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Dresdner neueste Nachrichten : 11.12.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193512110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19351211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19351211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1935
- Monat1935-12
- Tag1935-12-11
- Monat1935-12
- Jahr1935
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 11.12.1935
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10. Drzember Igzz BSnischplatzS Lange Nacht I»«oiioi> MIM z « Käufe stiockenes , oeo vllä irebraucdt / 2ub«Kür rlmmvr N,I »»u,. oc.Sckfll. k>ck,0»r«rl»,N. oct-- T«cX. »» »' ,t,«r. 3>s couc" « psrucst lotnM p ncnfefs s/ sm 814 »nv«s. »4 cki» r«chst«u, In vl«l,n I,«v«va,,n. ^uk K«t»n»»>ilung«n. klnks«rkr»g«nl Dresilmr Neueste Nachrichten Bezugspreise! 2,00 IM. ..». ttnichi. »raqeriohn monalttch Halbmonatl.l.ooRM.PostbezugmonaN.rMRM.einschl.sZRpf.postgebNhren (ohne Zust«llunqsgeb0i)r). Kceuzbandsendongen: Alle die Woche 1/X> RM. Einzelnummer 10 Rpf., außerhalb Sr°ß-Dresd-N< IS Apf. mit Handels« und Industrie «Zeitung Schrlstleilung. Verlag und SauvtgeschSMelle: SreSden-A^ ZerdlnandstraSe 4 Grundpreis: die 1 spalüg« mm-Zelle Im An-' zeigentetl 14 Rpf., Stellengesuche unbprivalel Famllienanzeigen bRps.,di«7S mwbrelle mw-Zelle im Teetteil 1,1» UM. Nachlaß nach Molstoffel I oder Mengenstaffel U. Srlefqebiihr für Ziffer- anzelgen ZO Rps. ouSschl. Port». 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Wahrscheinlich keine Einstellung der Feindseligkeiten in Abessinien Son der dien st der Dresdner Neueste» Nachrichten Im Zwischenstadium Oie Aussichten der Iriedensvorschläge In London ist der neue Friedens vorschlag, über den sich der englische Außenminister S'r Samuel Hoare und der französische Minister präsident Laval am Sonntag in Paris geeinigt statten, mit großer Ucberraschnng zur Kenntnis gen omni en worden, da er »ach den bisher vorliegenden Pariser Berichten angeblich weil über das hinausgeht, was England bisher zugestchen wollte. Es scheint selbst im englischen Kabinett zn Auseinandersetzungen gekommen zu sein, uud einmal tauchte im Lause des gestrigen Spätnachmittags sogar daS Gerücht ans, Völkerbundsministcr Eden wolle znrücktreten. Das Gerücht hat sich nicht bestätigt, Eden wird vielmehr am Mittwoch nach Genf reisen, nm England ans der für den 12. Dezember angesctztcn Sitzung des Sanktivnsausschnsses zu vertreten. DaS englische Kabinett hat nach langer Debatte schließlich auch die Pariser Friedensvorschläge Sir Samnel HoareS gutgestcißcn, allerdings einige Acndc- rungen an ihnen vorgcnommen, die aber nur gering- siigiger Natur sein sollen. Sie werden augenblicklich von der französischen Negierung geprüft und sollen noch heute nach Rom wcitergelcitet werden. Mussolini hat sich bisher in keiner Weise ge bunden nnd auch entgegen dpn in Paris und London gehegten Erwartungen den scharfen Ton seiner «awMrrede in seiner Ansprache an den italienischen Senat am Montagabend nicht gemildert. Er ist über haupt nicht aus die schwebenden Berhandlungen ein gegangen. Was sonst a»S Rom berichtet wird, beruht zunächst aus Kombinationen und Gerüchten. Völlig unklar ist, was der Negns zu den Pariser Beschlüssen zn sagen haben wird. Auf der Abessinischen Gesandtschaft tu London wurde gestern erklärt, in Addis Abeba lehne man eS ab, einen Fricdcnsvorschlag überhaupt in Erwägung zu ziehen, der die Abtretung abessinischer Gebiete an Italien ein schließe. Wir wiesen aber schon gestern darauf hin, daß im Falle einer wirklichen Einigung zwischen Paris, London, Rom uud Gens die Ansicht des NcgnS wahr scheinlich nicht allzusehr in die Waagschale fallen würde. Zn Paris selbst feiert man unterdessen über schwenglich das Ergebnis der Berhandlungen als einen besonders großen Erfolg Lavals. Ter „Temps" srent sich vor allem iibcr die neue englisch-französische Solidarität uud vcrkiilidct pathetisch die Auferstehung der alten sranzösisch-englischen „Entente Eordialc", nicht nur im abessinischen Sondersall, sondern ans allgemein politischem Gebiet — nicht ohne einen recht mißgünstigen Seitenblick nach Deutschland. Ueberrascheuderwcisc ist unterdessen der Bölkcr- bundörat für den 17. Dezember einberusen worden, und zwar hat man in Gens plötzlich die Frage der Ansiedlung der ans dem Fra! stammenden assy rischen Flüchtlinge in dem französischen Man datsgebiet Syrien siir so außerordentlich wichtig ge halten, daß man diese Sitzung abhält. Das dürste selbst verständlich lediglich ein Vorwand sein, denn diese Frage ist zu lange verschleppt worden, als daß Genf erwarten könnte, die Welt würde glauben, der Rat rufe ein paar Tage vor Weihnachten die Mit glieder wegen dieser Frage noch einmal zusammen. Es wird auch in VölkcrbundSkrciscn ganz offen zu gegeben, daß cs bei dieser Ratstagung sich „zunächst" um ein „günstiges Zusammtntrefsen" handele, da die Entwicklung des italienisch-abessinischen Konflikts aus Grund der Pariser Vereinbarung „eine baldige Be ratung der zuständigen Völkerbundsinstanzcn not wendig machen könnte". Es war ja schon vorher in Paris erklärt worden, däS Ergebnis der Verhand lungen zwischen Laval und Hoare solle nicht nur der italienischen Regierung, sondern auch dem Völkerbund zur Kenntnis gegeben werden, da man ja in Paris und London ängstlich daran sesthalte, daß es sich nicht bloß um einen englisch-italieuischen oder sranzösisch- italienischen Konflikt, sonbeicn lediglich um einen Kon flikt zwischen Italien und. dem Völkerbund handelt. Der 12. D e z e m be r, der Tag, an dem die Ocl- sperre beschlossen werden soll, liegt England und Frankreich schwer in den Gliedern. Die bisherigen Sanktionen haben das Ziel, eine Abkürzung des Krie ges herbeizusühren, nicht erreicht. Nach den letzten Er klärungen Mussolinis ist es sicher, daß Italien auch vor der.Oelsperre nicht hp die Knie sinkt. Dagegen besteht die Gefahr einer sehr gefährlichen Zuspitzung und Ausweitung des Konflikts. Man möchte also bas gefürchtete Datum zum mindesten noch einmal hin ausschieben und sucht Mussolini goldene Brücken zu bauen.- R o m, 1». Dezember. sDurch United Presst In den politischen Kreisen Roms gewinnt mau immer stärker die Ueberzeugung, daß Mussolini den Pariser Friede noplan alsVerhand- lnngsgrundlagc an nehmen wird, wenn auch nur mit wichtigen Vorbehalten. Der Duce rverdc das vor allem in der Erwartung tun, daß eine solche Haltung Italiens vom Völkerbund mit der Hinaus schiebung der Oelsperre beantwortet rverdcn muß. Amtlich wird lediglich erklärt, daß die italienische Re gierung sich jeglicher Stellungnahme enthalten werde, bis die ncnen Fricdcnövorschlägc ihr amtlich mitge- tcilt worden seien, was bisher noch nicht geschehen sei. Daß Italien gleichzeitig mit der Annahme des Fric- densplancS die Feindseligkeiten in Abessinien einstcllt, hält man in unterrichteten Kreisen slir unwahrschein lich. Man glanb« vielmehr, daß Mnssolini den Negus auch während der möglicherweise bevorstehenden Fric- densvcrhcmdlungcn unter beständigem militärischen Druck halten und darüber hinaus Italiens Verhand- lungsstcllung durch Eroberung wciHrcr abessiniicher Gebiete verbessern wolle. Englische Zeitungen in Italien verboten X Rom, 10. Dezember Die Einfuhr der englischen Zeitungen nach Italien ist bis ans wenige Ausnahmen, wie „Daily Mail", „Mvrning Post", „Lbscrver" und „Dailn Erpreß", verboten worden. Diese Maßnahme gehört, io wird von zuständiger Leite erklärt, in die Abwchraklion Tclcgrain m unsres F. Loudon, Ist. Dezember Das englische Kabinett hat gestern abend nach langen Verhandlungen dem von Hoare und Laval aus gearbeiteten Friede noplan seine Zustim mung gegeben, wenn auch einige angeblich nur unbedeutende Veränderungen oorgeschlagcn worden sind. Aus durchaus zuverlässiger Quelle verlautet, daß die KabinettSsißung und ebenso verschiedene an sie sich anschließende Ministerbcsprechungen recht stürmisch verlausen sind. Im Lause des Abends tauchte so, gar plötzlich daS Gerücht aus, Eden wolle sein Rücktrittsgesnch als Minister sür BölkcrbundSange le genheilen ei n rei ch e n. Diese» Gerücht bewahrheitete sich zwar nicht, denn Eden reist am Mittwoch nach Gens, es charakterisiert aber ausgezeichnet die augenblickliche englische Stim mung. Da» Ausmaß der Zugeständnisse, die Sir Samuel Hoare plötzlich in Pari» den Italienern ge macht hat, hat hier größte Neberraschnng hervor- gctusen. „ES mnß sestgestcllt werden", erklären ßie „Times", „daß diese Vorschläge in den Kreisen auch der RegiernngSanhänger des Unterhauses einen ungün- st i g e n Eindruck hinterlassen haben. Selbst wenn die Pariser Nachrichten in den Vinzclthcsen unrichtig sind, Einheitsfront in Aegypten X Kairo, 10. Dezember Am Montag ist cs in Kairo wiederum zn schweren Ausschreitungen gekommen. Im Anschluß an eine Stndentenversammlung bildete sich ein Demonstra- tionozug, dessen Teilnehmer die Gaslalcrnen ganzer Slraßcnzüge zcrslörlen und mehrere Autobusse zer trümmerten oder in Brand steckten. Die Polizei ging mit der Wasse gegen die Menge vor und jagte sie auseinander. Viele Knndgcber wurden leicht vcr- letzt. Ein Student erhielt einen schweren BrustsMß, der seinen Tod hcrbcistthrtc. - ' Alle ägyptischen Parteien haben in einer am Montagabend abgehaltenrn Sitzung ein« Einheit»- Iialiens gegen die Sanktionen. Die Ansnahmcn werden mit der Haltung der erwähnten Blätter be gründet, die Italien immer nnd auch jetzt rin ge wisses Verständnis cntgegengebracht hätten. Mussolinis Ansprache im Senat Telegramm unsres Korrespondenten v Rom, 10. Dezember Die gestrige Sitzung des italienischen Senats war eine neue Manifestation der Einmütigkeit des italie nischen Volkes. Außer dem Kronprinzen nahmen an ihr fünf Prinzen des königlichen Hanfes teil, deren Erscheinen im gegenwärtigen Augenblick die Einigkeit zwischen der Dynastie Savoyen nnd dem Faschismus ernent betonte, wie auch der Lenatspräsidcnt Federzoni in seiner Ansprache hervorhob. In der Diplomatenloge wurde u. a. der deutsche Botschafter beim Quirinal, v. Hassell, -bemerkt. Das Senats mitglied Großadmiral Tstaon de Revel stellte den Antrag auf Bewilligung der Kosten siir den ost afrikanischen Feldzug, der einstimmig angenommen wurde. Ter Großadmiral begründete den AntrgA in einer längeren Ansprache mit der Ungerechtigkeit der Sanktionen und dem festen Willen des italienischen Volkes, ihnen entgegenzutreten. Mnssolini dankte dem Senat in einer kurzen Ansprache, die er mit fol genden Worten schloß: „Die Versammlung Hal aus» neue bewiesen, daß sie den Aufgaben gewachsen ist, die das Leben und die Geschichte dem vormarschiercndcn italienischen Volk gestellt haben. Der Senat kann sicher sein, daß die afrikanischen nnd die europäischen Interessen Italiens bis z n m A e u ß e r ste n v e r t e i d i g t w e r d e n." Korrespondenten gehen sic weit über das hinaus, was man bisher dem Unterhaus zur Zustimmung vorgctragen hat. Man fordert von Abessinien eine weit größere Ge bietsabtretung, als sic jemals zur Debatte ge stände» hat. In Pariser Kreisen rechnet man nicht damit, daß das Unterhaus bereit ist, den Pariser Vor schlägen protcstlos zuzustimmcn." Die der Regierung nahestehenden Blätter bemühen sich, nachdem die erste Ueberraschung vorübergegangcn war, in ihren Spätausgabcn nachzuwcisen, daß in der bisherigen englischen Politik keine Aenderung ein treten werde. Der „Daily Telegraph" behauptet, im Gegensatz zu den Pariser Meldungen sei nur „eine mäßige Berichtigung der italienisch-abessinischen Gren zen" geplant, dagegen bestätigen die „Times" im großen nnd ganzen die gestern von Pariser Zeitungen veröffentlichten Angaben. Mit besonderem Nach druck wird erneut unterstrichen, daß die Pariser Vor schläge für Italien, Abessinien und den Völkerbund annehmbar sein müssen, um überhaupt die Grundlage von Verhandlungen zu bilden. * Außenminister Sir Samuel Hoare ist am Montag nachmittag in dem Dors Zuoz im Engadin einge- trossen, wo er zwei Wochen zu verweilen gedenkt. front hergestcllt. Au den König soll eine Petition gerichtet werden, die die Bitte aus Wiedereinführung der ägyptischen Verfassung von 1028 enthält. Weiter nmrdc beschlossen, dem britischen Obcrkvminissar die Forderung aus Unterzeichnung des zwisckwn Nahas Pascha und Henderson im Jahre 1030 scst- gclcgten englisch-ägyptischen Vertrages zn nnlcr- breiten. ES verlautet, daß man dabei den englischen Wünschen hinsichtlich der Sudansragc cntgegcnkommen will. Das würde praktisch die Loslösung des Sudans von Aegypten bedeuten. Die Erregung der Stadt hält weiter an. Tic städtischen Verkehrsmittel sind jetzt fast völlig still gelegt. In den Morgenstunden des heutigen Dienstag ereigneten sich wieder verschiedentlich Zusammen rollnngcn. Adolf Stoecker Das neue Deutschland Adolf Hillers ist einmal als die Erfüllung aller guten nnd kraftvollen Bestre bungen bezeichnet worden, die seit Iahrhnndertcn in der Seele der Deutschen bewußt und nnbewnßt gelebt staben. Und das trägt in der Tal viel zur Erklärung des „Wunders" der nationalsozialistischen Revolution bei: daß sie ihre Wurzeln allein im deutschen Erdreich stat, daß sic artrein ist nnd nichts Fremdes hinznsügt, daß sie streng daraus achtet, die Verbindung mit den Krastguellcn der deutschen Vergangensteil aufrecht- zuerstalten. So kommt es, daß wir wesentliche Teile des nationalsozialistischen Ideengutes auch in Be wegungen und Persönlichkeiten früherer Zeiten fchon nach Ausdruck ringen festen. Mit darüber stinausaestcndcn Folgerungen aber mnß man vorsichtig sein. Es wäre falsch, wollten wir nns damit bescheiden, daß das, was Adolf Hitler schns, nur Vollstreckung denen sei, was ein Großer der Vergangenheit auch schon erstrebt stabe. Tenn einmal schöpft der 'Nationalsozia lismus nicht nnr ans der Vergangenheit, sondern ist zugleich Verwirklichung eines ncnen Sestnens nnd Wollens, kommt ans der Gedankenwelt des zwanzig sten Jahrhunderts. Und znm zweiten ist er, soweit sein Ursprung ans der Vergangenheit gedeutet werden mnß, nicht nnr Vollendung einer, sondern znsammcn- sasscnd aller ihrer znm wahren Deutschtum weisen den Richtnngslinicn. Tas jestznsleUen. ist keine llebcr- hcblichkcit. Schon deshalb nicht, weil niemand leugnet, daß solche Vollendung und Erfüllung überhaupt erst in unsrer Zeit möglich geworden ist. Diese Zeit erst ist reis dazu, und auch sie wäre es gewiß noch nicht, hätte cs nicht das ungeheuer aufwühlende und zahl lose alte Begriffe umstürzendc Erlebnis des Welt kriegs gegeben. Diese Grenzziehung muß also beachtet werden. Aber das hindert keineswegs, die Leistung historisch gewordener Persönlichkeiten in Dank und Anerken nung zu werten. Es muß dabei her uv rgc hoben werden, daß ihr Werk auch gerade deshalb groß war, weil ihre Zeit, ihre Umwelt ihnen wieder ganz andre Hemmungen cntgegenstellte, als wir sie heute kennen. Solche Ucbcrlcgnngen geben, scheint cs nns, die richtige Grundlage, von der aus jede Betrachtung des Wollens und Wirkens eines Mannes ansgehen muß, den überschnelles Urteil gern schlechthin als „Vorläufer Adolf Hitlers" bezeichnet. Lein Geburts tag jährt sich an diesem 11. Dezember zum hundert sten Mal: Adolf Stveckcr, der „Hvfprcdigcr nnd V o l k s t r j b u n". Er gehört zu den Außer gewöhnlichen, zn den Männern reinen Herzens, starken Willens und furchtloser Tat, zn denen, die ihren Blick über ihre Zeit hinansschicken. Aber frei lich auch zn denen, die Tragik umweht, weil doch irgendwie ein Zwiespalt in ihnen war, weil ihnen das Vollbringen versagt blieb und weil man ihr Geschick erst Jahrzehnte später aufatmcnd freundlicher ansehcu kann, da sich nun doch zeigte, was von ihrem Streben ewigen Wert hatte uud mit der Tat Rechtfertigung erhielt. Zivcicrlei ist es, was uns Adolf Stvcckcr so nahe rückt: die sür seine Zeit und übliche Vorstcllnngs- ivelt ungewöhnliche Erkenntnis, daß alles Gerede vom „V o l k" und erst recht vom „einigen Volk" sinnlos ist. wenn eS nicht gelingt, die Masse der Arbeiter schaft in dieses Volk mitschasfend und mit strebens cinzngliedeNi — uud die weitere Erkenntnis, daß das Judentum Fremdkörper ist und unent rinnbar Zersetzung des Deutschtums bekumtet, wen» Starkes Unbehagen in London Stürmische Kabinettösihung - Ueberraschung über das Ausmaß der Zugeständnisse
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