erren 1869 Sonnabend, den 13. März »reift bliche und ' ge- e des Preußen. Bom Reichstage in Berlin ist noch nichts von besonderem Interesse zu berichten. Zum Präsidenten ist vr. Simson mit 165 von 181 Stimmen wieder gewählt worden. Als erster Vicepräsident erhielt der Herzog von Ujest die meisten Stimmen. ' Die zehn Stadt-Executoren Berlins Hatzen so viel zu thun, daß der Magistrat aus eine Gehalts erhöhung von 100 Thalern für sie bei den Stadt verordneten anträgt. Die hauptsächlichsten Categoriea der durch jene beizutreibenden Reste sind SchukgÄd für das vorletzte Jahr 36,536 Sachen, Schlch- diesem noch die Gebäude von sieben anderen Grund stücksbesitzern. Es sollen auch mehrere Stücke Vieh mit verbrannt sein. — An demselben Tage besuchten zwei Lehrlinge, der 19jährige Wilh. Mann und der 15jährige Carl Zscharsig ihren Heimathsort Weida bei Riesa und sprachen bei ihrem Freunde, dem 16- jährigen Müllerssohn Winter in der Windmühle ein. Während derselbe die Genannten einige Minuten allem ließ, nahm der Lehrling Mann ein an der Wand hängendes geladenes Gewehr herab und spielt mit demselben, wobei dasselbe sich plötzlich entlud und der Schrotschuß dem Zscharsig in die Brust ging, daß er auf der Stelle todt blieb. — Am 10. d. M. in der vierten Morgenstunde kam von Leipzig ein Packzug auf richtigem Gleise bis nahe an dm Leipzig-Dresdner Bahnhof; hier streifte derselbe an eine Locomotive, welche aus dem Maschinenhause kam, um auf das Hauptgleis zu fahren, wodurch leider mehrere Wagen gänzlich zertrümmert und viele Ladung verdorben wurde, auch gänzlich verloren ging, z. B. zersprangen mehrere Petroleumfässer und verlief sich der Inhalt im Sande. Der Schaden ist sehr be deutend, doch ist glücklicherweise kein Menschenleben dabei zu beklagen. Zwei Personen vom Fahrperso nal, ein Bremser und ein Packmeister, haben leichte Verletzungen erhalten. Infolge dieses Unfalls sind die Bahnzüge, welche Morgens in Leipzig eintreffen sollten, erst gegen Mittag daselbst eingetroffen. In Prossen bei Schandau ist in den ersten Morgenstunden des 10. März die Hachenberger'sche Sachsen. Bischofswerda, 11. März. Noch immer be deckt tiefer Schnee rings die Gegend und die Schlitten bahn ist noch ziemlich vollständig, namentlich nach dem Oberlande, Neustadt, Sebnitz, Lobendau rc., welche von Fahrlustigen auch stark ftequentirt wird. Will auch hin und wieder ein Sonnenblick das dunkle Gewölk durchbrechen, so schneit es die nächsten Mi nuten wieder, daß es eine Art hat; kurz, es ist eine unfreundliche, daher unliebsame Witterung, welche wohl auch die Ursache vieler hier und in der Um gegend herrschenden Catarrhe und Hustenkrankheiten ist. Mögen bald heitere und wärmere Tage erscheinen und das Sprichwort sich nicht bewahrheiten: Märzen schnee thut den Saaten weh. Im Laufe dieser Tage wird die zweite Ausbeute und zwar wieder eine vierspännige Fuhre reiches Silber- und Blei-Erz von der neuaufgenommenen Grube „Güte Gottes" bei Scharfenberg nach Freiberg- Muldenhütten zur Ausschmelzung abgeliefert werden. Die Volks- oder vielmehr Arbeiter-Versamm lungen machen gegenwärtig wenig Glück. Am 6. d. Abends war eine solche von den Führern der „Volks partei" nach Hohenstein berufen. Da nun Solche, die nicht zu den Gesinnungsgenossen der Veranstalter gehörten, insbesondere Anhänger Lassalle's, wider den Willen der Betheiligten den Eintritt in das Ver- sammlungs-Local verlangt und erzwungen hatten, so erhob sich eine derartige Störung, daß selbst der Bürgermeister von Hohenstein, welcher im Namen des Gesetzes die Ordnung wieder herzustellen bemüht war, sogar thätlich mißhandelt wurde. Erst der zu- sammengerufenen Turner-Feuerwehr unter umsichtiger Führung des Kaufmanns Clauß gelang es, die ver fügte Auflösung der Versammlung zur Durchführung zu bringen. Auch wurde der zur Volkspartei gehörige Vahlteich aus Maxen bei Dresden, bei welchem im Handgemenge ein Stockdegen gefunden worden war, verhaftet. Weitere Störungen sind nicht vorgekommen. (Unglücksfälle.) Am vergangenen Sonntag Abend hat in Lößnitz bei Chemnitz ein bedeutendes Schadenfeuer stattgefunden. Dasselbe entstand im Hause des Fleischers HSußler und zerstörte außer Lirrunbzwanztgster Jahrgang. Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt -es Königlichen Gerichtsamtes und -es Sta-trathes zn Kifchofswer-a. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch- und Sonnabend-, und kostet vierteljährlich 12'^ Ngr« Inserate werden bis Dienstags und Freitags früh 8 Uhr angenommen. MM