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Dresdner Nachrichten : 01.11.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194111015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19411101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19411101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-11
- Tag1941-11-01
- Monat1941-11
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.11.1941
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Gonnabent, i. Rvvember 1S41 Ur. AOI WnZrd»rr^r Sachsen und Subetenkand lo Rps. Aukerbalk «ackken» 1t «vk. Die Dresdner Nachrichten erscheinen al« Morgenblatt; dir Sonntagsnummrr schon am Sonnabendnachmittag - wöchentlich 7 Ausgaben. - Sie enthalten di« amtlichen Bekanntmachungen de« Landrate« zu Dresden, de« Schiedsamte« beim Vberversicherungsamt Dresden und de« Polizeipräsidenten in Dresden. Britischer Tramrgesang ums Ionezbeckm Sehr pessimistische Töne in -en Lon-oner Müttern r> r a n t m v l 6u n 8 unserer berliner 8 c k r l kt I e 1 t u n 8 Berkin, »1. Oktober. Die Kommentar« »er englische« Blätter zur Kriegslage im Osten sind aus einen sehrpessi, mistische« To« gestimmt. „Daily Mail" schreibt, es habe jetzt die schwere Stunde geschlagen, in der man erkennen mlisse, dast die sowjetischen Armee« um Moskau «nd im Süden nur «och Rückzuasaesechte kiimpsten. I« ähnlichem Sinne sagt der „Daily Telegraph", man müsse der «nersrculiche», aber nüchterne« Wahrheit ins Ange sehen, dast die Macht «nd der industrielle Reichtum des Donez deckens sttr die Sowjets verloren seien. Nicht ohne Nebenabsichten nimmt man schon einen Teil der deutschen Erfolge vorweg und sängt auch wieder an, mit Terminen -u arbeite», zu denen wir angeblich diese oder jene Stadt erreicht haben wollen. So spricht die „Times" davon, dab der Doncz höchstens noch Gelegenheit zn Nachhutaktioncn für die Sowjets biete, die wirkliche WidcrstandSlinie sei der D o n. Achnlich sind auch die Mitteilungen des amerikanischen Senders Boston zu werte», das; man aus -er Krim mit keinem Widerstand der Sowjets mehr rechne» könne, zumal auf dieser Halbinsel keine natürlichen Verteidi gungslinien vorhanden seien, abgesehen von dem Gebirge im Süden, das aber den Hasen Sewastopol auch nur vorüber gehend schützen könnte. Die „Times" geht noch einen Schritt weiter und behandelt bereits die kommende Entwicklung im Schwarzen Meer und die Bedrohung der beide» einzigen grvhcn Flottenstützpunkte der Sowjets, Sewastopol aus der Krim und Noworossijsk am kaukasischen Ufer. ES ist eine alte Taktik der Engländer, in kritischen Zeiten deutsche Erfolge vorwegzunehmcn. Ter deutsche Leser weis; sehr genau, das; im Osten die Entscheidung gefallen ist — das bestätigen auch die englischen Kommentare —, das; aber die Ausgaben, die noch zu lösen sind, keineswegs ein Kinderspiel sind. Tic Lage um Moskau stellen die englischen Blätter etwas optimistischer dar als die Lage im Süden, wenn sie auch berichten, das; Moskau jetzt vier- oder fünfmal täglich von der deutschen Luftwaffe angegriffen wird. Man spricht wieder einmal von einer angeblichen Offensive Sukows, der sechs Dörfer wieder erobert haben will, füg« aber zugleich hinzu, das; die Deutschen immer wieder mit aller Wucht an griffen. Auch fehlt cS nicht an Hinweisen auf die Kälte, die im Gebiet von Moskau sehr frühzeitig eingesetzt hat. Zum Trost für alle diese schlechten Nachrichten wurde von eng lischen und vor allem auch amerikanischen Sendern gestern bis znm Abend an der sowsctischen Lüge von demBomben angriff anfBcrlin fcstgehaltcn. Das dcntschc Dementi wurde entweder gar nicht oder nur ganz kurz wicdcrgegebcn. Die überschüssige Kaufkraft wir- gelenkt „Netriebsakilage-Guthaben" - Erhöhte KrlegSzuschlöge aus Tabak un- Alkohol - Ser Merprets bleibk Berlin, 81. Oktober. Staatssekretär Fritz Reinhardt führte vor Vertretern der Presse am Freitag folgendes aus: Die Finanz kraft des Reiches wird fortgesetzt stärker. In der ersten Hälfte des Rcchnnngösahrcs 1941 hat das Steueraufkommen des Reiches bereits 15,8 Milliarden Reichsmark erreicht. Wir werden bet Berücksichtigung des un längst eingeführtcn Kricgszuschlages zur Körpcrschaststeucr wahrscheinlich 82 Milliarden Reichsmark erreichen, daö sind 2 Milliarden mehr als geschätzt. Die Entwicklung in der ersten Hälfte des Rechnungs jahres 1941 ergibt im Vergleich mit der ersten Hälfte des Rechnungsjahres 1949 für die wichtigsten Steuern in Milli onen Reichsmark daö folgende Bild: 1940 1941 mehr Einkommensteuer 5428 0710 1288 Körperschaststeuer 1785 2855 57,1 Umsatzsteuer 1887 2105 218 Vermögenstcner 238 293 55 Tabaksteuer 748 857 109 Zuckersteuer 245 281 30 Btersteuer 815 852 37 Branntweinmonopol 285 308 28 Diele Ueberflcht ist der eindeutige Beweis dafür, dast eS in der deutschen BolkSwirtfchast auch im Krieg unentwegt bergauf geht. Einkommen, Umsatz, Bermöae» und Verbrauch bewege» sich nach wie vor aufwärts. Jnfolgedejfe« das Mehr an Smkommensteuer und Körperschaftsteuer, an Umsatzsteuer, an Bermögeusteuer und a« Verbrauchssteuern. In dem Mehr an Vermögensteuer spiegelt sich die Zu nahme der VcrmögcnSbtldung. Die Summe an Steuern, Verwaltungseinnahmen, KriegSbettrag der Gemeinden, Matrikularbeitrag und Besatzungskosten wird rund 48 Milli arden Reichsmark erreichen. Die Ftnanzkrast des Reiches wirb von Monat zu Monat stärker. Wir haben unlängst dnrch die SteueränderungSverord- uung den Krtegözuschlag zur Körpcrschaftsteuer eingeftthrt. Das ist eine Mastnahme zur Herbeiführung steuerlicher Ge rechtigkeit gewesen. In die gleichen Monate fallen die steuer liche Erleichterung der mitvcrdicncndcn Ehefrauen, die Ver engung der Lohnstufcn bei der Lohnsteuer und die Beseiti gung der Urknndenstencr. Ter Ausfall an Steueraufkommen, der sich aus diesen steuerlichen Entlastungen ergibt, beträgt 500 Millionen Reichsmark jährlich <290 Millionen Reichsmark Entlastung der Einzclgcwcrbetrcibcnden und der Personen gesellschaften, 290 Millionen Reichsmark Entlastung der Lohn- nnd Gehaltsempfänger durch Verengung der Lohnstufcn, 50 Millionen Reichsmark Entlastung der mitvcrbicncnden Ehefrauen durch Wegfall des sogenannten Hinzurechnungs- vermerkS, 00 Millionen Reichsmark Beseitigung der Ur- kundcnstenerj. Dieser Ausfall an Steueraufkommen wird reichlich ausgeglichen durch den K r i e g s z u s ch l a g der K ö r p c r s ch a f 1 st c n e r. Die Deckung des FinanzbcdarfS des Reiches ist gesichert. Wegen des Finanzbcdarfcs des Reiches sind deshalb steuer liche Mastuahmcn nicht erforderlich. Der Kaufkrafl-Ueberschuh Die Lohnsumme «nd die Summe der Unternchmergewinne in der deutschen Volkswirtschaft sind auch während des Krieges fortgesetzt gestiegen. Sie steigen noch. Auf der ande ren Seite bestehen die Schranken auf dem Warenmarkt. Bei dieser Gegenüberstellung ergibt sich ein gewisser Kaufkraft- Ueberschub. Würde dem Kauskrast-Ueverschust, solange die Schranke» aus dem Warenmarkt erforderlich sind, freier Lauf gelassen, so würde die Festigkeit dieser Schranke« erschüttert werde». Es gebieten deshalb die Interessen aller, dast die über» schlissige Kauskrast nach volkswirtfchastlichen Gesichtspunkte» gelenkt wird. Die Eisernen Sparkonten Im NeichSgcsetzblatt vom Freitag ist die Verordnung des MintfterratS für die Retchövertcidigung über die Len kung von Kaufkraft erschienen. (Fortsetzung auf Seite 2) Die Deutschen in Kroatien Von unserem nsck Kroatien entsandten 8ckrlktlolter Or. ktleksrs Sremer Neber achthundert Jahre lang hat Kroatien unter nnga- rischer Oberhoheit gestanden. Bis 1918 hat die Personalunion gedanert, die durch einen freiwilligen Vertrag der Kroaten im Jahre 1102 begründet wurde und die das Schicksal der beiden Nachbarländer für so lange Zeit miteinander verband. Trotzdem spricht niemand in Kroatien ungarisch. Man ver steht nicht einmal ein paar Worte der madjarikchcn Sprache. Daö sei hier nur angeführt, um darzulcgcn, das; cs gar nicht so selbstverständlich ist, das; das Deutsche eine so weite Verbreitung gesunden hat. ES gibt in Agram kein einziges Geschäft, wo man nicht in deutscher Sprache bedient würde. Am Telephon erhält man schon ans die ersten paar Worte, wenn man noch gar nicht enthüllt hat. was für ein Lands mann man ist, eine deutsche Antwort. In Dalmatien kommt man tadellos mit der deutschen Sprache durch: in Bosnien findet man immer jemanden, -er ihrer stiebend mächtig ist: doch waren wir überrascht, znm Beispiel auch in Kroatisch- Zagorten, in ganz kleinen Nestern, die abseits von jedem Fremdenverkehr liegen, niemals Schwierigkeiten zu haben. Dies ist nicht nur darauf zurttckzuführcn, das; die Bcrwal- tungösprache in der früheren Habsburger Monarchie deutsch war: nicht nur darauf, das; so viele Kroaten als Arbeiter in Deutschland weilten. ES liegt vielmehr auch daran, das; die Kroaten aus alter Tradition eine tiefe, nicht dnrch politische Verhältnisse des Augenblicks geschaffene Freundschaft für Deutschland empfinden und gern deutsch sprechen. ES sind hierbei wohl Dinge mit im Spiel, die sich so einfach nicht begründen lassen und an die man nur hcrankommt, wenn man im geschichtliche» Werden ihre Ursachen ausdeckt. Wie alles im vorigen und-4>» Anfang dieses Jahrhun derts bei unS westlertsch orientiert war, so auch unser Ge schichtsunterricht. Daher dürste cS den wenigsten Deutschen geläufig sein, das; Kroatien schon bald nach seiner ersten Staattzgrttndung in Beziehungen zum damaligen Deutschen Reiche trat. Die Kroaten gehörten dem Herrschaftsbereiche Karls des Groben an, zu dem auch die kroatischen Fürsten Dalmatiens in Treue standen, und als Karl im Aachener Frieden von 812 den Kampf beö fränkischen Reiches mit Byzanz um den Besitz Dalmatiens zu Ende brachte, räumte er diesen das Recht ein, ihre Landesgrenzcn bis knapp an die Mauern der romanischen Küstcnstüdte auSzudehncn. Die Beziehungen sind niemals abgerissen. Am Hofe des Fürsten Trpimir, des Begründers der kroatischen Herrscher dynastie, weilte im Jahre 840 der sächsische Benediktiner Gott schalk, der wichtige Vorgänge der damaligen Zeit ausgezeichnet «nd uns dadurch überliefert hat. Dieser Fürst Trpimir er kannte die Oberhoheit dcS deutschen Kaisers Lothar an und verknüpfte damit die Geschicke Kroatiens mit denen des frän kischen Reiches. Auch von Bosnien reichten die Fäden herüber. Dort herrschten die Bogumilcn, eine Sekte, die sttr die Reinheit des kirchlichen Lebens eintrat und die in den Albigensern und Waldensern, in Italien und Sttdsrankreich Gefolgschaft fand. Sie ist aus der Gesamtgcschichte der Reforma tion nicht fortzudcnken. Bon den Päpsten wurde behauptet, das; Bosnien überhaupt der Herd der Ketzerei sei und das; die ketzerischen Bewegungen in Europa von einem heimlichen Kctzcrpapst geleitet würden, der in Boönie» seinen Sitz habe. Dnrch die Verfolgungen und die Kreuzzüge, denen die Bogu- milen ausgesetzt waren, wurden sie den Türken und dem Islam, den sie aus freien Stücken annahmen, geradezu in die Arme getrieben: und so ist eigentlich die römische Kirche die Ursache, dab wir heute noch in Bosnien und der Hcrzogowina den bnnten Orient im Abendland antrcfscn und spitze Mina retts ihre Finger den Wolken entgegenrecken. Menn ferner die kroatischen Adligen von denGoten abstammen, was doch wohl immer gesicherter wird, so sind die bosnischen Mohamme daner die reinsten Erben dieses BlutcS: denn cS war gerade die Oberschicht, die sich zum BogumiliSmuS bekannte und die zum Islam übertrat, als die Türken kamen. Am Rande sei hier vermerkt, dab die heutigen Mohamme daner die zuverlässigsten Freunde Deutschland sind. Vor de» Link«; Täglich warmes Essen auch an der Front Aus der Fahrt zu den Dameraden der Waffen-^ an der Front must der Doch mit seinem Gespann auch manche „nasse" Stelle passieren. zz-PIi-zukn. 8rI»,»d»UcI>Ier Leiiulr (NU.) Recht«, Panzerspitze durchquert einen Fluß Vir Panzerspitze einer vorau^rbtetlung seyt über die Furt «ine»Flustlausr«, um im scharsen Nach drängen den zurückwei- chenden Feind zu versolgen pti-aulnedm» llUeiideitciUe, Iicod,,« (8rk.)
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