Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 24.09.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194109240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19410924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19410924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-09
- Tag1941-09-24
- Monat1941-09
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.09.1941
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Gegrünöet 1896 »e,ug«arr»hr »el wdü>knMck> fiebenmaiigkm Druck und Vertan! Ltepsch L Reichard», Dresden A I, Marlen «Meine» mon-uich «m. r.,o Ire, H-ue, durch strafte Z8/42. Rus 2 5241. Postscheck 1068 Dresden. Die Dresdner v°»be»ua einichttebNch ,r.« «p, Nachrichten enthalten die amtlichen Bekanntmachungen de« so Rui - RMd"; Sandra?.- Dresden, de. Sch.edsam.es beim Oberverstch., Lrekd'n'« «nchrL Eude>-Ni°nd lo Rv,. ' rungsamt Dresden und de» Poli;eipräsidenten in vresden Unveriansie Schritts,ücke Iverden nicht-uibew-bn AufWligsmcheililllMll bet -en Sowjets ZSOOOO gefangene aus 50 vernikkleien Vivifionen - 570 panrer - 2100 beschütze Aus dem FührerhauplquarNer, 23. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Nachdem die Ausbruchsversuche der im Raume ostwärts Kiew zusammengedrängten Kräfte erfolglos blieben, machen sich, wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, zunehmende Auflösungs erscheinungen des Feindes bemerkbar. An vielen Stellen haben die Offiziere und Kom missare der Sowjets in feiger Flucht dieTruppeverlässen.umsich einzeln in Sicher heit zu bringen. Trotzdem konnten sie ihrem Schicksal nicht entgehen. Die Zahl der Gefangenen aus dieser Schlacht hat sich inzwischen auf rund 380 000 erhöht. Wehr als 570 Panzerkampswagen und 2100 Geschütze wurden bisher als Deute eingebracht oder ver nichtet. Diese Zahlen sind noch ständig im wachsen. 50 Sowjetdivisionen können als völlig vernichtet gelten. Unter den Gefangenen befindet sich der Oberbefehlshaberder 5. russischenArmee. * Autzer den bereits genannten Armeen sind an dem glücklichen Verlauf der Schlacht auch die Armeen des Generalobersten Freiherrn von Weichs und des Generals der Infanterie von Stülpnagel her vorragend beteiligt. Im Komps gegen sowjetische Seestreitkräste und Transport schiffe hatte die Lnstwassc auch gestern grosse Ersolge. Sturz» kampsslugzeuge »varsen südlich Odessa einen Kreuzer in Brand, trafen ein Torpedoboot und ei« Borpostcuboot schwer und zerstörte« uenn Frachter mit zusammen ISljoa «NT. Im Seegebiet von Kronstadt versenkte die Luftwaffe eine» ttrenzer nnd einen Zerstörer. Aus einem weitere« Krenzer und zwei Zerstörern wurden Bombentresser erzielt. Ein Tanker geriet in Braud. Weitere wirksame Lustaugrisse richtete» sich gegen mili tärische Anlagen iu Leningrad, serner gegen Eisenbahn» verbindungen dcü Feindes uin Brjansk nnd Charkow sowie in der Krim. Im Kamps gegen die britische BersorgungSschissahrt ver senkte die Lustwassc in der leisten Nacht ostwärts der Hnmber-Mlindung ein HandelSschiss von 8000 BRT und bombardierte den Hasen von Great Narmouth. Bei der Abwehr eines feindlichen Lustangrisscs auf eine« Gelcitzug schossen Minensuchboote vier britische Flugzeuge ab. Kampshandlunge« des Feindes über dein Reichsgebiet sanden weder bei Tage noch bei Nacht statt. Reue Ritterkreuzträger Berlin, L-1. September. Der Führer verlieh daö Ritter kreuz des Eisernen Kreuzes an: General der Inf. Felber, Komm. General eines Armeekorps,- Generalleutnant Hacnicke, Kommandeur einer Ins.-Division,- jj-Obcrstnrmbannsührcr Lstendorss im Stabe einer jj-Division; Obcrstlt. Sicckenins, Kommandeur cinSS PanzcrregimcntS: Major Hannig, Ba- taillonStommandcur in einem Insantcricrcgiment: jj-Stnrm- bannsührer Wisch, Bataillonokommandeur in der Lcibstandarte Adolf Hiller,- Leutnant Westerman«, Kompaniesührer in einem Krad Schützcnbataillvn,- Oberwachtmcistcr Thiem,Zug führer in einer Aufklärungsabteilung. „wie lange können die Sowjets noch standkalten?" Berlin, 23. September. Im Londoner N a ch r i ch t e n d i e n st mutzte selbst der Hetzer Lindley Frazer nuf Grund der grotzen deutschen Woffenerfolge kleinlaut zugeben, das; die Einnahme von Kiew und der Verlust wichtiger Industriezentren für die Sowjets ein schwerer Schlag seien. „Jetzt handelt es sich", so jammert er, „nur noch darum: Wie lange können die Bolschewisten diesen deutschen Schlägen noch stand halten? Wann wird der Zeitpunkt eintreten, wo der Mangel an Kriegsmaterial sich spürbar machen wird?" Transporlzüge unter der Wirkung deulscher Bomben Am 28. September errang eine kleine Gruppe deutscher Kampsslugzeugc bei einem Angriff auf einen Bahnhof in der Nähe von Charkow besondere Erfolge. Der mit 15 ab gestellten Tranopvrtzügcn vollgestopfte Bahnhof bot den Fliegern ein besonders gutes Ziel. Die Wirkung der Bomben >var ansicrvrdentlich stark. Etwa 15 0 E i s c n b a h n w a g c n wurden z erstört oder schwer beschädigt und die Gleise auf gerissen. Derselbe Pcrband griff wenig später einen anderen Bahnhof an, zerstörte dort einen Tranoportzng nnd setste einen mit Betriebsstoff gefüllten Transport tu Brand. Tie Tankwagen explodierten mit grosser Gewalt nnd brannten völlig ans. Die ErplvsionSwolkcn erreichten in Kürze eine Höhe von I lM Meter. Weiler vorwärts im Südteil der Ostfront Im s tt d l i ch c n T c i l der Ostfront drangen die deutschen Truppen am 22. September in erfolgreichen Kämpfen weiter vor. An mehreren Stellen versuchten die Bolschewisten durch heftige Gegenangriffe, die von Panzcrkampswagcn unterstützt wurden, dem deutschen Bordringen cntgegcnzntrctcn. Im Bcrlanfc dieser Kämpfe wurden von den deutschen Truppen 2l>ül> Gefangene eingebracht und 31 sowjetische Panzer- lampswagcn vernichtet. Deutsche Hcercoslakartillerte schoss ein sowjetisches Flugzeug ab. Im Borde« der Front finnische Erfolge Die tm Norden der Ostfront kämpfenden finnischen Truppen erzielten während der letzten Tage wieder grosse Erfolge. Es gelang den finnischen Truppen, fünf sowie- tifche Bataillone cinzuschliessrn und restlos zu ver nichten. Nach Beendigung der Kämpfe wurden im Kampf gebiet allein 8000 gefallene Sowjctsoldaten gezählt. Im Kamps nm die Befestigungsanlagen von Lenin grad waren die deutschen Truppen auch am 22. September trotz zähe« 'Widerstandes der Bolschewisten erfolgreich und erkämpften weiteres Gelände. Division-general gefangen Deutsche Gruppen, die im Lause des 22. September das in den Kämpfen der Bortage gewonnene Gebiet von ver sprengten Sowietlräften säuberten nnd dnrchlämmten, machten tviedernm zahlreiche Gefangene, linier den eingebrachten Ge- sangenen befand sich der Kommandeur der 172. sowjetischen Schützendivision. Katzenjammer in Lvnbon über „Kiew" vroktmoläung unserer Svrllnor 8 ck r I k l I o l t u a g Berlin, 28. September. Die Reaktion ans die grossen deutschen Siege bleibt in London zwiespältig. Ans der einen Seite möchte man immer noch glauben machen, dass eS gar nicht so schlimm nm die Bolschewisten stehe nnd kommt mit so unsinnigen Meldungen wie die, das» im mittleren Front abschnitt Timoschrnko die deutschen Stellungen „zcrhämmerc". Ans der anderen Seite aber muss selbst die „Times" ein gestehen, dass die grossen sowjetischen Bcrlnste die Vcrteidi- gnng der Sowjets hemmen müsste. Die „Tailn Mail" hebt hervor, dass jetzt viele Engländer anS dem Traume auf gerüttelt würden, die Sowjetunion werde den Krieg für Eng land gewinnen. Auch der grösste Optimist müsste erkennen, wie falsch ein derartiger Gedanke sei. Um den Eindruck zu erwecken, dass England jetzt ernsthaft den Sowjets helfen will, wird ein riesiges Tam-Tam um die gegenwärtigen Tankwochcn für die Sowjetunion gemacht. Borcrst sind in Moskau statt der Tanks und anderen Kriegs- Materials jedenfalls nur die cngljschcn nnd die USA-Ab geordneten für die MvSlauer Konferenz eingetrossen. ES entbehrt nicht einer gewissen Komik, dass gerade in diesem Augenblick sich General Wavell mit der Forderung meldet, das für die Sowjetunion bestimmte Kriegsmaterial der britischen N a h v st a r m e e zur Bcrsügnng zn stellen. Hier würde die Hilfe wichtiger sein, denn angesichts der deutschen Erfolge in der Ukraine läme sie doch für die So wjets zn spät. Charkow, »aS Lor -um Vonezbeüen Berlin, 28. September. Nach der Eroberung von Kien» wandert der Blick unwillkürlich weiter nach Osten nnd begeg net dann als erster grösserer Stadt nach Poltawa, das sich gleichfalls in deutscher Hand befindet. Charkow, dem eigent lichen Tor zum Dvnezbecken. Es ist mit seinen 818 nun Ein wohnern nach Kiew, der Hauptstadt, die zweitgrösste Stadt der Ukraine. Jin Bogen des Donez lieg» da» ost erwähnte Dvnezbecken, das mit seinen Bergwerken rnnd zwei Drittel der gesamten sowjetischen KohlenprodnkUvn liefert. Charkow hat sich zn einem Industriezentrum des russischen Südens entwickelt. Seine Stärke liegt in den Fabriken für Werkzeugmaschinen. Lokomotiven, 'Waggons. Brücken usw. Die Früchte reifen Jetzt überstürzen sich wahrlich im Osten die Ereig nisse. Waö wir in den letzten Tage» an Erfolgen der deut schen Wehrmacht erlebten, schlägt jede noch so kühne Phantasie. In der Schlacht am Ilmensee brach die grosse sowjetische Entlastungsoffcnsivc für die noch nie von einen» Feind ein genommene Stadt Petersburg/Leningrad blutig zusammen, und mehr als 58 000 Gefangene blieben in deutscher Hand. Tort wurden achtzehn feindUche Divisionen vernichtet. In» Süden wurde die ungeheure Breite des Dnjepr, an deren Unttbcrivindlichkeit die Bolschewisten gcgfaubt hatten wie an ein ehernes Naturgesetz, überwältigt. Poltawa wurde erstürmt, die Stadt, an deren Mauern einst die Kühn heit Karls des Zwölfte» von Schweden zuschanden wurde. Deutsche Soldaten drangen in Kiew ein, nnd über der Hauptstadt der Ukraine, die gleichzeitig die drittgrösste Stadt der Sowjetunion ist, weht die NcichskricgSslagge. Die Ein nahme von Leningrad ist nur noch eine Frage der Zeit. Auf dem gewaltigen Schlachtfeld östlich von Kiew aber, dessen Ausdehnung der unseres gesamten SachscngaueS gleich kommt, wurden bisher 380 000 Gefangene cingebracht. Und diese Zahl ist noch ständig im Wachsen. Bisher 5N So wie t d t v t s i on e n in dieser Schlacht vernichtet! Angesichts solcher Zahlen sucht man nach Massstäben. Sie spotten aller Vergleiche ans früheren Kriegen. Am kl. Juli meldete der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht den Sieg in der grössten Material- und Uinfassnngöschlacht der Weltgeschichte, -en Sieg in der Doppelschlacht um Btalystok nnd M i n s k. Ihre Ziffern waren folgende: 323 888 Gefangene wurden ge macht. 3332 Panzerkampfwagcn, 1808 Geschütze wurden er beutet oder vernichtet. Damit belief sich die Gesamtzahl der von» 22. Jnni bis 11. Juli an der Ostfront eingebrachten Ge fangenen ans über 400 008. Tie Doppclschlacht von Bialystok und Minsk ist nunmehr in den Schatte»» gestellt. 380 000 Gefangene! Wir schlagen ein Handbuch der euro päischen Heere ans, das kurz vor 1038 erschienen ist, und er mitteln, dass die Friedensstärke dcS französischen Heeres im Mutterland rnnd 485 000 Mann betrug. Die Belgiens belief sich auf rund 80 000 Köpfe, die der Niederlande auf etwa die Hälfte davon, die Jugoslawiens auf 125 000 nüpse. Was an Kriegsstärken, die ja weit höher liegen, tatsächlich eingesetzt gewesen ist, ist bisher nicht eindeutig veröffentlicht worden. Aber auch so erhält man einige Begriffe. Angesichts der Ricscnzahlcn der Sowjetarmee nnd der Entfernungen schält sich heraus: Es ist auch im Osten bisher ein überwältigender Blitzkrieg geführt morden. In einem Zeitmass wurden den» Sowjetkoloss entkräftende Wunden geschlagen, daö an gesichts der Güte der bolschewistischen Waffen, der überreiche»» Ausstattung mit technischen Mitteln nnd dcS Fanatismus der sowjetischen Kriegführung von keinem militärischen Fach mann envartet werde»» konnte nnd das als ungeheuerlich bezeichnet werden muss. Denn das darf jetzt doch wohl mit Sicherheit angenommen werden: Der Anfang vom Ende der Svwjctivehrmacht zeichnet sich allmählich ab. Gewiss, es können noch neue Fronten hinter denen stehen, die jetzt er ledigt wurden. Ihre Kampfkraft aber kommt derjenigen der bolschewistischen Stossarmcen, die zertrümmert sind, vermut lich nicht mehr gleich. ES wird sichtbar, dass nnnmchr die Früchte der Siege vom 22. Juni bis heute endgültig zn reisen beginnen. Gerade in den letzten Tagen hat auch die So- wjctflottc Einbussen erlitten, die katastrophal genannt werden müssen. Der Sowjet lustwasfe sind die Schwingen gebrochen. Wie in den Feldzügen im Norden, im Westen und Südostrn das Ziel erreicht wurde, die militärischen Kräfte der Fctndstaaten nicht nur zn schwächen, sondern sie zn be seitigen, so ist nunmehr sicher, dass auch im Osten der Feldzug mit der Ausschaltung nnd Vernichtung dcS Gegners endet. Die grösste Gefahr, die das Deutsche Reich je bedrohte nnd die gleichzeitig eine Bedrohung ganz Europas, der europäischen Kultur nnd des europäischen Geistes um schloss, ist gebannt. Man muss sich daran erinnern, mit welchen Hoffnungen England den Eintritt der Sowjetunion in den Krieg be gleitete. Gewitzigt durch die unangenehmen Folgen früherer Geschwätzigkeit, hatte London es vvrgezvgcn. über leine Ver handlungen mit dem Kreml, über die Verschwörung mit Stalin durch Monate ein vollkommenes Schweigen zi» breiten. Sorgsam wnrde getarnt, was man im Schilde führte. Nur Roosevelt fiel einmal aus der Rolle, und zwar als er in der Iannar-Botschasl an den Kongress er- tlärie, er sei im Besitz eines Geheimnisses, das ihm die absolute Gewissheit gäbe, dass ein Sieg der Achsenmächte un- möglich sei. Seit dem 22. Juni dieses Jahres kennen wir das Geheimnis. Wir wissen, worauf Churchill nnd Roosevelt bauten, wissen, wovon Ne die grosse Wende des Krieges nnd des Weltenschicksals erhofften, lind wir begreifen die düstere Stimmung, die sich angesichts der deutschen 'Waffen taten aus die britischen Gemüter wie die der Rooscvclt- anhänger legt. Die Folgen der deutsche» Siege liegen nicht nur ans militärischen», sondern auch auf politischem Gebiet. Britannien nnd Roosevelt müssen jetzt schon »»gestehen, dass ihre grösste Hossnnng getrogen hat. Noch ist der Feldzug im Oste» nicht zu Ende: noch sind die Cnlserunngeu riesig, noch wären Prophezeiungen über die Zeit, die fürderhin ans dem östlichen Kriegsschauplatz benötigt wird, müssig. Aber
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite