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Dresdner neueste Nachrichten : 07.08.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193508075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19350807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19350807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-08
- Tag1935-08-07
- Monat1935-08
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 07.08.1935
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August 4933 Auüge Tumulte in Frankreich und Belgien Zn Newport, Brüssel un- vielen französischen Städten befolgen die Kommunisten Moskaus neue Befehle - Rasches Ende derRevolte aus Kreta Wien mobilisiert weiter Neue Divisionen als Ersah für die mobilisierten X Rom, 6. August. lDurch Funkspruchj ' In zuständigen Kreisen verlauten nunmehr Einzel» Helten des neunten Mobilmachungsbesehls, der noch im Laus« des heutigen Tages amtlich be« lanntgcgeben wird. Darin heikt es, insolge der fort» schreitenden Mobilisierung der abessinischen Truppen habe der Duce als UricgSminister die Mobilmachung zweier neuer Divisionen, der Division Alleta unter dem Beseht des Generals Riccardi und der Division Eosscria unter dem Oberbefehl des Generals Pinter, besohlen. Die Division Cofferia werde durch eine Division Eosseria Nr. 2 ersetzt, die Division Meta durch eine neue Division Trento, die vollständig motorisiert sein werde. Außerdem fei als sechste Schwarz, hcmdcndivisioie die Division Tcvere gebildet wordcn, die aus italienischen Freiwilligen im Aus» lande, Frontkämpfern, Freiwilligen und Kriegsver» letzten des Weltkrieges zusammengesetzt sei)» solle. Ähre Führung sibexnehm« General Boscardi. tkle Freiwillige« a«tz*ber Studenten sch ast ^rden in SchnellkuHen auf die baldigste Eingliede rung in die für Oftasrska bestimmten Truppenteile vorbereitet. Bei den von den neuen Mobilmachungen erfatzten Truppenteilen handcst es sich diesmal um die in Piemont nahe der französischen Grenze liegenden Di visionen. Die Division Meta hat bei der piemon, tesischen Stadt Asti und die Division Eofferia in dem am Meer zwischen Genua und San Remo gelegenen Impcria ihren Standort. lLiche auch die Mkdungen auf Seite 2) Volksverräter verurteilt Lebenslängliches Zuchthaus für Verrat von Staatsgeheimnissen XBerltn, 6. August. tDurch Funkspruchj Die Justizpressestelle Berlin teilt mit: Der Dritte Senat des Bolksgerichtshoses verurteilte den 27 Fahre alten Paul Suplanek auö Mechau wegen Berratö von Staatsgeheimnissen zu einer lebenslänglichen Zucht, hauöstrase. In Anbetracht der Berwerslichkeit seiner Handlungsweise wurden ihm gleichzeitig die bürger lichen Ehrenrechte aus Lebenszeit aberkannt. HL.'Heim in Solingen verwüstet X Solingen, 6. August Bisher noch unbekannt« Täter drangen in das Hitlerjugendheim aus der Burgstrabe und hausten dort in unglaublicher Weise. Sämtliche Behältnisse wurden erbrochen und Tische, Stühle, Ränke u. a. m. zertrümmert. Selbst die Ehrentafel sür die gefallenen Hitlersungen siel der Zerstörung anheim. An den Wänden waren In schriften angebracht worden, von denen eine lautet: »Wir nehmen Rache, die Sturmschar." Auch eine im gleichen Hause besindliche SA. «Dienststelle wurde von den Tätern heimgesucht. Das gesamte Aktenmaterial sowie eine Kartei hatten sie durchstöbert und dann im ganzen Rau« verstreut. Die Polizei hat «ine eingeheüde UÜtersuchung ein geleitet. Di« Tat muß schon vor innigen Tagen verübt worden sein; sie wurde jedoch erst jetzt entdeckt, da baS Heim in den letzten Tagen nicht benutzt worden war. Hetherstone.Goöley berichtet Telegramm unsres Korrespondenten London, S. August Der Führer der unlängst in Deutschland weilenden Abordnung der British Legion,»Liasor Fetherstone- Godley, hielt gestern »eine Rede, im der er daraus hin- wies, daß er und seine Kameraden nicht nur unter den ehemaligen Frontkämpfern, sondern überall in der deutschen Bevölkerung den besonderen Wunsch nach einer engen Freundschast mit England gesunden hätten. „Wenn wir, so erklärte er, „ein starkes Gefühl für Kameradschaft in der ganzen Welt schassen, dann gibt es keine Regierung, welche unserm Wunsch nach Frieden entgegentreten könnte, ohne selbst in die , größte Gefahr zu kommen, htnweggeschwemmt zu werben." t Oie Saat geht auf Die Ausschreitungen des kommunistischen PöbelS von New Bork, bei denen die Flagge der „Bremen" heruntergerisscn wurde, sind noch in frischester Er innerung. Die Borgänge spielten sich ab in einer Zeit, da Deutschland wieder einmal eine Hochflut ausländi scher Berleumdungen abzuwehren hatte. Inzwischen haben die „Generalstäbler" in Moskau die Marsch route der Weltrevolution vorgcschriebcn, und die Welt steht — Deutschland ohne Erstaunen—, mit welcher Ge wissenhaftigkeit die dort gegebenen Befehle befolgt werden. Auf der Weltausstellung in Brüssel, die durch ihr internationales Gepräge offenbar als besonders ge eigneter Boden betrachtet wurde, kam cs zu wüsten Ausschreitungen vor dem italienischen Pavillon. Gegen Hitler, Mussolini und Japan wurde demonstriert, und es ereignete sich, ähnlich dem Fall der „Bremen", daß ein Bild Mussolinis, bas I« einem Gastland besonderen Schutz genießen sollte, von dem kommunistischen Jan- Hagel herabgerissen und beschädigt wurde. Ein Por- gasig, brr in Deüischland uiid auch in Italien un- 's möglich wäre. Ein interessantes Bild zeigte sich in New Bork: Kommunisten, Neger und zersetzte Elemente auö den Reihen der Polizei in einer Front. Auch hier wird das Bild eines ausländischen führenden Staatsmanns, wieder Mussolinis, auf der Straße zerrissen. Selbst daS eigene Staatsoberhaupt bleibt nicht verschont. Und in beiden Fällen, in Brüssel und in New Bork, daS gleiche Bild, daß die polizeilichen Maßnahmen sich als völlig unzureichend erwiesen. Wenn man sich erinnert, daß dasselbe Belgien, in dessen Hauptstadt sich gestern derartige Ausschreibungen ereignet haben, erst vor kurzem ans Betreiben Banderveldeö die diplomatischen Beziehungen zu Moskau ausgenommen hat und daß derselbe Bandervelde Borsitzcnder der Zweiten Inter nationale ist, so muß man sich über diese Zusammen- hänge und ihre Ausnutzung durch die Kommunisten seine Gedanken machen. Tas sind die ersten Zeichen, wie die von Moskau propagierte „Bolkösron t" in Wirklichkeit ausschcn wird. Fäygt man,in Brüssel an, nachzudenken? Oder gibt man sich immer noch I lsstonen darüher hin, wohin die von Paris empfohlene Freundschaft mit Moskau führen muß? Schwere Ausschreitungen Telegramm unsres Korrespondenten . ». Paris, S. August Die Opposition gegen die Notverordnungen hat gestern zu einer Reihe lärmender Kundgebungen geführt. In Toulon traten kommunistische Arbeiter des Marinearsenals in Streik und durchzogen hinter der roten Fahne und unter Führung des neugewähllen kommunistischen Abge ordneten Bcrtolini, der den verstorbenen sozialisti- scheu Abgeordneten Renaudel ersetzt, die Straßen der Stadt und zerstörten fünf Casvs und «in Kino. In einem Cafv, das von Marineoffizieren besucht.wird, kam es zu einer wilden Schlägerei. Drei Stunden lang terrorisierten die Demonstranten die Straßen und schrien immer wieder „Laval an den Galgen". Bor der Marincpräfektur wurden Hochrufe aus Lowsetrußland ausgebracht. Erst nach mehrstündigen Bemühungen gelang cs der Polizei, die Ordnung wieder herzu- stelle«. In Brest zogen streikende Kommunisten vor die drei im Bau befindlichen französischen Kreuzer „Dünkirchen", „Lorraine" und Jean ne d'Arc" und überredeten dort die Ar beiter, die Schisse zu verlassen und sich dem Demon strationszug anzuschließen. Die Polizei mußte ver- stärkt werden, um größere Ausschreitungen zu ver- hindern. In Tarbes führten kommunistische De- monstrationSumziige zu Zwischensällen. In Paris kam es gestern abend in einem Borstadtcasö zu Schlägereien zwilchen 1VÜ Sommnnisten und Mit gliedern der „Jeuueffe Patriote". Revolverschüsse wurden dabei ausgetauscht. Drei Kommunisten wurden verletzt, einer lebensgefährlich. Siraßsnschlachi in Toulouse XParis, 6. August Während die Kundgebungen der Staatsarbeiter im Brester Marinearfenal gegen di« Gesetzeserlaffe -er französischen Regierung ohne ernste Zwischenfälle blieben, arteten ähnlich« Kündgebungen in Toulouse zu einer wahren Straßenschlacht aNS. Die Arbeiter des Arsenals zogen in geschloffenem Zuge vor die Arbeiterbörse. Eine Gruppe drang in daS Ge bäude «in, bemächtigt« sich einer roten Jahne, hinter der sich dann di« andern Knndgeber gruppierten. Fensterscheiben der gtcoßeu Kasseehänser wurden «in- geworfen und mehrer« Repolverschüffe abgegeben. 1» Personen wurden durch Steinwürs« und Schlag ringe verletzt, darunter sechs Polizetbeamte, süns un beteiligte KasseehanSbesncher und ein« Kran. Di« Polizei konnte kein« Verhaftungen vornehmen, da di« Demonstranten ständig in der Uebermacht waren. » Die Polizei nahm 30 Verhaftungen vor. Aus dem Schlachtseid wurden süns Revolver, zehn Messer und zwölf Totschläger gesunden und beschlagnahmt. In Salon bei Marseille begegneten sich zwei gegne rische Versammlungen aus dem Marktplatz, mehrere Autobusse voll Mitglieder der royalistischen „Action Franeaise" und der Kommunisten. Sofort wurden einige Revolverschüsse ansgetauscht. Vier Mitglieder der „Action Frangaise" wurden mehr oder minder verlebt. Auf -erBrüsselerWeltausstellung X Brüssel, s. August Etwa bli junge Kommunisten, die die 21. Wieder kehr des Tages der Kriegserklärung auf ihre Art feiern wollten, improvisierten am Sonntagnachmittag vor dem italienischen Pavillon aus der Weltausstellung eine Kundgebung, Ein kommunistischer Abgeordneter hielt eine Ansprache, in der er Angriffe gegen Mussolini» Hitler und Japan richtete. Die Teilnehmer an der Kundgebung versuchten, in den italienischen Pavillon einzudringen. Im Borraum kam es ,wische» ihnen und dem italienischen Aussichts personal zu einer Schlägerei, als ein Kommunist ein Bild Mussolinis von der Wand herabriß und es zu vernichten suchte. Polizei macht« der Schlägerei und der Kundgebung ein Ende. Einer der italienischen AusstchtSbeamten wurde im Gesicht leicht verletzt. Der kommunistische Abgeordnete wurde sestgcnommen, aber nach Feststellung seiner Personalien wieder sreigelassen. Die Ueberwachung des italienischen Pavillons ist ver- stärkt worden. ... ..... ... Neger, Kommunisten un- Polizei Makjsifiifche Kundgebungen in New York-Harlem . . X New Bork, 6. August Im New Borke r Negerviertel Harlcm veranstalfeten am Sonntag Marxisten, Kommu- nisten und Paziststen «ine Kundgebung, in deren Verlaus die Bildnisse Mussolinis, Roosevelts, Mor gans und.andrer öffentlich zerrissen wurden. Stun- denlang zogen etwa 25 000 Mann durch die Straßen d?s Stadtteiles mit Plakaten, wie „Nieder mit dem Krieg! Nieder mit Italien!" Ein andre» Plakat lautete: „Befreit Thälmann!" Wie weiter djzzu verlautet, haben sich unter der demon strierenden Menge auch Angehörige der New Borker Polizei und Abordnungen von Kirch- gemeisiden befunden. Auch im Jtalienerviertel Har- lemS sank»» Umzüge statt, bei denen u. a. gegen Musso lini und Eitler demonstriert wurde. Randbemerkungen Seltsame Bettgenossen Am 3. Juni 1415 wurde der tschechische Reformator Johann Hus aus Beseh! NomS in Konstanz als Ketzer verbrannt. Johann Hus hat eS sich im Augen» blick, da die Flammen über ihm zniammcnjchlugen und der Rauch ihn erstickte, wohl nicht träumen lassen, daß seine Enkel und Nachsahren einige hundert Jahre später einen großen Kalholikenkongreß in Prag feier lich bewillkommnen würden. Die tschechische Regierung überbot sich aus diesem Kongreß in FreundschaftS- und Vcrehrungsbeweisen sür den Vatikan. Jetzt versucht man, die Grundlagen dieser Freundschast fester auS- znzementicrcn. Am vergangenen Sonntag wurde vom Heiligen Stuhl der Monsignore Ritter zum apostolischen Nunt'nS in Prag ernannt. Tic Freundschaft zwischen Prag und Rom war nicht immer so eng wie in allerletzter Zeit. Die Geschichte der tschechischen Beziehungen zum Vatikan ist ganz im Gegenteil ein« Geschichte fortgesctztcrKämpse. Ter erste päpstliche Nuntius Marmaggi hat kein« sehr schönen und ruhigen Tage in Prag erlebt. E» mußte sich fortgesetzt Angriffe gefallen lassen, und alS schließlich die Negierung sich im Sommer 1V25 offiziell an den Feiern zu Ehren des von Rom verbrannten Ketzers Johann Hus beteiligte, reiste er entrüstet ab, und mehrere Jahre kannten sich Prag und die „Cittn di Vaticano" offiziell nicht. Im Jahre 1828 erschien der päpstliche Unter- staatssekretär Ciriaci, einer der gewandtesten Diplomaten des Vatikans, in der Stadt des heiligen Wenzel. Aber auch er kam in Konflikt mit dem hussitischen Geist der Prager Negierung, als er sich allzusehr um die katholischen Slowaken kümmerte und schließlich sogar dem slowakischen Autonomistcn- führcr Hlinka ein Bcgrüßungs- und Freundschasts- telegramm schickte. Er mußte Prag schleunigst ver lassen. Und wieder ging man jahrelang grußlos an einander vorbei. Erst in der allerletzten Zeit erfolgte eine neue An näherung, deren politischer Hintergrund ganz besonders interessant ist. Seit dem großen Katholiken tag in Prag weiß man, wie die Tinge lausen soften. Ter Vatikaü hatte ausgerechnet den Pariser Erzbischof Vcrdicr als Kardinallcgaten nach Böhmen geschickt und damit der tschechisch-französischen Freundschaft seine Reverenz erwiesen. Und der tschechische Außenminister Benesch quittierte diese Haltung mit einer tiefen Ver beugung vor Rom, die jene Erinnerung an den armen, verbrannten Ketzer HuS vergessen machte. Rom braucht die tschechische Regierung, um die langersehnte Kon kordatsernte in die Scheuern zu bringen, die die Zukunft -er katholischen Kirche in der tschechoslowaki schen Republik sichern soll. Die tschechische Regierung glaubt nicht weniger Gründe zu haben, RomS Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch darüber hat sich Herr Benesch während des Prager Katholikentages sehr klar ausgesprochen, als er sagte, die katholische Kirche solle „ein mäßigendes Element sein, insofern eS sich um die Zusammenarbeit zwischen den Nationen unsres Staates handelt". Tas heißt: die katho lische Kirche soll in erster Linie benutzt werden, um den katholischen deutschen Teil der Bevölkerung, der sich unter Konrad HenleinS Führung seines deutschen VolkStumS innerhalb der tschechoslowakischen Republik wieder bewußt wurde, im Sinne der tschechischen Re gierung zu beeinflussen und zu lenken. Man weiß in Prag ganz genau, daß Kapläne und Priester sich sehr leicht in politische Agitatoren verwandeln können und daß auf dem Umweg über den Beichtstuhl schon mancher politische Erfolg erzielt wurde. Infolgedessen soll das neue Bündnis zwischen dem Klerus und der hussitischen Republik dazu dienen, eine Kluft zwischen dem Su detendeutschtum und dem Deutschtum des Reiches auf zureiben und für die Offenhaltung dieser Kluft zu sorgen. Die Erben -es verbrannten Ketzers und der politische Katholizismus haben sich gesunden. So schassen gemeinsame Interessen sehr häufig seltsame Bcttgenosscn. »Pioniere der Freiheit* Damit -em großen Drama des Weltkommunls« mus, das man zur Zeit in Moskau inszeniert, auch das komisch» Harlekin-Nachspiel nicht fehle, hat sich in Parts ein Kongreß meist kommunistischer un marxistischer Schriftsteller zusamme»gefunden, der sich tn stolzer Bescheidenheit Internationaler Schrift st ellerkongreß für Verteidigung der Kultur" nannte. Die Angelegenheit ivar sehr groß aufgezogen — aber am Ende ein furchtbarer Hereinfall. Kein Mensch naban den Kongreß ernst. Kein Mensch wollte diese seltMien „Verteidiger" der Kultur beachten. In der fkaiMsischen Presse war fast I nichts von den Beratungen zu lesen- Ahgesch«» von
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