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Dresdner neueste Nachrichten : 06.08.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193708061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-08
- Tag1937-08-06
- Monat1937-08
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 06.08.1937
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45. Jahrgang Freitag, 6. August 4937 Dresdner Neueste Nachrichten 2-oo nm. M Handels« und Industrie «Zeitung Haltm-oa^MrEPostbt,ugm°naa.2,<M<M.^ I V Aamiilenan,eigenkNps.,ble7Swwbreitemm-3eIlelmTer«tell1,1oNM. thlirzu »«Pf. Zustestung-grb.) Kceurbanbsend.: Für die Woche 1,00 RM. Nachlaß nach Malstaffel l oder Mrngenstaffel v. Lciefgebühc für Ziffer- Einzelnummer 1v Rps., °u»echald Sr-b-Vreöden« 15 Rpf. Schrlstlettung. Verlag und SauptaeschMstelle: VreSden-A^ Zerdlnandfiraße 4 onzeigen ZV «Pf. auöschl. Paria. Zur Zeil Ist Anzeigenpreis,Ist. Nr. 7 gallig. posianschrlst: SreSdeN'A.1, Postfach' Fernruf: ONSverkehr Sammelnummer 24601, Fernverkehr 27S81-27S83 * Telegr.: Aevefie Dresden«- Verllner Schristlettung: Verlln W.35, Vlttorlastr.4ar Fernruf: Kurfürst SZ61-S366 Postscheck: Dresden 20S0 - Nichtverlangie Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch aufbewahrt. - Zm Aaste höherer Gewalt oder ÄettieböstZrung haben unsre Lezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelt- Nr. 482 * Streikwahnsinn in aller Welt Japans Kamps gegen -en Kommunismus — Englischer Dampfer in spanischen Gewässern beschossen Am Gängelbande der Komintern Oie Kette des Unheils: Moskauer Stichwort — Sewerkschaftsterror — Wettlauf zwischen Preisen und Löhnen — Zusammengebrochene Finanzen — Verelendung des Volkes — Kampf aller gegen alle Während in Deutschland tiefster Arbettösricde herrscht und alle Stände und Berufsgruppen des Volkes in gemeinsamer soUdarischer Arbeit sich in den Dienst des VierjahrcSplanS gestellt haben, kom men ans allen Teilen -er Welt immer noch täglich Meldungen über größere und kleinere Streiks und über schwerere und minder schwere Zusammenstöße im Anschluß an solche Streikbewegungen. Bor allem betroffen sind seit iibcr einem Jahre Frankreich nnd die Bereinigten Staaten von Nordamerika. Aber die Tatsache, daß diese Streikbewegung nach den gleichen grundsätzlichen Methode» in allen Ländern nnd alle» Erdteilen dnrchgesiihrt wird, beweist, daß diese große Bewegung einer einheitlichen Parole der kommuni stischen Komintern folgt und sich in raffiniertester Weise nur den zufälligen politischen nnd sozialen Zu ständen in den jeweiligen Ländern anpaßt. Eine Besserung der Lage der arbeitenden Massen wurde durch diese Streikbewegung nirgends erzielt. Das beweist vor allem schlagend die Entwicklung im Frankreich der Volksfront. Die dort erzwungenen Lohnerhöhungen hatten selbstverständlich starke Preis erhöhungen zur Folge, die den höheren Nominal- lohn sehr rasch In einen geringeren Neallohn ver wandelten. Dazu kam erschwerend der Zusammen bruch 'der Finanzpolitik deö Kabinetts Blum und die dadurch notwendig gewordene Erhöhung aller Steuern und Tarife. Nach einem Jahr der größten Streikbewegung in der französischen Geschichte kann sich der einzelne franzö sisch e A r b e 1 t e r h e u t c weniger siir seinen Lohn kaufen als vor zw " ls Monaten. Zu einer Macht im Staate sind durch diese Be wegung lediglich die stark radikalisierten, in hohem Maße von Kommunisten beherrschten Gewerk ¬ schaften geworden, die immer drohender der Ne gierung ihre Forderungen aufzuzwingcn versnchcn. In den Bereinigten Staaten ist es z» einem Kamps bis ansS Messer zwischen den Verbänden der Unter nehmer und den GcwcrkschastSorganisationcn ge kommen. Dazu tritt noch der Kampf zwischen ver schiedenen miteinander konkurrierenden Gcwcrk- schastSorganisationcn. Und all das wird aus dem Rücken des Volkes, aus dem Rucken der Ocsscntlichkeit ausgetragcn. Aber was interessiert bet all diesen Kämpfen die Führer dieser Organisa tionen schon das Boll? Bor einigen Jahrzehnten wurde Amerika, das Land der angeblich höchsten Freiheit, beherrscht und anögcbeutet von einigen großen Unternehmer trusts. An die Stelle dieser UnternchmertrustS suchen seht die großen sinanzkrüstigen Gcwcrkschasts- organisationen zu treten, deren Tnrannci nicht weniger drückend ist als die der einstigen Trusts. Tie Ocsscntlichkeit, dar Volk, muß nach ihrer Pfeife tanzen. Und wenn einer jener Trusthcrren, der Eisenbahn magnat Van derb ilt, im Jahre 1888 in einem Interview mit der „Chicago Tribüne" erklären konnte: „Ich pfeife aus die össentliche Meinung", so erklärte der allmächtige Gewerkschastssührer John L. Lewis in einer Unterredung mit einem Washing toner Pressevertreter im Juni 1V87: „Wenn die öffentliche Meinung meine Gewcrk- schastsorganisation billigt, so kann sie das. Wenn sic meine Gewerkschastö- organisation nicht billigt, so ist mtr daS auch völlig gleichgültig." Jeder Kommentar erübrigt sich. Zur Illustration dieser Zustände stellen wir einmal die heute ganz zufällig gleichzeitig ringetrosfencn Strcikmcldungcn nebeneinander: Augenblicks-tt-er ^932 „Echte Freundschaft" Der spanische Botschafter überreicht sein Beglaubigungsschreiben XDerchteSgaden, S. Ang. (Funkspruch) Der Führer empfing heute auf dem Obersakz- berg den vom Chef de« spanischen Staate«, General Franco, ernannten neuen spanischen Botschafter, Antonio Marque« de Magaz, zur Entgegennahme seine« Beglaubigungsschreibens. Der Botschafter war von dem bisherigen spanischen Geschäftsträger, Baron de la-Torres, und dem Militärattache, Oberst im Generalstab Martinez, sowie dem stellvertretenden Protokollchef des Auswär tigen Amtes, LegationSrat Boltze, begleitet. Am Bahnhof Berchtesgaden wurde er vom Staatssekretär und Chef der Präsidialkanzlei Dr. Meißner emp fangen und im Kraftwagen des Führers zum Obcr- salzberg geleitet, wo eine Wache der SS.-Letbstanbarte ihm Ehrenbezeigungen erwies. - Botschafter Marques be Magaz Überreichte daS Handschreiben General Francos mit einer Rede in spanischer Sprache, in der er u. a. sagte: „Seit langer Zeit unterhält Spanien die besten Beziehung««-» Deutschlands Beziehungen, die auch durch den großen europäische» Krieg keine Beein trächtigung erlitten. Jedoch jetzt, wo mein Land durch den blutigen Kampf zerrissen ist, fühlt das gesunde, von General Franco geleitete Spanien nm so mehr ttegletche Gesinnung wie Peutschland, die sich im gemeinsamen Haß gegen den Kommunismus aus- drückt, sowie eine unermeßliche Dankbarkeit siir ihm erwiesene wahre und echt« Freundschaft. Diese Dankbarkeit in einem so feurigen und freigebigen Land wie Spanten ist der beste Beweis für eine scsi« und osscne Freundschaft, die einen glücklichen Austausch der materiellen und moralischen Interessen zwischen den beiden Ländern zu sichern verspricht. In der Tat besteht kein Zweifel, -ab viele der Grundlagen, die das Dritte Reich ver körpern und -Ic ans die kluge und zähe Politik Euer Exzellenz zuriickznfiihren sind, auch in Spanten ihre Anwendung finden werden, natürlich inner halb seiner besonderen Eigenart und Tradition. Der bei meiner Ankunft unterzeichnete Vertrag, der die Han- -elSgrundlagen zwischen Deutschland und Spanten sestlcgt, ist ein glückliches Vorzeichen dafür, daß sich während meiner hiesigen Amtstätigkeit die Bande, die unsre Völker miteinander verbinden, enger und enger gestalten werden." Der deutsche Reichskanzler antwortete darauf u. a.: „Es ist mir eine besondere Freude, in Ihnen einen Vertreter des spanischen Volkes zu begrüßen, dessen Ringen um seine Einig keit und seine Freiheit ich seit langem mit wärmster Sympathie verfolge. Das deutsche Volk, das mit dem spanischen durch jahrhundertealte sreundschastliche, auch in den Stürmen des Weltkriegs bewährte Be ziehungen verbunden ist, nimmt an den heroischen Taten des spanischen Volkes und an dem Ausbau des spanischen Staates regsten inneren Anteil. Es ist des dentschen Volkes nnd mein ansrlchtiger Wunsch, baß es d«r Armee Ihres Staotschess, deS Herr» Generals Franco, gelingen möge, dem spa nischen Volk« Frieden nnd Freiheit zu erkämpsen und damit zugleich eine Gefahr zu bannen» die über die Grenze« Ihres Landes hinaus Europa bedroht. Ich fühle mich eins mit Ihnen in der Auffassung, daß das gemeinsame Ziel der Abwehr der zer störenden Kräfte des internationalen Kommunismus unsre beiden Völker eng verbindet. Meine besonderen Wünsche begleiten daher die spanische Staatsftthrung in ihrem Bestreben, «inen der spanischen Eigenart und Ueberltrferung entsprechenden nattonalspantschen Staat auszubauen. In der Ueberzeugung, daß der Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen in wohlver standenem Interesse Deutschlands und Spaniens liegt, ist eS auch mein lebhafter Wunsch, daß der Güter austausch nach Kräften gefördert wird. Sie können versichert sein, baß Sie bet der Durchführung dieser Ihrer Ausgabe wie überhaupt bet der Erfüllung Ihrer Mission meine persönliche Unterstützung und bas wohlwollendste Entgegenkommen der Reichs regierung finden werden." * s. Eine Wiener Zeitung weiß zu melden, baß sich ReichSauß«nminister Frhr. v. Neurath demnächst nach Vorarlberg begeben wird. Wie wir dazu er fahren, handelt «S sich um einen kurzen, rein privaten Ausflug be» RetchSaußenministerS, der seinen Er holungsurlaub in Württemberq verlebt, in da» be nachbarte porarlbrrgische Gebirge. Gesamte Bautätigkeit in Prag lahmgelegt Im Prager Baugewerbe ist vor einigen Tagen ein Streik ausgebrochen, der sich jetzt aus alle Baustellen der tschechoslowakischen Hauptstadt ausgedehnt hat. Die Tchllchtungsvcrhandlungen zwischen den Arbeit gebern und Arbeitnehmern wurden aus Montag ver tagt, da eine Einigung bi-her nicht erzielt werden konnte. ' Jehnprozentige Mietflelgerung in Frankreich Wie verlautet, beabsichtigt die sranzösischc Re gierung, vom 1. Oktober an die Mieten um 10 Prozent zu erhöhen. Damit würde die Lavalsche Notverord nung des Jahre 19SS, die eine zehnprozentigc Mieten kürzung Vorsatz, wieder ausgchoben. Im Kabinett Laval saß kein Sozialdemokrat, im Kabinett Chau- temps sitzen IS. „Sitzstreik" mit belegten Broten Im Vorzimmer des sranzöstschen FinanzminlsterS kam eS am Donnerstag zu einem Zwischenfall. 25» Mitglieder der Gewerkschast der Bank- und Börsen angestellten weigerten sich, das Zimmer zu verlassen, ehe sie vom Finanzminister empfangen worden seien. Die Angestellten wollten gegen eine ihrer Ansicht nach zu grringe Gehaltserhöhung von 3 bis 5 v. H. pro testieren und dem Minister gegenüber geltend machen, daß die Lebenshaltungskosten sei dem Beginn der Bolkssrontära um mindestens 3« v. H. gestiegen seien. Als man ihnen erklärte, daß der Finanzminister „ver hindert" sei, sie z« empfangen, holten sie belegte Brote aus den Taschen und erwiderten, daß sie das Zimmer nicht eher verlassen wollten, bis sie ihren Protest beim Finanzminister persönlich vorgebracht hätten. Ein her« beigeruseneS Uebersallkommando brauchte seboch nicht «inzngreisen, da Finanzminister Bonnet inzwischen be kanntgegeben hatte, baß er «ine Abordnung der An gestellten am Freitagmittag empsangen werde. Riesige Fleischmengen verderben In einer GenoffenschastSschlischterei in der dänischen Stadt Haderslebe« legte bi« gewerkschastlich organi siert« Brlegschast di« Arbeit nieder, weil ei« früherer Meister, der der «ewerklchast nicht angehört. eingestellt worden war. Alle angeliesertcu Schweine mußten zurückgesandt werden, da keine Möglichkeit besteht, sie zu schlachten. Unter größten Schwierigkeiten füttern Hilfskräfte die 8llü Tiere, die in behelfsmäßigen Gat tern untergebracht sind. 700 srisch geschlachtete Schweine hängen in den Räumen. Sie können nicht verarbeitet werden und verderben allmählich. Und NUN die Toiengräber Ein auch sür das bewegte amerikanische Streik geschehen einzigartiger Vorgang ist am Donnerstag ersolgt: Arbeitsniederlegung durch 188 Totengräber in KansaS Eity. Vor allen städtisches Friedhöfen aus gestellte Streikposten verhindern jede Beerdigung, so daß bisher 20 Särge in den Lcichcnkammern der Fried, hosSkapellen und in Mausoleen untergestcllt werden mußten. Die streikenden Totengräber verlangen u. a. die ausschließliche Bcschästigung^gewerkschastlich orga nisierter Kollegen. Tote sollen in Zukunst nur.von „richtig" organisierten Totengräbern zur letzten Ruhe gebracht werden. * Wa sbe weise »diese Zu fallSmelbungen eines einzigen Tages? Sie zeigen, bis zu welchen unsinnigen Folgen die Lehre vom Klassen- kamps führt, der einen Stand im Volke gegen alle andern Stände hebt. Sie beweisen, mi.e unbedingt not wendig es war, daß Adolf Hitler in Deutschland dem Klaffcnkampf ein Ende machte und die Solidarität aller schassenden Menschen schuf. Am Ende des Klasscn- kampscs steht der Kampf aller gegen alle, der nur zur Auslösung des Staates und zur Verelendung des BolkcS führen kann. Autounfall Dr. Leys X München, S. August. sDurch Funkspruchj ReichSleiter Dr. Ley erlitt am Donnerstag aus der Kahr« vom Münchner Flnghase» zur Stadt einen Antonnsall, bet dem er sich «inen Bruch deS rechten Armes znzog. Dr. Ley nnd ein bei dem Unsall mit verletzter Radsahrer sande» in einem Münchner Prtvatkrankenhan» Ausnahme. Wer regiert in Amerika? Geburt, Geld und Gewalt in USA. Bon 6olln koü Tic allgemeine, gewissermaßen amtliche Antwort auf die Frage, wer eigentlich Amerika regiert, lautet jenseits des Atlantiks: DaS Volk, mittels einer Regierung de^ Volkes, dnrch daS Volk, siir das Volk. Ans dieser Seite des Ozcans wird man eher geneigt sein zu sagen, daß daS Geld in Amerika regiert. Daß aber Geburt eine Nolle dabei spielen soll, wird hier wie drüben bestritten werden. ES ist einer der Grundbegriffe und Grundvorstcllun- gcn von den Vereinigten Staaten, daß eS in ihnen Trainingsrekord in Hohenstein Schon am zweiten Trainingötag zum Motorrad rennen um de» Großen Preis von Deutschland in Hohenstein-Ernstthal wurde der TrainingSrckord, den Ley auf BMW. am ersten Trainingstag ausgestellt hatte, unterboten: der Engländer Guthrie aus Norton fuhr 13»,3 Std.-Km. keinerlei Vorrecht -er Geburt gibt. Das völlige Feh len einer Aristokratie der Geburt war es ja gera-e, was die „Neue Welt" gruudsätzlich von der alten unterschied. Tas Fehlen von AdelStiteln hat bis auf den heu tigen Tag die Tatsache verdeckt, daß es in USA. sehr wohl eine GebnrtSaristokratie gibt und daß in deren Händen — vom Unabhängigkeits krieg bis aus den heutigen Tag — ein erheblicher Teil der politischen Macht lag. Beinahe kann man sagen, daß bestimmte Familien ein Vorrecht auf die Präsi dentschaft haben. Der von seiner Demokratie durchdrungene Ameri kaner wird einem daraufhin sofort den aus beschei denen Verhältnissen zum höchsten Staatsamt empor- gcstjcgencn Abraham Lincoln entgegenhaltcn, nach Washington Amerikas größter und berühmtester Präsident. Aber darin liegt ja gerade das Geschick des amerikanischen Adels und der Grund, warum er sich bis heute an der Macht halten konnte, daß er ein mal seinen Einsluß, ja die bloße Tatsache seiner Exi stenz verborgen zu halten verstand und daß er sich znm andetn nicht ängstlich an die Macht klammerte. Tie herrschenden Familien ließen immer wieder Männer deS Volkes die höchsten Stufen im Staate er klimmen, um so den Massen zu zeigen: „Seht, in unscrni Lande trägt selbst der Taglöhner nnd Tag- löhncrsohn — wie Abraham Lincoln einer war — die Anwartschaft auf den Präsidcntenstnhl in der Tasche seiner zerlumpten und geflickten Hose. Bis ans den heutigen Tag hat cs freilich nur wenige „Lincolns" aus dem Präsidcntenstnhl gegeben, dagegen viele „Washington s". George Washington gehörte der ältesten nnd reichsten Familie des Landes an, und auch seine Nachfolger bis auf Jackson waxcn Land Edcllcutc, wenn sie auch nicht de» Grasentttcl trugen. Nicht mit Unrecht spricht man von der „virginschcn PrästdentschastSdynastic!" Aber man braucht gar nicht so weit in der Ge schichte znrückzngehcn. Man braucht sich nur einmal den Stammbaum Franklin Delano «Roosevelts anzusehen. Dessen Stammbaum er weist, daß die Roosevelts nicht nur zwei der bis- hcrigcu Präsidenten gestellt haben, sondern daß sie mit zehn weiteren verwandt oder verschwägert sind. DaS ist bei bisher überhaupt nur 3» Präsidenten und 125 Millionen Einwohner doch immerhin ein recht hüb scher Anteil sür eine einzige Familie. Und man kann ruhig sagen, daß dadurch die Aussichten, ins Weiße Haus zu kommen, sür einen „gewöhnlichen Ameri kaner" doch recht geschmälert werden. ES ist wirklich der Mühe wert, die Genealogie des gegenwärtigen Präsidenten genau zu studieren. Sie erweist, daß eS einen verhältnismäßig kleinen KreiS von Familien in USA. gibt, die von Washington bis zu Roosevelt in verwandtschaftlichen Beziehungen sichen und die einen unverhältnismäßig großen Hun- bertsah von Präsidenten gestellt haben: Roosevelt ist durch seinen Ururgroßvatcr Isaac mit der Roosevelt- Linie verwandt, die Theodore als Präsidenten stellte, dnrch seine Ururgroßmutter Cornelia Hossmann mit der Familie van Buren, aus der Martin va» Buren, der achte Präsident der Union, hervorging. Gleichfalls über die väterliche Linie ist Franklin Roosevelt mit der Familie Adams verwandt, die auch nicht weniger als zwei Präsidenten stellte. Hier geht die Verbin dung bis zur achten Generation zu den ShepardS zurück, von denen in der weiblichen Linie die AdamS abstammen. Noch sehr viel aristokratischer als die väterliche Ab stammung des gegenwärtigen Präsidenten tst seine
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