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Dresdner neueste Nachrichten : 19.06.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193506197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-06
- Tag1935-06-19
- Monat1935-06
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.06.1935
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Dresdner Neueste Nachrichten «r-MWM-mii Handels« und Industrie «Zeitung VVS'mL' -MLD vuo-Zea« tm Lerttilt 1/lo IM. Rabatt nach Staffel v. Anzelgenprelettst, ' Halbmonqtl.lMNM. Postbezug monatl.2,ooNM.einschl.4SNpf.postgebghre!, Mr.» Lrlefgebühe für Suchstadenanzeigen so Rpf. au«schl.port». Aliratn- lohne Zustrstunglgeböhr). Kreuzbandsendungen: Für die Woche 1.00 RM. Altung an bestimmt«, Tag« und Plätzen wirb kein. Gewähr übem-mmen. Skhrlftlellung, Verlag und SavpIgMäfttfielle: VreSdeN'A^ Zerdlnandstraße 4 Einzelnummer 10 M, außerhalb Sraß.Vr-Sd-ne 15 Rpf. Postadresse: VreSden««.l. Postfach«- Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601. 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Alle, die in persönlichem Leid von dem furchtbaren Unglück betroffen worden sind, wissen, dak sie nicht einsam stehen, sondern daß bas ganze Deutschland mit dem Herzen und mit der Lat bei ihnen ist. Hentc mittag wurde Abschied von den Loten genommen. Aber niemals werden sie vergessen sein. Ammer werden sie leben im Gedächtnis ihres Volkes als vorbild, liche Arbeiter, als Helden der Pflicht und des Opsers. Der Führer ehrt die Toten X Wittenberg, 18. Juni Mit sommerlicher Glut scheint die Sonne über ein Flaggenmeer» tu dem das Schwarz der Flore die Trauer kundtnt. Schon In den frühen Morgenstunden rücken die Kolonnen der Gliederungen der Bewegung an: SA., SS., Arbeitsdienst und all die andern im Ehrenkleid des Dritten Reiches. Kein Spiel rührt sich. Die Schellenbäume der Kapellen sind geschultert. Den Rhythmus geben allein die hallenden Schritte der For mationen. Aus Wittenberg-Stadt und -Land strömt alles dort hinaus, wo ein furchtbares Unglück Men schenleben zerstörte, wo deutsche Volksgenossen aus dem Schilde liegen, ehrenvoll als Opfer der Arbeit. Durch die reisenden Felder geht es von Witten berg aus noch einmal vorüber an den Häusern und Schuppen mit den letzten Spuren des Unglücks, dessen Opfer nun in heimatlicher Erde zum ewigen Schlaf gebettet werden sollen. Ter Wind streicht über üppiges Getreide. Schon neigen sich die Halme unter der reifenden Frucht. Dort sieht man eine» Schlag, -en ein Hagelwetter zu Boden gewalzt hat. Zermalmtes Korn, das verging, ehe es Frucht trug. Daneben die wogenden Felder, die der Ernte entgegenretfen. Trauben in Reinsdorf 60 Tote in den Särgen, die das Unwetter einer Katastrophe aus dem Leben ritz. Um ihre Särge herum die ArbettSkameraden und Volksgenossen aus den Betrieben, die we'terarbeiteu werden und das Gedenken ihrer toten Brüder für alle Zeit ehren werbe» durch die Hingabe, die sie bewiesen. In der Totenhalle In der Kapelle der Westsälisch-Anhaltischen Spreng stoff AG. stehen die 66 Särge bereit zum letzten Gang der Toten, die sie bergen. Der schönstelSchmuck.der einem deutschen Toten gegeben werden kann, das blutrote Fahnentuch mit dem schivarzen Kreuz auf weißen Grund deckt sie und wird sie in die kühle Erde begleiten. Jeden Sarg umgibt «in grüner Kranz mit weißen Nelken, die sich leuchtend abheben von dem mit schwär- zen Stoffen bezogenen Wänden. Große Hakenkreuz- sahnen hängen an den Längsseiten. Durch Trauer flore werfen die wenigen Lampen ein spärliches Licht aus das TotenhauS. Dte Altarwanb ist in einen Lor beerhain verwandelt. An dem leicht flackernden Licht von Hunderten von Kerzen aus Len Kandelabern strahlt durch das Dunkel das Kruzifix. Zu beiden Seiten der ChristuSftgur des Altars stehen große Schalen mit weißen üppigen Päonien. Mitten durch die Reihen der Särge führt zum Altar ein Gang, ein gefaßt von dichten Asparagusranken mit Streifen von weißen Federnelken. Von draußen her hallt der Schritt der Kolonnen. In dem Werk ist Ruhe. Gedämpfte Kommandos und das Anrttcken von SA. künden dte Ueberftthrung der Toten auf Len freien Platz vor dem Werk, auf dem dte Trauerfeier stattsindet. Je sechs Männer betreten die Kapelle und erheben den Arm »um Gruß. Dann tragen sie die teure Last hinaus. ,ZhrstarbtfürVeutschland,euchunsreTreue" Langsam füllt sich der Platz, der ringsum von Bäumen umgeben ist. Rechts und links von dem er höht«« Podium, von dem Göring der Toten gedenken wird, stehen in langer Reihe die schwarz verhängten Bänke für die Angehörigen und die Ehren gäste. Daneben dte 60 Särge, geschmückt mit der Haken kreuzsahne. Zu Füßen der Särge liegt fe ein Lorbeer- kränz mit der Inschrift: „Unfern toten Kame raden— dt «trauernde Nation." Iw bunter Fülle Hortensien in allen Farben, die sich tn langem Band« ringsum die Särge ziehen. Der Mittelweg zwischen den StzrgenMrd abgeschlossen durch ein hohes schwarzes Kreuz, zu Men Füßen ein riesiger Lotbeer- Hinter de» Toten haben die Feldzeichen der SA. Ausstellung genommen. Landcspvlizci »nd die Ehrctz- svrmativncn sämtlicher Gliederungen der Bewegung säumen die beiden Selten, und im Hintergrund der Särge unabsehbar im Felde, das ein dunkler Kie fernwald abschließt, die Belegschaft des Werkes, aller Industriebetriebe Wittenbergs und die Bevölkerung. Während in den Nnsahrtöstraßcn zum Werk TA., SS. nnd Arbeitsdienst Spalier bilden, hat die Hitlcr- standarte ans dem Platz Ausstellung genommen. Ueberall wehen umflort die Sturmsahncn der SA. und SS-, die Ehrenzeichen des Arbeitsdienstes und die Fahnen der Deutschen Arbeitsfront. Kränze über Kränze werden herbcigctragcn. Man sieht letzte Grüße des Stellvertreters des Führers, Rudolf Heß, der NetchSlcitnng der NSDAP., einen großen Lorbeerkranz auf schwarzem Tuch gebettet, den eine Gruppe von Feuerwehrleuten der Stickstosfmerke Wittenberg ihren toten Arbeitskameraden bringt, weiter einen riesigen Kranz von vr. Robert Ley mit der Inschrift ,Zhr starbt für Deutschland, euch unsre Treue". Die zur Trauerseier erschienenen Angehörigen werden von SS.-Kameraden aus ihre Plätze geleitet. Eintreffen ves Führers Auch die Reihen der Tranergäste füllen sich langsam. Man sieht den Neichskriegöminister General oberst v. Blomberg, Ministerpräsident General der Flieger Göring und die NeichSminister vr. Frick, Rust, vr. Goebbels, vr. Frank, weiter ReichSorganisationSleiter vr. Len, Reichs leiter Rosenberg, Stabschef Lutze, Baldur von Schi rach sowie die Reichöstatthalter Mutsch mann und Kaufmann. Von Piesteritz ist der Führer herangekommen, nm Abschied zu nehmen von den Toten von Reinsdorf. Der Führer geht durch das Spalier der Leibstandarte, ihm folgt ein riesiger Kranz roter Rosen, getragen von zwei SS.-Männern, den der Führer den Toten von Reinsdorf widmet. Schweigend erhebt sich alles zum Grub des Führers. In seiner Begleitung befinden sich ReichSführrr der SS.. Himmler, Obrrgruppen- führer Brückner, RetchSpressechef der NSDAP, vr. Dietrich und SS.-Obergruppensührer Di«t- rich. Oie Trauerfeier Nach -er Trauermusik spricht zuerst der evange lische LandeSbischos Peter Trostworte zu den Hinter- bliebenen. Er legt seinen Ausführungen das Wort des Neuen Testaments zugrunde: „Gott hat uns nicht gegeben -en Geist der Furcht, sondern der Kraft um der Liebe und der Zukunft." Das Gedenken des gesamten deutschen Volkes ist heute, so sagt er, nach Reinsdorf gerichtet und trifft sich mit der Trauer der Hinterbliebenen. Der Tod hat hier mit allen seinen Helfershelfern eine Ernte gehalten, wie nie seit dem Weltkrieg. Bet einem solchen furchtbaren Schlag können wir nur durch den Glauben zum Friede» kommen, der höher ist als alle Vernunft, nur wenn wir uns dem unbegreiflichen Walter aller Gc- schicke in ehrfürchtigem Gehorsam stellen. „Der Tod ist verschlungen tn dem Sieg." Damit werden wir frei von der unheimlichen Feindlichkeit diese- Geschehens. Mit dem Führer wollen wir deshalb beten: „Herr, laß uns nur nicht feige wenden" Probst vr. Winkelmann überbringt dann bas Beileid des Papstes Pius XI. und des Erzbischofs Klein von Paderborn. Auch der Tod. führt er aus, läßt neue Hoffnungen aufkeimen durch den, der ihn uns gesandt hat, unfern Heiland. Und bl« Botschaft unsres Herrn lautet „Der Herr kommt in die durch den Tob des Bruders so schwer geprüfte Kreuzes- samUt«. Jeder, der tm Klauben an mich lebt, wirb Das neue deutsche Theater Oie Hamburger Kulturrede des NeichSpropagandaministerS Wie vergangenes Jahr In Dresden hat Reichs minister vr. Goebbels gestern auch in Hamburg im Rahmen der zweiten Neichstheaterscstwochc eine grundsätzliche Rede über das deutsche Theater gehalten. Nach dem Abschluß der organisatorischen Vorarbeiten diente die Dresdner Ansprache einer allge meinen Ausrichtung der künstlerischen und kulturpolitischen Arbeit der deutschen Bühnen. Jetzt ging er noch einen Schritt weiter: er lenkte die Auf merksamkeit der in Hamburg zur Jahresversammlung erschienenen Mitglieder der Rcichotheaterkammer aus b c st i m m t e E i n z c l c r s ch c i n u n g c n, deren Be achtung im gegenwärtigen Augenblick besonders wichtig ist. * Die Schäden und Gefahren des Internationalis mus in der Kunst sind auch sür Deutschland noch nicht restlos tiberwunden. Darum betont vr. Goebbels immer und immer wieder, daß der wahre Künstler nur a»S der innigsten Verbundenheit mit seinem Volke wächst, daß die beständige internationale Gel tung der Künstler nur daraus beruht, daß er in be sonders umfassender und eindringlicher Form das Wesen seines Volkes künstlerisch gestaltet hat. Diese seelische Verwurzelung im eigenen Volkstum bedingt an sich schon die zweite Grundforderung echter Kunst, die vr. Goebbels hcrausarbeitete: die Forderung der L e b c n S w a h r h c i t, die eines der sichersten Wert kriterien wahrer Kunst ist. Deutsches Gestalten aus dem wirklichen Leben heraus — das ist der Weg, den auch daS deutsche Theater gehen mnß, wenn eö seinen Zweck erfüllen soll: der tieferen Erkenntnis deutscher Art nnd deutscher Aufgabe zu dienen und dem deut schen Menschen nicht nur Lebenserhöhung, sondern auch LcbenShilfe zu sein. Der deutsche Mensch, wie Leben und Geschichte ihn geformt haben, soll aus der Bühne stehen. Das deutsche Schicksal ver langt Gestaltung von den Theaterdichtern. Werke wie KolbenheyerS „Gregor und Heinrich" oder HanS Schwarz' „Prinz von Preußen", in denen deutsche Geschichte Bild und Sinnbild geworden ist, müssen auf den Spielplänen stehen. Die wahre Darstellung deutschen Wesens und deutschen Werdens wird den Menschen der Gegenwart Wegweisung und Vorbild sein. * Wenn wir dem Theater auch viesc Aufgabe zu- weiseu, bestimmend in die LcbenSgestaltung des ein zelnen und des Volkes cinzugreifen, so ergibt sich dar aus, daß wir der deutschen Bühne neben ihrer künstle rischen eine publizistische Funktion zuschrciben. DaS neue deutsche Theater soll nicht nur Dienerin der Kunst, sondern auch Helferin bei den Aufgabcnder Gegenwart sein. Mit gutem Recht wendet sich daher vr. Goebbels gegen die Behauptung, daß die Nationalsozialisten „die deutsche Kunst zn einer bloßen Propagandaangclegcnhcit yerabwürdigten". Jede Kunst hat als Trägerin von Ideen gewisse propagan distische Wirkungen. Und das Theater mit seiner be sonders tiefgreifenden Verbundenheit mit den Zu schauern hat von jeher mit diesen Ausstrahlungen ge rechnet. Sollte eS dem Nationalsozialismus, der die schöpferische Propaganda zu einer wahren Kunst der Jbeenverbreitung entwickelt hat, versagt sein, die pro- pagandistische Aufgabe des Theaters folgerichtig und zielbewußt im Dienst der Leitgedanken des neuen Deutschland auszubauen? Wie auf den Thingplätzen wollen wir auch In unfern Bühnenhäusern daS harte Gesetz unsrer völkische» Erneuerung und den eisernen Willen einer zielklaren Aufbauarbeit verspüren. Durch die Arbeit der NS.-Kulturgemeinde und durch viele sonstige Bemühungen um die Heranführung breitester Schichten an daS Theater ist ein ganz neues Verhält nis zwischen Theater und Volk angebahnt. Die von vr. Goebbels gestern wieder scharf abgelehnte Epoche des I'art pour I'art, die Zett der volkssremden nicht sterben. Ich bin die Auferstehung und das Leben.« Darauf spricht vr. Matthias als Betriebs sichrer für di« Belegschaft der Gesamtmerke den letzten Gruß an die toten Kameraden. Angesichts dieses großen Leids sei irdischer Trost schwer. Aber leichter werde die Last, wenn sie gemeinsam'getragen werde. .Daher sagen wir Dank dem Führer und Reichs- kanzler, der als erster In Ihren Reihen mitstthlt und hochherzig mtthelfend hier etntras, sagen wir Dank de* MigtsterFn und Amt-steslen, de» AmtSseUrrn, Thealercxpcrimcnte, hatte zu einer Entfremdung zwi schen Bühne und Volk geführt, die kaum mehr zn über brücken schien, die eine ost als unheilbar angesehene Krise des Theaters begründete. Dicke Krise ist über wunden. Aber sür die neugewonnenen Vcsnchcrschichtcn ist das Theater keine g c s c l l s ch a s t l i ch e An gelegenheit. Sie stehen jetzt sordcrnd im Raume Abkommen in der Klottenfrage veutsch.engiische Einigung X London, 18. Juni. sDurch Funkspruchf Tie deutsche Delegation hat sich mit der englischen Delegation heute über ein Abkommen in der Flottcnsrage geeinigt. Die Verössentlichung des Abkommens ersolgt heute iu London um 18 Uhr. des deutschen Theaters. Sic erwarten mehr als seichte Unterhaltung. Sie sind ansnahmebereit sür daS große künstlerische Erlebnis, aber sie wollen auch den Atem der neuen Zeit verspüren. Sic fordern die lebendige Einwirkung ans ihre seelische Entfaltung und aus dte völkische Entwicklnng, die nur aus den Ideen der neuen Zeit und mit ihren Methoden er zielt werden kann. * Wer von diesem Standpunkt anS die Spielplan entwicklung der eben zu Ende gehenden Spielzeit ver folgt hat, der wird die Tpiclplansorgcn des Ministers verstehen. Sein Urteil, daß der Lpiclplan „aus druckslos" sei, ist treffend und nicht zu hart. Tie großen Erfolge der Spielzeit sielen den leichten heiteren Stücken zn, und nur wenige Werke, die aus dem neuen Knlturwillcn heraus gestaltet sind, konnten sich gebührend durchsetzen. Vor allem in den Privat theatern sicht es noch immer ziemlich kläglich auS. Tie „Ausgrabungen", die da vielfach gemacht werden, sprechen nationalsozialistischem Empsindcn einfach Hohn. Betont wendet sich vr. Goebbels gegen den unnötigen Import französischer und englischer Gesell« schaftöstiickc. Seine Kritik ist ein a n s r ii t t e l n d e r Mahnruf. Der Spielplan ist eine immer sich er neuernde Aufgabe. Tie deutschen Klassiker sollen zu Wort kommen, aber daneben die beruscncn Sprecher der Gegenwart. ES geht nicht an, sich künstlerisch auf die großen Werte der Tradition znrückzuziehen und bei der Auswahl der zeitgenössischen Werke nur den Kassenrapport sprechen zu lassen. Spiclplangcslaltung ist Politik und Kunst. ES ist im einzelnen Theater wie im großen Ganzen: „Die Politik macht nicht die Technik der Dinge, aber sie gibt den Dingen ihren Kurs." Der Theaterleiter muß besessen sein von den Ideen der neuen Zeit: er muß sich verantwortlich fühlen sür die Gestaltung der Zukunst. Der Nationalsozialismus isk totale Gesamtschau aller öffentlichen Dinge. Wer heute im Theater ober auf einem andern künstlerischen Ge biet arbeiten will, der muß aus dieser Gesamtschau her aus schassen. Sonst kann er weder auf Resonanz bei einem von den Grundgedanken der nationalsozia listischen Bewegung im tiefsten erfaßten Publikum, noch auf eine Förderung durch die verantwortlichen Leiter der Kulturpolitik rechnen. Im neuen deutschen Theater müssen sich die Besessenheit von der natio nalsozialistischen Idee und die Besessenheit von der künstlerischen Aufgabe vollkommen durchbringen. Sie müssen eins werden, wie sie in der Rede des RcichSpropagandaministerS in Hamburg als Einheit erschienen. vr. vr. 8t. (Der Bericht über die Rede deS RcichSpropaganda- Ministers findet sich tm Feuilleton dieser Ausgabe der Arbeitsfront sowie den Tausenden und aber Tausenden, die tn unserm Vaterlande und wett darüber hinaus den Ring um diese Unglücksstätte schloffen. Wir gedenken der Arbeitskameraden, dte mit d«m Einsatz ihres Lebens der Gefahr trotzten. Wir neigen unser Haupt zum Schlußgebet der Arbeit, das uns tn tlesster Seele bewegt." Der Gauletter Halle-Merseburg, Jordan, spricht al» Vertreter der NSDAP. „Noch sind wir", so sagt er, „tief tnnerlich aufgewühlt von all dem Ge schoben, das wir ist den letzten Tagen sahen und mit
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