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Dresdner Nachrichten : 20.03.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194103206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19410320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19410320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-03
- Tag1941-03-20
- Monat1941-03
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.03.1941
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«. AchüMW. Ar. rs Vennerstav, ro. ML« t»41 en Gegründet 18S6 «nzetgknpretle II. PreUli!!« Nr. 9: MUlimelerjrll« <22 >»--> breit) 11.» Sip>. NackilLge nach Ltallel i>. »a»illienan»el,en 9 «ps., Etellengeluch« Xrile 9 Rps., MIergeb, so «ps. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Treadner Nachrichten. Ilnverlangte Lchriiistücke werden nicht auibewabrt »kiugigebühr bet wöchentlich ilcbenmaiigem Druck und Verlag: Liepsch St Aeichardt, Dresden 2l I, Nlarien- üMleinen manattich NM. 2,19 sre, Hau«, durch Z8/42. Ruf 25241. Postscheck loss Dresden. Die Dresdner Po iaebübr ^ne''NoN.'ub^ vlachrichten enthalten die amtlichen Bekanntmachungen des nnmme. 1° RN,.- archechalb EachU lS NuU Landrate- zu Dresden, des Schiedsamte» beim Obervecstche. Ludetenland 10 Nus. rungsamt Dresden und de» Polizeipräsidenten in Dresden Fünf Stunden hämmerten Bomben auf Kull ' ' - Größte SmSben in kriegswichtigen Anlagen Berlin, IS. März. Der in der Nacht zum IS. März durchgeführte Angriff auf Hüll Hal größte Schäden in den kriegswichtigen Anlagen der Stadt hervorgerufen. Drei Groß brände wurden im Nordosten der Stadt beobachtet. Heftige Explosionen mit nachfolgenden Brän den entstanden ferner in Dock- und Lagerhäusern des Hasengebietes. Rasch um sich greifende Feuer mit starker Rauchentwicklung lassen darauf schließen, daß bei den Angriffen einige der großen Oel - mühlen und Getreidespeicher Vombenvolltreffer erhielten. Bo« diesem mit einigen hundert Flugzeugen in rollen de« Einsatz dnrchgesührten Angriss, der über süns St« n, de« a«da«erte, kehrten alle Flugzeuge zu ihren Heimat- Häse« zurück. * Die deutsche Luftwaffe setzt mit wuchtige» Schlägen die Aktionen fort, die wichtige englische BcrsorgiingShäsen lahm legen. Hüll, das über300 000 Einwohner zählt, ist der Haupt hasen von Nordostengland. Welche Bedeutung die Stadt sür die britische ?,nscl hat, ergibt sich schon ans der Tatsache, das, sie nach London und Liverpool der wichtigste Handelsplatz Englands ist. Seine Docks haben 21 Kilometer Kailänge. Der Hafen verfügt über rund 500 Kilometer Gleisanlagen. Ent sprechend der besonderen Bedeutung von Hüll als Haupt- hafen für die Einfuhr von L e b e n s m i t t e l n und insbesondere von Fetten hat sich eine ausgedehnte und für die Lebensmittelversorgung des Landes sehr wichtige Lebens mittelindustrie entwickelt. Bekannt sind die Oelmühlen von Hüll, die die größten Englands sind. Mit den Oelmühlen von Hüll ist eine bedeutende M a r g a r i n e i n d u st r i e ver bunden. Hüll verfügt auch über die leistungsfähigsten G e t r c i d c g r o ß m ü h l e n Englands. Auch über Werke der Rüstungsindustrie verfügt Hutt, z. B. über Werke der Hanb- scucrwasfenherstcllung und der FlugriistnngSindustrie. Ferner gibt eö in der Umgebung von Hüll Walzwerke. Slbneuboote und Moste verfemten MZoo BRZ Berlin, IS. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Äe'. einem Vorstoß gegen die englische Südostküste versenkte ein Schnellboot aus einem feindlichen Geleitzug zwei Handelsschiffe mit insgesamt 10 000 VRT. Ein Unterseeboot versenkte zwei bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit insgesamt 13 000 VRT, ein anderes Unterseeboot 3500 VRT feindlichen Handelsschlffsraumes. Starke Kräfte der Lustwasfe griffen i« der letzte« Nacht wieder militärische und kriegswichtige Ziele in Groß- brita««ien an. Insbesondere wnrde» ans Hnll an der Hnmber-Müudung während der ganzen Nacht Spreng« «ud Brandbombe« aller Kaliber i« großer Zahl abgeworsen. In Haseneinrichtnnge« «nd BersorgnngSaulageu entstanden zahl, reiche Brände. Bei Tag« w«rbe «in Handelsschiss im St.-Georgs- Kanal wirkungsvoll mit Bomben belegt. Das Schiss blieb mit Siblaakeite lieaen. Im Mittelmeerraum grisse« am IS. März deutsche Aulklärungsflugzeuge 40 Kilometer westlich Kreta einen parke« verband feindlicher Kriegsschiffe, bestehend a«S zwei schwere« Einheiten, sechs Kreuzern und zwei bis drei Zer störer«, an. Die beide« schweren Einheiten wnrde« durch je eine» Lufttorpedo getrosse«. Der Feind flog i« der letzten Nacht in Rorddentschland ei« «nd warf über zwei «üstenstädten Brand« «ud Spreng bomben. Der angerichtete Schade« ist geringfügig. Es gelang, sämtliche Brände bereits im Entstehen zu lösche«. Einige Zivilpersonen wurden getötet, mehrere verletzt. Der Gegner verlor siins Flugzeuge, davon zwei durch deutsche Nachtjäger. Ei« eigenes Flugzeug kehrte vom Feind- slug nicht zurück. An dem Ersolg bei dem Angriss aus de« Verband feind licher KriegSschtsse westlich Kreta wäre« beteiligt: Kamps- gruppenkommandeur Hauptmann Kowalewski als Kom mandant mit der Besatzung Oberleutnant Lorenz, Ober- scldwebel Henze, Feldwebel Lehmann: «nd Leutnant Bock als Kommandaut mit der Besatzung Oberseldwebel Schmidt, Unteroffizier Brückner, Feldwebel Kate«. Angarns Außenminister Berlin, 1». März. Der königlich-ungarische Außen minister Ladislaus Bardo ssy wird sich am Donnrrstag- nachmittag mit dem sahrplanmäßigen Schnellzug nach Deutsch land begeven, «m mit dem Reichsmtnister des Auswärtige« von Ribbentrop zulammenzntressen. Mit Außenminister Bardosfy reisen die außerordentlichen Gelandte« nnd Bevoll mächtigte« Minister Engen von Ghyczy, Tibor von Bar theloy und Anton von Ulletn-Reviczki sowie der persönliche Sekretär, GesandtschastSsekretär Ellemer von U j p e t e r y. kommt nach Deutschland Kriegsmarine, Großadmiral Naeder, den Kapitänleutnant Günther Prien in Anerkennung seiner hervorragende» Verdienste und besonderen Erfolge bet der kürzlich bekannt- gegebenen Bekämpfung «ud Vernichtung feindlicher Geleit züge zum Korvettenkapitän befördert. Der Aüßrer empfing »en rumänischen Gesandten Berlin, 1v. März. Der Führer empfing hcnte mittag in der Neuen Reichskanzlei in Gegenwart desReichSmInistcrS des Auswärtigen von Ribbentrop den neuernannten rumänischen Gesandten Raoul Vossy zur Ueberreichung seines Beglaubigungsschreibens. Eine Abteilung der F-Lcib- standarte erwies bet der An- und Abfahrt die militärischen Ehrenbezeigungen. Prien zum Korvettenkapitän befördert Zn Anerkennung feiner hervorragenden Verdienste Berlin, IS. März. Der Führer nnd Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der 112 Schiffe - die Verluste von Dünkirchen Ne» york, IS. März. Die bereits gemeldete« Verlust- zissern Englands und der Alliierte«, die von Lloyds ver- össentlicht wurden, enthalte« laut Associated Preß erstmalig anch die englischen Verluste von Dünkirchen. Die Engländer habe« hierbei 78 Schiffe mit 280 558 BRT verloren, die Alliierte« SS Schisse mit 180 848 BRT. I« diese« Ziffer« find nicht enthalten Fachte« «nd Fischerboote, die bei de« Rettungsaktionen eine besondere Rolle gespielt haben. Lloyds bezifferte bekanntlich die englische« Verluste einschließlich der Alliierte« «nd Neutrale« während der erste« 18 Kriegsmonate ans 4 082 257 BRT. Rarvlk Schild für General Dietl Berlin, IS. März. Der Führer «nd Oberste Befehls haber der Wehrmacht überreichte heute dem Sieger von Narvik, General der Gebirgstruppen Dietl, persönlich das von ihm gestiftete Narvik-Schild. Stallenifcher Gegenangriff bet Keren Acht englische Flugzeuge vernichtet Rom, 10. März. Der italienische Wehrmachibcricht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut: An der griechischen Front nichts von Bedeutung. In Nordasrtka bombardierten unsere Flugzeuge feindliche motorisierte Einheiten und Truppen. I« vstasrika nahm die Schlacht a« der Ke re«, Kr»«t ihre« Fortgang, wo die Engländer bedeutende Land- »nd Lnltstreitkräste konzentriere». Unsere Truppe« habe« durch ihre« kühne« Widerstand den Feind abgewiese« «nd ihm im Gegenangrifs starke Berlnfte belgebracht. Einer unserer Jagdverbändc hat im UeberraschunaS- «ngrtsf ans einen feindlichen Lnststützpnnkt acht englische Flugzeuge vernichtet. 8um rode von General Lorenzint Ltgovo Vradtwalckuv» ckor vrosäoor Uaobrtodtoo Rom, 10. März. General Lorenzint, dessen Heldentod im italienischen Webrmachtbericht erwähnt wurde, ist, wie „Messaggero" hcrvorhebt, alter Kolontalkämpfer, der vor allem durch feinen Einmarsch in die Danaktlevene im Jahre 1V35 berühmt wurde. Trotz der klimatisch und geo graphisch ungünstigen Verhältnisse — die Soldaten mußten bet einer Hitze von 45 Grad kämpfen — gelang es Lorenzint damals, das an der Grenze von Franzvsisch-Somaltland ge legene Gebiet zu besetzen. Bei der Eroberung von Britisch- Somaltland in diesem Kriege erhielt Lorenzint, der schon ISIS als Leutnant am Witstengefecht in der Cyrenaika teil genommen hatte, die GeneralSstreifen. Er hat «in Alter von 51 Jahren erreicht. Kämpferinnen Die Alten berichteten von Amazonen mit Schild und Lanze, die mit wildem Schlachtruf in den Kampf sprengten. Solcherart Kämpferinnen kennt unsere Zeit nicht mehr. Wünscht sic auch nicht. Zwar sind wir wieder in die Zeiten des totalen Krieges eingerückt, der das ganze Land mit all feinen wirtschaftlichen, technischen und verkehrlichen Ein richtungen, all seinen Menschen, all seine Kräfte für Angriff nnd Abwehr verlangt. Aber das bedeutet darum noch nicht, daß die Frau etwa zur Waffe greift, wenn cs auch vielfach in sich schließen wird, daß sie diese Waffe herstellt. Uns mar dieser totale Krieg, wie er sich übrigens 1V14/18 ja ebenfalls schon auswirkte, fremd geworden. ES gab Zeiten, da kleine und kleinere Heere, isolierte Festungen und Burgen Kampfmittel und Kampfzonen barstellten, wäh rend das Land selbst nur bann, wenn der kriegerische Zu sammenprall erfolgte, oder wenn Durchmärsche zu Requi sitionen, Plünderungen oder Verheerungen führten, den Atem der Schlacht spürte. Heute aber, da es umS Ganze geht, um das Ringen um neuen Raum und neue Raum gestalt für das künftige bessere und auskömmliche Leben der deutschen Nasse in vielen kommenden Jahrhunderten, müsse» freilich in ganz anderer umfassenderer, eben totaler Form die Mittel für diese Entscheidung bereitgestellt werden. Die Heere sind wieder einmal zu Millionen angeschwollen und wachsen weiter mit der Ausdehnung der zu schützenden Grenzen und zu sichernden Stellungen. Diese Heere aber wollen nicht nur verpflegt und gekleidet sein, sie brauchen nicht nur Waffen, deren Vielzahl und Bielgestalt man selbst vor 25 Jahren noch nicht kannte, Sondern sie be nötigen dazu auch ständig einen Nachschub an Betriebs- und Kampfmitteln, der dieser Vielzahl «nd Viel gestalt entspricht. Sollen dazu noch die wesentlichsten Belange der Heimat nicht vernachlässigt werden, soll auch hier das Leben kriegsmäßig, aber ertragbar wettergehen, so bedeutet das nach dem Ausfall von Millionen der besten und arbeits kräftigsten männlichen Volksgenoffen jene Umstellung, über die schon viel, auch an diesem Orte, gesagt worden ist. Und die im übrigen so einleuchtet, daß sie der Begründung nicht bedarf. Sie bedeutet nicht nur die verstärkte Ausnutzung noch vorhandener männlicher Kraft, vor allem der älteren unter uns, die Ergänzung durch Nachbarvölker, wie sie uns schon lange in bunter Vielheit zugefloffen ist und zu der dann noch große Mengen von Kriegsgefangenen traten. Aber daS alles reicht nicht. Also muß in die Reihe der Kämpfer die große Armee der Kämpferinnen treten. Sie ist nun auch schon lange mobilisiert, und ihre Bataillone sollen in der nächsten Zett wieder einmal an sehnlich verstärkt werden. Die Fran in der Arbeit — das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Die Fran als kämpferische Gefährtin des Mannes ist uns ja schon aus den ältesten Schilderungen der Germanenkriege geläufig, wo sie mit den Kämpen in Wagenztigen hinauszog und von der „Wagenburg" aus die Schlachtreihen mit feurigem Zuruf beflügelte. Diese un mittelbare Mitwirkung wird nicht mehr verlangt. Aber in Kriegs- wie FriedenSzetten haben sich deutsche Frauen immer auf diese „Wagenburgen" gestellt, standen im LebenSkamps nicht nur mit dem Wort, sondern durch der Hände Werk. Nur jene Umschichtung der Kräfte, die durch den Siegeszug der neuzeitlichen Technik bedingt war und einen Teil der Hauöfrauenarbelt entbehrlich machte, konnte überhaupt in einem kleineren Teil der Bevölkerung die Idee entstehen lassen, als leiste die Frau keine „eigentliche" Arbeit mehr, während der Mann allein „hinaus müsse ins feindliche Leben". Wer die Hauswirtschaft der Vergangenheit zu übersehen vermag, weiß, daß die Frau einst sogar in vielen Gewerben erfahren sein mußte. Daß sie den Bäcker und den Fleischer tm Haufe zu ersehen nnd in früheren Zetten auch fast die gesamte Be- kleidung selbst herzustellen hatte. Bierbrauen und Lichte- ziehen, Gcwlirzestoßen nnd Kaffeebrennen, Seife kochen und hundert andere Dinge dazu — alles Frauenwerk. Bis die Fabrik ihr diese Tätigkeiten entzog. Die Fabrik, die zwar mit Maschinen, aber doch schließlich mit dem gleichen Ziele hanSwirtschastltche Bedürfnisse herznstellen begann und dabei auch freiwerdende Frauenkräste schon damals an sich heranzog. Man sage also nicht in Kreisen, die das Ganze nicht zu übersehen vermögen, bah erst der Krieg etwa die Frauen zur erzeugenden Arbeit wieder aufgerufen habe. Wer aufs Land zu schauen weiß, wer die an keine Stunde und keinen Feiertag gebundene Arbeit der Bäuerin und ihrer Ge> hilstnnen kennt, wer sie im Stall, aus den Feldern und ans der Wiese in ost schwerster körperlicher Tätigkeit beobachtet hat, wer die ost früh erschöpften Gestalten unserer Berg bäuerinnen zumal sah, der weiß, daß die Frau eine voll- wertige und voll einsatzbereite Kraft von je gewesen ist. Und wer ein paar Zahlen der Statistik vielleicht als Unterstützung dieser Erkenntnis wünscht, dem mag gesagt sein, daß heute im Berufsleben, also gegen Lohn oder Gehalt, etwa acht Millionen weibliche Arbeitskräfte stehen, zu denen also alle Hausfrauen und Bäuerinnen noch hinzutreten. Der Krieg hat diese Zahl gesteigert, aber nicht so sehr, wie wir oft vermuten. Insbesondere ist die Zahl derer, die in de» schweren, metallverarbeitenden, in den sogenannten Rüstungö betrieben stehen, keineswegs so groß, wie man annimmt Mitte 1088 war daS Verhältnis der im Erwerbsleben befind lichen Männer zu den Frauen wie 07,2 zu 82A Mitte löst' hatte eS sich verschoben, und zwar stand eS wie Sl v. H. zu 80 v. H. Wettere Umstellungen sind inzwischen eingetreten, aber noch nicht voll zu ermitteln. Ganz so grob aber, wie man aus gelegentlichen Beobachtungen am Rande zu schließen vermeint, ist auch heute noch nicht der Frauenetnsatz ge- worben. Denn man darf nicht übersehen, daß die große Er-
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