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Dresdner neueste Nachrichten : 29.10.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193510295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19351029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19351029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-10
- Tag1935-10-29
- Monat1935-10
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 29.10.1935
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Dienstag, LS. Oktober 193S 43. Jahrgang Erhöhte Krisengefahr in Frankreich mit Handels- und Industrie.Zeitung npk.v-naevuyren Fomibenanzelgen 6Rpf.,di-rs mm breite mm-Zeile im T-xtlell l,rv NM. - - Nachlaß nach Malstaffel l oder 2)lengenffaffel v. Sriesgebühr für Ziffer- ökhklstlkitüNA, Ätkitlü und HgüdtükiHästöstkÜk: dkkSdtll'Ä^ 3iekdtnalldstktldk 4 anzeigen 30 Rpf. ausschl. Porto. Zur Zeil ist Anzeigenpreisliste Nr. 4 gültig. Nr. LS3 Dresdner Nemste Nachrichten Bezugspreise: Sri freier Zustellung In«s-u« > . rlnschl. Trägerlohn monatlich ! HaIbmonatl.l,00NM.Postbezugmonaii.r^0NM.einschl.43Npf.postgebahren (ohne Zustellungsgebühr). Kreuzbandsendungen: Für die Moche 1,00 RM. Einzelnummer 10 Nps., außerhalb Sroß-Dresden« 15 Rpf. poftanschrifi: Dresden-A.l. 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Nach einer hitzigen De batte über die Innenpolitik, bei der sich Herriot und Daladier lebhaft widersprachen, versöhnten sich die beiden vor dem versammelten Parteitag nnd drückten sich gerührt die Hände. Die Schlußcntschließnng dcS Parteitages saht noch einmal alle Programmpunkte zusammen. Zn der Außenpolitik wird abermals strikteste Treue zum Völkerbund, enge Znsammcn- »rbcit mit England, aber auch Wahrung der Frcnnd- ichait mit Italien gefordert, obwohl gleichzeitig „Ita liens Angriff" einstimmig verurteilt wird. Der wich tigste Teil der Entschließung handelt von der Inne n- politik. Hier wird zunächst erklärt;. „Die Agitation, die von den antircpublika- nischen Verbänden geschaffen worden ist, ist die Hauptursache für die innenpolitische «risenstim- mung. DieEntwassnnngnnd Auslösung dieser Verbände ist daher notwendig. Die össcntliche Meinung fordert die Unterdrückung aller saschistischen Umtriebe. Die Strafbestimmun gen, die bereits dagegen erlaßen wurden, sind un genügend und müßen ergänzt werden. Die Partei seht ihs Vertrauen in ihre Parlamentarier, das, sie die Forderung durchsetzen, diese Maßnahmen sosort nach dem Wiederzusammcntritt des Parlaments zur Beratung zu stellen. Die Partei sordert ihre Par lamentarier aus, die Teilnahme und Unterstützung der Regierung von der Erfüllung dieser Hanptsorge abhängig zu machen." Weiter feiert die Entschließung die „grandiosen Kundgebungen" der marxistischen „Volksfront" und erklärt, daß Ine Radikalsozialc Partei „loyal nnd mit bestem Willen" an dieser Volksfront Mitarbeiten wolle. Tic „kostbare Einheitsfront der Linksparteien" sei das beste Mittel, um die „republikanische Ordnung" ans- rcchtzucrhaltcn und dem Faschismus den Weg zu ver sperren. Die innenpolitische Spannung in Frankreich hat nach diesem Parteitag aliv eine neue Vcrscharsnng erhalten. Die Frage des Vorgehens gegen die Rechtsvcrbänbe kann unter Umständen gleich nach dem Wiederzusammcntritt des Parlaments zu einer kritischen Zuspitzung führen. Neue italienische Offensive Angriff an der Eritreafront — Adi Nefas beseht 'S o n b e r k a b e l d i en st der Dresdner Neuesten Nachrichten »^ASmara, 28. Oktober. fDurch United Preß) Genau vierzehn Tage nach der Besetzung von Aksum haben die Italiener die Osscnsivc wieder aus genommen und den zweiten Vorstoß an der Nordsront begonnen. Die neue Ossensive wurde von Lchwarzhcmden-Abtcilnngen und ASkariS der Armee deS Generals Biroli vorgetragcn. ES gelang den Truppen bis Adi Ncsaö, 15 Kilometer südöstlich von Adna, in der Richtung Ausicn vorzurückcn. Der Vormarsch ging auS vom Fuß des Berges Zamaiata, der säst llllvst Meter hoch ist. Daö dortige Bcrggclände soll zu den schwierigsten und unwegsamsten Gebieten des ganzen nördlichen Abessinien gehören. Diese neue italienische Operation bedeutet jedoch kaum «inen Angriff ans der ganzen Front, sondern dient an scheinend lediglich dcrRcgulicrungdcrFront» linie. Die italienische Heeresleitung scheint die Ab sicht zu haben, die Froutlinie in Form eines großen ossenen Ovals auSzugcstalten, dessen Hanptbasiö durch die Linie Aksum—Adua—Adigrat gebildet wird und an beiden Enden in südlicher Richtung vorgezogen ist. So würde es ermöglicht, Malaie aus der einen Halste der Front und das Gebiet südlich von Aksum aus der andern zu slankicren und aus diese Weise ohne allzu große Schwierigkeiten zu besetzen. Im italienischen Heeresbericht heißt cS darüber: „General de Bono telegraphiert: An der Sritreasrvnt wurden vom Eingeborenenkorps Sonnabend früh die Bewegungen zur Besetzung der Gegend des Flußes Faras Mai ausgenommen. Häuptlinge und Orts älteste dieser Gegend haben sich bereits unterworscn. Sic erklären, die Bevölkerung erwarte die baldige Besetzung durch unsre Truppen. Weitere Häuptlinge des Tigre haben ihre Untcrwcrsung vollzogen." Abessinien meldet Ruhe an der Nordsront X Addis Abeba, 28. Oktober. (Durch Funksprnch) Eine abessinische Verlautbarung spricht von voll ständiger Untätigkeit der italienischen Truppen an der Nordsront nnd bezeichnet die römischen Nachrichten über angebliche freiwillige Unterwerfungen von Häuptlingen aus der Provinz Tigre als in das Reich der Fabel gehörend. Alle in dem italienischen Bericht genannten Namen seien in Addis Abeba unbekannt. Die italienischen Flieger sollen, wie weiter von abessinischer Leite milgeteilt wird, an beiden Fronten die Bombenabwürfe eingestellt haben nnd sich daraus beschränken, die Ortschaften durch Maschincngewchr- scner zu beunruhigen. Der abessinische Aufmarsch au der Nordsront vollzieht sich weiter zum größten Teil in Nachl- mürschcn. Gerüchte über die Räumung MakaleS durch die Zivilbevölkerung werden hier vorläufig nicht be stätigt. Oie Finanzsanktionen beginnen Immer noch Verhandlungsaussichten? Telegramm unsres Korrespondenten F. London, 28. Oktober England hat alle gesetzgeberischen Maßnahmen g'e« trossen, um die Finanzsanktionen gegen Italic» in Kraft treten zu laßen. Im englischen Amtsblatt „London Gazette" wurde bereits «ine Londerbcslage mit den notwendigen Verordnungen veröffentlicht. Das Verbot der Waffenausfuhr nach Italien ist un verzüglich in Kraft getreten. Von morgen an sind alle Anleihen und Kredite au italienische Staatsangehörige verboten. Alle schwebenden Verhandlungen dieser Art müßen unverzüglich abgebrochen werden. Am kommenden Donnerstag wird Eden nach Souj »eUen, um die letzten Borbereitungen für di« wirtschaftlichen Sanktionen zu treffen. Diese Tatsache zeigt mit aller Deutlichkeit, wie wenig man in England von den jüngsten italienischen Friebens- sühlcrn beeindruckt ist. I» hiesigen diplomatischen Kreisen will man wissen, daß der englische Botschafter in Paris Laval mttgetctlt habe, daß England das italienische Friedensangebot nicht für annehm bar halte und cs sich daher auch weigern müsse, eine Verzögerung in der Anwendung »er -Sanktionen ein treten zu lassen. Aber selbst wenn man diese Angaben als richtig unterstellt, wird man daraus nicht schließen dürfen, daß England die Tür zu Verhandlungen völlig zngcschlagen hat. SS heißt vielmehr, daß sowohl England wie auch Frankreich Vorschläge zu einer friedlichen Beilegung des Kon fliktes an-arbeiteten, die sie „zu geeigneter Zeit" bckanntgeben würden. Höchstwahrscheinlich wirb England noch einmal bas F ü n se r k o m i t e e, das formell immer noch besteht- bemühen. Volk und Dichtung Dr. Goebbels' Rede in Weimar - Staat und Mäzenatentum — Heimkehr zum Volk Maecenas war der Gönner des Horaz, und der Genius des Dichters hat den Namen Maecenas durch seine Lieder über die Jahrhunderte hinweg zum Inbegriff alles dessen gemacht, was für den einzelnen Künstler und die Kunst als Ganzes an materieller Förderung geschieht: wir sprechen von „Mäzenen" und „Mäzenatentum". Immer hat der Künstler, der wirk liche Künstler, nicht der betriebsame Lchriftstcllerci- bcsitzer oder Schlagcrsabrikant, solcher Unterstützung bedurft, nm sich dnrchznsctzcn. Ost genug ist sie aus- gcblicbcn, war der Lebensweg gerade der Größten in der deutschen Kultur bis an ihr Lebensende mit nicderdrückcndcn Alltagssorgcn belastet. Es gab Zei ten, wo der Künstler, nnd gerade der geniale Künstler, verhungern oder verkümmern mußte, wenn nicht das Ange eines Hochmögcndcn im Lande wohlgefällig ans ihn siel nnd ihm ein Gütlcin l„Ich hab' mein Leh n, ich hab' mein Leh n!"— wie erschütternd klingt der über- strömende Freudcnrns unsres größten mittelalterlichen Dichters), ein Aemtleiu, eine kleine Pension aussctzlc, die ost dürftig genug war. Das deutsche Fürstentum hat zwar an der einen oder andern Stelle in wahrhaft königlicher Weise Tiästung, Musik und Kunst gcsördcrt. Tic Oper ver dankt ihren Ausstieg sürstlicher Gunst, allerdings auch fürstlichem Glanz- und Unterhallnngsbcdürsnis. Aber im ganze» habe» die deutschen Fürsten in der viel hundertjährigen Geschichte Deutschlands im Grunde sehr wenig wirklich geniale Menschen zu sördern ge wußt, und bei allem Wohlwollen siel ihre Huld nur allzu ost ans die gefällige Mittelmäßigkeit. Viel getan hat in der Stille dagegen der deutsche Adel, nnd zwar vor allem auch der kleinere Adel. Man leie daranshin einmal die Geschichle des deutschen Psarr- hanscs, oder verfolge die Familiengeschichte z. B. Lausitzer Adclssamilicu, und man wird ermessen, welche Verdienste sich dort gewisse „Patrvnatsherrcn", ohne -aß cs groß bckanntgcwordcn ist, um den geistigen Ausstieg Deutschlands zwischen dem Ende des Dreißigjährigen Krieges und der Blütezeit des Idealismus erworben haben. * Auch das Bürgertum des lü. Jahrhunderts bat Mäzenatentum geübt. Aber cs war die zusam menhanglose zufällige Hille eines individualistischen Zeitalters. Eine Hilfe, die vom einzelnen aus ging, je nach seiner Einstellung nnd oft genug seinen Liebhabereien, und die z um einzelne n ging, ganz gleich, ob dieser einzelne unter höheren Gesichtspunkten der Förderung überhaupt wert war. Der bürgerliche Staat, wie er sich »ach t87st herausbildete, hat nie in wirtlich systematischer Weise versucht, Kulturpolitik zu treiben. Man „förderte" wohl, aber Kunst und Wissen schaft waren ein nur mäßig bedachter, bürokratisch ver walteter Posten im großen Hauplbuchc des Staates. Man zahlte den vom Parlament bewilligten Etatposten aus, ganz gleich, ob cs sich nun nm eine Beihilfe für die Kaninchenzüchter oder nm eine für Dichter und Denker handelte. Und in der sp ä t b ü r g erlich marxistischen Republik nach 1V18 wurde» an großen Feiertagen zwar viele schöne Worte ge redet — aber getan wurde wenig. Immer mehr waren Literatur, Knust und Musik Angelegenheiten einer verhältnismäßig kleinen Eliane von »ermvgcnden Leuten geworden, von Literaten und Buchvetlegern, die entweder ihrer persönlichen Weltanschauung in ihrer Buchproduktion Ausdruck zu geben versuchten, oder die im Dienste von parteipolitischen Kräften standen, oder die einfach von Geschäft und Sensation lebten nnd dem Abwechslungsbedürsnts einer litera risch übersättigten und überfeinerten Großstadtlescr- schicht gefällig cntgcgenkamcn. Die höchste Sensation dieser hochkapitalistischen Gesellschaft war die Begeiste rung für die aus Moskau kommenden bolschewistischen Tendenzen auf kulturellen Gebieten. Plutokratte und Kommunismus trafen sich am Kur fürst c n d a m m, Piscator schien Steuermann der deutschen Theaterkultnr zu werden. Heinrich Mann nnd Bert Brecht beherrschten den deutschen Bnchmarkt. Wirkliche Kunst zog sich in Konventikcl und in -die Einsamkeit zurück, abseits von ekelhaftem Literatur betrieb — abseits aber auch von den wahr haft lebendigen Kräften, die eine neue Zett vorbereiteten. * Und hier müssen wir alle, die wir aus dem alten Bürgertum kommen, an unsre eigene Brust klopfen. Wir haben zum größten Teile geglaubt, daß «ine Trennung von Kunst und „Polltit? möglich sei. Wir haben cs als richtig cmpsnndcn, daß sich der Künstler nicht nur vom Markt der Elianen, sondern überhaupt vom „Banausentum" der Politik znrüclzvg, um in vornehmer Stille sein meist recht privates Lchnsuchtslied den Sternen vorzutragen. Man führe nicht die großen einsamen Titanen des Geistes als Gegenbeispiele an: sic sind einzig artige Ansnalnne-Erscheinungen und sanden gerade — man denke z. B. nur an Friedrich Nietzsche — in selost gewählter, aber stets als Härte, Leiden und bittere Notwendigkeit empfundener Einsam keit den Zugang zu den tiefsten Quellen und tiefsten Wurzeln ihrer Zeit. Die Einsamkeit der wirklich Großen ist niemals ein Idyll abseits der Zeil ge wesen am plätschernden One», in blühender Rosen laube, in koketter Eremitcnlnitte, fernab den Sorgen, Verpflichtungen und Verantwvrtnngen des Tages, sondern ein Kampfplatz, ans dem der Künstler in iurchtbarcr Schlacht mit den Dämonen seines Jahrhunderts rang. * Der nationalsozialistische Staat hat nicht nur die falschen Wege der Kunstpvlitik nnd Kunstsörderung verlaßen, er hat überhaupt Kunstsörderung großen Stils als erster moderner Staat wirklich ernsthaft un systematisch betrieben. Von all den Organisationen, in denen man zunächst das Schrifttum selber zmam- mcnsaßte, von den Verbänden, die man schuf, nm die Masse des Volkes heranznzichen an die Dickster und Künstler, soll hier nicht gesprochen werden. Sie sind bekannt, und jeder einzelne weiß, was getan worden ist für das deutsche Theater, für die deutsche Musik und kür das deutsche Buch. Die Deutsche Buch woche, an deren Beginn wir stehen, ist keine bloße Wirtschastswerbnng für die gewiß nicht gns Rosen gebetteten Verlags nnd Sor- timcntsbnchhündlcr. Sie muß hincingcstcllt werden in den großen Zusammenhang der staatlichen Kultur politik. Der nationalsozialistische Staat stellt den deutschen Dichter wieder an den brausenden Wcbstnbl der 'seit. Eine Trennung von künstlerischem und poli tischem Dasein ist nicht mehr möglich. Der Dichter ist lein Privatmann, der Privates, allzu Privates vor trägt. Die Acschylos, Sophokles, Euripides und Arislophancs waren zu ihrer Zeit ein St tick Athen, und waS sie schufen, ging ganz Athen, den ersten wie den letzten Mann im Staate, gleichmäßig an nnd bewegte aller Seelen. Welche Abgründe trennen das, was wir in den letzten Jahrzehnten „Literatur" nannten, von dem Drama Athens, von dem Epos Homers, die heiliger sammelnder Mittelpunkt des politischen und geistigen Lebens ganz Griechenlands waren! * Unsre Zeit strebt aus Zersplitterung und Zerfall zur Einheit. Freilich, Dr. Goebbels hat mehrfach in seinen kulturpolitischen Reden betont, daß der Staat die K»nst nicht kommandieren kann. Dichter erstehen nicht ans Beseht, nnd auch die bcstorganisicrte Bnchwvchc ruft noch nicht den großen, deutschen Roman, das große deutsche Epos auf den Plan. Hier liegt eine Gefahr des groß zügigen Mäzenatentums, wie es Staat nnd Be wegung jetzt ausübc». Alle Mäzene sind dieser Gefahr nur allzu ost unterlegen. Sie glaubten, dem Dichter befehlen zu können. Man weiß, wie einst die Könige nnd Fürsten ost genug nur Zwcckdichtung, Panegyrik und Lobgcsang förderten und damit be reits ein kulturelles Werk zu lun glaubten. Auch der Kulturpolitik nnd Kultursördcrung des modernen Staates droht die Gefahr der beamteten Kunst. Aber die Staatsftlhrnng hat diese Gefahr erkannt, und vor allem Dr. Goebbels hat immer wieder Anlaß genommen, in seinen Reden gegen ein solches K unstbcamten tum zu prote- st i c r e n. Staat und Bewegung können nur Vorbereitungs arbeit leisten. Ltc können den Weg bereiten, aus dem die künftigen deutschen Dichter, Musiker nnd Künstler in ihr Eigentum eiuziehcn können. Sie können die Fäden wieder knüpscn, die die Kultur mit der Seele des Volkes verbinden nnd die im vergangenen Jahr hundert abgerissen waren. Tenn unsre Zeit bedarf, wie es Dr. Goebbels gestern in seiner Weimarer Rede sagte, „dieser tiefsten Beziehung-- setznng zwischen dem Volk und seinen Dichtern, nnd nur wenn sie fest geknüpft ist, wir bt« lang« Frist, in der wir auf die Verkündigung L--
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