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Dresdner neueste Nachrichten : 22.06.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193506226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-06
- Tag1935-06-22
- Monat1935-06
- Jahr1935
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- Dresdner neueste Nachrichten : 22.06.1935
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43. Jahrgang Sonnabend, 22. Juni 4933 Nr. 443 x Dres-ner Neueste Nachrichten L!»«'«"""'!!- ^7",7.7«. mii Handels« und Industrie «Zeitung L7'L".L'^ 2L0RM, Mw-Zell« üv T«r»tell1.10 RM. Nada« nach Staffel k. Bnzelgenprelistst, " Halbmonall.t.vvRM. Postbezug mvnall.r,ooRM.einschI.«ZRpf.postqebühcen As. I. Sriefgebohe sür »uchstadenan,eigen so Rps. auSschl. Poe«». zae<rin> lohne ZustestungSgebllhr). Kreuzbandsendungen! Züe die Woche 1.00 RM. Altung an dämmten Tag« und pl-tzrn Wied kein. Gewähr übMiommen. SLkifllettUNg. Verlag und SallVtgestMSflelle: Dre-den«A^ Ferdlnandflraße 4 Einzelnummer 10 Rpf., außerhalb Groß.Dresdens 15 Rpf. pofiadreffe: VreSdeEi. Postfach«Fernruf: Orisverledr Sammeloummer 24601, Zeruvettehr 14194, 20024,27981-27983 - Telegr.: neueste Dresden * Berliner Schriftleitung: Dtktorlastr.4»: Fernruf: Kurfürst 9361 -9.368 Postscheck: Vreden rvso - Nichtverlangt« Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgrsandt noch aufbewayrt. - Zm Faste höherer Sewast oder LetriebsstSrung haben unsre Lezleher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung des enisprechenden Entgelts Begegnung Muffoüm—Eden Herzlicher Empfang deutscher Frontkämpfer tu England — Oie Verlängerung der Dienstzeit in Frankreich — Regierungskrise in Belgrad Diener der Gemeinschaft Vie Dresdner Tagung der Verstcherungsverbände * Dresden, 21. Juni In Dresden halten in diesen Tagen die öfsentlich- rechtlichen und die privatrcchilichen Versicherungs anstalten ihre Arbeitstagung ab. Höhepunkte waren die Kundgebungen der össeutlich-rcchtlichen Versiche- rnngsocrbändc am Donnerstagnachmittag im Aus- stcllungspalast und die der Wtrtschastsgruppc Privat versicherung am Freitagvormittag im Hygienc- Museum. Die deutsche Versicherung ist, das kam in den bei den Tagungen immer wieder zum Ausdruck, nach ihrer Wesensart sozialistisch wie der neue deutsche Staat. Diesem Leitgedanke» gab besonders klar am Frel- tagvormitlag Professor Geheimrat vr. Kisch aus München, der Vizepräsident der Akademie für deutsches Recht, in seinem Vortrag Uber „Die Ethik im Ver sicherungswesen" Ausdruck. Er betonte, das, das Ver sicherungswesen aufgebant sein müsse auf dem Grund gedanken der Gemeinschaft, des Opfers und der Treue. Unter diesen Grundprinzipien mühten sich Versicherer und Versicherte, wie cs auch den Forderungen des Nationalsozialismus entspricht, sich in einem Ver trauensverhältnis verbinden, sich stets als Glieder eines Ganzen fsthlen. Deshalb sei es für das deutsche Versicherungswesen unmöglich, daß der Versicherer etwa seine Geschäftskunde oder seine viel jährigen Erfahrungen zum Nachteil des Versicherten brauche, und ebenso unmöglich sei es ans diesem Ge meinschaftsgeist heraus, daß der Versicherte etwa einem Schaden gleichgültig gegenitbersteh«, da er sa durch die Versicherung „gedeckt" sei: er habe vielmehr die selbst verständliche Pflicht, sich als Glied und Diener d e r G e m e i n s ch a s t zu fühlen und alles zu tun, was sein und der Gemeinschaft Schaden vermindern könne. Tie Bedeutung der Dresdner Tagung wurde auch durch die Anwesenheit des RctchsstatthalterS Martin Mutschmann und deS Oberbürgermeisters Zör- ner unterstriche». Oberbürgermeister Hörner ergriss dabei selbst das Wort uns betonte die Zujammcnhäugc, die zwischen der Dresdner Ausstellung „Der Rote Hahn" und der Tagung der Versicherungsverbände bestehen. (Ein ausführlicher Bericht über die Tagung findet sich im WirtschastSteil dieser Ausgabe) Sir Boston Eyres Monsest zum Flottenabkommen X London, 21. Juni Der Erste Lord der Admiralität, Sir Bolton ^yres Monsell, gab am Freitag im Unterhaus in Beantwortung einer Anfrage eine längere Erklä rung über die deutsch-englischen Flottenbesprechungen ab. Bei Beginn der Besprechungen, so führte der Marineminister aus, hätten die deutschen Vertreter um die definitive Auskunft gebeten, ob die englische Regie rung gewillt sei, den Vorschlag des deutschen Kanzlers anzunehmen, wonach das Stärkeverhältnis zwischen der britischen und der deutschen Flotte endgültig und für immer aus 100:85 festgesetzt werden solle. Die deutschen Vertreter hatten klar zum Ausdruck gebracht, dass der Verlaus der künftigen Besprechungen unvermeidlich von der Natur der britischen Antwort berührt werde. Nach einer sehr sorgfältigen Prüfung der praktischen Wirkungen habe die britische Regierung beschlossen, den Vorschlag anzunehmen, nicht nur im Interesse der künftigen Beziehungen zwischen den unmittelbar betroffene» beiden Regierungen, sondern auch als ein Mittel, den schließlichen Abschluß eine» allgemeinen Vertrages sür die künftige Begren zung der Flottenriistungen zu erleichtern. Die Regierung 'habe dem Vorschlag auch deshalb grohe Bedeutung beigemesscn, weil er die Möglichkeit ein-chließe, ein für allemal die Drohung .einer Flotte nrivalität zwischen Deutschland undEnglandzu vermeiden, die, wenn sie ein mal beginne, notwendigerweise die Interessen aller Mitglieder des britischen Commonwealth beriihren werde. Der Redner suhr fort: Wir haben uns mit dem sehr praktischen Problem zu befassen, daß Deutsch- landbereitseineFlottebaut.die außerhalb der im Versailler Vertrag festgesetzten Grenzen ist. Was wir getan haben, ist der Abschluß eines Ab. kommens mit Deutschland, um die Wirkungen zu um- gtenzen, die als Folge dieser einseitigen Entscheidung Deutschlands vielleicht eingetrcten wären. Mir glau- ben, daß dies schließlich doch im Interesse aller Flotten- Mächte der Welt liegt. C-en reist nach Rom weiter Heute Beginn der Verhandlungen in Paris Telegramm unsres Korrespondenten H. Paris, 21. Juni Der englische Londerbeanstragte Anthony Eden ist gestern kurz nach 28 Uhr in Paris ein« getrossen. In seiner Begleitung bcsanden sich zwei Beamte des englischen Auswärtigen Amtes. Eden be gab sich vom Bahnhos direkt in die englische Botsihast, wo er Wohnung nahm. Seine Besprechungen mit französischen Staatsmännern und Politikern begannen heute morgen. Hur allgemeinen Ucberraschung wird mitgeteilt, daß Eden am Sonnabend nach Rom Weiter reise« wird, wo er mit Mussolini über dieselben Fragen zu verhandeln gedenkt wie mit der sranzösi- schen Regierung: also in erster Linie über das deutsch englische Flottrnabkommen, den von England gewünschten Abschluß eines Lus«paktsder Locarno mächte, den französisch-russischen Vertrag, die Donau konserenz und den italienisch,abessinischen Konslikt. Tas deutsch-englische Flotteuabkommcn hat dem Quai d'Orsay zum Bewußtsein gebracht, das, cs in Europa noch andre tragsähige außenpolitische Gc- dankcngänge als seine eigenen gibt. Sollte es sich er weisen, daß diese andre Auffassung einer modernen Außenpolitik richtiger ist? Diese Einsicht bei den maß geblichen französischen Stellen jetzt schon anzunchmen, wäre verfrüht. Immerhin ist das außenpoli tische Gebäude Frankreichs, das in den letz ten zwei Jahren aus Veranlassung BarthonS errichtet wurde, zum Teil idccn mäßig zusammen gebrochen. Laval hat recht behalten! Denn wir glauben zu wissen, daß er persönlich niemals mit gan zem Herzen Schrittmacher der EinkrcisnngSpolitik seines Vorgängers war. Er wollte vielmehr zwei seitige Besprechungen nut verschiedenen Staaten, dar unter auch mit Deutschland, beginnen. Aber die in vielen „Stürmen" gereiste Tiplomalcnschule des O.nai d'Orsay und der Laus der Dinge erwiesen sich immer als stärker, so daß er nach dem tragischen Ende BarthouS gezwungenermaßen in die Kiellinie seiner Außenpolitik cinlcnkcn mußte. Wird die neue englische Haltung, die von der Presse theatralisch als ein „Dolchstoß" gegen alle bis her geübte Allianzpolitik anfgesaßt wird, Laval die Möglichkeit geben, wieder zu sich selbst znrückznkchrcn? Es wird nicht leicht sein. Es gibt zu viele Leute, die an einer Aufrechterhaltung der sranzösisch-dculschcn Spannung interessiert sind. Im Kabinett selbst ist der Marineministcr Piötri ein scharfer Gegner jeder außenpolitischen Neu-Einstellung. So ist es schwer sür den augenblicklichen Außenminister, zumal ange sichts der inncrpolitischcn Verwirrung eine tragsähige Plattform sür ncne außenpolitische Gcdankengängc zu finden, lind man wird es wohl mehr der Zeit über lassen müssen, die noch immer Unbelehrbaren etwa durch weitere bittere Erfahrungen endlich klug zu machen. Tas deutsch-englische Flottcnabkommen ist eine erste solche Erfahrung sür die Unbelehrbaren. Aber sic hat noch nicht genügt. So wird gezwungenermaßen auch Laval gegen über dem englischen Londergcsandten Anthony Eden kühler bleiben, als er wohl möchte. Aus den Kreisen des O.uai dLrsay hört man, daß man zunächst ab war! ob cs dem Engländer gelingen werde, über zeugend darznlcgen, daß die britische Handlungsweise nicht dem Geist der Londoner Erklärung vom 8. Fe bruar und der Entschließung von Strcsa vom 14. April widerspreche. Dazu genügten aber keineswegs schöne Worte, sondern cs müßten „formelle Garan tien" gegeben werden. Von vielen Seiten wird die abessinische Frage alö „Drohungsobjckc" gegen England ausgcspiclt. Paris, so formuliert man etwa, nähere sich in dem Grad den römischen Wünschen, in dem London sich von den Pariser Auffassungen ent ferne. London ist optimistisch Edens Verhandlungsziel — Oie Hoffnungen auf den Luftpalt Telegramm unsres Korrespondenten London, 21. Juni Selbst In gutunterrichtetcn Londoner Kreisen war man überrascht, als gestern abend das Forcign Ossice mitteilte, baß Eden nach seinem Pariser Be such nach Rom Weiterreisen werde. Mussolini hat die englische Einladung, unverzüglich die großen schwebenden Fragen zu besprechen, bercitwilligst an genommen, und Edens Weiterreise nach Rom wird hier lcbhast begrüßt. In England beurteilt man den Äusgang der Pariser Besprechungen verhältnismäßig optimistisch. Man läßt sich hier durch die aufgeregten Pariser Preslckommcntare nicht aus der Ruhe bringen und glaubt bestimmt darüber unterrichtet zu sein, daß die sranzösische Negierung keineswegs die Ansichten der Pariser Preise teile. Edens Unterredung mit Laval wird sich nicht daraus beschränke», aus Grund des so- eben abgeschlossenen deutsch-englischen Flottcnabkom- mens ausgetauchte Mißverständnisse zu zerstreuen. Was wird Eden der französischen Regierung erklären? In großen Umrissen läßt sich das ziemlich deutlich aus dem heutigen Leitartikel der „Times" heraus lesen. Mit Nachdruck erklärt das Blatt, daß die Ab- riistungsbestimmuligen des Versailler Vertrags keines wegs ein dauerndes Stärkevcrhältnis festlegcn wollten. Der neue Pakt, der auf Grund freier Vereinbarungen zustande gekommen ist, stehe im Gegensatz zu der diktierten Entscheidung von Illlü. Die „Times" bemerken weiter, daß die Be sprechungen ursprünglich nicht mit festen Vereinbarun gen abschließen sollten, sondern nur als Vorbereitung gedacht waren. Unerwartet, aber doch glücklicherweise hätten sic mit einem festen Abkommen geendet. Hitler bevorzuge, wie viele Männer der Tat, wenn er es er reichen könne, Ergebnisse, und die englische Regierung sei auch zu dem Entschluß gekommen, jede Gelegenheit zu ergreifen, die zur tatsächlichen Regelung ausstehen der Kragen geeignet sei. Es sei unmöglich einzuschen, wie die Annahme einer bestimmten Flottenstärke durch Deutschlaud Frankreich oder Italien gefährden könne. Heute werde mau in Frankreich gewiß begreifen, daß die europäische Lage weit besser wäre, wenn Paris seinerzeit das Angebot Hitlers über die Land- und Luftrüstun gen im April 18 3 4, das von der damaligen sran- zösischen Regierung abgewiesen morden sei, ange nommen hätte. England sei nicht in denselben Fehler wie Frankreich verfallen, schließt das Blatt und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß man sowohl in Paris wie auch in Rom wenigstens in der Marinesrage si>> „ausgeschlossener zeigen" möge. In Londoner Marine kreisen erklärt man, daß Frankreich allen Grund habe, mit de« deutsch, englischen Flottenabkommen zufrieden zu fein. Bei den letztjährigen französisch-englischen Flotten besprechungen habe eS Frankreich abgelchnt, eine Riistungsbegrenzung zur See auch nur zu diskutieren, da cs die künftige deutsche Flotteustärke nicht kenne. Jetzt habe Frankreich auf seine Frage eine klare Ant wort, und damit sei auch die Grundlage gegeben für ein englisch-französisches Abkommen. Ucber die Flottenfrage hinaus wird Eden in Paris wie auch in Rom weitere schwebende Fragen besprechen. An der Spitze steht der englische Wunsch nach baldigen Verhandlungen über ein Lustloearno der Weltmächte, und in direktem Zusammenhang mit diesem Problem steht auch die Frage einer gemeinsamen englisch- sranzösisch-italicnischcn Antwort an Deutschland in bezug aus die Vereinbarkeit des französisch-russischen Bündnisvertrages mit dem Locarnopakt. Fest der Zugend Zum drittenmal feiert Deutschlands Fugend daS Fest, das ihr allein gehört, das ein wahrhaftes Jugcnd- sesl ist — daS zugleich aber doch in seiner letzten Be deutung sür die Gesamtheit unsres Volkes zu wirten bestimmt ist. Denn Jugend ist ja nicht Erfüllung in sich selbst, sic ist Teil des Volksganzcn und crsüllt ihre cigcngeictzlichcn Ausgaben dann erst recht, wenn sic sich bewußt ill, daß sie dabei niemals den Blick ans ihr Volk verlieren dars. Was sic tut, soll ihr nützen, da mit eS auch dein ganzen Volke nütze. Und unsre heu tige Jugend, sür die maßgebender Ausdruck die Riesen organisation der Hitlerjugend ist, hat in der Tat ihre gesamte Arbeit unter diese Sinngebung gestellt. Was früher Programm, ost auch nur unklare Hoiinnng war, das hat jetzt Ersüllung gesunden. Wer hincinschaut in die vielfältigen Einzelheiten des Tuns dieser Jugend, wer diese Jugend nicht nur nach mancherlei Acußcrlich- keit oder nach dem Hörensagen beurteilt, sondern wer sie wirklich kennt, der kann nicht zögern, diesem Urteil zuzustimmen. Darum der Rus an die Acltercn: Lernt unsre Jugend wirklich kennen! Gelegenheit dazu gibt cs genug. Auch das Jugcndscst des 22. und 23. Juni bietet sie. Es steht betont unter dem Gesichtspunkt der körperlichen Leistung. Nicht öde Krasimcierei ist damit gemeint. Körperliche Erziehung ist wesent licher und unentbehrlicher Teil der Arbeit sür die Tüchtigmachung unsres Volkes überhaupt. Der Aus ruf, den die Reichsminister Goebbels, Frick und Rust, der Reichsjugendsührer und der Reichssporlsührcr zum Jugcndscst erlassen haben, hob die Bedeutung dieser großen körperlichen Lcistungsprüsung eindringlich her vor: sie soll Ansschlnß geben über die Gesundheit, das Können, den rassischen Wert aller deutschen Jnngc» und Mädel im Alter non 1l> bis 18 Jahren, nnd iu sportlichem Kamps und frohem Spiel, gestellt unter die Gesetze der Zucht, der Ritterlichkeit und Kameradschaft, wird die Probe abgelegt werden. Klar geht aus dieser Zielsetzung die umfassende Geltung der körperlichen Erziehpng hervor. Sic will eben kein Muskclprotzentnm, sondern eine gesunde und kräftige Jugend, weil nur eine solche Jugend auch die charakterlichen und geistigen Fähigkeiten entwickeln kann, die der Lebcnskamps an sie stellen wird. Tie „Einheit von Geist und Körper", der alte Leitsatz edlen Griechentums — das war bisher nichts als Phrase. Nun aber wird alles getan, um Wirklichkeit daraus zu machen. Seht euch die Jungen und Mädel — unsre deutschen Jungen und Mädel! — nur richtig an: Dann wißt ihr auch, wie weit wir jetzt, im dritten Jahre erst, schon aus diesem Wege gekommen sind. Mit Sonnwendfeiern klingt am Sonntag das Fest der deutschen Jugend aus. An den Lonn- wcndfcucrn haben auch früher schon Jugendliche ge sessen, und sie haben davon gesprochen und gesungen, wie doch eigentlich alles anders nnd schöner sein sollte. Ein bitterer Nachgeschmack blieb ihnen dann meistens. Wenn sie in daS Alltagsleben znrückkchrten, dann zer- slattertc ihr Sehnen, dann wußten sie, daß eS schließlich doch nur nnersülltc romantische Schwärmerei gewesen war, die sie am Feuerstoß im kleinen (ach so kleinen!) KreiS der Gesinnungsgenossen sür eine kurze Zeit ge eint hatte. Nun aber ist die Wende gekommen. D i e große Zeitenwende, die alles bis zu den Grundfesten ausrührt und wandelt! Sie soll gerade am Tag der Sonnwcnde, Symbol der Natur sür das Werk der Menschen, die ihre Urkraft ans dem Zu- sammcnklang mit der Natur schöpfen, ins Bewußtsein dringen und gefeiert werden. An den Lonnwcndsencrn der neuen Zeit, wo sich nicht wenige mehr sammeln, sonder» alle, die jung sind nnd jung fühlen, lodert das heilige Erlebnis der Freiheit, der Einigkeit, der Freude, des GestaltnngSwillcns, in Heller Flamme empor. Und diese Flamme sott weiter leuchten in alle Zetten hinein. Feiern können wir nicht immer. Aber das Erlebnis der Feierstunden darf uns nicht wieder verlasse». War es für manchen nur erst Gefühl und »och nicht Tat, so soll cs Tat werden. In die Zukunft weist die Mahnung der Wende zeit. Eins fordert sic an dem Jugendfest 18:13 vor allem: die Tat der Einheit. Jeder deutsche Junge und jedes deutsche Mädel werden am Sonntag am Feuerstoß singen und springen — alle werben d» sein und wissen, daß sic zueinander gehören. Aber siz sollen auch wissen, daß sie i m m e r zueinander gehören. Daß das, was sie bisher unter dem nnd jenem Ge sichtspunkte, unter diesem Ratschlag und jener Ein- slüstcrung an den Werktagen trennte, keine Gültigkeit mehr hat. Daß eS nur die Einheit des Wollens nnd des Vollbringens sür Führer, Volk und Vaterland noch gibt. Das ist der Ruf an die Jugend. Aber eS ist auch der Rus an die Eltern, die der Jugend Helsen und sie
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