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Dresdner Nachrichten : 13.02.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194302135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19430213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19430213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1943
- Monat1943-02
- Tag1943-02-13
- Monat1943-02
- Jahr1943
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.02.1943
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februar i»4s Die emhaiien die amtlichen Lekanntmachungrn de» Landratr» zu Dresden und de» Poilzripräfidentea le. 44 cinrelprels: Sonnabend,». DresdnerUackM^ e Lie enthalten die amtlichen Bekanntmachungen de» Landratr» zu Dresden und de» Polizeipräsidenten in Dresden. 3m pichen der vollen Kraflentfaltung Reichsministn Funk: Ile deutsche Geld- und Wührungspolilik Berlin, 12. Februar. In der Hauptversamm lung der Deutschen Nctchobank machte Ncichs- wirtschastsministcr und President der Deutschen Reichsbank Walther Funk längere Aus- sührungcn itber die Wührungö- nnd Wirt schaftspolitik. Am Ende des JahrcS 1012, stellte er fest, hat die Deutsche Neichsbank den Erfolg unserer Geld- und Finanzpolitik da durch sichtbar werden lassen, das« sie eine ver- hältniSmüsiig geringe Beanspruchung durch das Reich und ein geringeres Anwachsen des Notenumlaufs als im Vorjahre auswcisen konnte. Im neuen Jahre konnten die Be stände der Neichsbank an kurzfristigen Ncichs- papicrcn nm rund vier Milliarden Reichsmark zurückgehcn. Das deutsche Volk hat durch er höhtes Sparen sein Verständnis zu dem im Kriege notwendigen Konsumverzicht unter Beweis gestellt. Die Spareinlagen der öffent lichen Kassen sind im vergangenen Jahre um 15 aus 5n Milliarden gestiegen. Der Geld- nnd Kapitalmarkt ist ansierordentlich flüssig. Dasiir tritt das Pro blem der gütermäßig ungedeckte» Kauf kraft in den Vordergrund, eine zwangsläufig mit jedem modernen Krieg verknüpfte Er scheinung. Von Land zu Land verschieden sind nur die Auswirkungen dieser Erscheinung aus das innere Wührnngsgefttge. Ein Spannungs ausgleich aus Kosten der PrciSstabilität und damit des inneren Wertes der Währung wurde verhindert durch eine umfassende Rationie rung aller wichtigen Berbrauchsgüter, durch die staatliche Lenkung von Produktion und Absatz, durch Preis- und Lohn Über wachung, durch eine verstärkte direkte und indirekte Besteuerung, durch die Pflege des Sparmillens und durch die fort laufende Abschöpfung der am Geld- und Kapitalmarkt verfügbaren Mittel zugunsten des Reiches unter gleichzeitiger Errichtung von Emissions- nnd JnvcstitionSverbotcn für nichtkriegswichtige Vorhaben. Tie Grundlinien unserer Währungspolitik haben sich bewährt. Dagegen ist es notwendig, die Methoden der Dynamik deS Gütcr- sektorS stets so anznpassen, das, die Stabilität der Währung unter allen Umständen gesichert bleibt. Wenn im Interesse einer Er höhung der kriegswirtschaftlichen Produktivität die Spannung zwischen VerbranchSgttter- volumen und Geldvolumen weiter wächst, müssen die M a s, n a h m e n z u m A u Sg l e t ch dieser Spannungen verschärft nnd neue, noch wirksamere' Methoden angewandt werden. Dies wird in Anbetracht der jetzt notwendigen Mobilisierung neuer Arbeits kräfte und Energien für die Rüstungsproduk tion geschehen müssen. Die Vorbereitungen sind im Gange. Sie sollen einer verschärften Abschöpfung überschüssiger Kauf kraft dienen. Im Vordergrund jeder ge sunden KriegSfinanzierung steht die Be steuerung. Tie Steuerkraft der deutschen Volkswirtschaft und deS deutschen Volkes ist noch keineswegs an ihrer Grenze angclangt. Das wachsende Volkseinkommen läht schon im Hinblick auf die zurückgchcndcn Verbrauchs möglichkeiten eine stärkere Besteuerung zu. Ans dem Gebiete der äuhcren WährungS- und Wirtschaftspolitik bilden zur Zeit die Preis» und M ä h r n n g S c n t w t ck l u n g in verschiedenen kontinental-europäischen Län dern und die C l c a r t n g v c r s ch » l d u n g Deutschlands die Hauptprobleme. Die im Ausland eingetrctcncn Lohn- und Preis steigerungen sind nicht nur für die Währung und Wirtschaft der betreffenden Länder, son dern auch für die deutsche Kriegswirtschaft ab träglich. Wenn mir bisher trotzdem davon ab gesehen haben, das Kursverhältnis der Reichsmark zu den Währungen der von dem Preis- nnd Lohnanftrieb am stärksten betrof- srncn Länder zu ändern, so geschah dies in erster Linie, um unseren Elcaringpartncrn bei der Stabilisierung ihrer inneren Wäh- riingSlagc behilflich zu sein. ES handelt sich hier um ein Güterproblem und um ein Pro ¬ blem der Wirtschaftslenkung, die mit wäh- rnngStechiiischcn Mitteln nicht zu lösen sind. Tics kann nur durch den Ausbau und die Akti vierung der in allen europäischen Ländern be reits ctngcleitctcn Schritte zur staatlichen Len kung der Gütcrversorgung und der Preisüber wachung sowie durch entsprechende Mahnahmen in der Geld- und Finanzpolitik geschehen. Ge lingt eS, hier während des Krieges eine Ord nung und weitgehende Ucbcreinstimmung zu erzielen, dann wird diese der im gesamteuro päischen Interesse liegenden Steigerung der Lcistnngsreserven unseres Kontinents zugute kommen. Darüber hinaus würde aber hier durch auch der Weg für die künftige Gestaltung einer kontinental-europäischen W ä h r u n g S o r d n u n g geebnet werden. Unsere derzeitige Clcartngverschuldung ist lediglich kriegöbcbingt. Trotz aller Schwierig keiten konnte Deutschland seine Waren ausfuhr in fast vorkriegsmähigem Umfange aufrechtcrhaltcn. Die ausländischen Guthaben unserer Clcaringpartner werden im Frieden schneller, als mancher heute glauben möchte, abgcdeckt werden können. ES kommt setzt nicht darauf an, wohlanSgewogene Handelsverträge z» erreichen und Clearingsaldcn anSzugleichen, sondern eS kommt daraus an, die Bolschewisten vernichtend zu schlagen. ReichSbankpräsidcnt Funk kam dann auf die weitgehende Vankenrationalisierung zu sprechen. Neben umfangreichen inner betrieblichen EinsparnngSmahnahmcn wurden vor allem weitere Verbesserungen im Giro verkehr burchgesührt. Die unbedingt not wendige Zusammenlegung des Nieder lass ungS netzeS konnte bereits gute Fort schritte machen. Auf diesem Wege muh jetzt in einem wesentlich verschärften Tentpo fort geschritten und erreicht werden, dah mit der kleinsten Apparatur und -em geringsten Auf wand der im Bankgewerbe während des Krieges stark erhöhte Arbeitsnmfang be wältigt wird. Von feiten der Bankenknndschaft könnte auch noch manches getan werden, um den Banken ihre Rationalisiernngsarbcit zu erleichtern. Dies gilt insbesondere für den Zahlungsverkehr, wo stets die wirtschaftlichste Form des Zahlungsausgleichs gewählt werden sollte. Eine besonders grobe Bedeutung kommt den Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand zu. Die Bedürfnisse der Front und die Erfüllung der kriegswirtschaftlich wichtigen Aufgaben dürfen natürlich durch falsch verstandene Sparsamkeit nicht vernachlässigt werden. Der Staat hat aber als der Haupt ¬ auftraggeber der Wirtschaft die Aufgabe, dafür zu sorgen, daß sich die P r e t S g c st a l t u n g in fiskalisch nnd währungspolitisch vertretbaren Grenzen hält. Im Vordergrund stand bisher nach wie vor die Selbstfinanzierung. Wir befinden uns hier aber erst am Anfang einer Entwick lung, die in diesem Jahre infolge der ver stärkten Ausrichtung der Wirtschaft auf den totalen Krieg ihren beschleunigten Fortgang nehmen dürste. Im Gegensatz znm vorigen Weltkrieg wurde es diesmal vorgczogcn, unter Aufrechterhal tung der Funktionen der Börse, die der Kapitalbeschaffung der kriegswichtigen Wirt schaft dienen soll, eine Sachmerthausse am Aktienmarkt durch eine Reihe von Ein griffen zu unterbinden. Im Vordergründe stand hierbei in der letzten Zett die Meldc un d Ablieferungspflicht für die im Kriege erworbenen Aktien. ES hat sich nunmehr als notwendig erwiesen, die Höchstgrenze für die Melde- und Ablieferungs pflicht von 1 00 000 auf 50 000 RM herabzusetzen. Die entsprechende Ver ordnung wird in den nächsten Tagen erscheinen. Auf der anderen Seite konnte auf dem Markt der festverzinslichen Werte die Aus wahl der Anlagepapicrc etwas reichhaltiger ge staltet werden. Natürlich genießen die Kredit bedürfnisse des Reiches nach wie vor den unbestrittenen Vorrang. Soweit aber Emis sionen der Privatwirtschaft von kriegswirtschaftlicher Bedeutung sind, steht auch ihnen der Kapitalmarkt offen. DaS zeigen die Emissionen von Jndustrieobligationcn im ver gangenen Jahre, die sich einschließlich der Konversionen auf 1,2 Milliarden RM beliefen, sowie die Ausgabe neuer Pfandbriefe durch die Nealkreditinstitute vor allcmt im Zu sammenhang mit der MietzinSsteucrablösung. Die Senkung der Zinssätze ist plan mäßig zu Ende geführt worden. Damit sind wir soweit gekommen, daß der Staat seine Krcditbedttrfnisse zum billigsten Zinssatz des Landes befriedigen kann. Der eindringliche Appell, sagte Minister Funk abschließend, an das deutsche Volk, nm durch eine erneute Kraftanstrcngnng neue Kräfte für die Front nnd für die kriegö- notwendige Wirtschaft zu mobilisieren, muß auch aus dem Gebiete des Geld- und Kredit wesens nachdrücklich befolgt werden, damit auch hier alles geschieht und nichts unterlassen wird, was dazu^beiträgt, bas deutsche Krtegspotential auf das Höchstmaß zu steigern und -en Endsieg unserer Waffen sicherzustcllen. Kampf sesen -ie Sowjets ist -er Kampf Europas Deaälmekckun^ un«er<-e üeetinee §cäe>/iks«tun^ Berlin, 12. Februar. „Hundert Anzeichen und Ereignisse beweisen klar, daß England und die Vereinigten Staaten Europa dem Bolschewis mus überlasten haben." Diese Feststellung trifft in einer Betrachtung über den großen Kampf an der Ostfront das halbamtliche italienische Blatt „Popolo d'Jtalia" nnd fügt hinzu, daS sei der Preis, den die Anglo-Amerikaner für die Blut opfer Moskaus zu zahlen haben. Geradezu wie eine Bestätigung dieser italienischen Darstellung liest sich ein Artikel der ganz von England ab hängigen und vollkommen Londoner Ansichten vertretenden „Göteborgs Handels- und Schifs- fahrtszeitnng", in dem aus die „ungeheure Last SowjctrußlandS" verwiesen wird. Deshalb aber, so sagt dieses englische Sprachrohr in Schweben, müsse auch S o wj e t r u ß l a n b das entscheidende Wort über die Zu kunft Europas zu reden haben. ES scheint nun fast, als ob die Aufdeckung aller dieser Pläne in Moskau als unangenehm empfunden wird. Die „Prawda" glaubt nämlich unter Berufung auf eine Aeußcrung Stalins Europa über die bolschewistischen Ziele mit der Feststellung beruhigen zu können, daß die Sowjetarmee für den Sowjetstaat kämpfe. Frech und zynisch fügt die „Prawda" dann aber hinzu, daß Bessarabien nnd die baltischen Staaten or ganische Teile dieses Sowjetstaates seien. Damit wird schon ein Teil der bolschewistischen An sprüche verkündet: doch kann natürlichkeineNcdc davon sein, daß die wcltrcvolntiouärcn Erobc- rungSplänc sich nur auf Bessarabien nnd die baltischen Staaten beziehen. DaS Ziel Moskaus ist die Unterjochung ganz Europas, und hier für haben London und Washington Stalin volle Handlungsfreiheit znaesichert. ES ist dabei klar, baß sich diese bolschewisti schen Pläne nicht immer ans eine völlige Ein- bczichnng der unterjochten Länder in den sowjetischen Staat zu beziehen brauchen. Man weiß ans Erfahrung, wie derartige Pläne in die Tat nmgesetzt werden. So er innert denn auch das Blatt „Suisse" daran, daß es neben der Moskauer Negierung noch die Kommunistische Internationale gebe, welche diejenigen Aufträge übernehme, die der Moskauer Negierung zu heikel seien. Moskau könne ruhig versprechen, sich nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen,' der Bolschewismus arbeitet Erfolgreiche LuWmpfe in Nor- un- Siiö Berlin, 12. Febr. Im Laufe des 11. Februar sichtete ein deutsches Jagdflugzeug beim Sperr slug ostwärts der Insel Kreta zwei britische Torpedoflugzeuge vom Muster „Beaufort". Die Messerschmitt griff sofort an und schoß beide feindlichen Flugzeuge ab. Sie stürzten jn der Nähe der Insel Scarpanlo ins Meer. Am 11. Februar, vormittags, kam es zwischen Ladogasee und Ilmensee zu erbitterten Lustgesechten. Von Ritterkreuzträger Oberst- lentnant Traut lost geführte deutsche Jagd verbände stellten sowjetische Bomber, die. von Yägern begleitet, in mehreren Mellen anflogen, Über den vorderen Linien zum Kamvf. BIS Mittag verlor dabei der Feind 25 Flugzeuge. Weitere vier sowjetische Flugzeuge vernichteten die deutschen Jäger im Laufe de» Nachmittags bei freier Jagd und bei Vorstößen über rück wärtiges feindliche» Gebiet. Bet diesen Lust- kämpfe« «»»telte Hauptmann Philipp b«u 101. nnd 1«5„ Major Hahn den lüg. bis 105., Lentnant Stolz den 155. bi» 157. und Ober leutnant Betßwenger den 185. Lnststeg. Alle vier Offiziere sind Eichenlaubträger. Weitere sechs sowjetische Flugzeuge wurden von der Flakartillerie der Luftwaffe ab geschossen, so baß der Feind am 11. Februar südlich deS Ladogasees 85 Flugzeuge verlor. türkische Staatsmänner besuchten die deutsche Ausstellung Ankara, 12. Februar. Am Donnerstag- vormittag besuchten Ministerpräsident Sara- eoglu und Außenminister Menemaneoaln die deutsche Ausstellung. Sie wurden im Aus- stellnngSacbäude vom deutschen Botschafter be grüßt. Beim Abschied trugen sich die beiden türkischen Staatsmänner in da» Sonderbuch d«r Ausstellung «in. dann mit anderen Methoden und führe durch seine Abgesandten die Aufträge Moskaus durch. Solche Erfahrungen aus der letzten Zeit, so sagt bas Schweizer Blatt, seien noch in allgemeiner Erinnerung. Eine dieser Me- thoden besteht bekanntlich auch in der Grün dung sogenannter föderativer Sowjet republiken, und dieses Schicksal betspielS- weise ist, wie bas Blatt „Frit Folk" berichtet, dem skandinavischen Raum zngcdacht, wo Moskau eine skandinavische föderative Sowjetrepublik zu gründen beabsichtigt. Jn der Türkei hat nun Churchill, wie das bulgarische Vlatt „Utro" berichtet, die Be sorgnisse vor einer Bolschewisterung dadurch zu dämpfen gesucht, das, er von einer Zone derStcherhcit sprach, die an der westlichen Sowjetgrenze entlang, Uber deren Verlauf er sich UbrigenS nicht weiter äußerte, aeschasfen werben soll, nnd zwar dnrch eine Gruppe kleinerer Staaten die durch eine englische Luftpoltzei verteidigt werden würben. DaS bulgarische Blatt nennt einen solchen Plan mit Recht «tu« naiv« yllufto«. Nur Mut, ihr Zrauen! ES ist nämlich alles nur halb so schlimm Manche Frauen stellen sich das so vor, als sperre nun die Fabrik mit ihrem Ruß und Schmutz, ihrem Lärm und ihren Gerüchen, ihren erschreckend weiten Rachen ans, marschiere heran mit ungeheuren Schwungrädern und Treibriemen, Mauhinen von nie gesehenen Ab messungen. Aber in Wahrheit hat die Frau ja von Jugend an mit der Technik zu- s a m m e n g e st a n d c n und ist auch der Maschine durchaus nicht unvertraut. Man denkt sich nichts weiter dabei, man ist es ge wöhnt. Vielerlei Hausarbeit bedient sich seit Jahrzehnten der Maschinen in steigendem ou» ^onn»rruc-i» Optargsiz» kann »in v Ovscklsctk» »5»k»k»n, 6or 6vn gfoüsn ^vigodvn, vor Ui» OsrUiiUU» Uo» Uevirckv Volk »t»N»n »uv, IN. Ulttokeievav Maße und steckt voller komplizierter Geräte, vielgestaltiger ost, als sie dieses nnd jenes Handwerk kennt. Oder ist die Nähmajchiiie, der Staubsauger, sind die Mangel, die Plätte, der Küchenherd, der Gaskocher, der Waschofen nicht alles technische Vorkehrungen, die ge- kannt sein wollen und zu deren Bedienung eS gesteigerter und sehr differenzierter Sachkunde bedarf? Manch eine Tätigkeit, zu der unsere Frauen und Mädchen jetzt aufgcrusen sind, wird einfacher sein als die. welche der Haushalt fordert. Hier wird vieles weniger aus Organtsationöknnst gestellt, vieles unkompli zierter und sogar krästcsparcnder sein. Allen falls natürlich ungewohnter. Insoweit wird man die Scheu verstehen, die manche Frau überfallen muß, wenn sie plötz lich vor eine neue, nngekannte Aukqabe gestellt wird. Sic tut lieber das Gewohnte, sei cs nun in Haus- oder Landwirtschaft Wo meist sogar die Anforderungen an Leistung und Zett ein Mehrfaches von dem betragen, was künftig vielen Frauen zugcmutet werden muß. An sich ist daS, was jetzt verlangt wird, für Millio nen Frauen gar nichts Neues. Sie sind seit Jahren nnd Jahrzehnten in deutsche Werk- stätten und Fabriken gegangen, mitunter schon in mehreren Generationen hintereinander. Sie haben daS oft «geleistet neben der Be treuung deS HauSwSsenS, neben der der Kinder. ES war eine erstaunliche Arbeitskraft, die sich darin offenbarte. Sie geben sic auch heute n o ch. lind werden sie auch in der Folge leisten, da eS ja darauf ankommt, die neuen Bcrusskameradcn mit dem Beispiel zu er füllen, mit dem Vorbild. Und wo eS sich er gibt, auch mit der Anleitung. Denn darüber ist ja kein Zweifel, die Arbeit, die jetzt im Dienste des Vaterlandes gefordert wird, bricht nicht wie ein Sturmwind über die „Neuen" herein, sondern sie wird nach und nach entwickelt werden, sowohl was die Be rufung al» auch den Einsatz selbst bctrisst. Zu nächst wird man aus jeden Fall die abkömm lichen Frauen ansrufen, erst dann nach und n a ch die anderen unter Berücksichtigung ihrer besonderen Wünsche und der Voraussetzungen, die in ihrer Person liegen. Dann aber werben alle angelernt werden, sei eS nun kür einzelne Handgriffe, oder sei es für größere Arbeits- opcrationc». Die dann in Lehrgängen, für die die großen Jndnstriewcrke ihre SchnlungS- cinrichtnngcn haben, erfaßt werden sollen Nicht allemal erfolgt der Einsatz in der Metall verarbeitung und in der RitstungSsabrik, ob wohl dort freilich die Mehrzahl von Frauen benötigt werden dürfte. Bestimmt aber ist jede Furcht vor dieser Arbeit fehl am Platze. Vielfach handelt es sich wirklich nur nm regelmäßig wiedcrkchrendc leichte Hand arbeit, die einfacher und begucnier erlernbar ist als hauswirtschastlichc Tätigkeit. Manchmal wird eS sich »m kompliziertere, mitunter um Fließarbeit handeln. Aber nichts davon über trifft Francnkrasl Mit der Bedienung von Maschincnnngchenern, Sclnuiedepressen oder Walzwerken und dergleichen hat die Fran ebcnfoivenig etwas zu tun wie mit Hochöfen ober der Beheizung von Lokomotiven. Was sic aber zu leisten vermag, selbst dort, wo man es nicht sür möglich gehalten hat, beispiels weise in dem of» ncrvenfrcsscndcn Dienst einer Schaffnerin, das ist ja bereits bewiesen. Im übrigen ist erstaunlich, wie sich die Frauenarbeit in den letzten Jahren weiter ausgebreitet hat. Beweis dafür, daß Frauen in vielen Fällen Manncrarbcit ersetzen können. Bei den Metallwerkern kommen heute 18 Franc» ans !0« Männer bei den Chemiewerkern jetzt schon 55 gegen früher 85 aus 100. Bei den Gnnimiwcrkern sind 82 auf IM tätig, in der NahrnngS und Genußmittel industrie stieg der Anteil von 85 aus M: IM. Bei den Papierwerkern kommen heute sogar aus 100 Männer 111 Frauen Kurzum über all eine Verlagerung, die nicht allein kriegS- bedingt ist tteberhaupt Ist die ganze Entwicklung, die jetzt znm gesetzlich geregelten Fraucneiusah slihrt, nicht etwa eine Angelegenheit, die die letzten politisch militärischen Ereignisse bv- bingten. Das alles war vtelwehr vo«
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