Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 20.09.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194109203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19410920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19410920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-09
- Tag1941-09-20
- Monat1941-09
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.09.1941
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
85. Jahrgang. Rr. 261 Eonnaben-, 20. September 1S41 Gegrünöet 18S6 »,,ug«<irbühr Sri wlchenllick, gebrnmaNgkm VUchkinrn monatlich NM. r,70 lrki Hau«, durch Pollbkzua SIM. 2,70 «Inlchllkbllch 22,4 Sipl. Post^kbühk totzn. Post,ustellarbül>r>. Einzel nummer 10 Sink.; auliechalb Sachieni lö N»I„ Eudelcnlond 10 Aus. Druck und Verlag! Ltepsch L Reichard», Dresden 2l 1, Marien- straße ZS/42. 2lus 2 52-l. Postscheck loSS Dresden. Vie Dresdner Nachrichten enthalten di« amtlichen Bekanntmachungen de» Landrate« zu Dresden, de« Schiedsamte» beim Vberverstche- rungsam« Dresden und de» Polizeipräsidenten In Dresden gamllienanzelgen S Sipl., Stellenneluche Millim.- gelle o Sipi., gillergeb. so Sipl. — Nachdruck nur mlt Quellenangabe Tietdnee Nachrichten. Unverlangte Schriltstücke werden nicht auibewadrt in Kim Mner vurchbruch - Vie keich;krieg;slogge weht auf der Zitadelle - Nach die Stadt Poltawa genommen In gewaltiger Umfassungsschlacht werden vier Sowjetarmeen vernichtet Deutsche Truppen Aus dem Aührerhauptquartier, 19. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Zuge der heute bekanntgegebenen Umfajsungsoperalionen wurde auch der Angriff gegen die ukrainifche Hauptstadt Kiew eingeleilet. Nach kühnem Durchbruch durch die stark ausgebauten Befestigungen auf dem Westufer des Dnjepr sind unsere Truppen in die Stadt eingedrungen. Auf der Zitadelle weht seit heule vormittag die Reichskriegsflagge. Der Ring geschlossen Aus dem Führerhauptquartier, Ist. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die konzentri schen Angrisssoperatiouen der Heeresgruppen des General- scldmarschalls v. Rundstedt und des GeneralseldmarschallS v. Stock haben nilnmchr zu einer neuen gewaltigen U m s a s s n n g s s ch l a ch t geführt. Hm Anschlnft an die Schlacht bei Gomel waren starke Kräfte gegen den Ober- und Unterlans der Des na vor- gestoften, um iu hartnäckigen Kämpfen den Uebcrgang über den Klus; zu erzwingen. Bon hier aus wurde der Slu gri s s »ach Lüde» fortgesetzt, um einer Kräftegrnppe die Saud zu reichen, die de» Dnsepr beiderseits Krementschug unter schwierigsten Verhältnissen in 1L0 Kilometer Breite übcrwuuden hatte und zum Slngriss nach Notdcn angesetzt worden war. Leit dem Ist. September ist die Bereini gung dieser Uräste Lstst Kilometer ostwärts Kiew vollzogen. Um vier sowjetische Slrmccn ist damit der Bing ge schlossen. Ihre Bernichtuug ist in vollem Zuge. Sln dem glänzenden Bcrlans dieser Operationen habe« die Luftflotten des Generalobersten Löhr und des General« seldmarschalls Kesselring grotzcn Anteil. Kampss l u gzengc griffen in der Nacht znm Ist. September Moskau sowie Stadt und HascnOdessa mit guter Wirkung an. Zahlreiche Brände entstanden, -l« der britischen Oltkttste bombardierte» Kampsslngzeuge ver schiedene kriegswichtige Anlagen. Bei Bcrsuchcu des Heindes, am gestrige« Nachmittag nach Holland und in die besetzten Gebiete am Kanal einzusliegen, schossen Jäger, Flakartillerie und Minensuchboote SV bri tische Flugzeuge, darunter vier Bomber, ab. Der Feind slog weder bei Tage noch bei Nacht in das Reichs gebiet ein. Die bisherigen Rerlnste der Sowjet-Wehr macht an Gcsangc » cn haben die Zahl von 1,8 Mil lionen überschritten. Die Zahl ihrer Toten ist crsahrungo« gemätz mindestens ebenso hoch, wahrscheinlich höher. Demgegenüber versucht die feindliche Propaganda die Wirkung dieser deutschen Erfolge, die sie nicht mehr abstreiten kann, dadurch abzuschwächen, daft sie dentsche Berlnste allein an Tote« in der Höhe von 1,5 bis S Millionen Man« erfindet. Tatsächlich betrage» unsere Berlnste «ach genauer Fest» ftelluug für di« Zeit vom LS. Juni bis 81. August beim Heer jeinschltetzlich Wasfen-ttj: 81851 Tote, SstSÜstst Verwundet«, 18 »St Vermitztc. Bei der Luftwaffe: ISIS Tote, 888V Ber- wuudcte, 1878 Bermitzte. Die deutsche Lustwasfe verlor in» Ostseldzug bis zum 81. August nur einen Teil unserer Monatsproduktion, näm lich 7LS Flugzeuge. Angriff nach Ror-osten Aus dem Aührerhauplquarlier, 19. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutsche Truppen, die nach dem Uebergang über den Dnjepr bei Krementschug den Angriff auch nach Nordosten fort setzten, haben Poltawa, 120 Kilometer südwestlich Charkow, genom m e n. wieder ein Sowjetschlachtschiff schwer beschädigt Berlin, Ist. Sept. Deutsche Kampfflugzeuge sichtete« am Freitag, Ist. September, im Seegebiet westlich Leningrad ein sowjetisches Schlachtschiff, das sie sofort an« griffen. Das Schlachtschiff wurde durch die bentschen Bomben schwer beschädigt. Bet Angriffen dentscher Kampfflugzeuge auf sowjetische Flugplätze im Raume von Leningrad wurden am Frei tag, Ist. September, nach bisher vorliegenden Meldungen 24 Svwjctflngzcuge am Boden zerstört. Sechs weitere Flug zeuge wurden in Lnftkämpfcu abgeschossen. Deutsche Kampfflugzeuge griffen im Lause deS Ist. Sep tember ostwärts Poltawa zuriicksluteude sowjetische Ver bände an. Motorisierte Kolonnen wurden durch Tiefangriffe zersprengt und vernichtet. Wichtige Eisenbahnlinien und Knvtenpuukte im RüclzugSgebict der Sowjets wurden zer stört. Lord Alexander wird pessimistisch v r o k t m o l ck u n g unsoror Sorllnvr 8ckrtttloltuns Berlin, Ist. September. Wie wenig zuversichtlich man in England die Lage der Bolschewisten betrachtet, zeigt vielleicht am besten die Tatsache, das, der „Dailn Telegraph" sich be reits mit der Frage besaht, ob cö ti b e r h a u p t n o ch e t n e n Zweck habe, den Sowjets Kriegsmaterial zu liefern. DaS Kriegsmaterial, das England den Bolschewisten schicken würde, so meint das Blatt, sei für England verloren, und die Sowjets erhielten eS vielleicht nicht. Der Erste Lord der britischen Admiralität, Lord Alexander, konnte unter dem Eindruck der ans der So wjetunion lommenden schlechten Nachrichten nicht anders, als in tiefem Pessimismus seinen Mitbürgern ein Bild von der derzeitigen Lage des bolschewistischen Verbündeten zn vermitteln. Er erklärte am Freitag bet einem Essen in London, wie Reuter meldet, England stünden noch harte Tage und ernste Prüfungen bevor. „Wir verfolgen", so führte er ans, „mit äuhcrster Besorgnis die Entwick lung des Widerstandes, den unscre Sowjet-Verbündeten an den Tag legen." Alexander nannte die Schlacht Im Raume von Kiew, offenbar um bet seinen Mitbürgern die Tränen drüse» in Tätigkeit zn sehen, „eine der schrecklichsten, die die Welt je gesehen hat", und meinte resigniert, Ungeheures stehe dabei ans dem Spiel. Um den Briten etwas Trost zn spenden, gab Alexander bann seiner Hoffnung nach mehr Hilfe anS den Bereinigten Staaten Ausdruck, zollte der Sowjetunion Dank für das, was sic sür die britische Sache getan habe, und richtete einen drin genden Appell an die Engländer, die eigene Produktion zn beschleunigen. Es werde alles getan, nm der Sowjetunion zn Helsen. Wie das praktisch vor sich gehen soll, konnte er seinen bekümmerten Landsleuten freilich nicht verraten, denn, so sagte er, „der gute Wille GrvhbritannicnS zur Hilfeleistung wird durch phnsischc Schwierigkeiten begrenzt". Einen neuen Beweis für die lügnerische Berichterstattung der Briten bringt eine Meldung des englischen Nachrichten büros Exchange Telegraph, dos am Freitag auS Nlvskau stolz verkündet: „Kiew hat sich gegen alle Angriffe behauptet." DaS geschah, obgleich seit Freitag vormittag die dentsche Flagge über der Zitadelle von Kiew weht! zukn. Kock Ritterkreuzträger Hauptmann Bär wurde von Reichs statthalter Mutschmann empfangen (Bericht tm lokalen Teil) Die EMM bei Kiew Die Angaben des Oberkommandos der Wehrmacht in den Kriegsberichten werden zeitweilig sparsam gehalten, und das ist gut so. DaS dentsche Volk hat den Sinn und den Wert des zeitweiligen Schweigens begriffen. ES weift: hinter ihm verbirgt sich niemals eine Panse,- wie eS denn diesen Begriff auch nur in der Heimat gibt und die Truppe an der Front ihn nicht kennt, sondern unablässig kämpft und marschiert, die Stellungen des Feindes durchbricht, mit wuchtigen Keilen vorstöftt, schwenkt, marschiert und wieder angreist, die Ab sichten des Feindes durchkreuzt und durch Marschieren und Kämpfen die Sowjetarmeen dahin bringt, da« sie in die Kessel der Vernichtung geraten. In der bisher noch niemals ab gerissenen Kette der Siege — wann in der Weltgeschichte hätte sich jemals Gleiches ereignet — spiegelt sich eine beispiellose unerhörte Meisterschaft der deutschen Kriegführung wider. Wenn das.Führerhauptquartier den Schleier lüstet, dann hält die Welt den Atem an: dann vernimmt sie Tatsachen» deren Wucht erdrückend ist nnd die durch keine Fälscherkunst- stücke des Londoner oder sowjetischen Nachrichtendienstes ihres Eindrucks beraubt werden können. In den letzten Tagen richteten sich die Blicke vornehmlich auf zwei Gebiete: nämlich einmal im Norden auf -en Lenin grader Bezirk, wo eine Katastrophe grössten Äusmaftes für die Bolschewisten unausweichlich geworden ist und aus,er der Stadt selbst riesige Hceresmassen durch den eisernen Ning der Deutschen nnd Finnen umschlossen sind, nnd zum andern im Süden nach Odessa sowohl wie nach den Brückenköpfen am Unterlauf des Dujepr. Da wurde am Freitag der Vorhang fortgczogen von einem Abschnitt, der nicht tm Mittelpunkt der Betrachtungen stand und in dem sich doch die Kräfte zusammenballten zn einer neuen gewaltigen Um fas s u n g s s ch l a ch t. Im Zusammenhang mit dieser Schlacht wurde zur Eroberung K iewS angetreten, und von der dor tigen Zitadelle weht nun die Rcichskricgsflagge. Kiew ist hinter Moskau und Leningrad mit 85NNN0 Einwohnern die drittgrösste Stadt der Sowjetunion. Ferner wurde Pol tawa genommen, ein ebenfalls wichtiger Platz mit heute über Igstststv Einwohnern, gröfterer Industrie nnd Knotenpunkt der Bahn Charkow—Kiew. Auch die im Wehrmachtbericht ge nannte Stadt K rement s ch n g gehört nicht zu den kleinsten, sondern zählt immerhin über «ist non Seelen. ES sind entscheidende Tinge, die sich im Osten abspielcn. Der Steg in der Schlacht bei Gomcl war der Ausgangs- Sckert-LUa«r<Nea»t <tck)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite