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Dresdner neueste Nachrichten : 22.10.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193510221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19351022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19351022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-10
- Tag1935-10-22
- Monat1935-10
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 22.10.1935
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Jahrgang Moskau enthüllt sein wahres Gesicht Beschluß über die Wirtfchasissanktionen — Das Ergebnis der französischen Genatswahlen — Arthur Henderson f Ein grotesker Gegensatz Hetze zur Weltrevolution — Eingeständnis des Versagens in Sowjetrußland Rom verhandlungswillig Telegramm unsres Korrespondenten x» Atom, 21. Oktober Es läßt sich nicht verkennen, daß man im all gemeinen durch den Ausgang der Berhandlungcn in der vergangenen Woche eine gewisse Er leichterung verspürt und Hoffnung hegt aus eine günstige Fortsetzung der Besprechungen, deren Wciter- siihrnng von den zuständigen Kreisen weiterhin betont wird. Tein entspricht auch die von amtlicher Seite abgegebene Erklärung, dasi I t a l i e n d i c Sa n k t i v- ncn nicht a l ö H i n de r u n g S g r u n d siirVer hau d l u n g c n ansieht. Nom möchte weitervcr- handeln, und die Tatsache, dasi die Genfer Beratungen über die Sanktionen um zehn Tage verschoben worden sind, verstärkt nur die römischen Hoffnungen. Tie italienische Presse äußert sich sehr zurück haltend über die gegenwärtigen diplomatischen Ver handlungen und begründet diese Zurückhaltung damit, dasi man die schimbcnden Besprechungen nicht durch falsche Berechnungen nnd voreilige Mutmasiuugen stören dürfe. In der „Voce d'Italia" erklärt Virgi- nio Gay da, die englischen Erklärungen hätten die Lage teilweise geklärt, aber eigentlich keine neuen Ge- sichtspnnkte ergeben. „Die Atmosphäre ist leicht geklärt, aber der Inhalt der um strittenen Fragen bleibt unverändert."' Tic „Stampa" sagt noch vorsichtiger, man hätte eigent lich keinen besonderen Anlab zur Freude. Wenn das Blatt'aber dann svrtsährt: „Tie Tage, die vor uns liegen, können eine enorme Bedeutung für die Klärung der durch Irrtum und Schuld vergifteten Frage haben", so verrät cs, dasi man in Nom den bevorstehenden Ver handlungen der nächsten zehn Tage doch besondere Bedeutung beimißt. Die große Ltnierhaus-e-atte Dor einer wichtigen Rede des englischen Außenministers Telegramm unsres Korrespondenten London, 21. Oktober Dlenstagnachmittag wird das englische Parlament nach seinen Svmmersericn zum ersten Male wieder znsanimcntrctcn. Tic Dauer der Sitzungsperiode wird aber ungewöhnlich kurz sein. Am Freitag dürste das Parlament ausgelöst werden, nnd ain Donnerstag dem 14. November werden die Neuwahlen stattfinden. In der morgigen Unterhauösitzung wird Außen minister Sir Samuel Hoare eine große Ncdc halten. Aus der Ncgicrungsseite werde» weiterhin Macdonald, Sir John Simon, der Schahkanzler Ne ville Ehamberlaiu nnd Englands Völkerbundöministcr Eden das Wort ergreifen. Tie aus drei Tage berech nete Debatte wird mit aller Deutlichkeit zeigen, dasi das englische Volk ohne Unterschied der Partei außen politisch hinter der Negierung steht. Eine Opposition gibt cs nur auf der äußersten Rechten und der äußersten (marxistischen) Linken. X Moskau, 21. Oktober Anläßlich der bevorstehenden Feier des 18. Jahres tages der bolschewistischen Revolution hat der Hanpt- auöschuß t r Kommunistischen Partei «5 Losungen herausgcgcben, die durch die Tclcgraphcnagcntur der Sowjetunion veröffentlicht werden. Sic enthalten die Aufforderung zum Turchhalten an die ausländischen Kommunisten und an die eigenen „Proletarier", ent hüllen aber auch das wahre Gesicht des Kom munismus. Unter dem Phrascnschwall dieser Losungen, die in ähnlicher großsprecherischer Form seit 18 Jahren wicderkchrcn, schauen diesmal besonders deutlich die umstürzlerischen Ziele desWeltbolsche- wismus hervor. Fast noch osfcnkundiger treten aber die zahlreichen Sorgen zutage, die die prole tarische Diktatur im Muttcrstaat des Bolschewis mus hat. Im ersten Teil befassen sich die Losungen deS HanptanüschiisleS mit dem Anölayd, wobei die kom munistische Revolution in der ganzen Welt, die „Befreiung der unterjochten .Kolonial völker" und der „Sturm auf den Kapitalismus" als die vornehmsten Aufgaben des Kommunisten bezeichnet werden. Tie Arbeiter iind Bauern des Erdballes werden aufgernscn, mit der roten Fahne in der Hand gegen den Faschis in n s, den „schlimmsten Feind des Bolschewismus", zu kämpfen, um in der ganzen Welt die Sowjetmacht zu errichten. TentschlandS, Frankreichs, Chinas und Abessiniens wird in dein Ausruf besonders ge dacht. Es ist von Interesse, dasi „den Volksmassen Abessiniens ein besonderer Gruß" der Kommunistischen Partei gesandt wird. Ebenso interessant ist, daß „den Proletariern und Werktätigen Frankreichs, die in vorderster Ncihc gegen den Faschismus kämpfen, ein flammender Gruß" zuteil wird. Nach einem Aufruf für die Bildung einer „Einheitsfront deS Handelns" in der ganzen Welt und der Aufforderung: „Haltet euch bereit zur Verteidigung der Sowjetunion" gebt die Auszählung der Losungen dann zu innenpolitischen Angelegenheiten über. Hier tritt zunächst die weitere Militarisierung der Sowjetbevölkerung ans den ersten Plan. Tic Rote Armee wird als „der treue Hüter der revolutionären Errungenschaften" bezeichnet, und die Jugend wird aufgesordert, sich in ihre Reihen einzugliedcrn, die Fliegerei zu erlernen, in den Ossoviachim einzntretcn usw. In der 20. bis zur 60. Losung kommen dann die inneren Nöte deS kommunistischen Muticrstaatcs zu Wort. Hier werden die Losungen wesentlich kleinlauter; Arbeiter und Arbeiterinnen, Bauern und Bäuerinnen, Ingenieure und Techniker werden be>chworen, die Fiinsjahrpläne dnrchzusiihrcn. Stalinsche Schlag worte werden in Fülle angeführt, um nachzuweisen, dasi das Land mehr Kohle und Oelc, mehr Kattun und Tchuhzeug, mehr Brot und Fleisch und bessere Arbeit der Eisenbahner, der chemischen Arbeiter, der Handes- angeslcllten, der Kollektivbauern und Traktorcnsiihrer brauche. Ter Ucbcrgang von der Darstellung der an geblichen Errungenlchastcu der Wcltrcvvlntivn zn der Aufforderung „Liefert und mehr Zucker nnd mehr Gebrauchsartikel, erreicht ein besseres Ergebnis bei dem Knhinelken", ist geradezu grotesk. Kein Industriezweig und kein össentliches Betätigungs gebiet sind vergessen, aus dem dem hungernden Sowjet bürger nicht vvrgerechnet würde, daß er noch besser und noch mehr arbeiten könnte. * Wenn es noch notwendig gewesen wäre, den Nach weis dafür z» erbringen, dasi der Bolschewismus starr sein Ziel, die ganze Welt zu revolutionieren, verfolgt, so wäre dieser Nachweis mit den „Losungen" der rus sischen Kommunistischen Partei nunmehr erbracht. Aber man hat ja in Moskau auch früher schon kein Geheimnis daraus gemacht, und so bedeutet dieser neue Ausruf schließlich nur eine Bestätigung dessen, was jeder, der nicht absichtlich die Augen verschloß, auch bisher schon wußte und was besonders von Deutschland aus stets scstgestellt wurde. Immerhin hat dieser Ausruf sein Verdienst: nun gibt es siir niemanden mehr die Ausrede, dasi er nicht gewußt habe, was die wah ren Ziele der Herren im Kreml sind. Und damit gibt es auch keine Entschuldigung mehr siir die, welche die Tinge einfach treiben lassen und nichts unter nehmen, um der Moskauer Hetze wirkungsvoll cnt- gcgcnzutreten. Jin übrigen zeigt sich wieder einmal, wie stark der Bolschewismus mit der Naivität der Menschen rechnet. Im gleichen Atemzug, in dem er den WeltbolschcwismnS als das Heil lnnslcllt, gesteht er ein, dasi er über Rußland unsägliches Leid gebracht hat! Ticicr zweite, dieser russisch-innenpolitische Teil der „Losungen" erfordert im Ausland ganz besondere Beachtung. Hier erfahren die Leute, die den Moskauer Sirencntöncn folgen, aus absolut zuständiger Quelle einmal, wie die Wahrheit nm den Sowjetstaat anS- sieht. Menu sie nicht tatsächlich so naiv sind, wie man eS in Moskau annimint, werden sie den furchtbaren Gegensatz zwischen den Moskauer Vcrspr Hungen und der Moskauer Wirklichkeit nun endlich cinsehen — und die Folgerungen daraus ziehen müssen. Oe Dono übernimmt die Regierung SonderkabeldtcnstderDresdner Neuesten Nachrichten »L' Adua, 21. Oktober. (Durch United Presij General de Bono hat durch eine Proklamation an die Eingeborenen die nordavessinischen Provinzen Tigre und Agame unter italienische Re gierung gestellt und gleichzeitig die in diesen Pro vinzen lebende» abessinischen Krieger und Geistlichen mit zehntägiger Frist zur Unterwerfung aufgesordert. Nach italienischen Berichten ist bereits eine Reihe solcher Unterwerfungen erfolgt, vor allem von feiten der Geistlichen. Auch eine Anzahl abessinischer Unter- Häuptlinge mit ihren Kriegern soll sich bei den italie- Nischen Kommandostellen zur Unterwerfung gemeldet habe». Ein GtlavenbefrelungS-Geseh X ASmara, 21. Oktober Die Einrichtung der italienischen Ztvtlvcrwaltung jm besetztest Gebiet NordabessinienS macht Fortschritte. Und anbcrm befindet sich ein Gesetz in Vorbereitung, das die Sklaverei abschassen soll. Bon italie nischer Seite wird betont, baß di« Ankündigung dieses Gesetzes in der Provinz Tigre große Freude unter den Eingeborenen hervorgerufen habe. Hunderte von Sklaven, auch aus anliegenden Provinzen, sollen sich den italienischen Behörden in Adua und Aksum stellen. Biele von ihnen seien mit ernsten Krankheiten be- hastet nnd würden nunmehr jn den neuerrichteten Ambulatorien ihre erste ärztliche Behandlung erhalten. 6tn italienischer Erfolg? X ASmara, 21. Oktober Nach hier aus Italienisch-Somaliland eingetrof- scnen Meldungen ist der italienische Vormarsch trotz der starken Regengüsse fortgesetzt worden. Die italie nischen Truppen nahmen Stellungen am Schcbelt - flnsi, die die Abessinier stark befestigt hatten. Bei dem Angriff wurden zahlreiche Flugzeuge eingesetzt. Den Italienern fiel eine Menge abessinischer Depots in die Hände. Sie eroberten eine Fahne, zwei Ge schütze nnd Maschinengewehre und besetzten die Ort schaft Schclawic. Man bezeichnet in italienischen Kreisen diesen Erfolg der Italiener als die wichtigste Operation seit der Besetzung von Gcrlogubi. * Wie üblich, lauten auch dieses Mal die abessinischen Berichte anders. Danach haben die Italiener ander Südsront keinerlei Fortschritte gemacht. Weiter be haupten abessinische Darstellungen, daß die Truppen des Generals Graztant an der Südsront schwer von Krankheiten hcimgcsucht würden. Marschbefehl an die kaiserliche Garde X Addis Abeba, 21. Oktober Am Moniagmorgen wurde an zwei Drittel der kaiserliche» Garde der Befehl auSgegebcn, zu dem vorläufigen Hanptanartier in Des sie abzumar- schiercn. Voraussichtlich wird auch die Kaiserin in den nächsten Tagen dt« Reise dorthin antreten. Erkundungen an der Aordfront Sonderkabeldicnst der Dresdner Neuesten Nachrichten ^7 ASmara, 21. Oktober. (Durch United Preß) Tie italienischen Verluste an der Nordsront seit Beginn deS Vormarsches sollen, wie hier offiziell be- kanntgegeben wurde, aus 2V Toten und 70 Verwun deten bestehen. Gefallen seien 1 italienischer Offizier, 6 italienische Soldaten und 23 Askaris. Ein den hier weilenden Berichterstattern gegebener offizieller Ueber- blick über die militärischen Ereignisse besagt, die Er kundungen der italienischen Flieger hätten Gewißheit darüber gebracht, daß im Bezirk Malaie gegenwärtig etwa 30—10 0000 Abessinier konzentriert seien. Der Feind sei jedoch imstande, binnen kurzer Zeit insgesamt 100 000 Krieger zu versammeln. Tie Haupttätigkeit der italienischen Truppen be- steht nach wie vor in der Befestigung ihrer Stel lungen und im Heranholen von Munition und Nah- rungsmittrlvorrätcn, die für die nächste Etappe des italienischen Vormarsches" benötigt werden. Außerdem ist man eifrig dabei, die Straßen und Wege in dem besetzten Gebiet zu verbreitern. Diese Bemühungen werden aber durch das Gelände sehr erschwert. Von glattem Fahren der Automobile aus diesen Wegen kann keine Rede sein. Als Beispiel sür die Schwierigkeiten, denen der Autofahrer begegnet, möge die Straße von der Grenze nach Adigrat dienen, die etwa 1500 scharfe Kurven dicht neben säst senkrecht abfallenden Ab- gründen answetst. An. den Abhängen unterhalb der Strotze sieht Man häufig umgeftürztrLastautos ltegU ' Zehn Tage Laval Hai auf die Anfrage Englands, ob Frank reich bereit sei, der englischen Flotte seine Unter stützung zu gewähren, falls diese bei der Durchführung von Sanktivnsninßnahnicn von Italien angegriffen werde, nun endlich doch mit Ja geantwortet. Tas Ja ist allerdings etwas wortreich. Laval hat nicht weniger als nenn Schreibniaschinenseitcn gebraucht, um es ansznsprecheu. Auch ist der Text der Note noch nicht bekannt, so dasi man nicht weiß, ob und welche Be dingungen Laval an dieses späte Ja gckniipst hat. Jin allgemeinen aber ist in Paris die Entscheidung gefallen. Das Ja mag sehr zögernd nnd gezwungen h e r a n s k v in m e n, aber cs ist d o ch e i n I a. Ferner ist nunmehr auch der amtliche Bericht iibcr die Unterhaltung zwischen Mussolini und dem bri tischen Botschafter in Nom erschienen. Dieser Bericht hat folgenden Wortlaut: „Ter britische Botschafter suchte den italieni schen Regierungschef am 18. Oktober aus und gab ihm die Versicherung, daß die britische Regierung keinerlei Absicht habe, irgendeinen Schritt in bezug aus den gegenwärtige» Sircit zwischen Italien und Abessinien einzuleiten, der über ihre ko lick, tivcn Verpflichtungen a>S loqalcS Mitglied des Völkerbundes «der über das hinmnsgchcu würde, worüber ttcber«inftimmung und Empfehlung durch den Völkerbund gemäß de» Bestimmungen der Bölkerbnndssatzung orreickst sei. Sir Eric Trummond letzte deS weiteren ans- einander, daß die Haltung der britischen Regierung in dieser Frage in keiner Weise durch eigen mächtige Beweggründe bestimmt sei. Alle der artigen Erklärungen entbehrten jeder Begründung und würden lediglich durch Perjloncn verbreitet, die schlecht informiert seien oder den Munich hätten, Unheil zn stiften." In ähnlichem Sinne äußerte sich der britische Pre mierminister Baldwin in einer Ncdc, die er am Sonnabend in seinem Wahlkreis in der Grafschaft Worcester hielt. Baldwin gab sich viel Muhe, mög lichst versöhnlich zn sprechen, und betonte vor allem, es bestehe kein britisch-italienischer Konflikt, sondern nur ein Konflikt zwischen Italien und dem Völkerbund. „Großbritannien", sagte Baldwin, „ist nicht isoliert vorgcgangen und Groß britannien wird nicht isoliert vvrgchcn. Das Ziel des Völkerbundes heißt Frieden und nicht Krieg. Und Krieg ist das letzte, was die britische Regierung be absichtigt." Baldwin benutzte ferner die Gelegenheit, sich gegen den begreiflicherweise laut gewordenen Vorwurf zu wenden, die englische Regierung gehe ans den Sturz Mussolinis und des faschistischen Silsteins aus. (Bald win hatte sich selbst kürzlich in seiner Ncdc zum min desten etwas mißverständlich ausgcdriickt.i Am Sonn abend erklärte der englische Premierminister nunmehr mit aller Deutlichkeit: „Das jst eine gefährliche Lüge. Welche Regie rung Italien hat, geht nur Italien etwas an. Die Zeiten find vorbei, in denen England zu den Massen griss, «m eine RegicrungSsorm zu stürzen, weil sie anders geartet ist als die in England bestehende." In Genf sind unterdessen die britischen Sanktion Svorschläge angenommen worden, die auf einen Boykott aller italienischen Erzeugnisse, auf die Sperrung der Zufuhr kriegswichtiger Roh stoffe nach Italien und — dunkelster und schwierigster Punkt — auf den Ausgleich der den SanktionStcil- nehmcrn entstehende» wirtschaftlichen Schäden hinaus- lausen. Aber man hat gleichzeitig, nnd zwar wiederum auf englischen Antrag, beschlossen, dieSankttons- konseren z bis zum 31. Oktober zu vertage» und die Sanktionen bis dahin nicht in Kraft zu f e v e n. Man hat also Zeit gewonnen! AVer das ist zunächst auch alles. Man hat die unerträg- lich gewordene Spaynung um einige Grade gesenkt und die Gefahr einer plötzlichen Explosion vermin, dert. Das kann viel bedeuten, braucht es aber nicht. Alles kommt daraus an, ob auch in der Sache selbst eine Annäherung zwischen dem Standpunkt Englands und Italiens gesunden werden kann. Und Die Wehrmacht sammelt für das Winterhilfswert! Dienstag beginnt die Kleidersammlung! .
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