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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 05.12.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190812056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19081205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19081205
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1908
- Monat1908-12
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Amts- Nil Aiizchebllltt für de« Wrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung L»«8 A-OUUSWPUl viertelt. 1 M. 2b Pf. einschließl. de» .Jllustr. UnterhalMngSbl.* u. der Humor. Beilage »Seifen- blasen* in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Leirgr.-Adressr: Amtsblatt. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwa, Dienstag, Donnerstag u. Sonn- abend. JnsertionSpreiS: di, kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Frrnsprecher Nr. LIN. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. ----- - ' .-US».------ 55. Ia-rgaug. Sonnabend, den 5. Dezember lieber daS Vermögen deS Bürstenfabrikanten ^««1 in Ober» ftützengrü« wird heute am 2. Dezember IVOS, nachmittags '/«t Uhr, da- Kon- krrrsverfahrerr eröffnet. Der Rechtsanwalt vr. Richter in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 3l. Dezember 1908 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und ein- tretenden Falles über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf dm 23. Dezember 1908, vormittags V,12 Mr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf dm 20. Januar 1909, vormittags 1V Mr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu ver abfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 3l. Dezember 1908 Anzeige zu machen. Mniglichks Amtsgericht zu Eibenstock. Stadtverordnetenwahl Montag, dm 7. Dezember 1908. Wahllokal r StathanShotel, oberer Saal. Zeit zur Stimmenabgabe: von vormittags S Uhr bis nachmittags 1 Uhr. O,ffe«U1che Stimmenauszählung: von nachmittags 3 Uhr ab Von den zu wählenden 7 Stadtverordneten müssen mindestens 3 ansässig sein. Die z« Wählenden sind «nter Angabe ihres vollständigen Namens und deS Stande- so zu bezeichne«, daß über deren Person kein Zweifel möglich Ist. Bei Personen gleichen Namens ist jeder Zweifel durch genaue Angabe der Woh nung auf dem Stimmzettel auSzuschließen. Alljährlich hat eine Anzahl Stimmen als un gültig erklärt werden müssen, weil bei Ausfüllung oder Drucklegung obigen Erfordernissen nicht entsprochen worden war. Die Wähler werde« ersucht, das Wahlgeschäft dadurch erleichtern zu helfe«, datz sie ihr Stimmrecht möglichst schon im Laufe de- Vormittag- a«-üben» Stadtrat Eibenstock, den 20. November 1908. Hesse. Müller. Bei den am 30. November und l. Dezember d. I. stattgefundenen Gemeinderats ergänzungswahlen sind gewählt worden: Herr Kaufmann Ottomar Baumann > , Bäckermeister Herman« Männel / » Bürstenfabrikarb. Robert Leistner ' als Ausschubpersonen, » Landwirt Karl Fischer l , Polierermeister Rudolf Hertel I , Baumeister Max Lohfe , Schlossermeister Friedrich Männel j , Barbier Emil Frietz s „ Bäckermeister Albin Schreiter ? Ersatzmänner. , Schlosser Paul Anger s , Ingenieur Hermann Alberti / Schönheide, den 2. Dezember 1908. Der Gemeinderat. Generalversammlung der Ortskrankenkasse für das Handwerk und sonstige Betriebe in Eibenstock Montag, den 14. Dezember 1908, abends '/«9 Mr im Restaurant „zum Adlerfelsen". 1) Wahl des Rechnungsprüfungsausschusses auf das Hahr 1908. 2) Neuwahl an Stelle der ausscheidenden Vorstandsmitglieder. 3) Beschlußfassung über Kassenverhältnisse gemäß 8 12 bez. 3l der Statuten. 4) Eventuell Weiteres. Eibenstock, am 4. Dezember 1908. Der Vorstand. Wilhelm Unger, Vorsitzender. Der Aufruhr in Urag. Leider fiel ein trüber Schatten auf die Kaiserfeier durch die tschechische Schreckensherrschaft in Prag, der zweitgrößten Stadt Oesterreichs. Der Zu stand, den die Gewalttaten des tschechischen akademi schen und nichtakademischen Pöbels in der Hauptstadt des österreichischen Kronlandes Böhmen geschaffen hat ten, ist empörend und schmachvoll zugleich. Den Tsche chen als Nation, welche die ganze Jämmerlichkeit ihrer erborgten Scheinkultur und ihre tierische Brutalität wieder einmal so herrlich offenbart haben, gebührt nur Verachtung und Abscheu. Die Regierung aber erntet jetzt für die langgeübte Milde und Langmut den Dank der edlen Tschechen dadurch, daß sich der gegen das habsburgische Haus gerichtete Charakter der Prager Exzesse immer deutlicher enthüllt und der tschechische Mob, mag er die Ballonmütze tragen oder sich mit dem nationalen Schnürrocke schmücken, immer frecher sein Haupt erhebt. Eine eiserne Faust ist hier dringend von nöten, und es ist daher mit Genugtuung zu be grüßen, daß die Regierung nunmehr über Prag das Standrecht verhängt hat. Die seit Wochen fortdauern den tschechischen Pöbeleien, die durch die gewöhnlichen Machtmittel nicht unterdrückt werden konnten, haben die Anwendung jenes außergewöhnlichen Mittels not wendig gemacht, welches hoffentlich die von allen fried liebenden Elementen ersehnte sofortige Wiederherstel lung der vollen Ruhe und Ordnung mit sich bringen wird. Ueber die Standrechtsverhängung liegen uns folgende Meldungen vor: Prag, 2. Dezember. Wie das hiesige K. K. Tele- gr.-Korresp.-Bur. erfährt, wurde überPrag und über die Gerichtsbezirke Karolinenthal, Smichow, Königliche Weinberge, Nusle und Ztkow bezüglich des Verbrechens des Aufruhrs das Standrecht verhängt. Prag, 2. Dezember. Gleichzeitig mit der Ver hängung des Standrechts wurden durch Be kanntmachung der Polizetdirektion alle Ansammlungen auf den Straßen untersagt, die Schließung der Haupt tore von 8 Uhr abends an verfügt und jedes öffentliche Tragen von Vereins- und sonstigen Abzeichen verboten. Prag, 3. Dezember. Die erhoffte Wirkung der Proklamation des Standrechtes ist nicht aus geblieben. Während der Nacht, als auch während des gestrigen Vormittags herrschte vollständige Ruhe. In Dux kam es gestern vormittag während des Jubiläums gottesdienstes auf dem Marktplatze vor der Kirche zu Demonstrationen der tschechischen Schulkinder. Die Kin der zogen johlend und schreiend auf dem Platze hin und s her, sodaß der Gottesdienst gestört wurde. Die Wache drängte die Kinder in die Seitengassen. In Jung- bunzlau kam es gestern zu großen Ausschreitungen des tschechischen Pöbels. Die Menge zog durch die Straßen der Stadt und demolierte an den Häusern der jüdischen Bevölkerung sämtliche Fensterscheiben. Die Menge unternahm hierauf ein Bombardement gegen das Militärkasino, sodaß die Offiziere durch Seitentüren in ein benachbartes Restaurant flüchten mußten. Die Wache war gegen die Demonstranten vollständig wehr los. Wien, 3. Dezember. Stürmische Szenen rief die Verhängung des Standrechtes über Prag auch in Laibach, Pardubitz und Brünn hervor. In Laibach kam es zu Zusammenstößen mit Soldaten des 27. Infanterie-Regiments. Tagesgeschichte. — Deutschland. Berlin. Wie die Inf. von unterrichteter militärischer Seite erfährt, steht jetzt fest, daß die nächstjährigen Kaisermanöver zwi schen dem 13. und 14. Korps «Württemberg und Ba den) stattfinden werden. — Berlin, 2. Dezember. Bei Gelegenheit der am 30. November erfolgten Einführung des Prin zen August Wilhelm in den Regierungsdienst in Potsdam antwortete der Prinz auf eine Ansprache des Regierungspräsidenten v. d. Schulenburg, wie der „Inf." aus Potsdam mitgeteilt wird, in einer kür zeren Rede. Er sprach in derselben seinen Dank für die begrüßenden Worte aus und hob vor allen Dingen hervor, daß es ihm ernst mit seinem Studium sei. Be sonders betonte er, daß „er als Kaisersohn und Hohen- zoller den steten Drang verspüre, in das Wesen des Volkes einzudringen und seinem Sinn nachzuspüren." Der Regierungspräsident hielt vorher eine etwa 10 Minuten währende Rede, in der er darauf hinwies, daß ein Kaisersohn sich zum erstenmal gänzlich der Zi vilverwaltung widme und sich nicht auf Grund „flüch tiger Informationen", sondern in ernsthafter Betäti gung bewähren wolle. Prinz August Wilhelm, der wahrscheinlich auch noch 2 Semester in Berlin studieren wird, wird an der Regierung „von der Pike auf" be schäftigt werden. Sein bisheriger Mentor, Burggraf I zu Dohna, der ihm in Straßburg auch beigegeben war, wird ihn nebenbei auch fernerhin anleiten. Später, I wenn er ein sechssemestriges Studium absolviert haben wird, soll der Prinz sein Referendarexamen machen. Es ist dann vorgesehen, daß er wie die anderen im Re gierungsdienste beschäftigten Referendare Dienst tut und die Referendarschule besucht. Anschließend hieran käme das Assessorexamen in Frage und später wird seine Verwendung als Landrat voraussichtlich erfolgen. — Berlin, 3. Dezember. Der japanische Kron prinz trifft demnächst hier ein, um einige Tage hier zu verweilen. — Berlin. Die von den verschiedensten Seiten an geregte Verbilligung des Briefportos im Verkehr mit Nordamerika wird mit Beginn des neuen JahreS in Erfüllung gehen, wie aus der folgenden halbamtlichen Mitteilung zu ersehen ist: Die Reichspostverwaltung wird am Mittwoch durch Vermittlung des Kaiserlich deutschen Geschäftsträgers in Washington mit dem Gcneralpostmeister der Vereinigten Staaten von Amerika eine Vereinbarung dahin treffen, daß für die zwischen Deutschland ^rnd den Vereinigten Staaten auf dem direkten Seewege auszutauschen den frankierten Briefe vom 1. Januar 1909 ab in der Richtung aus Deutschland eine Taxe von 10 Pfennig für jede 20 Gramm und in der Richtung aus den Vereinigten Staaten von Amerika eine solche von 2 Cents für jede Unze berechnet wird, während für unfrankierte Briefe das Doppelte dieser Sätze zu entrichten sein wird. — Deutsch-Südwestafrika. Von hier liegen jetzt nähere Nachrichten vor über die Erfolge des kühnen Hauptmanns Franke, der mit nur einer Handvoll Leute zu den Ovambo zog und mit den Häuptlingen schrift liche Verträge abschloß, auf Grund deren sie die Oberhoheit des deutschen Kaisers anerkennen und ihr Volk unter den Schutz der deutschen Regierung stellen. Die Häuptlinge haben sich ferner schriftlich mit der Anwerbung von Arbeitern seitens des Gouvernements einverstanden erklärt. Damit ist die wichtige Arbeiterfrage zur Zufriedenheit gelöst. Die Mission deS Hauptmanns Franke war durchaus nicht un gefährlich, da die Ooambo zunächst an kriegerische Absichten glaubten. Die Krieger waren aufgeboren, hier und da auch Pallisaden und Schanzen errichtet. Das Zusammenwirken Franke- und der Missionare verfehlte aber seine Wirkung nicht. — AuS Kamerun wird soeben der Tod des LeutnantS Reuter von der dortigen Schutztruppe gemeldet. Der Verstorbene war von dem deutschfreundlichen Oberhäuptling zu Baturi gegen die Auswanderungsbestre bungen nach französischer Seile zu Hilfe gerufen, aber wegen der feindlichen Haltung der anderen Stämme zur Umkehr nach seiner Station bewogen worden. Auf dem Rückmarsch wurde er bei Belisolo plötzlich heftig angegriffen. Er warf den Angriff zurück. Seine schwache Abteilung erlitt aber bedeutende Verluste. Von 17 Soldaten wurden 3 getötet.
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