Der sächsische Erzähler : 19.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-188910193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18891019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18891019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1889
- Monat1889-10
- Tag1889-10-19
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- Titel
- Der sächsische Erzähler : 19.10.1889
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m brr Expedition dieses Blattes angenommen. ' Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Malers Johann August Ringelte hier wird heute, am 14. October 1889, Vormittags 10 Uhr das Konkurs verfahren eröffnet. Herr Geschäftsagent Friedrich Ernst Tparfchuh hier wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum v. November 188V bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines GläubigcrauSschusses und eintretenden Falles über die in tz 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände, ingleichen zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 16. November 1889, Vormittags 9 Uhr, Dor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 2. November 1889 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht Bischofswerda, den 14. October 1889. Tchmalz. Veröffentlicht: Uhl-, G.-S. Brstellungm werden bet allen Postanstalten Inserat«, welche in diesem Blatte die wetteste Brrbreimng deS deutschen Reiches,'für Bischofswerda und Umgegend suchen, werden bis DtenStag und Freitag frich » Uhr in der Expedition dieses BlatteS angenommen. angenommen u. kostet die dreigrspaltene CorpuSzeile 10 Pf., unter „Eingesandt" 20 Pf. Geringster Jnseratenbetrag25Pf. siiclWc LrMler, Wochenblatt fSr Bischofswerda, Stolpen »nd Umgegend. Amtsblatt da Kgl. Amtshauptmaimschast, dcr Kgl. SchulWettim u. des Kgl. Hmptsteuciamks zu Bucha, sowie des Kgl. Amlsgäichtks Md des Stadtrathks zu Bischofswerda. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet einschließlich der Sonnabends erscheinenden „belletristischen Beilage vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. Einzelne Nummer 10 Pf. Mittwoch, den 30. October d. I., Vormittags 11 Uhr, sollen die an der alten Bautzner Straße allhier anstehenden 114 Stück Birke« von 10 bis 34 Centimeter unterer Stärke und 2 bis 8 Meter Länge Versteigert werden und wollen sich Erstehungslustige zur gedachten Zeit am hiesigen Schützenhause einfinden. Stadtrath Bischofswerda, den 16. October 1889. Sinz. L. wird e» Mühlengrun-stücks-Bersteigeruug. Die dem in Konkurs verfallenen Mühlenbesitzer Friedrich Adolf Hentschel in Weickersdorf gehörige Mühle, Fol. 56 des dasigen Grund- und Hypothekenbuches, in welcher sich 2 franz. Mahlgänge, 1 Schrotegang, 1 Spitzgang und 1 eiserner Walzenstuhl befinden und welche gute Wasserkraft besitzt, soll Mittwoch, dm JA Oktober d I., Nachmittags 2 Uhr, an Ort und Stelle meistbietend versteigert werden. Die Folgen des Czaaren-Besuches. In den politischen Kreisen Deutschlands hat wohl Niemand vermuthet, daß der argverspätete Gegenbesuch, den Kaiser Alexander HI. in Berlin abstattete, eine vollständige Umgestaltung der deutsch-russischen Beziehungen herbeiführen werde. Der Verlauf der Kaiser-Begegnung war ein solcher, wie man ihn erwartet hatte, jedenfalls bot er keineswegs eine Enttäuschung, wie dies verschiedene auswärtige Blätter infolge der kurzen Erwiderungen des Czaaren auf die mit hinreißen der Wärme vorgebrachten Trinkjprüche unseres Kaisers schließen. Frühzeitige trübe Erfahrungen haben den Kaiser von Rußland wortkarg gemacht; außerdem war es demselben kaum entgangen, daß die Bevölkerung Berlins und die dortige Presse ihn weit kühler behandelte als andere hohe Be sucher des deutschen Kaiserhauses. ES ist viel fach aufgefallen, daß der „Reichsanzeiger- am 11. d. M. in einer Extra-Ausgabe mittheilte, „der Czaar habe bei der Galatafel für die soeben ausgesprochenen freundlichen Gefühle des Kaisers Wilhelm gedankt und auf das Wohl Ihrer Majestäten getrunken," am anderen Tatze aber meldete, der Czaar habe in seiner Erwiderung dem Wunsche und der Versicherung unseres Kaisers, die zwischen beiden Herrscherhäusern seit mehr als hundert Jahren bestehende Freundschaft möge dauern, und er seinerseits sei entschlossen, diese Freundschaft als ein von seinen Vorfahren überkommenes Erbtheil zu pflegen, „seine voll ständige Zustimmung ertheilt." Zur Erklärung dieses wesentlichen Unterschiedes ist aber nach- trätzlich mitgetheilt worden, daß Kaiser Alexander so leise sprach, daß seine Worte nur den Nächst, fitzenden vollkommen verständlich wurden. Fast noch auffälliger fand man es, daß Kaiser Wil helm bei dem Frühstück in der Caserne des Alexander-Regiments mit so scharfer Betonung art die Schlachten erinnerte, in denen russische und preußische Truppe« Schulter an Schulter ZMkreich fochten. Man konnte sich da- " -icht erwehren, als habe der wichtigsten Werke seiner Negierung, „die Befreiung Rußlands von allen Bündnissen", zerstören werde. Demselben Blatte wurde aber aus Berlin berichtet, die persönliche Liebenswürdigkeit des Czaaren dem Fürsten Bis marck gegenüber habe den greisen Canzler tief gerührt und in hohen deutschen Kreisen eine» starken Eindruck gemacht. Auch das officiöse „Journal de St. PStersbourg" legte besonderen Werth darauf, „daß der ehrwürdige ReichScanzler der Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit des Kaisers Alexander gewesen sei." Dieses Organ des russischen Ministers des Auswärtigen, von Giers, betont auch die herzlichen Beziehungen zwischen den beiden Kaisern und fügt hinzu: „In wirklich monarchischen Ländern haben solche Beziehungen einen hohen politischen Werth und tragen wesentlich dazu bei, den Frieden zu be festigen und die Wohlfahrt der Völker zu sichern. Man kann die feste Hoffnung hegen, daß der gegenwärtige Besuch von glücklichen und dauer haften Folgen für die Consolidirung des Friedens und der Wohlfahrt der beiden benachbarten Nationen sein wird." Selbst die panslavistischen Parteien in Rußland suchen sich dieser Stimmung einiger maßen anzupaffen. Noch ganz vor Kurzem hatte da» russische Blatt „Nowoje Wremja" davon geredet, daß Deutschland unter dem Schutze der russischen Freundschaft mächtig ge worden sei, dafür aber Rußland mit Undank belohnt habe. Dasselbe panslavistische Organ schrieb aber unmittelbar nach dem Bekanntweroen deS freundlichen TrinkfprucheS deS Kaisers Wilhelm, e» erblicke in dieser Auslassung ein ernstes Zeichen für die Möglichkeit, die Gemüther »u beruhigen und den europäischen Friede« zu sicher«. Rur ganz ausgesprochen deutschfeindlich« Blätter, wie „Swet?, verhalt«W»sich refttvirt; die anderen Zeitungen sprechen offen für die haft mit Deutschland. Bon einem rger Corrrspondenten des «Verl."" " " . als besonder» — daß aus der russische« Presse innerung an die Kämpfe von Bar-sur-Aube, Briennc-la Rothiöre und Sebastopol die geschicht liche Unnatur eines russisch-französischen Bünd nisses darthun und ihn daran erinnern wollen, was Rußland durch Frankreich schon erlitten. Die Antwort des Czaaren auf den der russischen Armee gewidmeten Trinkspruch des deutschen Kaisers wurde in deutscher Sprache ertheilt und zeugte unverkennbar von einer wesentlich wärme ren Stimmung als der am Tage vorher vom Czaaren in französischer Sprache bei der Gala tafel ausgebrachte Trinkspruch, der von mehreren Pariser Blättern als ein für Frankreich beson ders günstiges Zeichen angesehen worden ist. Seltsamer Weise erklärte auch das konservative Londoner Blatt „Standard" die zurückhaltende Antwort des Czaaren auf die entgegenkommenden Worte des deutschen Kaisers als einen Beweis dafür, daß Rußland seine bisherige Haltung nicht aufgeben wolle und daß die letzte Aussicht auf eine Wiederannäherung zwischen den Cabinetten von Berlin und Petersburg entschwunden sei. Daß dies nicht der Fall ist, beweist die gänzlich veränderte Ausdrucksweise der russischen Presse, welche den freundlichen Empfang, der dem Czaaren am Berliner Hofe bereitet wurde, dank bar anerkennt, ganz besondere» Gewicht aber auf den herzlichen Verkehr zwischen dem russischen Kaiser und dem deutschen ReichScanzler legt. Während die französischen Blätter ganz tzenau wissen wollen, daß Fürst Bismarck in seiner Unterredung mit dein Czaaren vergeblich versucht habe, denselben zu einer Meinungsäußerung zu bewegen, weist da» Petersburger Blatt „Grash- danin" mit großer Befriedigung auf die lange Unterredung de» russischen Mostarchen mit dem deutschen ReichScanzler, sowie auf die dem Letz teren erwiesene besondere Aufmerksamkeit hin und sagt: „alles die» lasse annehmen, daß die Ber liner Beg^nung al» Anfang günstigerer russisch deutscher Beziehungen dienen werdr." Trotzdem meint der „Grashdaniu", es sei nimmer anzu nehmen, daß der Czaar den deutschen Politikern
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