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Dresdner Nachrichten : 16.02.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194102165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19410216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19410216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-02
- Tag1941-02-16
- Monat1941-02
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.02.1941
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8S. Achrgang. - «r. 47 «onntag, 1». Februar l»4» Gegründet 18S6 Ilkzuglgrbühr bk! wüchknlüch Uebenmaligrni Ukscheine» nwnallich SIM. 2,1V Irrt Hau«, durch Postbtju« «M. 2,1V kinlchl. 22,« Rvl. Post, «rbühr (ohne Pusltustellgebiihr». Eonulav«- nummer IL bip>„ auherhalb Lochien« 2v «p,., Ludelrnland Id Nvs. Druck und Vertan: tkicpsch S. 2leict>ardt, Drcsdrn 21 I, Marien- straße ZS/42. ?kuf 2 5241. Postscheck l0SS Dresden. Die Dresdner Nachrichten enthalten di« amtlichen Bekanntmachungen de« tl-andrate» ,u Dresden, de» Schiedsamtes beim Oberversiche rungsamt Dresden und de» Polizeipräsidenten in Dresden «njcigknvreilc ». Prelilifte Nr. S: Milttmelerieile (22 io»> drei» II,s Aus. Nachlaße nach Llallel». .Zamittenanjei«»» » «!>i-, LteUenoelnchc BiilUm.- /teile » Nvl„ Zigeracb. .10 Rv>. — Nachdruck nur mit Quelleuannabc Trerdner Nachrichten. Unverlangte LchrillsINckt werden nicht auibewahtt kN Panikmache im Pazifik abgestoppt Londons Hilflosigkeit lm Fernen Allen Oraktmotsiuox uosoror Lorltaor Lolirttkloituog Berlin, 15. Februar. England muh festslellen, dah die von ihm in Szene gesetzte Panikmache im Stillen Ozean gerade dort, wo sie wirken sollte, nicht den mindesten Eindruck gemacht hat. Die Japaner haben sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Sic haben vielmehr durch ihren stellvertretenden KricgSmini- sicr Generalleutnant A namt im Parlament eine Erklärung abgeben lassen, die aus die Stärke der sapanischcn Position biniveist. Japan habe, so erklärte der stellvertretende Kriegö- minister, genügendgrobeStahl-undOelvorräte, so das» die nationale Verteidigung völl ig sicher- aestellt sei. ES werde alles unternommen werden, um in Japan, Mandschukuo und China so viel Stahl wie nur mög lich zu erzeugen, so bah auch die Stahlvcrsvrgung in naher Zukunft sichergestellt sei. Für die Engländer hat die Panikmache aber nun auch noch die unangeiichme Wirkung gehabt, dab einige amcri- lantschc Zeitungen ans der englischen Nervosität ans eine starke H i l sl o stg k c i t G r o b b r i t a n n i e n S im Fer nen Osten schloffen, ivaS sitr die Engländer nm so nner- ireulichcr ist, als sie in Amerika den Eindruck eines noch leistungsfähigen und kräftige» Landes erwecken möchten und müssen. Unter solchen Umständen hält London eS slir zweck- mässig, die Panikmache etwas abzubremsen. Man erklärt plötz lich, daß die australische Regierung wohl übernervös gewesen sei. Jedenfalls halte man die Lage im Fernen Osten nicht für so kritisch. Im übrigen aber sei auch die Erklärung des australischen Kabinett- mehr ein allgemeiner Appell an die Bevölkerung gewesen. Das ist die alte englische Methode, erst milde Gerüchte zu verbreiten, um sich dann, sobald sich zeigt, dak dieses Manöver nicht zum Ziele führt, schleunigst znrlick- znziehen, und nach Möglichkeit die Fährte zu verwischen. Die Engländer wollen In Amerika nm so weniger als nervös und hilsloS angesehen werden, als sich ohnehin die amerikanische Presse sehr zum Kummer Londons nach wie vor ausführlich mit der englischen G c l e i t zu g t a t a st ro p h e besaht. Hier sicht man sich in London sogar genötigt, die bisherige LcSart, dasr man noch „über keine Eiuzclhesicn verfüge", aufzugcbcn. Entsprechend der britischen Lügen methode gibt man zunächst aber keineswegs den gesamten Verlust zu, sonder» erklärt, das, sechs Schiffe eines briti schen GelettzugeS „vermutlich" versenkt worden seien. Dah es tatsächlich 1-1 Schisse waren, will natürlich die britische Admiralität nicht cingestchcn. ES entspricht das der briti schen Methode, immer nur etwa die Hälfte oder ein Drittel der Verluste zuzugeben. Das mag für das englische Publi kum vielleicht eine gewisse Beruhigung bedeuten, nur werden die englischen Schiffsraumnöte dadurch keineswegs kleiner. Vielleicht hat man sich in London unter solche» Umstän den auch schon einmal Gedanken darüber gemacht, ob cS wirklich sehr klug war, in Nordafrtka eine Offensive zu unternehmen. Denn dah diese Offensive Schiffsraum be ansprucht, der anberSwo dringend nötig gebraucht wird, wirb auch von englischer Seite nicht geleugnet. Auherdem be stätigt die neutrale Presse den Engländern immer wieder, dah ihre afrikanische Rechnung nicht anfgeht, sondern eine Fchlrechnuug ist. Reue Zett tu -er Geekrtevführuno / « Berlin, 15. Februar. Die auf den Weltmeeren operieren den deutschen Seestreitkräfte haben im bisherigen Verlauf des Krieges 070VV0 ART feindlicher oder dem Feind nutzbarer Tonnage versenkt. Diese Tonnagcmenge entspricht etwa 1)4 Million Gcwichtstonnen. Waö diese innerhalb von 17 Monaten iu ltebersec erlittenen Verluste für die britische Kriegführung, deren Hauptsvrge seit langen Monaten die Lösung des Schisfö- rauinproblcmS ist, bedeuten, zeigt ein Vergleich mit dem Welt kriege. In den vier Jahren dcö Weltkrieges wurden von deutschen Scestrcitkräftcn in Ucbersec insgesamt etwa 57NM0 VRT vernichtet. Hieran waren deutsche KricgSschifse als Handelsstörer — die beiden berühmten Kreuzer „Emden" und „K arlSrnhc" — nur im Jahre 1014 beteiligt, während im weiteren Verlauf dcö Krieges auSschltehlich Hilfs - lrcuzer als HaudclSstörcr eingesetzt wurden. Die rege Tätigkeit deutscher Kriegsschiffe in Ucbersec hat der englischen Schiffahrt somit in den ersten anderthalb Jahren dieses Krieges schon erheblich höhere Verluste betgebracht alS im gesamte» Verlauf des Weltkrieges. Das beweist, dah auch aus dem Gebiet der Seekrtegslihrnng eine neue Zeit ange brochen ist. Seit KriegSbcginn wird die britische Zensur von llebersec in ununterbrochenem Einsatz deutscher Kriegsschiffe dezimiert nnd der lebenswichtige englische Ucbcrscchandel zerrüttet. Das Ende »er englischen Fallschirmjäger tn Stallen Rom, 15. Februar. Zu dem im italienischen Wehrmacht bericht gemeldeten Versuch britischer Fallschirmjäger,-im käla- brolukauischeu Gebiet an den Verkehrswegen und an den in den letzten Jahren geschaffenen riesigen Waffcrvcrsor- gungsanlagen Schaden anznrichtcn, meldet Agcnzia Stefan» Einzelheiten. In der Nacht zum 1t. Februar waren in dem genannten Gebiet zwischen 22,8» und ll Uhr Fallschirmjäger abgesprnngcn und hatten sich in einem ringsum von Wald umgebenen Gelände festgesetzt. Die Karabinieri umstellten in Gemeinschaft mit Mtlizsoldatcn nnd Polizisten das ganze ge fährdete Gebiet. Einige Engländer versuchten, sich unter den Tarnnetzen der WasscrvcrsorgungSanlagen zu verbergen, nm der Entdeckung zu entgehen und doch noch einen Versuch zu machen, ihre Aufgabe durchzuflihrcn. Er wurde vereitelt und elf Fallschirmjäger gefangengenommen. Sieben weitere, dar unter ein Leutnant, gerieten einige Kilometer entfernt eben falls iu Gefangenschaft. Die italienische Streife bestand hier aus einem Karabinieri nnd einem Hirten als Führer in dem unwegsamen Gelände. Die beiden letzteren wurden durch Schliffe aus einem leichte» MG nicdcrgcstreckt. Der Kara binier! hielt jedoch die Engländer solange iu Schacht, bis Verstärkungen cintrafcu, die die Uebergabc des Feindes er zwangen. Eine andere englische Gruppe hatte sich in den Vuschwalb geflüchtet. Auch sie wurde mitsamt ihrem Anfüh rer, einem Hauptmann, gcfangcugcnommen. Die Engländer waren mit einem kakifarbenen Schntzanzug bekleidet nnd trugen Fliegcrhcmden. Sie hatten leichte MGS. nnd Maschi nenpistolen, sowie die zur Durchführung ihrer allerdings völlig mtffgllickten Ausgabe notwendigen Sprengkörper bei sich. Bei den Gefangenen wurde italienisches Geld gefunden. VrSfi-enlenkrise tn Argentinien Dirovo Vrabtwolsiuog sior Vrosckvor kikaobrloiitov Buenos Aires, 15. Februar. Die PräsldentschaftSkrisc hat sich nach der am Freitag erfolgten Ernennung eines Senats ausschusses, der die durch die Krankheit des Präsidenten Ortiz bedingte verfassungsrechtliche Lage prüfen soll, weiter zngespitzt. Da- Vorgehen des Senats, tn dem die Rationaldcmokraten über eine grobe Mehrheit verfügen, stöbt in der von den Radikalen beherrschten Abgeordnetenkammer ans Widerspruch. Dadurch kann eS zu einem Konflikt zwischen beiden Häusern des Kongresses kommen. Präsident Ortiz wird eine Erklärung zugeschrteben, dab die Entschltebnng des Senats „eine feindliche Antwort" auf seinen Ruf zur natio nalen Einheit bedeute. Die dem Präsidenten zustimmenden Radikalen vertreten den Standpunkt, batz der vcrfaffnngS- rechtliche Konflikt nur durch Senat und Kammer zugleich gelöst werben könne, wenn der Senat der Ansicht ist, dab die Lösung der PräsibentschaftSkrise versaffungSrechtlich allein ihm zustrht. Smmer wieder Unruhe In Snöien kUirono vieodtmoickuotk-llor vroeckoor Aaokrtobtau Rom, 10. Februar. In Kalkutta demonstriert« die indische Bevölkerung, wie „Meffagaero" meldet, gegen die Beschlag- «ahme de» Eigentums beS Jnderslibrer- Bose durch die Engländer. Berittene britische Polizei sei daraufhin gegen die stundgebrr voraegauaen. „Meffagaero^ unterstreich» in seiner Meldung auS Kabul, daß die indische Bevölkerung «in be ¬ sonderes Ncchtögesühl für das Eigentum habe. Sic sei durch die Beschlagnahme des Eigentums von Bose aufs höchste ent rüstet. Auch in anderen indischen Städten breite sich die Mtsr- stimmnng gegen die Engländer immer mehr ans, bezeich nenderweise in den unteren Schichten der Bevölkerung. Ehrung -es Atkazar «ertet-tgers Llgoao vradtmotönn« äor Vrosltvor tlaobrtodtoa Madrid, 15. Februar. Eine von der dcntschen Bilbhanertn Astrid BegaS heraestcllte Büste des Alkazarvertet- dtgerS General Moöcardo wurde am Freitag nach Toledo und in dem Raum, tn dem General MoScardo das historische Gespräch mit seinem Sohn führte, ausgestellt. Au» diesem Anlab fand ein feierlicher Akt im Rathaus statt, an dem die Spitzen der Bewegung und der Behörden der Stadt Teilnahmen. Englische Wo-e tn Lteberfee vralitmoiüunr vveorvr Vorlinvr Sobrlktloltuv» Berlin, 15. Februar. Der Londoner Berichterstatter der Zeitung „?)a" gibt ein Beispiel slir die Bemühungen Eng- lanbS, seine Ausfuhr zu fördern. Er schreibt, die Königin habe persönlich mehrere Stunden lang! Mannequins emp fangen, die dieser Tage nach Südamerika fahren solle», um in Rio, Buenos Aires. Montevideo sowie Mexiko und Havanna englische Moden vorzusühren. England bemüht sich, den Mvdemarkt dieser Länder sttr englische Pelze, Hüte. Schube, Seide und Parstlmüs zu gemsnyen, , Von Kunst UN- vom Soldaten Kunst kommt gar nicht vom Können,' daö ist ganz falsch. Freilich gehört das Können dazu, denn eS bildet die hand- werksmübige Grundlage des Schassens, ohne die nun einmal kein rechtes Ding gestaltet werden kann. Die groben Künstler sind deshalb in der Regel sehr fleissige Handwerker in dem Sinne gewesen, dab sic sich ständig, ja oft quälerisch darum bemüht haben, sich die Handfertigkeit zn erringen, die ihnen gestattete, die Idee, die in ihnen brannte, nun auch zu ge stalten und nicht an der spröden Materie zn scheitern. Michelangelo hat einmal gesagt, das; cs keinen Gedanken gäbe, den ein Marmorblock nicht in sich umschlösse. Wie vst aber hat er, der grobe Meister des Mctstels, den Hammer ge nommen, um unzufrieden wieder zu zerschlagen, was anderen vielleicht bereits als ein Wunderwerk erschien. Doch cS kündete nicht so wie eS sollte, und daraus kommt cs an, denn Kunst kommt von Künde n. Können allein macht besten falls den Routinier. Darüber hinaus aber mub man die Idee spüren, den göttlichen Funken, und dann erst, wenn ein Hauch dieses Tiefen, des Seelischen, aus einem Bild, einem Drama, einem Lied zu uns spricht, nennen wir cS „künstlerisch gekonnt". Was das mit dem Soldaten zn tun habe, wird vielleicht mancher fragen,- nnd der eine oder andere könnte gar der Ansicht sein, Soldatentum nnd Künstlertum seien Gegen sätze ivie flatternde Schwabingcr Mähne und exakter Haar schnitt l„Die Tolle kommt 'runter", hat der Feldwebel gesagt). Die Ausfaffnng einer Gegensätzlichkeit konnte aber wohl nur grob werden in einer Zeit, die grundsätzlich alles ausspaltete und auseinandermanövrierte. Sie liegt hinter uns. Man baut keine fcheussiichcn Kasernen im lieblosen „Kasernenftil" mehr, sondern die militärische Architektur ist heute durch drungen von einer Bangcsinnung, für die wir Dresdner etwa die Luftkriegsschule in Klotzsche als Beispiel nehmen können. Grobe militärische Gebäudekomplcxc im Reich schmiegen sich in die sie umgebenden Landschaften ein in Anlehnung an das Bodenständige, so dab die GebirgSjägerkaserncn Anklänge an bayrische Gehöfte aufweiscn, während in der norddeutschen Tiefebene der heimische rote Klinkcrbau anzntrefsen ist. Künstler haben nicht nur ost -aS Heldische oder Soldatische dargestellt, sondern sind selber gute Soldaten gewesen. Freilich ist diese Seite ihres Wesens, wenn cö sich nicht gerade um einen Theodor Körner handelt, in den Kunstgeschichten vst vernachlässigt worden,' zum Beispiel dürfte man in den Lcbcnobcschreibnngen Dantes selten mehr als eine kurze Erwähnung darüber finden, dab er als Kämpfer hoch zu Nvb iu mehr als ein blutiges Tressen geritten ist. Auf der anderen Seite haben sich grobe Soldaten in ihren Mubestunde» vst und gern künstlerisch betätigt. Friedrich dcrGrobc griff zur geliebten Flöte; der alte Moltkc hat nicht nnr militä rische Werke, sondern auch Erzählungen nnd Novelle» tn vollendeter Prosa geschrieben. ES würde zn weit führen, den Jaden hier fvrtzuspinncn, so reizvoll cs wäre, die künstlerischen Neigungen oder Betäti gungen auch unserer lebenden Generalseldmarschälle zu er wähnen. Aber wie der Nationalsozialismus tn seiner Welt anschauung die ganzen Bezirke des menschlichen Seins wieder zusammcngcsassi hat und im Gegensatz zu dem Zeitgeist des 1». Jahrhunderts, der schlteblich in der Phrase gipfelte, die Kunst lebe nur für sich selber, die Einheit betont, nm aus der Einheit erst recht die Schöpferkräfte zn entwickeln, so hat er auch die Kunst und den Soldaten wieder einander näher gebracht. Ja, wen» Kunst vom Künden kommt, dann ist eS ein hervorragendes Kennzeichen für unseren Geist, dab sich die Wehrmacht selber das militärische I n st r u m e n t ge schaffen hat, durch das Soldaten vom Soldaten künden. Das ist etwas unerhört Neues in der militärischen Entwicklung; etwas, was uns die Demokratien gar nicht nachzuahmen ver mögen, weil ihnen die Voraussetzungen dazu fehlen. Dieses Instrument aber sind unsere P r o p a g a n d a k o m p a n t e n mit ihren Wort- und Bildberichtern und mit ihren Malern nnd Zeichnern. Das Mort „Propagandakompanien" ist hier in weitem Umfange gemeint, so dab die Sonderstasseln ein- gerechnet werden. Und wenn Kunst von Künden kommt, dann ist der Film „Sieg im Weste n", der am Freitag in Dres den seine festliche Erstanssülirung erlebte, «zanz gcwib als Kunstwerk anznsprechen. Mag sein, dab sich Widerspruch gegen diese Feststellung von jenen erheben wird, die dem Spiel film die Bezeichnung „Kunst" Vorbehalten wollen und sic dem Dokumentarfilm versagen. Sie sind in einem Irrtum befangen. Freilich führt der Dokumentarfilm von der Bühne, vom Theater weg. Aber er ist nichts anderes als eine neue, hervorragend filmische Kun st form, die unbedingt die Tore ausstöbt zn einem weiten Felde der Betätigung und die einmal — Filmfachlente sprechen das heute schon aus — auch ihre besonderen Filmschauspieler verlangen wird, bi« mit dem landläufigen Typ de» FilmschanspielerS ldcr notwendig ist und erhalten bleiben wird) wenig mehr gemein haben. Die Seele des Spielfilms Ist die Erfindung; die des Dokumentarfilms das tatsächliche Geschehen. Die Grübe von „Sieg im Westen" liegt gerade darin, dab er nichts auSsplclt und aufpuht, sondern nichts weiter gebe» will als die un bestechliche Wahrheit. Er „belegt" gewiffermaben den Ablauf de» Geschehens durch da» lebende Bild, erbcrichtet; man möchte sagen: er erstattet Meldung. Leicht wäre eS gewesen, ihn mit besonderen Knalleffekten zu versehen, wie unmittelbar vor der Kamera etnschlagenden Granaten ober Dingen, bie man zwar nicht im Jener, dafür aber desto effekt voller Im Atelier ansnehmcn kann. Daraus hat man bewnbt verzichte«. ES gib« auch Szene» im Film, die auberordentlich gefahrvoll sttr den Kameramann waren, ohne dab dies ans der Leinwand ersichtlich wird; andere wieder lassen «inen sehr exponierten Einsatz vermuten, ohne bah dieser es
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