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Dresdner Nachrichten : 27.03.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194103270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19410327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19410327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-03
- Tag1941-03-27
- Monat1941-03
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.03.1941
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Vvnnerstas, 27. Mirz IE 8». gahryang. Landrate« zu Dresden, de« Schiedsamte« beim «Vberversiche- rung«amt Dresden und de« Polizeipräsidenten in Dresden ogchtinen monatlich «v!. »,7» frei Hau«, durch Poltbe»»« ««.«,70 »inlchlledlich »»,« «p>. Pollgrbühr lohne Posizuslellgebabr). «Njkl- nummer lv «ps.; auiechalb Lochien» td «»!., Ludetenland 10 Opi. «lnzelgenprelieN. . l«i m» breit) tt.d «ps. RachlSIl» nach Ltailet ». gamMrnantetgen » «»>., Llellengeluch« Miltim^ gelle » «vl-, gtliergeb. «o «ps. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. U»»erlangte Schrillstack« werden nicht aulbewabr« übel -er Berliner umbrandet Matluvka - Eine Botschaft -es japanischen Außenministers an -as -rutsche Bo» Berlin, 26. März. Am Mittwoch, kurz nach IS Uhr, traf im Sonderzug der kaiserlich japanische Aufjsnminisler Ma 1 suoka zu einem Staatsbesuch in Berlin ein, wo er auf dem festlich geschmückten Anhalter Bahnhof von Reichsauhenminisler vonRibbentrop herzlich begrüßt wurde. Die an schließende Fahrt durch die im Schmuck zahlreicher Fahnen prangenden Straßen der Reich-Hauptstadt erfolgte durch ein dichtes Spalier Zehnlausender Berliner, die dem hohen japanischen Gast einen überaus herzlichen Empfang bereiteten. Der Empfang, der dem hohe» Gast bereitet wurde, kenn zeichnet den Besuch des Abgesandten des Tenno als ein geschichtliches Ereignis und als Ausdruck der freundschaftlichen Verbundenheit zwischen dem japanischen und dem deutschen Volk. Aus,er dem Reichs minister des Auswärtigen waren aus dem- Anhalter Bahnhof unter anderem anwesend der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalscldmarfchall Keitel, die Neichsminister Dr. Frick, Dr. Goebbels, LammerS, Gras Schwerin v. Krosigk, Ohnesorge, Funk, Dr. Todt, NcichSorganisationslcitcrDr.Ley, Neichssührer F Himmler, Stabschef Lutze, Neichüpressechef Dr. Dietrich, RcichsarbettSftthrcr Hierl, Reichsleiter KorpS- slihrer Hühnlein. Nach den BegrükungSworten des ReichsanßenministerS ». Ribbentrop stellte ihm Außenminister Matsuoka die Herren seiner Begleitung vor. Der Neichsminister des Auswärtigen machte sodann den Gast mit den zu seiner Begrüßung er schienenen Persönlichkeiten bekannt. Darauf geleitete Reichs- ausienmintstcr v. Ribbentrop den japanischen Außenminister ans den Vorplatz des Bahnhofsgebäudes, wo er unter den immer wieder aufbrausenden Hetlrufen der Berliner Be- völkerung mit dem Reichsaußenminister die Front der an getretenen Ehrenformationen der Wehrmacht und der Partei abschritt. Im Anschluß daran fuhren die beiden Außenminister durch ein Spalier der Wehrmacht und der Formationen der NSDAP zum Gästehaus der Reichsregierung, dem Schloß Vellevne, wo Außenminister Matsuoka für die Dauer seines Berliner Aufenthaltes wohnt. (Fortsetzung auf Selle 2) Reue harte SwlSae tür -te brlMe San-ersWftMt Am Mittwoch ALL»« VRL vernichtet mW so«« BRL schwer beschä-lgt Berlin, 28. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die deutsche Luftwaffe versetzte am heutigen Tage bei gutem Angriffswetter der britischen Handels schiffahrt erneut harte Schläge. Rach bisher vorliegenden Meldungen wurden insgefaml etwa 31500 VRT feindlichen Handelsschiffsraumes vernichtet und 6000 VRI schwer beschädigt. I« Atlantischen Ozean, mehrer« hundert Kilometer west« lich her Shetland» I «sein, griff et« deutsche» Kern» kan,»fsl«gze«g eine« besonder» stark ««sicher« te« Geleit»«-a« n«b versenkt« daraus «i« »ollbeladenes Handeksschisf «o« r««d 10 00» ART d«rch Volltreffer. Im gleiche« Seeaebiet fiele« zwei weitere Handelsschiffe von SW0 «nd -SV» VRT Angriffe« anderer Fernkampfflugzeuge »nm Opfer, In der Themfebncht, ««mittelbar ««ter der eng» ltschen Küste, vernichtete ei» leichtes Kampfflugzeug «ine« Ta«ker von etwa «000 VRT. Das Schiff sta«d nach kühn ge führtem ri«sa«grisf, bei dem auch di« Bordwaffen i« Tätigkeit traten, lichterloh in Flammen. An der britische« Süboft« lüfte blieb anßerde« «in Handelsschiff von «»»» BRT «ach vo«be«tresser mit Schlagseite liege«. Cftitar «arkowttfch an -en Retchsaußenmlnifter Berit«, 20. März. Beim Verlassen deutschen Reichs- gcbtetes hat der jugoslawische Außenminister Eincar» Markowitsch an den RctchSmintster des Auswärtigen, v. Ribbentrop, folgendes Telegramm gerichtet: „Beim Ver lassen des dcntschen Territoriums möchte ich meiner Neber- -eugnng Ausdruck geben, daß der heute erfolgte Akt der wetteren Entwicklung und Vertiefung der freundschaftlichen Zusammenarbeit unserer beiden Länder dienen wird. Ich bitte Eure Exzellenz, mit den Ausdrücken meines herzlichen Dankes für die mir erwiesene Aufmerksamkeit die Versiche rung meiner ergebenen Hochachtung entgegennrhmen zu wollen." zuln. 8cp,n 0llck«rckienN Mrlla Der Reichaaufienminister beglückwünscht Ministerpräsident -wetkowitsch zur Pakt-Unterzeichnung äuin General Rommel (recht«) und General Gartboldt Oberbefehl,habe» der italienischen Streitkräfte In Aftika Mann mit -em Schwert im Mm- Wir stelle» vor und begrüßen zugleich auf das herzlichste: Nosuk« Bogu Matsuoka, japanischen Außenminister. 1880 geboren, ein jugendlicher Sechziger, Doktor der Rechte. Botschaftssekretär in Washington und Petersburg. Delegierter zur Pariser Friedenskonferenz. Generalkonsul in der Mandschurei. Jahrelang Direktor der Südmandschurischen Eisenbahn. 1932 zum Völkerbund entsandt, wobei er unter der Hand Japans Austritt vorbereitet und wegen seiner Verhandlungen als „der Mann mit dem Schwert im Munde" allgemein bekannt wurde. Matsuoka, Kind schlichter Eltern, ist dennoch von der Art und Rasse der alten Samurai, jeuer ritterlichen Führer Japans durch viele Geschlechterfolgen. Ein weltgewandter, weitgereister Mann. Diplomat und moderner Berwaltungö- sichrer. Liebenswürdig und heiter, dabet von schnellem, klarem nnd absolut sicherem Entschluß. Eine Persönlich keit offenen AugcS und offenen Worts. Kurzum: Ein durchaus modern gerichteter Mann. So auch erklärt sichS, daß er, seit 1080 Parlamentarier, auf diese Möglichkeit der Meinungsbildung bewußt verzichtete, sich überhaupt immer mehr und mehr von der in Japan sowieso nur obrrslächliche Erscheinung gebliebenen liberalistischen Politik abkchrt, wie schon seine Gegnerschaft zum Völkerbund bewies. Frühzeitig findet er den Anschluß an jenes System, das nun in Japan sich durchgesetzt hat, und dessen Führung Ministerpräsident Konoye übernommen hat. Ihm ist er schon im ersten Kabinett politischer Berater, und seit Juli 1040 erhielt er die Leitung des Auswärtigen Amtes. Damit begann Japans Kurswechsel in der Außenpolitik, der sich in einem in der diplomatischen Geschichte unerhörten „Revirement" ausdrückte, wobei vierzig auswärtige Vertreter Japans nicht nur etwa von Ort zu Ort versetzt wurden, sondern ihre Posten aufgeben mußten und in die Heimat zurttckkehrten. Mit Matsuoka ward dann die Achse Rom—Berlin zum Dreimächtepakt. Er, genauester Kenner der ostasiatischen Interessensphären Japans, ist ja der berufene Vertreter jener Politik der Neu gestaltung der Einslutzzonen der führenden Völker, wie sie sich im Dreimächtepakt spiegelt. So wird es verständlich, wenn der „Dritte im Bunde" sich nun auf Einladung des Reiches entschlossen hat, sich mit den anderen die Welt maß geblich beeinflussenden Persönlichkeiten im Bereiche des Ver trages, zunächst in Berlin, später in Rom, bekanntzumachen. Besuche von Staatsmännern untereinander gehören zur Politik. Und da diese augenblicklich auf höchsten Touren läuft, so sind sie häufiger denn je. Aber alle diese Besprechungen und Konferenzen fanden zwischen Partnern statt, die äußerstenfalls einmal ein bis zwei Reisetage entfernt wirkten. Auch der Gegner kennt solche persönlichen Erörterungen. Für ihn erfolgten sic häufig aus einem Wege, der quer durch den Atlantik führen mußte. Aber auch das ist mit den heutigen Verkehrsmitteln kein übertriebe» weiter Weg. Gan» anders steht eS um den Besuch des japanischen Außen ministers Matsuoka. Er muß viele Wochen daran wenden, um von Tokio nach Berlin und zurück zu gelangen. Erst übers Gelbe Meer, dann von Fusan nach Söul und Mnkdcn, nun mit dem berühmten Astaexpreß, den Matsuoka selbst ge schaffen hat, einem der modernsten Schnellzüge der Welt, mit bis zu 180 Stundenkilometer, nach Chardin, von hieraus wiederum bis zur Grenzstation Mandschult und endlich in neuntäaiger Bahnfahrt mit dem Stbirienexpreß nach Moskau, worauf dann die abermals über einen Tag währende Reise nach der russisch-deutschen Grenze und nach Berlin angetrcten werben kann. Das alles hat der Außenminister und Eisen- bahnfachmann Japans sicherlich mit offenem Blick erlebt und beobachtet, jene Ländersolgcn über Korea nach Mandschukuo, ins endlose Sibirien und das weniger endlose nnd doch so riesenhafte Rußland. Strecken, die ihm an sich nicht unbekannt sind, wollte er doch schon bereits 1083 den Führer besuchen, als er damals von Genf aus nach Japan zurückkehrte. Wochenlange Reisen nnr um einen Höflichkeitsbesuch? Kein Wunder, wenn die Presse insbesondere der feindlichen Staaten alle möglichen und unmöglichen Geheimnisse bereits pretSzugeben weiß, Pläne und Entschlüsse, die beraten oder gefaßt werden sollen, während die Beteiligten — nichts davon wissen. Sicherlich war der japanische Staatsmann, wenn er die Strapazen einer solchen Fahrt auf sich nahm, nicht nur von der Liebenswürdigkeit, von Sehnsucht nach einem herz lichen Händedruck bewegt. Aber in der Hauptsache ist cS gewiß so, wie er es wiederholt bet Beginn und während seiner Reise zu deneu sagte, die ihn fragten: Er will die Männer persönlich von Angesicht zu An gesicht kenn en lern en, die mit ihm und mit denen er die große Politik der Erde gestalten wollen und Mülsen. Er weift als überlegener Beobachter und Psychologe,AvaS daS bedeutet. Er will nicht als moderner Mann nur in den Akten, nur mit der Feder oder Schreibmaschine sich auS- tanschcn. Er sucht den Menschen als den von teher entscheidenden Faktor in allen Dingen und Lagen des Lebens. Und er weift, wenn er bte Persönlichkeiten, die ihm jetzt begegnet sind nnd in Zukunft begegnen werben, erst kennengelernt hat, daß bte Gemeinschaft ihrer Politik nun noch ganz anders gefestigt und befestigt ist. Denn nun erfolgt sie Auge in Auge, Hand in Hand. Wo liegt diese Gemeinschaft? Man hat, als Japan der dritte Achsenpartner wurde, hier «nd da vielleicht eine -u grobe Ferne in dteser Verbindung sehen wollen, eine zu geringe Zahl der Berührungspunkte. Dem ist nicht so. Fm
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