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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 14.11.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190811143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19081114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19081114
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1908
- Monat1908-11
- Tag1908-11-14
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Amts- iiüli Azmebllitt Nö>nnem<vt viertelj. 1 M. 2b Pf. einschließl. de» »Jllustr. UnterhaltungSbl.* u. der Humor. Beilage .Seifen blasen* in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. . Lrlrgr.-A-resse: Amtsblatt. für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwo, Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionSpreiS: d:e kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Nr. 210. ISS - . —55. Jayrgang. -------------- Sonnabend, den 14. November In jetziger Zeit nach dem Laubfall hat sich gezeigt, daß die Blutlaus im hiesigen Bezirke noch nicht allenthalben ausgerottet ist. Die Königliche Amtshauplmannschaft bringt deshalb hiermit in Erinnerung, daß zur Bekämpfung der Blutlaus im Frühjahre und Herbst jeden Jahres folgende Maßnahmen zu treffen sind: 1. Die Ovstbäume sind von ihren Besitzern auf das Vorhandensein der Blutlaus zu untersuchen. 2. Zur Vernichtung der Blutläuse und ihrer Brut eignen sich am besten Petroleum und Fette. 3. Bei mehrjährigem Holze bürste man alle befallenen, durch den weißen Flaum kennt lichen Stellen mittels einer scharfen Bürste mit reinem Petroleum ab. 4. An jüngerem Holze ist die Anwendung irgend welchen Fettes oorzuziehen, Schweine oder Pferdefelt, Vaseline u. dergl., das ebenfalls mittels Bürste in die durch die Verwundung des Schädlings entstandenen Riffe zu bringen ist. Diese Fette halten den Luftzutritt ab und ersticken die darunter befindlichen Kolonien. Aus gleichem Grunde wird auch eine Mischung von lb x Terpentinöl mit l kx getrockneter, durchsiebter Tonerde empfohlen. b. Außerdem seien noch als gleichgut wirkende Mittel empfohlen: das sogenannte Neßlersche Mittel (Amylcarbol) — in jedem größeren Drogengeschäft vorrätig, — bestehend aus 150 x Schmierseife, IM g Fuselöl, 9 x Karbolsäure, welche Stoffe mit soviel Wasser gründlich zusammengerührt werden, daß die Mischung 1 Liter ergibt, und die sogenannte Petroleum - Emulsion (erhältlich im Samengeschäft von Wilhelm Nachf. in Dresden - A.). Die Herren Bürgermeister, Gemeindevorstände und Gutsoorsteher werden hiermit ver anlaßt, die Ausführung des Angeordneten selbst oder durch ihre Polizeiorgane zu überwachen und Säumige nach Z 368, 2 des Reichsstrafgesetzbuchs zur Bestrafung zu bringen. Königliche Amtshauptmllmischllst Schwarzenberg, am lO. November l908. In letzter Zeit ist es wiederholt vorgekommen, daß bei Brandfäll.-n «ichlverfichertes Mobiliar mitoerbrannt ist, wodurch die Kalamitosen unersetzlichen Schaden erleiden und nach Befinden der allgemeinen Mildtätigkeit oder öffentlichen Armenpflege anheimfallen. Brennhölzer w. Pervstangen 7-l3 Stämme Kköher 10-17 7-15 16-39 8 u. 9 10—12 13-15 3 u. 4 5-7 27 1367 97 1433 892 299 31820 4480 123 3, 15, 23, 24, 39, 41, 45, 46, , Yeisstange« i'm weiche Areunscheite und Arennknüppel, i 595,». . Aeste und 25 im weiche Stöcke, / Besondere Verzeichnisse dieser Hölzer werden auf Verlangen von der unterzeichneten Revierverwaltung abgegeben. Schönheide und Eibenstock, am 11. November 1908. König!. Forstrevierverwaltung. König!. Forstrentamt. s in den Abt. l, 1 28, 31, 34, 38, ) 49, 52, 53, 55, 58, 59, 60, 62, s 69 A, 72, 74 u. 75 (Durchfors- j tungen). Beides kann vermieden werden, wenn Jedermann seine bewegliche Habe gegen Fetter Versichert. Die geringe« Kosten, die jährlich dadurch entstehen, sollte Niemand scheuen! Mit Zustimmung des Bezirksausschusses empfiehlt die Königliche Amtshauptmannschaft ihren Eingesessenen angelegentlich, sich der Mobiliarversicherung zu bedienen, zumal im hie sigen Bezirke manche Häuser und Gehöfte weit abseits vom Ortsinnern liegen und bei Ausbruch eines Feuers erst nach Ablauf geraumer Zeit Feuerschutz und Hilfe erhalten können. Schwarzenberg, den 11. November 1908. 1513 L. Die Königliche Amtshauptmannschast. Holzversteigerimg auf SWHeidcr Staatssorstrcvier. In der Restauration „zum Rathaus" in Schönheide Freitag, den 2«. November 1908 von vorm. 9 Uhr an (die nicht vor 1t Uhr). em stark, 10—l4 m lang, » » 3,» Zur inneren Krists. Die Erdbeben im Vogtlande sind nicht auf natür liche Weise entstanden, sondern dadurch, daß sich Bis marck ob der jüngsten Ereignisse im Grabe umdrehte. So soll, wie bei den Debatten im Reichstage über die fünf Interpellationen behauptet wurde, ein alter Mann in Sachsen gesprochen haben. Und der alte Mann hat Recht, auch wenn er den Gang der Jnterpellationsde- batten selbst in sein Urteil einbezieht. Was haben denn nun diese mit so hoher Spannung erwarteten zwei tägigen Besprechungen genutzt, welches praktische Er gebnis haben sie zu Tage gefördert? Die Antwort lautet nichts, muß eigentlich lauten: weniger als nichts; denn daß ein so großer Aufwand parlamentarischer Kraft umsonst vertan wurde, hat uns noch manche Spötterei des Auslandes eingetragen. Das Ergebnis der zweitägigen Debatten war selbst für diejenigen eine Enttäuschung, die mit bescheidenen Erwartungen ge kommen waren. Nur einige wenige Organe der konser vativen Partei sind durch die Erklärungen des Fürsten von Bülow befriedigt, die schließlich ja auch von der konservativen Reichstagsfraktion als ausreichend be zeichnet wurden. Aber auch die Befriedigung dieses kleinen Kreises beruht nicht auf irgendwelcher objek tiven Tatsache, sondern lediglich auf subjektiver Auf fassung und Annahme. Der Reichskanzler erklärte, in diesen schweren Tagen die feste Ueberzcugung gewonnen zu haben, daß nach den gemachten üblen Erfahrungen „die Einsicht unfern Kaiser dahin führen würde, in Zukunft größere Zurückhaltung zu beobachten"; wäre dies nicht der Fall, so könnte weder er, Fürst Bülow, noch irgend einer seiner Nachfolger die Verantwortung tragen. Die Annahme, der Reichskanzler hätte eine bündige Zusage des Kaisers erhalten und auf Grund dieser seine feste Ueberzcugung gewonnen, daß usw., wird, wie es scheint, durch den Nachsatz „wäre dies nicht der Fall usw.", erschüttert. Jedenfalls weiß man über diesen Teil der Kanzlerrede nichts Zuverlässiges, wäh rend, abgesehen von dieser Stelle, die Rede des Fürsten Bülow keinerlei Zusage oder Garantie an Volk und Reichstag enthält. Im übrigen erklärte im Reichstage der stellver tretende Staatssekretär von Kiderlen-Wächter, daß im Auswärtigen Amte alles aufs beste klappe; es sei nur eine Vermehrung der Beamten dieses Ressorts not wendig. Bleibt Fürst Bülow im Amte? Diese Frage wird infolge der jüngsten Ergebnisse lebhaft und viel er örtert und von nicht wenigen mit einem runden nein, mit einem: es ist unmöglich! beantwortet. Der Fürst selbst hat im Reichstage erklärt, es sei ihm in seiner langen politischen Laufbahn noch kein Entschluß so schwer geworden, als der, nach eingereichtem Abschieds gesuch auf Wunsch des Kaisers noch im Amte zu bleiben. Fürst Bülow ließ auch die heftigen Angriffe verschiede ner Redner in der Jnterpellationsdebatte auf die Per son des Kaisers unerwidert. Eine ähnliche Unterlas sung hat einst dem bewährten Staatssekretär des Reichs amts des Innern von Bötticher das Amt gekostet. An dererseits aber sagte der Fürst auch: Ich bin im Amte geblieben, weil ich glaubte, gerade unter den gegen wärtigen schwierigen Verhältnissen dem Kaiser und depi Lande weitere Dienste leisten zu können. Und im Reichs tage bekundeten die Redner aller Parteien, mit alleini ger Ausnahme derer von der Wirtschaftlichen Vereini gung, dem Fürsten von Bülow ihr Vertrauen. Selbst der sozialdemokratische Abgeordnete Heine sagte, es ist unzweifelhaft, daß wir bei einem Wechsel keinen besseren, sondern einen schlechteren Reichskanzler bekommen, als den Fürsten von Bülow. Da der Fürst auch fortgesetzt das Vertrauen des Kaisers besitzt, so darf man wohl noch auf eine längere Dauer seiner Kanzlerschaft rechnen; vorausgesetzt, daß ihn nicht wirkliche Gesundheitsrück sichten, denn der Fürst sieht recht angegriffen aus, zum Rücktritt in den Ruhestand zwingen, und daß sich nicht Dinge wie die Veröffentlichung des „Daily Telegraph" wiederholen. Schweres Kruven-Unglück. Hamm, 12. November. In Westfalen er eignete sich heute nacht auf der Zeche „Radbod", eine Stunde von Hamm entfernt, eine Kohlenstaub- explosion auf der 3. Sohle des Schachtes 2. Im Augenblick des Unglücks befanden sich 400 Mann im Schacht. Bis heute kurz vor 11 Uhr waren bereits 44 Schwerverletzte und 4 Tote geborgen. Gegen 12'/^ Uhr traf die Nachricht ein, daß man nur noch Leichen fände. Die Zahl der Toten beträgt bereits 60. Es besteht keine Aussicht mehr, die noch in der Grube be findlichen 150 Leute zu retten. Man vermutet, daß sie durch giftige Gase erstickt sind. Dieses Telegramm machten wir bereits in den Nachmittagsstunden durch Anschlag am schwarzen Brett bekannt. Uebcr das gräßliche Unglück sind außerdem noch folgende Meldungen eingelaufen: Hamm, 12. November. Die Rettungsaktion wird geleitet von Generaldirektor Janssen. Außerdem ist anwesend Berghauptmanu von Esebrecht aus Dort mund. Die Rettungsarbeiten wurden dadurch aufge halten, daß der Transport von Sauerstoff durch ein Automobil vorgeuommen werden mußte, welches vor der Zeche umschlug. Ferner war das Eindringen in den Schacht 2 durch notwendige Wasserleitungsrepara turen erschwert. Die Rettungsmannschaften sind nach allen Richtungen nur kurze Strecken vorgcdrungsn, da überall Feuer wütet. Nach Norden zu war man bemüht, die Sohle abzudämmcn, um das Feuer zu ersticken. Der Weg zu der Unglücksstätte, welche ungefähr eine Stunde von Hamm entfernt liegt, ist mit Menschen besetzt, Tau- seflde umlagern den Schacht. Ueber das Schicksal der noch eingeschlossenen etwa 300 Bergleute herrschen kaum noch Zweifel. Es werden nur noch Leichen zu Tage gefördert. Hamm, 12. November. Die Rettungsarbei ten mußten eingestellt werden, da bei wei terer Arbeit das Leben der Rettungsleute gefährdet werden könnte. Zudem erscheint es nach der Sachlage ausgeschlossen, daß von den in der Grube befindlichen Bergleuten noch jemand am Leben ist. Hamm, 12. November. In der Beratung unter Berghauptmann von Esebrecht wurde die Unmöglich keit konstatiert, die Rettungsarbeiten weiterzuführen. Der Schacht soll unter Wasser gesetzt werden. Ueber 200 Bergleute werden verloren gegeben. Tagcsgesckickte. Deutschland. Berlin, 12. November. In der Ministerialsitzung nach der gestrigen Reichs tagssitzung entwickelte Fürst Bülow die Grundzüge dessen, was er in der heutigen Beratung des Bundes ratsausschusses für äußere Angelegenheiten mitteilen will. Berlin. Der Reichskanzler Fürst Bülow, der am Donnerstag zu Ehren der Mitglieder des Bun desratsausschusses für Auswärtige Angelegenheiten ein Diner veranstaltete, wird nach der in politischen Kreisen herrschenden Auffassung, so sagt das „Bcrl. T.", noch vor Ablauf des Jahres aus seinem Amte scheiden. Bis dahin werden voraussichtlich die Marokko- und Bal kanwirren noch nicht beigelegt, die Reichsfinanzreform aber ganz selbstverständlich noch nicht erledigt sein. Ließ sich Fürst Bülow schon einmal zum Aushalten bewegen, dann wird er doch auch wohl bleiben, bis die genannten großen Fragen gelöst sind. — Die Meldungen der „Frkf. Ztg", wonach der Kanzler demnächst mit dem Kaiser Zusammentreffen werde, kann die „Tägl. Rundsch." be stätigen. Das Blatt schreibt: Der Kanzler richtete eine telegraphische Anfrage nach Donaueschingen, erhielt aber keine genügende Antwort. Fürst Bülow hat nun das dringende Verlangen, möglichst bald mit dem Kai ser zu sprechen und ihm über das Ergebnis der Reichs tagsverhandlungen persönlich Bericht zu erstatten. Es scheint, als wenn die Kanzlerkrise abermals akut zu werden droht. Berlin, 13. November. Der deutsche Mi litär l u f t k r e u z e r, der am Mittwoch abend gegen 6 Uhr zu seiner Vierundzwanzigstundenfahrt in Berlin aufgesticgen war, mußte in der Nacht zum Donnerstag um 1 Uhr landen. Das Militärluftschiff hatte nachts gegen 1 Uhr die Richtung verloren und trieb etwa zwei Stunden lang über dem Haff, wobei es auf der Oberfläche geschleift wurde, bis es gelang, zwischen 3 und 4 Uhr auf den gegenwärtig unter Wasser stehen den sogenannten Roovwiesen bei Wollin dicht am Haff ufer zu landen. Infolge Dunkelheit und Nebels konn ten die Insassen nicht sehen, daß sie auf einen großen W.idcnbaum zusteuertcn. Der Ballon stieß gegen den Baum und wurde beschädigt. Die Insassen selbst und zwar Major Sperling, Hauptmann George, Oberin genieur Basenach, Werkmeister Möbes und Chauffeur Bürvenich sind wohlbehalten und begaben sich in das
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