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Dresdner Nachrichten : 05.11.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194111057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19411105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19411105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-11
- Tag1941-11-05
- Monat1941-11
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.11.1941
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kllttrvock/ s. November 1-41 «». i Lachsen und Ludetenlcmd 10 Lpk Oe^- AH? außerhalb Lachsen» IS Lps. Segründet 1S5- Ole Dresdner Nachrichten erscheinen als Morgenblatt: die Sonntagsnummrr schon am Lonnabendnachmlttag, wöchentlich 7 Ausgaben. - Sie enthalten die amtlichen Lekanntmachungen de» Landrate» zu Dresden, de» Lchledramtr» beim Oderverslcherungsamt Dresden und de» Polizeipräsidenten in Dresden. London besorgt um die Kaukasusfront Die Lase nach -em Fall von Feo-osia r> rn tt tm ol 6 UN 8 unserer verltner 8ekrlktIvttuae Berlin, 4. November. Die Eroberung der Hafenstadt Feodosia verstärkt die Besorgnisse der Eng länder um das Schicksal der Krim. Die Angst geht vor allem dahin, daß die sowjetische Schwarzmeer flotte ihre letzten Stützpunkte Sewastopol und Noworossijsk verliert und damit ausgeschaltet ist. Für diesen Fall befürchtet man eine Landung deutscher Truppen an der kaukasischen Schwarzmeerküste, womit wieder die Frage der Kaukasusfront in den Vordergrund rückt. Englische Kommentare verweisen immer wieder darauf, daß dann der Kampf in gefährliche Nähe britischer Jnteressenzonen gelangen würde. So zerbricht man sich wieder den Kopf, ob man nicht doch noch den Sowjets Hilfe bringen könne. Die „Times" stellt ernüchternd dazu gerade in diesem Augenblick fest — was uns ja nichts Neues ist —, das» der Weg über Iran wenig leistungsfähig ist. Man erwägt nun Lieferungen über Indien, etwa von Karachi her, muh aber selbst eingestchen, -ah auch dieser Weg außerordentlich schwierig und lang ist. Mit Feodosia haben die Sowjets einen ihrer wichtig sten Punkte aus der Halbinsel verloren, die Stelle, von wo sich Britannien in seiner Verteidigungsstellung im Kaukasus in der Lat, wie Londoner Presscstimmen verraten, bereits direkt bedroht fühlen musi. Dao Blitzkricgtempo der Deut schen aus der Krim, das bisher die Welt in Erstaunen ver seilte, wird jedenfalls bcibehaltcn werden. In heldenhaftem tzlan haben unsere Truppen die drei Vcrteidigungssysteme der Bolschewisten auf der Krim, die mit ihren schweren Be seitigungen nnd günstigen Sperrpositionen den Willen der «vwjets rcnnzcichnc», die Krim lange Zeit zu halten, gleich Aus dem Führerhauptqnartier, 1. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Aus der Halbinsel Krim setzen deutsche «nd rumä nische Truppen die Bersolgnng fort. Oertlicher Widerstand zersprengter Teile des Wegners wurde gebrochen. An der Küste des Schwarzen Meeres wurde die Hasenstadt Feodosia genommen. Zwei von Panzern «nterstützte Ansbrnchsversuchc starker feindlicher Kräfte aus Leningrad wurde« unter schweren blutigen Verluste« für de« Gegner zerschlage«, be vor sie die deutschen Linien erreichten. Die Luftwaffe setzte die Angriffe ans Sowjekschisse in den Gewässern der Krim fort. Sie vernichtete ein Handelsschiff von 1000 BRT und erzielte Bombentreffer aus fünf groben Transporter«. Moskau wurde am Tage bombardiert. Bei Nachtangriffen der Luftwaffe aus Leningrad ent standen grobe Brände in mehrere« Stadtteilen. Wie bereits durch Sondermelbnng bekauntgegebe«, habe» Kriegsmarine und Lnstwasfe der britische« BersorguugSschisf. fahrt wiederum schwere Schläge zugesügt. Unterseeboot« versenkten im Atlantik elf seindlicheHandelsschisse mit zusammen 5 8 000 BRT sowie eine» Zerstörer. Weitere drei Schisse und ei« Zerstörer wurde« bnrch Torpedo« trcsfer schwer beschädigt. Kampsslngzenge vernichtete« in der vergange nen Nacht ostwärts Aberdeen drei Handelsschiff« mit zusammen 20 000 BRT. Anfterbem wurde bei den Shetland, Inseln «in Frachter durch Bombenwurs schwer beschädigt. In Nordafrika bombardierten dentsch« Stnrzkampf, slngzeuge britisch« Artillerie- «nd Bnukerstellunge« bei Tobruk. Ei« britischer Flugplatz wurde mit Spreng- ««d Brandbombe« augegrisse«. einem Sturmwind überrannt: Zuerst in den Tagen vom 2t. bis 2tt. September die erste Verteidigungsstellung mit dem bekannten Tatarengraben im Norden der Landenge von Perckop. Tann in der Zeit vom Ist. bis 28. Oktober den zweiten, dnrch eine Anzahl von Seen gebildeten Dcsensiv- wall, einen Uebergang von nur 2,8 Kilometer, 20 Kilometer südlich der Landenge von Pcrekop, und schließlich eine kurze Zeitspanne darauf die dritte Verteidignngözvne, i>0 Kilometer vor Simferopol, au einem Flublanf. Alle diese Sperr stellungen waren auf das günstigste gewählt und durch Minensperren, Maschinengewehrsperren usw. ganz nach bol schewistischem Muster umfassend gesichert. Diese Stellungen hatten eine Tiefe von 50 Kilometer, die also die größte Hälfte der Maginotlinie überschritt. Trotzdem konnten sie unseren hervorragend kämpfende» Truppen nicht standhalten, und am 2. November bereits waren deutsche Soldaten am Nord rand des Iailagebirges einem Feinde gegenüber, bei dem von einer einheitlich aufgebautcn Verteidigung keine Ncdc mehr sein konnte. Der Feind flog in der letzte« Nacht mit schwache« Kräfte« nach Nordostdeutschla«d ei«. Bei Einflüge« in die besetzten Gebiete wurde ei« britischer Bomber abgeschosse«. Wieder hat die englische VcrsorgnngSschisfahrt einen schweren Verlust erlitten. 78 000 BRT englischen Schiffs raums wurden vernichtet, darunter 53 000 BRT durch U-Boote. Dieser erste große Erfolg unserer U-Boote im neuen Monat schließt sich würdig den Erfolgen im Oktober an, fielen doch im vergangenen Monat 88 feindliche Handels schiffe deutschen U-Booten zum Opfer. Immer wieder muß Ehurchitl also fcststcllen, daß alle Sicherungsfahrzeuge seine Gcleitzüge nicht zu schützen vermögen. Vielmehr werden ast bei jedem Angriff auch Sichcrungsfahrzeugc von den deut- chcn U-Booten versenkt. Im Oktober versenkten die dcut- chcn U-Boote acht britische Gcleitfahrzcugc, darunter fünf große Zerstörer, an denen England ohnehin Mangel hat. Der italienische Lvehrmachtbertcht Rom, 4. November. Der italienische Wehrmachtbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: In Sizilien griffen im Laufe des gestrigen Tages und der vergangenen Nacht englische Flugzeuge einige Ortschaften zwischen Syrakus und Licata an. ES wurden Beschädigungen an einigen Wohnhäusern verursacht und einige Zivilpersonen verletzt. Unsere Jagdflieger schossen ein Flugzeug vom Wellingtontyp ab, daS wenige Meilen von der Küste ins Meer stürzte. In Nordafrika wurden von unseren Ver bänden einige Gefangene gemacht. Deutsche Flugzeuge griffen feindliche Kraftwagenansammlungen an. Im Verlaufe eines Luftangriffes im Gebiet von Tripolis brachte eines unserer Jagdflugzeuge einen feindlichen Bomber über dem Meer zum Absturz. In Ostafrtka lebhafte Tätigkeit unserer vorge schobenen Abteilungen an allen Abschnitten von Gondar. Im mittleren Mittelmeer versenkten unsere zur Bekämpfung von U-Booten eingesetzten Kampfmittel ein englisches U-Voot. zwischen gestern und morgen ES tut gut, sich von Zeit zu Zeit einmal anderen Wind um die Nase wehen zu lassen. Wenn man im Ausland weilte — gleich, nach welcher Richtung man durch Auftrag oder eigenen Willen verschlagen wurde —: sobald man den deutschen Boden wieder betritt, fühlt man sich wieder geborgen in der deutschen Ordnung, der deutschen Organisation, der deutschen Gcmctnschast. Die deutsche Gemeinschaft, das eben ist eö. Denn Ruhe und Ordnung, die herrschen draußen auch. Die Länder Europas müssen sich alle schicken in die Acndcrungcn der Lebensgewohnheitcn, die der Krieg mit sich bringt: sic kommen — die einen mehr, die anderen weniger, die einen ans diese», die anderen aus jenen Gebieten — um Einschränkungen nicht herum und nicht um die kleinen Not wendigkeiten, die von den großen Schicksalen der Völker zurttckstrahle» aus die engsten LcbenSbezirke der einzelnen, der Individuen. Aus das, was aus den Tisch kommt: auf das, was man in den Läden kaufen kann oder nicht kaufen kann. Aus tausend kleinen Menschlichkeiten seht sich der All tag zusammen. Diese aber spürt man unmittelbar: sie nehmen einen Teil dcö Denkens in Anspruch, und mit ihnen bestreitet man die Gespräche, nämlich die seichten, oberflächlichen Unter haltungen, die zu nichts verpflichten und von denen jeder weift, daft man bei ihnen den Geist nicht eben anstrengt. Wer jedoch nachdcnkt, der sieht auch anderes. Der erblickt zum Beispiel, daß die Arbeitslosigkeit aus ganz Europa so gut wie verschwunden ist: daß eS sich dabei durchaus nicht nur um Menschcnansordcrungen handelt, die unmittelbar auü dem Bcdarse des Krieges hervorgchen, sondern daß Aufgaben von Dauer angepackt werden. Pläne, die zum Teil Jahr zehnte und länger in den Schubfächern moderten, werden hcr- vorgeholt, überarbeitet und der Verwirklichung zugesührt: Europa wartet nicht erst den Gcsamtausgang des Krieges ab, sondern schreitet vorwärts in der Gewißheit, daß unserem Erbteil eine neue Zukunft beschicken sein wird. Liberalismus und Demokratie waren längst müde ge worden, und in der liberalistischen und demokratischen Zett sprach man daher mit Vorliebe vom Altern Europas, vom Untergang des Abendlandes, von der Uebcrflügelung ober Ablösung durch die Vereinigten Staaten und was dergleichen Redensarten mehr waren. Nun geht eö aber mit der Erde anders als mit den Menschen. Länder vergreisen nicht mit den Jahren, sondern bieten willig den Generationen die Existenzgrundlagen, wenn diese nur wollen. Jeder Erdteil ist so alt, wie er sein will: dadurch, daß Australien sich vor zeitig abschloß, ehe cS überhaupt kolonisiert war, rutschte cS aus den Kinderschuhen gleich in die Großvaterpantoffeln hinein, aber als verkrüppelter Liliputaner, und dieser süngste Erbteil ist zur Zeit unzweifelhaft älter als wir. Deutschland hat den Vorsprung, völlig im Neuen zu stehen, Bahnbrecher des Neuen zu sein. Ucbcr andere Länder ist es etwas plötzlich gekommen. Dort war keine Erziehungs arbeit langer Jahre voranfgcgangen, keine Gemeinschaft ge bildet, nnd sie befinden sich daher im Uebergang. Daö trifft die Menschen verschiede». Es ist immer unbequem und un gemütlich, gestört zu werden in den gewohnten Lebensformen: cs ist immer eine Anstrengung, umzudcnkcn und umzulcrnen. Die regen Naturen, die optimistischen und aktivistischen Ele mente, die finden sich freilich hinein. Anders allerdings die Verbitterten, in Mitleidenschaft Gezogenen, die ausgcbcn mußten, ivas sic bisher anbctctcn, die Beharrenden, die Reaktio näre. Die berufsmäßig Oppositionellen, wenn man so sagen will: denn sic sind immer dagegen, wenn etwas Neues kommt, uud können cS gar nicht anders sein. DaS aber sind die Freunde Englands. Sie sind eS, die insgeheim noch hoffen auf eine Wende des Krieges und auf die Rückkehr früherer Zustände, deren Nutznießer sie waren oder die ihnen einfach aus Gewohnheit und Trägheit lieb geworden sind. Dabei sehen sie gar nicht, daß die alten Ver hältnisse selbst dann nicht zurückkehren könnte», wenn Eng land siegen sollte: denn wie auf den Schlachtfeldern des Ostens neben den deutschen die Regimenter des neuen Europa marschieren, so haben sich auch die Sturmkolonnen im geistigen Ringen sormiert: hier ganze Bataillone, dort vorläufig noch kleine Scharen von Freiwilligen: je nach der Struktur und nach dem Beharrungsvermögen des betreffen den Landes. Aber überall sind diese Krästc da nnd lasten sich nicht mehr aus der Welt schassen und wissen, daft ihnen die 14 Handelsschiffe mit 73000 BRT und em Zerstörer versenkt Link«, Blick! auf Sewastopol auf der Halbinsel Rrim Nach dem VRW-Vericht vom 2. November befan den sich die deutschen und rumänischen Truppen nach der Einnahme von Sim feropol, der Hauptstadt der Arim, im weiteren Vor- gehen aufden Rriegshasen Sewastopol. äutn. Sedecl ärcklv, Newn Recht», Artillerie der spanischen Freiwilligen Schwer« Srschüye haben in Nowgorod in der vor dersten Linie Stellung ge nommen. i>ti-zulnidme Keieqedeslckle: l.eopol<t (8cd.)
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