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Dresdner Nachrichten : 26.11.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194111263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19411126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19411126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-11
- Tag1941-11-26
- Monat1941-11
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.11.1941
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w. sss. ktnr-lpk-lsrLÄ^ rö. Usvßmbsk kn Sesrünoet1S54 Die Dresdner Nachrichten erscheinen als Morgenblatt; die Lonnlagsnummer schon am Lonnadendnachmitlag, wöchentlich 7 Ausgaben. * Lle enthalten die amtlichen Lekannlmachungen des Landrates zu Dresden, des Schiedsamtes beim Oberversicherungsamt Dresden und des Polizeipräsidenten in Dresden. 7 neue Staaten im Antikonnnternpakt Der historische Staatsakt in -er Reuen Reichskanzlei Verlin, 25. November, heule mittag um 12.30 Uhr fand im Botschafters««! der Neuen Reichskanzlei der weltpolitisch bedeutsame Staatsakt statt, bei dem im Namen des Führers und der Reichsreglerung der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop die Vertreter der im Antikomlnlernpakt vereinigten Staaten und die Repräsentanten der Regierungen begrüßen konnte. Nachdem die Vertreter der Vertrag-Mächte das Protokoll zur Verlängerung der Gültigkeitsdauer des Anlikominternabkommens um weitere fünf Jahre unterzeichnet hatten, gaben die Vertreter Bulgariens, Dänemarks. Finnlands, Kroatiens, Rumäniens und der Slowakei den Beitritt ihrer Länder zu diesem Pakt gegen den bolschewistischen Wettfeind in feierlicher Form bekannt. Hierauf verlas der Reichsaußenminister ein Telegramm des chinesischen Außenministers Dr. Tsumin« Pee an die Reichsregierung, wonach die chinesische Nationalregierung gleichfalls ihren Beitritt zum Antikominlernpakt vollzogen hat. Nie weltweite Front Am 28. November lü41 wurde in Berlin ein historischer Akt von weltweiter Auswirkung vollzogen. Die verantwort lichen Staatsmänner von elf Nationen bekundeten die Gemeinsamkeit ihrer Aussassungen über den Bolschewismus und erhärteten die Ueberetnstimmung durch die Verpflichtung zum weiteren gemeinsamen Kamps. Er gilt der Komin tern, also der Zersetzung und Zerstörung, der Vernichtung -er kulturellen Werte. Als der Antikomintcrnpakt vor siinf Jahren geschlossen wurde, waren viele sich nicht klar über den Wert eines solchen Bltndnisscs. Staatsverträge kannte man, die aus unmittelbarer Zweckmäßigkeit und zur Er reichung bestimmter Ziele die Massen der einen Nation an die der anderen banden. Aber ein Bündnis geistigen und kulturellen Gehalts, das sich von Europa bis nach Ostasicn erstreckte, war etwas Neues. Sein praktischer Wert wurde zu zerpflücken versucht. Das Ganze widersprach der materialistischen DenkuugSwcise, die doch das IN. Jahrhundert und das 2N. in seinen ersten Jahrzehnten beherrscht hatte. Jetzt trat etwas Neues auf den Plan. Weltanschauung führte zu weltweiter politischer Gestaltung. Der Anti kominternpakt ist der Ausdruck einer neuen Zeit, einer neuen G e s ch i ch t S p e r i o d e. Elf Nationen sind in Berlin versammelt, elf Nationen verkörpern einen neuen Wille». Das ist etwas anderes als jene schäbige Genfer Liga, die unfähig war, etwas Posi tives zu leisten. Dabei handelt es sich auch jetzt noch nur um den Vortrupp. Diese elf Nationen, das ist der Kreis, der heute schon sichtbar ist. Er umfaßt den überwiegenden Teil der euro päischen und der ostasiatifchcn Völker. Aber cs gibt bereits eine ganze Reihe von Staate», die innerlich schon zu diesem Kreis gehören und eines Tages ebenfalls zu ihm stoßen werde», gegenwärtig noch verhindert durch den Krieg und die sich aus ihm ergebenden Lagen. Air alle kennen die ungeheure Gesa h r, die der Bolsche wismus und fein internationales Organ, die Komintern, in sich barg und zum Teil noch birgt. Sie trat in den An sprachen der Staatsmänner zutage. Mehrere der beteiligten Nationen hatten die Waffengewalt der Bolschewisten am eigenen Leibe verspürt: so die Ungar», die Spanier, die Rumänen, die Finnen. Japan stand und steht im Kriege gegen den Kommunismus. Das nationale Ehina musi sich seiner erwehren, Mandschukno befindet sich in ständiger Wach samkeit gegen bolschewistische Umtriebe. Andere Völker haben die gleiche Aufgabe gehabt und werden sich anch in Zukunft mit ihr beschäftigen müssen. Die Gemeinschaft, die in Berlin zusammcntrat, war wie ein Gerichtshof. Die Ansprachen der Aussenminister, Botschafter und Gesandten enthielten Anklagen. Es war nicht der Geist des Bolschewismus allein, der vor den Schran ken des Gerichts stand und verurteilt wurde, sondern anch der Geist, ans dem er allein erwachsen konnte, nämlich der Geist der Demokratie. Die sogenannte „Ordnung" stand am Pranger, die von den Westmächten durch die sogenannten Friedenöverträge geschaffen wurde und die in Europa den Boden bereiteten, auf dem die Umtriebe der Komintern emporkeimen konnten. „Die Schlächter Stalins waren über die Grenzen der Demokratie in den heiligen Boden Spaniens eingebrochen", bekundete Serrano Snner, und der greise Professor Tuka zitierte eine -er demokratischen Größen nrit Namen, den früheren tschechischen Präsidenten Benesch. Reichsaußenminister von Ribbentrop wies darauf hi», daß in völliger Verkennung der auch für sie damit verbun denen Gefahren und aus purem Opportunismus und Egois mus die westlichen Demokratien mit dem Bolschewismus ge meinsame Sache gemücht haben und dadurch zu Helfershelfern der kommunistischen Internationale geworden sind. Er er klärte, wohl werbe die staatliche Macht des Bolschewismus vernichtet, doch bleibe cs immer noch eine bedeutsame Aus gabe der im Antikomintcrnpakt verbundenen Negierungen, dafür zu sorgen, bas, auch die restlichen in der Welt noch vor handenen Keimzellen des Bolschewismus endgültig beseitigt Niemals seit den Tagen des Berliner Kongresses, 1878, hatten sich die Vertreter der Staaten Europas so zahlreich in der NeichShauptsladt versammelt. Daö Interesse der Ber liner konzentrierte sich dabei ans diejenigen Straßenzüge, in denen äusicrlich durch Auffahrten und so weiter, die diplomati sche Aktion in Erscheinung tritt, nämlich die Linden, die Wilhelmstraße und vor allem den Wilhelmplatz. Hier hatten sich in den Mittagstunden des Dienstag zahlreiche NeichS- hauptstüdtcr eingeftinden, um am Rand der großen Ereignisse Zeuge von Einzelheiten zu sein und um wenigstens die Auf fahrt der vielen fremden Diplomaten zu sehe». DerStaatS- att selbst vollzog sich wieder in der Neuen Reichskanzlei. Durch die festlich erleuchtete lange Galerie mit dem rötlich leuchtenden Marmorboden nahmen die Delegierten von els Mächten ihren Weg. Der Botschaftersaal, in dem dann die feierliche Unterzeichnung stattsand, Vot rin festliches, ein druckSvollcS Bild mit den herrlichen Gobelins an den Wän den, den riesigen Kronleuchtern aus Kristall mit den zahl losen Lichtern und dem Pflanzcnschmuck. Hier vollzog sich der historische Staatsakt. Von den zahlreiche» Erklärungen nahmen natürlich be sonderes Interesse die der beiden Vertreter der wichtigsten Achsenmächte in Anspruch. Wir geben sie nachstehend im Aus zug wieder. Erklärung des italienischen Außenministers Außenminister Graf Ciano gab namens der italienischen Regierung folgende Erklärung ab: „Als wir den ursprüng lichen Antikomintcrnpakt schlossen, tobte dieser blutige Streit auf dem edlen Boden Spaniens, das zum Schauplatz des Kampfes zwischen der altüberlieferten Kultur Europas und dem Bolschewismus wurde, während im Fernen Osten Japan in scharfem Kampf stand und sich heldenmütig gegen den gleichen Feind und die gleiche Bedrohung behauptete. Damals erfaßten wir alsbald die Gefahr, die noch unbekannt werden, so daß sie niemals wieder auflebcn und eine Gefahr für die Kulturwclt werden könne». Italiens Außenminister Graf Ciano prägte das Wort, der Krieg gegen den Bolschewismus sei das Zeichen der geistigen Erhebung Europas. Als solches Zeichen ist anch der Berliner Staatsakt zu werten. Bolschewismus und Kommunismus muß man mit den Waffen bekämpfen, die den ihren überlegen sind. Gegen die bolschewistische militärische Macht ist die militärische Macht des Drut sch e n R c i ch e S angetrcten, und zu ihr gestoßen sind die For mationen der verbündete» Kämpfer für ein neneS Europa. Aber der Kommunismus enthielt auch eine geistige Macht, wenngleich eine negative. Daß Liberalismus und nnd Demokratie ihr an geistigen Werten nichts Ueber- legenes entgegenzusetzen haben, bedarf keines Beweises,- denn die Welt bedrohte, und bezeichneten sie als die aller« schlimmste. Seitdem haben die Ereignisse uns bewiesen, wie ungeheuer groß diese Gefahr tatsächlich war, wie nötig cö ist, ihr zn begegnen, um sic zu bekämpfen. Heute bekräf tigen wir aufs neue unsere S ch i ck s a l S v c r b u n - dcnh eit, während die siegreichen Heere Deutschlands und seiner Verbündeten bereits tief in bas sowjetische Gebiet vorgestoßen sind, »m jenem furchtbaren System, das seit Jahren sich dazu rüstete, unsere Kultur zu untergraben und zu vernichten, tödliche Schläge zu versetzen. Krieg gegen den Bolschewismus ist das Zeichen der geistigen Er hebung Europas." Erklärung des japanischen Botschafters Botschafter Graf Oshima gab solgenbe Erklärung ab: „Alle Nationen, die in diesem Pakt vereint sind, sind sich dar über einig, daß er bis heute für die Weltpoltttk eine außerordentlich große Rolle gespielt hat. Für Japan hat sich dieser Pakt rvährend des Chinakrieges beson ders bewährt. Es hat in der Geschichte auch in der letzten Epoche, die auf den Weltkrieg folgte, schon viele Versuche gegeben, um eine tragbare zwischenstaatliche Ordnung zu schassen. Aber diese Versuche und Organisationen dienten meistens nur egoistischen Zwecken, weshalb ihnen kein Erfolg beschicken sein konnte. Die Einheitsfront der Staaten jedoch, die im Antikomintcrnpakt vereint sind, hat sich in einer harten Probe zeit von fünf Jähren mit unbestreitbarem Erfolg bewährt und sich dabei immer mehr vergrößert. Ich möchte betonen, daß Japan von der festen Entschlossen heit beseelt ist, die neue Ordnung in Ostasicn im Geiste des ÄntikominternpattcS aufzubauen und nie abzugcben, und bis zur Erfüllung an dem gemeinsamen erhabenen Ziel zu ar beiten, in seinem Raum die Ideen des Paktes zu verwirk lichen. lFortsetznng ans Seite Lj der Kommunismus ist ja ihr Kind, ihr Erzeugnis, die folgerichtige Fortentwicklung von Ideen, die mit dem Zeitalter der Demokratie in Erscheinung traten. Etwas Höheres rvar nötig, um den Kommunismus geistig zn überwinden. Dieses Höhere wurde geschaffen in der neue n Ordnung und den ihr zugrundeliegenden sozialen Ge danken, am fortschrittlichsten verkörpert in den beiden Mächten der Achse, in Deutschland und Italien. Unter ihrer Füh rung befindet sich ganz Europa im Stadium der großen ge schichtlichen Wende. Eine stattliche Gemeinschaft auf sittlicher Grundlage trat i» Berlin in Er scheinung. Was unseren Kontinent anbelangt, gehört ihr heute bereits nicht mehr nur die Zukunft, sondern schon die Gegenwart. Sie wird ihren Weg fortsehen, und es gibt keine Macht, die sie daran hindern könnte. Vr. R. U. Keichsaußenmlmster von Mbbentrop begrüßt die fübrenden Staatsmänner Sras Liono. vecht, votschafttr ftifierl und Ilelch,wirtschaft,Minister Zünd, lind, vot schafter in vom »on Machens»». Ungarischer Ministerpräsident von vardoffg oor den Vertretern der Partei. Mitte- Ver khaf d„ Protokoll«, Zrelherr von VSrnderg. Ver kroatische flusienminister Vr. lorkooic verlaßt mit Neichrminister der fturwdrllgen oon Nlbdentrop den flnhotter vohnhos. 4 -Vus-i. Vre«e-Nottminn Ver slowakische Ministerpräsident luko tros »densoll, am Montag auf dem ftn Holter vohnhos In verlln «In, VelNNIä Ver bulgarische ftusienminister Iwan Popoff noch seiner Vnkunst aus dem Ziughosen lempelhof.
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