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Dresdner neueste Nachrichten : 04.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193507043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-07
- Tag1935-07-04
- Monat1935-07
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 04.07.1935
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Nr ISS x Donnerstag, 4. Juli 4SSS 4S. Jahrgang Außenminister Beck beim Führer Tschechische Polizeihilfe für die Regierung Schuschnigg — Das Krontkämpfertreffen in Paris - Tokio zum sowjetrussifchen Protest Anzeigenpreise: Grundpreis: bl« Ispalügemm-Zeile Im An« zeigenieil 14 Npf.,Siestengesuche und private Aamilienanzeigen 6Npf.,die7S mm breite mm-Zeiie im Text« eil 1,10 AM. - „ Nachlaß nach Malstoffei I ober Mengenstaffel v. Äriefgebühr für Ziffer- Hchrlftlettvng, Verlag und Kauptgeslhäft-stelle: DreödeN'A^ Ferdlnandstraße i anzelgen 30 Rpf. ausschl. Porto. Zur Zeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 4 gültig. Postanschrift: Vre-den-A.1. 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Juli Mit dem fahrplanmäßigen Zug aus Warschau traf »m Mittwoch um 8.08 Uhr der polnische Außenminister Oberst Beck aus dem Bahnhof Friedrichstraße ein. In feiner Begleitutzg befinden sich seine Gattin, seine Tochter, sein KabincttSches Grßf Lubienski sowie der Prioatsekretär Friedrich. Zur Begrüßung der polnischen Gäste hatten sich aus dem Bahnhof eingesunden: Staatssekretär Meißner in Vertretung des Führers und Reichskanzlers, Außen- Miuister Freiherr ». Renrath, Staatssekreär v. Bülow, X Warschau, 8. Juli Die Warschauer Presse veröffentlicht das Pro gramm des Berliner Besuches des Außenministers und weist auf den herzlichen Ton der Begrüßung des Ministers durch die deutsche Presse hin. Die poli tische Bedeutung des Besuches wird dabei von der Regierungspreise unterstrichen. Der zum RcgicrungSlager gehörende „Kurier Po. ranny" schreibt, die politische Bedeutung des Besuches Becks stehe außer allem Zweifel. Es handle sich dabei um die Förderung der gegenseitigen Beziehungen und der nachbarliche» Verständigung mit dem Ziel, die Fundamente des europäischen Friedens zu festigen. Es wäre natürlich übertrieben, schreibt das Blatt, wenn man den Besuch nur als eine reine Höflichkeit auffassen wollte. Der polnische Minister werde mit dem Führer und Reichskanzler und mit dem deutschen Außenminister die beide Länder inter- efsierenden lausenden politischen Fragen bespreche». Er werde «ersichern könne», »daß Polen ent schlossen sei, die P o l I t ik s e i n e s großen M a rscha l l s s o r tz »s c tz« n- Sehr stark hebt das Blatt hervor, daß die noch fohlende Verständigung -wischen Deutschland und Frankreich Schwierig. Zwei Verräter htngerichtet , X Berlin, 8. Juli Die Justizpressestelle Berlig,teilt mit: Der Bolks, . gerichtshps hat am LS. November 1984 den 88 Jahre alten Bruno Lindena « aus Pcrseverg «egen Bcr, rates militärischer Geheimnisse ntzd am 1. Februar 1983 den 88 Jahre alten Egon Bres» aus Wilhelms, Haven wegen Erforschung militärischer Geheimnisse zum Tode verurteilt. Die beiden Verurteilten find Mittwoch morgen in Berlin hingerichtet worden. Ferner ist durch Urteil heS Volksgerichtshofes vom 88. Juni d. I, der 49 Jahre alt« Wilhelm Bat, telch aus Eammink« «egen Verrates militärischer Geheimnisse und wegen vershchier landeS^erräte, rischer Fälschung und gewinnsüchiiger Privalurkun. densälschnng ,« lebenslange« Zuchthaus Nerurteilt dvnrde« der deutsche Boschaster in Warschau, v. Moltke, der Ehes des Protokolls Gras v. Bassewitz und der Ministerial direktor der Ostabteilung des Auswärtigen Amtes, Meyer. Von polnischer Seite waren sämtliche Herren der polnischen Botschaft in Berlin unter Führung des Botschafters Joses Lipski sowie zahlreiche Mitglieder der Berliner polnischen Kolonie anwesend. Nach der Ankunft unterhielt sich der Außenminister in angeregtem Gespräch mit dem Reichoaußenministcr und begab sich dann durch das Fürstcnzimmer aus den Bahnhofsvorplatz, wo gegenüber dem Siahnhof eine Ehrenkompanie der Leibstandarte Adolf Hitler mit prä, sentiertem Gewehr den polnischen Außenminister ehrte. Rach einem kurzen Dank verabschiedete sich der pol nische Außenminister von den deutschen Herren und fuhr in Begleitung des polnischen Botschasters nach der polnischen Botschast, wo ,r während seines zweiiägigen Berliner Aufenthalts Wohnung nehmen wird. Um 10.43 Uhr stattete Minister Beck in Begleitung beS polnischen Botschastets Lipski im Auswärtigen Amt in der Wilhelmftraße dem Neichsaußenmtnister Frhrn, v. Neurath einen Besuch von etwa 13 Minuten Dauer ab. Eine größere Menschenmenge hatte sich aus diesem Anlaß aus der gegenüberliegenden Seite der Wilhelmstraße eingesunden. Anschließend begab sich Minister Beck, vom Bot- schastcr und vom Reichsaußenminister begleitet, zu Fuß in die Reichskanzlei, wo die Wachen das Gewehr präsentierten. Der Adsutant des Führers und Reichskanzlers, Obergruppenführer Brückner, emvsina die Gäste am Eingang und geleitete sie zum Führer. kette» in Europa Hervorrufe und Frankreich sogar zu künstlichen Ersatzkonstruktionen veranlasse, die seine Beziehungen mit seinen natürlichen Bundesgenossen er'chwcrten. Der Artikel gibt schließlich der Ansicht Ausdruck, daß eine sranzösisch-deulschc Verständigung zustande kommen werde. Der „Kurier Polski", das regierungsfreundliche Blatt der Schwerindustrie, hebt hervor, daß es sich bei dem Besuch Becks um den ersten amtlichen Bc. such c i n e s § o l n if che n A u ß e » ni i ni st e r s in Berlin handle. Er werde zweifellos zur weiteren Befestigung der Nachbavbeziehungcn zwischen beiden Ländern beitragen. Der Artikel erinnert weiter daran, wie teilnahmsvoll Deutschland sich beim Tobe des Marschalls Ptlsnbfki verhalten habe. Man könne sagen, daß in keinem Lande Europas das dem polnischen Volkeso teure Andenken des Marschalls in so erhebender Art ge- ehrt worden sei wie in Deutschland. Diese Tatsache habe in Polen einen t i.« » senE in d r u ck hi nte r lasse n. Zum Schluß sagt das Blatt, die Atmosphäre, in der Minister Beck Ber lin besuche, sei außerordentlich günstig und für einen Meinungsaustausch geeignet. Stadtratvon Lodz aufgelöst X Warschau, g. Juli Der polnische Innenminister hat den Stadtrat von Lodz ausgelöst, da der Stadtrat den Haushaltpla» nicht erledigt hat, so. daß die Stadtverwaltung zur Zeit ohne HauShaltplan geführt werden muß. Darsiber hinaus habe es der Stadtrat trotz vieler Er mahnungen nicht vermocht, seine Mitglieder an'Aus schreitungen zu verhindern. 1000 polnische Rückwanderer aus Frankreich X Warschau, 8. Juli Aus Frankreich treffen in den letzten Tagen fast fortgesetzt polnische Arbeitslose ein, die aus Frank, reich ausgewiesen sind. Im ganzen sind im Lause bcr letzten Wochen 7000 Rückwanderer in Polen eingetrossen. Telegramm unsres F. London. 8. Juli Der heutigen Sitzung des englische» Kabinetts kommt eine ungewöhnlich große Bedeu tung zu. Zum ersten Male nach Edens Rückkehr von seiner Reise »ach Paris »nd Rom werden die eng lischen Minister heute zusammentrctcn »nd nach ein gehender Beratung des von Eden abzustattendcn Be richtes zu entscheiden haben, welche Maßnahmen ge troffen werden sollen. Es ist damit zu rechnen, daß Anfang nächster Woche im Unterhaus eine große außenpolitische Debatte ftattsindet, wobei dann der Außenminister Sir Samuel Hoare die heute zu treffenden Entscheidungen Uber Englands künftige Außenpolitik darlegen wird. Neben dem italienisch abessinischen Streitfall wird die Entwicklung des englisch-französischen Verhältnisses einen Hauptgeuenstand der heu tigen Kabinettsbcratuiigen bilden. Gerade da Eng land anscheinend bereit ist, gemeinsam mit Frankreich erneut einen Versuch zur Beilegung des abessinischen Kvnslikls zu machen — Pertinax behauptet heute im „Taili; Telegraph", daß bereits in allernächster Zeit eine englische Note über den abessinischen Streitfall in Paris überreicht werde —, dürste es eine der nächsten englischen Ausgaben sein, die in den letzten Tagen aufgctanchtcn franzö sischen Besorgnisse und Befürchtungen zu zer streuen. Die augenblickliche Verstimmung zwischen London und Paris scheint größer zu sein, als die verschiedenen offiziellen Erklärungen vermuten lassen. So weiß heute morgen der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" zu berichten, daß Laval ursprüng lich den Abschluß des deutsch-englischen Flottcnver- tragcS nicht allzu tragisch beurteilt habe, durch spätere. Ereignisse aber zur Ueberzengung gekommen sei, daß sein „Vertrauen in Englands Aufrichtigkeit fehl am Platze" gewesen sei. Der diplomatische Korrespondent glaubt sagen zu können, daß zwei Ereignisse Frankreich besonders schwer getroffen hätten. Tas gelte erstens für den Beschluß der englischen Regierung, X Paris, 8. Juli Während man in den offiziellen französischen Kreisen aus den Ausführungen Edens im Unterhaus über die mit Laval und Mussolini besprochenen euro päischen Fragen nichts wesentlich Neues herauslcsen zu können vorgibt, lösen die Angaben über de» eng- sischcn Vorschlag, Abessinien durch einen Gebiets streifen in Englisch-Somaliland einen Zu gang zum Meer zu vcrschassen, eine ziemlich lebhafte Erörterung aus. Die französische Regierung sei, wie hier ausdrücklich betont wird, davon amtlich nicht in Kenntnis gesetzt worden. Eden habe bei seinen Be- sprcchungcn mit Laval nicht im geringsten darauf an gespielt. Das sei um so befremdender, als sich der Hasen Seila, den England an Abessinien abtrcten wollte, in unmittelbarer Nähe von Dschibuti be finde, das mit Abdis Abeba durch die bisher einzige Eisenbahnlinie in Abessinien verbunden sei. Der französische Hasen Dschibuti, der somit den gesamten abessinischen Warenverkehr ausnehme, sei also unmittelbar dnrch den von Mussolini ab gelehnten englische» Plan bedroht worden. Nun seien in dem von Frankreich, England und Italien lüM abgeschlossenen Abessinien-Vertrag Vor kehrungen gegen eine solche Konkurrenz getroffen worden mit der Bestimmung, daß neue Anschluß linien an das abessinische Verkehrsnetz nicht ohne vorherige Verständigung zwischen den Unter- zeichnen: gebaut werden dürften. Unter diesen Um ständen hätte die französische Regierung um ihre An- 'sicht befragt, zum mindesten aber unterrichtet werden müssen, um so mehr, als ein solcher Schritt dem Geist der Zusammenarbeit entsprochen haben würbe. Aus Korrespondenten in Nom einen Plan zur friedlichen Bei- legnug des abessinischen Konflikts zu unterbreiten, ohne daß die Einzelheiten dieses Planes Frankreich vorher mitgeteilt worden seien, obgleich die französischen Interessen durch diesen Plan in hohem Grade hätten berührt werden können. Tie zweite Be schwerde Frankreichs richte sich gegen die englische Weigerung, Frankreich Einzelheiten des künftigen deutschen F l o t t c n b a u p r o g r a m m s, soweit man sich über dieses während der Londoner Verhand lungen geeinigt habe, milzuteiicn. Ta diese beiden Ereignisse gerade in die Zeit von Edens Pariser Be- sprcchnngen sieten, fühle man sich in Frankreich in eine „schiefe Position" gebracht. Es sei nun die Absicht der englischen Regierung, so schreibt -er diplomatische Korrespondent des „Taily Telegraph", den „angcrichtctcn Schaden" soweit eS eben möglich sei, wieder gutzuniaäwu. Sv werde das Kabinett heute den Grundsatz des Zusammen hanges der europäischen Angelegen heiten erneut als einen Hauptpunkt der englischen Außenpolitik bezeichnen. Es werde auch jede An strengung gemacht werden, um die Meinung aus dem Wege zu räumen, England werbe irgendwelchen Ltörnngen des Friedens in Osteuropa gleichgültig gcgcnüberstehcn. In hiesigen diplomatischen und poli tischen Kreisen wird der abessinische Streitfall mit größtem Ernst besprochen, und cs sind nicht nnr die oppositionellen Kreise der Liberalen nnd der Labour Party, die ein energisches Vorgehen Englands verlangen u. selbst bis weit hin ein in die Konservative Partei fordert man eine Be handlung des ganzen Konflikts durch den Völker bund. In einigen parlamentarischen Kreisen, beson ders denen der Opposition, wird dringend die Ergrei fung wirtschaftlicher Sanktionen gegen Italien gefordert. Tie „Taily Mail" deutet sogar an, daß auch von einigen Kabinettsmitglicdcrn der artige Maßnahmen verlangt würden. Wenn auch kaum mit derartig scharfen Maßnahmen Englands zu rechnen ist, so zeigen doch diese Erörterungen, in wie hohem Grade die englische Stimmung erregt ist. dieser von halbamtlicher französischer Stelle gegebenen Darstellnng läßt sich unschwer die Verstimmung über das Vorgehen Englands herauslesen. Man gibt damit unzweideutig zu vcr- stehen, daß England nicht mehr im Geiste von Strcsa arbeite, eine Behauptung, die auch in viele» Blättern ihren Niederschlag findet. So schreibt der halbamtliche „Petit Pattflen", die Londoner Regie- rung versichere, daß sic dem Programm vom 3. Februar und der Entschließung von Strcsa treu bleiben wolle. Seit einiger Zeit jedoch ließen ihre Handlungen diese feierlich verkündete englisch-sran- zöstsch-italienische Solidarität vermissen. Rom zu Edens Erklärungen TelegrammunsreS Korrespondenten 'cv R o m, 8. Juli Die Mitteilungen, die Minister Eden über sein« römischen Besprechungen mit Mussolini im Unter, Haus gemacht hat, haben in Rom nicht nnr wegen ihres Inhalts, sondern auch wegen ihrer Ossenheit großes Aussehen erregt. Denn die italienilche Regierung hatte über die Einzelheiten dieser Unterredung das strengste Stillschweigen bewahrt. Sachlich vervoll» ständig» das halbamtliche „Giornale d Italia" die AuS, sührungen SdenS heute noch mit der Mitteilung, daß nach dem englischen Plan Hhesstuien für den ihm von England abgetretenen Hafess Zeil« di« Prosit» - Ogaden an Italien abtreten sollte. Wie nicht anders zu erwarten, lehnt «an in Rom -an- Großes Interesse in Polen »Polen ist entschlossen, die Politik pilsudskis fortzusehen" „Acht mehr im Seist von Sirefa" Oie französischen Vorwürfe gegen England
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