Dresdner neueste Nachrichten : 23.04.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193804230
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- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-04
- Tag1938-04-23
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- Dresdner neueste Nachrichten : 23.04.1938
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Sonnabend/Gonnlag, 2Z./24. April 4938 46. Jahrgang ANKEigtNprailE: Grundprei-: die 1 spassige Mw-Zetle im An» zelgenieit 14Npf., Stellengesucheund privat« Famisienanzeigen tzNpf.,birrs mm beeile ww-Zeile imTextteil 1,10 AM. Nachlaß nach Malstaffel l oder Mengenstaffel k. Lriesgebühr für Ziffen- anzeigen Z0 Npf. ausschl. Porto. Zur Zeit ist Anzeigenpreislist« Nr. 8 gültig. 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Von Sonntag zu Sonntag Was lm Ausland geschah — Sin Querschnitt durch die Weltpolitil der Woche Großkampftag am I. August * Dresden, 23. Aprtl Auf einer Preffebesprechung macht« Gruppen führer Lein die Mitteilung, daß die bekannte Notorrad-Rennstreck« bei -ohenstein-Srnstthal, die im vergangenen Jahre durch «orpsfllhrer - lihnl« ir, die Bezeichnung „Sgchsenring" er- hielt, dank der Unterstützung dnrch yeichSstatt» Halter Mutschmann «inen großzügigen Aus- bau erfahren wird. Schon am 7. August werden auf dieser idealen Streck« im -erzen Sachsens die Großen Preise von Deutschland und Europa aus- getragen werden, bei denen mit der Beteiligung der besten Rennfahrer aus ganz Europa zu rechnen ist. Im vergangenen Jahre hatten sich beim Groben Preis, dem über 200 000 Volksgenossen beiwohnten, gewisse Mängel gezeigt. Do wies die Startstrecke eine Steigung auf, die namentlich von den Fahrern der schweren Maschinen recht unangenehm empfunden wurde. Nunmehr werden etwa 1K000 Knbtl- meter Erdmassen abgetragen, so baß sich die Steigung auf nur '/«Prozent ermäßigt, eine Maß nahme, die von allen Fahrern lebhaft begrüßt werden wird, lassen doch die internationalen Regeln beim Start eine Steigung nm 1 Proz zu. Ferner werden verschiedene Kurven itberhiiht und einige be sonder» gefährliche Stellen sollen mit grissigci» Klcin- kopspslaster belegt werben. Auch die Schleuscnbeckcl und die Rinnen in Hohenstein zwischen der Fahrbahn und den Bürgersteigen, die namentlich bei feuchtem Wetter leicht zu Stürzen führten, werden beseitigt. Dank dieser Maßnahmen wird sich die Fahrt- geschwtndtgkeit aus der Strecke um 15 bis 18 Prozent erhöhen; das Rennen wird also noch schwerer und interessanter werden als in den vergangenen Jahren. Die Bauarbeitcn sind bereits in vollem Gange. Sachsen wird nun am 7. August -er internationalen Motorwelt eine ideale Rennstrecke präsen tieren, wie cs kaum eine zweite gibt. sUeber den großzügigen Ausbau berichten wir heute ausführlich im DNN.-Lport.) Neuer Sabolageverfoch Moskaus Ein« sowjeirusfische Erklärung in London - Vor Störungsmanövern in Senf Telegramm unsres Korrespondenten 8t. London, N. April Durch eine« neue« Ouerschuß der hiesige« sowie«, russischen Botschaft ist die optimistische Stimmung, die sich noch am Freitag in London bemerkbar gemacht hatte, etwas abgcschwächt worden. In den Blättern des Freitags hatte man durchblicken lasten, daß mit der Ankunft des Generalsekretärs der Genfer Liga, Aveuol, in London der in Gens einznfchlagrnde Weg siir die Anerkennung der italienischen Eroberung in Ostasrtka sestgelegt und in.seinen Einzelheiten vor« bereitrt werden könnte, so daß am 9. Mai keine größeren Schwierigkeiten mehr' austreten würden. Zwar bliebe die Absicht deS Regus, sich in Gens durch eine Abordnung vertreten zu lasten, «in notwendiges Ucbcl. Aber man sah doch schon Mittel und Wege, durch geschickte Manöver einen einstimmigen Beschluß des Genser Rats in der Richtung der Anerkennung Jlaiienisch-OstasrikaS zu ermöglichen, nachdem sich Moskau nach Zcitungömeldungen bereiterklärt hatte, den englischen Wünschen zu entsprechen. Nunmehr hat sedoch die hiesige sowietrussisch« Bot, schalt die Erklärung abgegeben, wonach all« derartigen Meldungen „unsinnig" seien. Weiter wird in der Er» klärung betont: «Die Haltung SowsetrußlandS ist mwerändert." DaS heißt nach Ansicht hiesiger polst «sicher Kreise, Sowjetrußland wird sich mit allen Mitteln in Gens für die „Sache Abessinien" «inseßen und damit Schwierigkeiten schassen. Die „Times" »eben heute morgen diese Schwierigkeiten zu, sind se« doch der Ansicht, daß sie überwunden werden können. Das Blatt meint, der Rat würde sich aus eine „Emp, X London, 23. April. (Dnrch Funkspruch) Ein aussehenerregender Einbruchsdtebstahl ist in Schloß Chilham in Lanterbnry verübt worden. Aus dem Schloß wurden in der Rächt znm Sonnabend vier berühmte Gemälde gestohlen, die einen Gesamtwert von über 100 099 Psnnd (etwa 1299 099 Mark) haben. Es handelt sich «m das weltberühmt« Gemälde „Saskia vor ihrem Spiegel" von Rembrandt, das allein einen Wert von 59999 Psnnd hat, ein Semälbe »an Dycks „Mann mit Hund" «nd zwei vemälde des größten englischen Porträtmalers GainSborough, darunter «in Porträt des jüngeren Pitt. Der Gemäldediebstahl, der anherordentftcheS Aussehen «rregt hat, ist anscheinend »an „Spezialisten" verübt morden. Di« Verbrecher haben keinerlei Spuren Hinterlasten, da st« anscheinend mit Gnmmihandschnhrn gearbeitet haben. Sämtlich« Gemälde wnrden a«S de« Rahme« geschnitten. Man hofft durch genaue Ueberwachllnä-Oster See- «nd Flughäfen verhindern zu können, dab'tft Bilder sehlung" an die Bundesmitglieder einigen, daS Im« perium anzuerkennen, wozu nach den Satzungen der Liga keine Einstimmigkeit notwendig ist. Unter allen Umständen, so heißt cs weiter, sei jedoch der Entwurs einer solchen Empsehlung eine „delikate und undank» bare Angelegenheit". Rtchtodcstoweniger lasten die „Times" und andre Blätter durchblicken, daß England nach wie vor an seinem Beschluß, da» italienische Imperium anzucrkennen, seßhaften wird, da diese An erkennung eine Borbcdingung sür das Inkrafttreten des Paktes mit Rom ist. Raskolnikow in Belgien? X Brüssel, 23. April. (Dnrch Funkspruch) „Bingttbme Tieele" gibt immer wieder verbreitete Gerüchte wieder, daß der sowjetrussische Gesandte in Sosia» Raskolnikow, der vor einiger Zeit wie so viele andre Sowjetdiplomaten nach Moskau zurückgerusen wurde, nach Belgien geslüchtet sei. Es scheine sestzu- stehen, daß Raskolnikow leinen Zug von Sosia nach Moskau in Budapest verlassen und nach einem bisher unbekannten Bestimmungsort weitergereist sei. Jetzt glaube «an, daß er pach Belgien gereist sei «nd in einem kleinen Ort an der Maas unter dem Namen Jlyue Zuslucht gesunden habe. Das Blatt, das als durchaus seriös gilt, hat Rach» sorschungrn angestellt, konnte aber nur heranssinden» daß eine geheimnisvolle Persönlichkeit, die jeden Be sucher zurückweist, sich in dem Ort anfgehalten hat «nd nach einigen Tagen weitergereist ist. (Stehe den Bericht auf Sette 2) von England fortgeschasft werben. Die Hasen- sowie dir Lustpolizei in allen britischen See- und Lusthäfcn haben entsprechende Anweisungen erhalten. Man nimmt an, baß die Diebe versuchen werde», ihre wert volle Beute nach den Vereinigten Staaten zu schassen. Ob ihnen bet so bekannten Werken ein Verkauf gelin gen wird, wird jedoch von Kunstkennern bezweifelt, da alle internationalen Kunsthändler von dem Diebstahl benachrichtigt und gewarnt worden sind. Geschenk der Relchspofi an den Führer 500000 Mart für den Kulturfonds X Berkin, 23. tzkpvtt Reichspostmintster Dr. Vhnesorg« hat dem Führer zu seinem Geburtstag einen Betrag von 500 oao Mark für den Kulturfonds de« Führers zur Verfügung gestellt «nd «in Album mit alle« seit Kriegsende erschienene« österreichischen Post- tvertzetche« überreicht. Moskaus neue Mederlage „Der Schlüssel zum Mittelmeer liegt im Noten Meer." Mit diesem Latze begründete im Jahre 1885 der damalige italienische Kolonial minister Mancini die Landung der italienischen Truppen in Somaliland, die im weiteren Verlaus zu jenem ersten unglücklich verlaufenen abessinischen Krieg führen sollte. Mancini ist von den damaligen italienischen Parlamentariern und Intellektuelle» wegen dieser Worte verhöhnt und lächerlich gemacht worden, vor allem nachdem die Katastrophe von Adua der Linken die neue italienische Kolonialpolitik als „utopistisches, frevelhaftes" Abenteuer erscheinen ließ. Mancini ist heute rehabilitiert. Er hat recht be halten. Einer der wichtigsten Teile des neuen italienisch-englischen Rompaktes betrifft die Macht verteilung zu beiden Seiten deS' Roten Meeres zwischen Mittelmeer und Indischem Ozean. Bisher besaß nur England diesen Schlüssel zum Miftclmeer. Heute hat dauf Mussolini das neue italienische Im- perium «inen zweiten Schlüssel. Und sehr ver spätet erscheint nun Frankreich auf dem Plan, um von den beiden jetzigen Schlüsselinhabern das Recht auf Besitz eines dritten HausfchlitsselS zu er halten. Denn auch Frankreich ist Mittelmeermacht. Auch Frankreich ist Anrainer deS Roten Meeres lFranzösisch-Somaliland). Auch Frankreich braucht einen freien Weg in seine ohnehin gefährlich in der Lust hängenden ostasiatischen Besitzungen in Hinterindien. Wettlauf nach Rom Es hat eine Art Wettlauf nach Rom begonnen. Der Startschuß wurde durch das am vergangenen Sonnabend von Lord Perth und Gras Eiano unterzeichnete englisth-italienischc Abkommen gegeben. Am schnellsten waren diesmal die Tschechen. Die Tinte auf dem Papier des englisch italienischen Vcrtragstnstrumcnts war noch nicht trocken, als sie schon im Vorzimmer des italienischen Außenministeriums erschienen, um die Anerkennung des Imperiums anzumelden, obwohl der Genfer Bund seinen Mitgliedern noch nicht freie Bahn gegeben hat, und obwohl die Tschechoslowakei sonst eines der frömmsten und orthodoxesten Mitglieder dieses Bun- des war. In Prag sucht man die Unfreundlichkeiten, die mau Italien während des abessinischen Krieges und während der spanischen Wirren zugesitgt hat, mög lichst rasch vergessen zu machen. Man begeistert sich plötzlich für Mussolini und will sogar glauben machen, die Staatsaussassung der, Gründer des tschechischen Staates und der StaatSgedankc deS Faschismus wüchsen auS der gleichen römischen Wurzel heraus. Das zu beweisen unternahm in diesen Tagen ausge rechnet die deutschgeschricbcne „Prager Presse", deren Mitarbeiter bisher ihre Sympathie für bas faschistische autoritäre Staatsidcal zumindest sehr geschickt ver borgen gehalten haben. Bemerkenswerterwcise wird in allen diesen tsche chischen Kundgebungen über die Existenz einer Achse Berlin—Nom geflissentlich keine Notiz genommen. Man begeistert sich für das Italien des Welt kriegs, daS damals noch in den Reihen der Gegner Deutschlands stand. Tiefe Bemühungen erscheinen reichlich überholt und antiquiert. Seit dem Weltkrietze hat sich ja einiges in Europa verändert, trotz der starren 8tatun-gno-Politik, die man aus dem Hradschin getrieben hat. Tie WeltkriegSerinuerungen sind Träume der Vergangenheit. Die Achse aber ist eine Tatsache der Wirklichkeit. Und Tatsachen haben die unangenehme Eigenschaft, sich durch keinerlei Träu- mereien aus der Welt schaffen zu lassen. Frankreich im Vorzimmer des Duce Der große französische Protektor der Tschecho- slowakei hat eS nicht ganz so eilig gehabt wie sein Schützling, hat aber sofort nach dem Abschluß der eng- lisch-italtenifchen Verhandlungen seinen Geschäftsträger in Rom zum Grafen Eiano geschickt, um gleichfalls die Verhandlungen auszunehmen. In realpoltttsch denken den Pariser Kreisen hatte man es schon längst als außerordentlich hemmend empfuyben, daß in den kri tischen letzten Jahren Frankreich in Rom durch keinen beglaubigten Botschafter, sondern nur durch einen Ge- schäftsträger vertreten war. Wie erinnerlich, war der römische Botschafterposten Frankreichs bet der Prokla- matton de» Imperium» verwaist. Die italienische Re- gterung verlangte damal» ganz selbstverständlich, daß der neue Botschafter Seim König von Italien «»- Kaiser von Aethiopten beglaubigt werde. Ties zu tu«, weigerte man sich aber in Frankreich, da eine Beglaubigung in dieser Form als eine ausdrückliche juristische Anerkennung des Imperiums anzuschen ge wesen wäre, was wiederum den unter maßgeblicher Teilnahme Frankreichs zustaudcgekommcncn Be- schlusten des Genser Bundes widersprochen hätte. Durch diesen Protokollslreit schaltete sich Frankreich in entscheidender Zeit in Rom selber aus. Dieser Pro tokollslreit hat auch bei der ersten römischen italienisch französischen Fühlungnahme zu Beginn dieser Woche eine Rolle gespielt. Fialien sortierte selbstverständlich, daß derartig wichtige Verhandlungen von einem wirk lich beglaubigicn und bevollmächtigten Vertreter Frankreichs und nicht von einem bloßen Geschäfts träger des Quai d'Orsay geführt würden. Ernst zu nehmende Pariser Kreise waren auch bereit, dieser Tat sache Rechnung zu tragen, aber das Kabinett Daladicr glaubte doch der Linken soviel Rücksicht schuldig zu sein, um den bevorstehenden Beschluß des Genser RaleS abwarten zu müssen, der am 0. Mai zusammen tritt und den Mitgliedern deS Bundes die Freiheit des Handelns in der italienisch-abessinischen Frage zurückgcben soll. Man will also eine Art Anstands pause etntrcten lassen. Infolgedessen scheint man zu nächst auf eine allgemeine Bekundung des gegen seitigen guten Willens herauskommcn zu wollen. Nach dem 0. Mai soll dann der neue Botschafter beim König und Kaiser beglaubigt werden, und dann sollen die wirklichen Etnzelverhandlungen über einen Ausgleich beginnen. Daß gewissen französischen Kreisen dieser Weg nach Rom als ein demütigender Eanossagang erscheint, kann nach dem, was vorangegangen ist, und all den Beleidigungen, denen Italien in Volkssronikreiien ausgesetzt war, niemand wundernehmen. Die marxi stische Linke greift auch jetzt noch die neue Politik der Regierung des Quai d'Lrsay-in ihren Zeitungen heilig an. Aber dabei dürste cs sich um wenig mehr als ein Rückzugsgefecht handeln, das den Gang der Er eignisse nicht mehr aufhalten kann. Wenn cs auch unter Umständen vorübergehend neue Schwierigkeiten schass«. Die VolkSsrontpolitik hat aus der ganzen Front Fiasko gemacht. Innenpolitisch wie außenpolitisch. Sie hat Frank reich in die Gefahr des Bankrotts und der voll kommenen Isolierung gebracht. Mit allen Mitteln versucht das neue Kabinett, dieser Jsolierungsgcsahr zu entgehen. 808 aus Barcelona Infolgedessen hat man am Quai d'Orsay auch den neuen Versuch des aus der Versenkung wieder-. ausgetauchten rotspanischen Kommissars Del Vayo, noch einmal den Genser Bund zur Rettung des sinken- den Schiffs der Rotspanter auszubieten, mit äußerster Kälte aufgenommen. Ter „Temps" hat in einem Leit artikel den Roten von Barcelona sehr osscn zu Ge lullte geführt, daß der Antrag Tel Vayos zu einer denkbar ungelegenen Zeit komme, und daß die franzö sische Regierung es nicht dulde» könne, daß der pro grammäßig vorgesehene Verlauf der Genfer Rats tagung, die sich im wesentlichen mit der abessinischen Frage beschäftigen soll, durch rotspanische Ouertrcibe- reten beeinträchtigt wird. Der linke Flügel der Volks- front hält nach wie vor treu zu Barcelona und Va lencia — und gebärdet sich dabei auch noch patriotisch, indem er über Frankreichs „bedrohte Sicherheit" an der Pyrenäensront klagt —, obwohl der AuSgang des Krieges nach dem Durchbruch FrancoS zum Meer und der Zerreißung des noch im Besitz der Roten befind lichen Spaniens in zwei Teile, die untereinander keine Verbindung mehr haben, so gut wie entschieden ist, und jede Unterstützung der Roten von Barcelona in folgedessen nur eine unnütze Hinschlachtung von Menschen bedeutet. Die letzten Ereignisse auf dem spanischen Kriegs- schauplah haben im übrigen wieder einmal bewiesen, wie skandalös gefärbt die Berichterstattung auch bei den Zeitungen des Westens ist, die sonst Wert daraus legen, ernst genommen zu werben. Vis vor kurzem konnte man sowohl in englischen wie auch in sranzö- fischen Blättern ersten Ranges noch Berichte aus Bareelona lese», die von größtem Optimismus er füllt wart», und dir bereits von einer endgültigen Niederlage FranroS fabelten, nachdem der national- spanische Vorstoß vor Tortosa vorübergehend ins Stocken geraten war. Heute müssen die gleichen Korre spondenten zugeben, daß Barcelona am Ende seiner Kräfte ist,-und daß die kriegSmüben Arbeitermassen der dortigen Jndustrtewerke nur noch mtt vor- gehaltene« Revolver und unter der Androhung von Großer Gemäldediebstahl in England
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