcgung weitere Fortschritte machen würde. Ter Wahlausgang hat bewiesen, daß damit auch den Wünschen der ganz großen Mehrheit der Sn- detcndcntlchcn Rechnung getragen wird. Um so größer ist innerhalb des LndeteiirvutichtumS die Entrüstung darüber, daß sich der Bund der Landwirte — ans die deutschen Sozialdemokraten, denen alle nationalen Interessen gleichgültig sind, hat man ja von Anfang an nicht gerechnet — abermals von der Gesamtsronl getrennt hat. Auch Wähler, die noch vor lt Tagen sür den Bund der Landwirte gestimmt haben, geben ihrer Empörung Ausdruck. So Hai der Bczirksverlranensmaiin des Bundes in Aussig, l)i. Mittig, seinen Austritt crllärt. Der Führer der Deut scheu Landjugend, Hacker, hat ans sein Abgeordnetenmandat verzichtet, und die Deutsche Landjugend hat ans einer in Teplitz-Schönan abgc- haltencn Tagung ihre Lvslös n ng vo m Bund der Landwirte erklärt. Der Minister Spina hat also nunmehr so gut wie niemand mehr hinter sich. Deutschlands Flottendelegierte in London Telegramm unsres Korrespondenten H. London, 3. Juni Tic deutschen Tclcgicrten für die Flottebespre- chnngen trafen gestern nachmittag in London ein. Die Delegation besteht, wie schon berichtet, ans Botsck-astcr v. Ribbentrop, Konteradmiral Schuster und Kapitän z. L. K i d c r l c n. In ihrer Begleitung be finden sich u. a. Professor Gras v. Dürckheim-Mont Martin, Ncgicrnngsrat Schmidt, Attattw l)r. Kort und der Adjutant Herrn v. Ribbentrops, Tvrner. Im Lause des heutigen Tages werden die Delegierten von Sir John Simon und höchstwahrscheinlich auch von Macdonald sowie dem ersten Lord der Admiralität empfangen werden. Bekanntlich sind diese Flotten besprechungen informatorischer Art und werden daher auch nur von Sachverständigen geführt werden. Anschlag auf den Staatspräsidenten von Uruguay X Montevideo, 3. Juni Aus den Präsidenten von Uruguay, Terra, wurde am Sonntag ein Anschlag verüb«, als er einer Nennveranstaltung zu Ehren des in der nruguayischen Hauptstadt weilenden brasilianischen Präsidenten Var gas beiwohnte. Terra kam mit einer vcinoerleßung davon. Der Täler, Bernardo Garcia, ein Anhänger der Unabhängigen Nationalislenpartei, näherte sich dem Präsidenten, als dieser 1)r. VargaS zu einem Büfett begleitete, und feuerte aus unmittelbarer Nähe mit einem Revolver einen Schuß aus ihn ab. Terra stürzte sich sofort aus den Täter und riß ihm die Waffe aus der Hand. Garcia versuchte, zu fliehen, wurde aber von der Menge scstgeßalten und mißhandelt. Nach seiner Festnahme versuchte er, Selbstmord zu verüben, wobei er sich verwundete.
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