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Der sächsische Erzähler : 01.04.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187404016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18740401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18740401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1874
- Monat1874-04
- Tag1874-04-01
- Monat1874-04
- Jahr1874
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 01.04.1874
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für " Bischofswerda, Stolpe« und Umgegend- Amtsblatt -e» Königlichen Gerichtoamtee and -es -Sta-trathe» z« Kifchofsmer-a. VNse Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs «ad Sonnabends, und k«S«t einschliesSch der Sona» nbrndt erscheinenden „belletristische» Beilage" vierteljShrlich IS Rgr. Inserate werden bi« Dienstag« u»d -reitag« früh 0 Uhr angenommen und kostet di« gespaltene Sorpu«zeile «der deren Siaam 1 Slgr. 26. Mittwoch, de» 1. April ! 1874. Entweder — Oderd Unter der Ueberschrift „von Bismark's Krankenbett" liest man in der am 28. März erschienenen Abendausgabe der Berliner „Sp. Ztg.": Gestern hatten zwei Mitglieder des Reichstages, die Herren D und L , Audienz bei dem Reichskanzler. Sie besuchten die Fürstin, um sich nach des Canzlers Befinden zu erkundigen und ihre Thcilnahme kundzugeben. Zum Fürsten zu gehen hatten sie eigentlich nicht die Absicht. Allein derselbe erfuhr von ihrer Anwesenheit und ließ sie zu sich bitten. Sie fanden ihn nicht so krank, wie sie es nach den officiellen Nachrichten erwartet hatten. Dagegen war der Fürst sehr unzufrieden mit dem Gange der parlamentarischen Politik. Er bemerkte u. A.: „Ich habe 1867 im constituirenden Reichstage gesagt: „„Heben wir Deutschland nur in den Sattel, reiten wird es schon können."" Ich fürchte, dieses geflügelte Wort muß man wieder streichen. Der Reichstag scheint den Beweis liefern zu wollen, daß Deutschland nicht reiten kann. Der Reichstag verkennt die Situation. Einzelne hervor ragende Mitglieder glauben sich durch irgend eine frühere Aeußerung gebunden. Sie glauben deshalb, das nicht thun zu dürfen, was die Lage des Augen blicks gebieterisch fordert. Ich habe es anders gemacht. Ich habe stets gestrebt, Neues zu lernen; und wenn ich dadurch in die Lage kam, eine frühere Meinung berichtigen zu müssen, so habe ich vaS sofort gcthan, und ich bin stolz darauf, daß ich so gehandelt habe. Denn ich stelle stets das Vaterland über meine Person. DaS gegentheilige Verhalten ist mir geradezu unbegreiflich. Ich habe mich gar nicht besonnen, sogar meine subjektive Meinung zu opfern oder unterzuordnen, wenn es das Wohl des Ganzen erheischt. Hier aber im Reichstage glauben diejenigen Herren, welche ausdrücklich auf meinen Namen ge wählt sind, von welchen ihre Wähler wünschen, daß sie die Deutsche Reichs-Politik stützen, daß sie mir gegen unsere gemeinsamen Feinde beistehen, diese Herren glauben sich dieser Aufgabe stets dann ent ziehen zu dürfen,, wenn sie dadurch scheinbar in Widerspruch zerathen mit irgend einem Worte, das sie an einem anderen Orte, zu anderer Zeit und -unter ganz anderen Umständen gesprochen haben. -Ich kann mir -lese Lage der Dinge nicht Jahrgang. gefallen lassen. Ich kann meinen euro päischen Ruf nicht opfern. Ich werde, sobald ich wieder im Stande bin, die Feder zu führen, meinen Abschied erbitten. Vielleicht findet sich ein Anderer, welcher sich in diesem Reichstag eine Ma jorität, eine zuverlässige Majorität, zu sichern weiß. Ich habe an anderen Orten, z. B. auch im Bundes rath, schon Schwierigkeiten genug zu überwinden; spöttelnd sagt man mir, unter Hinweisung auf das Verhalten einzelner Liberaler und der Fortschritts partei im Reichstag: „ „Das also sind die Männer, auf die Sie sich stützen I"" Einer solchen Lage der Dinge, welches die höchsten Interessen des Reiches schädigt, muß möglichst bald ein Ende gemacht werden; und es giebt nur. zwei Mittel hierzu, ent weder mein Rücktritt, oder die Auflösung des Reichstags. Aus Anfrage der beiden Abgeordnete» ermächtigte der Reichskanzler dieselben, seine Acußerungen Andern mitzutheilen. — Wenn irgend ein Interviewer diese Geschichte mittheilte, so würde man sagen, der Schreckschuß ist, wenn nicht wahr, so doch gut er funden. Aber was nun? Zwei zuverlässige Reichs-- tagS-Ahgeordnetel Es ist wohl kaum anzunehmen, daß das Fassungsvermögen der Herren D. und L. ein beschränktes ist. So bleibt uns denn kein anderes Urtheil übrig: „Die Luft des Krankenzimmers hat aus die einzig verantwortliche Person im consti- tutioueüen Reiche eine höchst cigenthümliche Wirkuug hervorgetzracht." Politische Weltschau. Unsere Reichsboten sind nicht mit großen Hoff nungen in die Ferien gegangen, denn e« schwebt so etwas wie ein Conflict in der Luft. Die Militär commission des Reichstages ist bekanntlich mit der Regierung zu keiner Verständigung über eine gesetz lich feststehende Friedcuspräsenzstärke gelangt, so daß allerdings, wenn das Ergebniß der Commission un verändert vom Reichstage angenommen wird, alljähr lich um den Fortbestand der deutschen Armee in ihrer gegenwärtigen Organisation bei den Budget debatten des Reichstags gekämpft werden müßte. Die Opposition oder vielmehr dio Majorität der Commission verlangt in der Theorie da« Recht, für irgend ein EtaHahr die Einstellung irgend eine»
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