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Der sächsische Erzähler : 22.05.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190205229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19020522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19020522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-22
- Monat1902-05
- Jahr1902
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 22.05.1902
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ivvs Der GemeinSerath Infernte, wel Pud«, wrcke» früh » Uhr « EorpuSzrlle 10 Jäserateiwetrag üb Pf. Da» sind Zustände, in denen sich da» '. ----- >, fetzesbestimmungen ausbäumt. Jedenfalls sind in mehreren Gouvernement» de» inneren Rußland» die wirthschaftlichen Verhältnisse in ganz argem Zustande, und wenn sich die neueste Nachricht be stätigen sollte, daß Traf Tolstoi, der al» der größte und genialste Kenner und veurtheiler der russischen Verhältnisse gilt, durch einen Prinzen de« kaiserlich russischen Hause» dem Lzaren Niko- lau» eine Denkschrift übermittelt hat, in welcher Tolstoi Hilfe vom Kaiserthrone, wie auch eine Organisation für die Bertretuna der Interessen der Bauern verlangt, um einen großen Bauernaufstand in Rußland zu verhüten, so dürfte die schwere Arisi« in den bäuerlichen Kreisen de» Tzarenreiche» genügend gekennzeichnet sein. Rußland» Bauern- stund steht in seiner allgemeinen, wie besonder» in seiner wirthschaftlichen Entwickelung um hundert Jahre gegenüber derjenigen in de« westlichen Hypotheken und SenossenschastSkassen solid geregelt, wohl aber wird der gutmüthige russische Bauer durch Wucherer auSgrsogen. Eine Reform ist aber bei der Eigenart der russischen Verhältnisse, die sogar die Bauern in einer Art Gütergemein schaft in Bezug auf die Aecker und Wiesen erhält, schwerlich durchzusetzen, und so bleibt in Rußland schließlich Alle» beim Alten und Ausstände werden mit blutiger Strenge unterdrückt. « diesem Blatt« die weiteste Berbrettmr» Montag, Mittwoch und Freitag wmmen und kostet die viergespalten« .Eingesandt* 20 Pf. Eertngster — Lmzrlne Nummer 10 Pf. Uoowspaochftollo M». »». Bestellungen wnLen »ei all« Postanstalt« de» deutsch« Reiche«, für Bischofswerda und Umgmrnd bet unser« Zrtt>mg«boteu, sowie tu der Ex-ed, d. Bl. «mgenomm«. JaßrOawO. platze bei Reick bei. die Prinzlichen Herr und der zu Besuch Herzogin Margarete einen Ausflug nach Meißen, speisten daselbst zu Mittag im Burgkeller und be suchten danach die AlbrechtSburg und den Dom. L. Bischofswerda. Unter Leitung de» Herrn Sup. Kaiser-Radeberg in Gegenwart mehrerer Herren AmtSha und Patrone, soi einer überau» großen Zahl Kirchenvorsteher der Ephorie fand am Dien»1ag in der Pfingstwoche die diesjährige Diüeesaaversammlung im Saale de» Hrrrmannstifte» allhier statt. Nachdem fie mit Gesang und Gebet eröffnet worden war, richtete der Vorsitzende an die Versammlung eine erhebende Ansprache auf Grund de» Worte»: »Ringet darnach daß ihr stille feid und »a» Lore schaffet". Herr k. Kühler-Radeberg berichtete sodann über di« Er- Biese Zeitschrift «scheint wöchentlich drei Mal, GienOtagB, Bonner0taW» and EouundaudO, und kostet rtuschlieblich d« Somrabend« erscheinenden toistisch«. Beilago" viiteljilhrltch Mark 1 dv Pf. Nummer d« Zritmlg«pret«liste »«70. Deutsches Reich. Dresden, 18. Mai. Se. Majestät der König unternahm in Sibyllenort am Freitag Vormittag eine Pirfchfahrt und erlegte hierbei einen Rehbock. Ihre Majestät die Königin stattete Nachmittag dem Kardinal-Fürstbischof vr. Kopp in Bre»lau einen Besuch ab. Abend» trafen Ihre königlichen Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg und gestern Nachmittag Graf Alexander v. Welsburg zum Besuche bei Ihren königlichen Majestäten für die Feiertage im Schlosse Sibyllenort rin. An den beiden Pfingstfeiertagrn Vormittag» besuchten Ihre Königlichen Majestäten sowie die Prinz Johann Georg'schen Höchsten Herrschaften den Gottesdienst in der Schloßkapelle zu Sibyllenort bez. der Kirche zu Langewiesr. Am zweiten Pfingstfeiertag Mittag» unter nahmen Ihre Majestäten der König und die Königin eine Wagenpromenade in die Umgebung von Sibyllenort. Dresden, 20. Mai. Ihre Majestäten der König und die Königin erfreuen Sich in Sibyllenort guter Gesundheit. Dresden. Se. Majestät der König hoben den zum Konsul der Bereinigten Staaten von Amerika in Zittau ernannten Herr» Hugo Münch daselbst in dieser Eigenschaft anzuerkennen geruht. Dresden, 20. Mai. Se. König!. Hoheit der Prinz und Ihre Kaiser!, und König!. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August wohnten am Pfingstsonntag dem Pferderennen auf dem Renn« i Dresden, 20. Mai. Gestern unternahmen sten mit den jungen Prinzen Dachwig anwesenden Erz- speisten daselbst zu Mittag im Burgkeller und be- . .. . ... . .. _ L. Bischofswerda. Unter Leitung de» u<°„.' e fast fämmtliche Geistliche und Der sächsische LrMker, Vezirksavzeiger für Bischofswerda, Stolpe« a«d Umgegend. Amtsblatt der Szl. Amtshm-tmomschift, da Sgl. Tchtlüespatim u. »cS Szl. Hmptzollamtes za Bautzen, sowie des Sgl. Amtsgerichts und des Stawathes za Bischosswcrda. Culturländern Europa» zurück. Zumal sind die s folge der im letzten Winter betriebenen Schriften- Crrditverhältnisse de» russischen Bauern nicht durch I Verbreitung und knüpfte daran den Wunsch an, daß die Recenten mit einem Grbetbüchlein und die Brautleute mit einem Ehrstandsbüchlein von Seiten der Kirche versehen werden möchten. Herr Sup. Kaiser gab hierauf Mittheilungen über unsere vollendeten Kirchenerneuerungen in Spremberg, Wrißig und Wilthen unter Hinweis auf die au»« gelegten Pläne und Zeichnungen. Er bat ferner um Genehmigung in Zukunft von ollen wichtigen Vorkommnissen der Ephorie vierteljährlich eine Zusammenstellung in den Hauptzeitungen zu ver öffentlichen. Den Hauptvortrag hielt Herr k. Lange-Putzkau über die Frage: Wie können wir rechte AbendmahlSgemetnden gewinnen? Er wir« auf die äußere und innere Nothwendigkeit hin, eine Hebung an ver Beiheiligung am heiligen Abendmahl zu erstreben; redete sodann von den Ursachen, die eine Minderung da und dort herbei geführt habe, und zeigte zuletzt die besonderen Mittel und da» eine große Hauptmittel, durch welches allein eine Besserung zu erhoffen ist. Da» Ganze faßte er in folgende Leitsätze zusammen: 1) Trotz de» verhältnißmäßtg guten Bestände» in unserer Ephorie ist doch bei der von 138 bi» auf 31,77 Prozent herabgehrnden Ziffer der Abend- mahlSgäste eine Besserung wünschrnSwerth, und um der Bedeutung und Segenskraft de» Sakrament» willen dringend nöthig. 2) Eine wirkliche Besse rung ist nur durch Erstarken de» gläubigen Sinne» und durch tiefere» Berständniß de» heil. Abend mahl» zu erwarten, so daß ungünstige Witterung, persönliche Verhältnisse, Stimmung gegen den Geistlichen oder die Kirche keinen Hinderungsgrund mehr bilden. 3) Diese Hebung de» gläubigen Sinnes und rin tiefere» Berständniß de» Sakrament» herbeizuführen gilt e» in erster Linie die Be deutung de» Sakrament» in Predigt, Beichtrede, und kirchlichen Unterredungen immer wieder hervor zuheben; d., dasselbe mit den Konfirmanden be sonder» eingehend zu besprechen und eine» zweiten Abendmahl-gang im Jahre mit ihnen festzusetzrn; o„ seelsorgerisch auf Einzelne einzuwirken; und in zweiter Linie: durch fleißigen Besuch de» heil. Abendmahl» der Gemeinde ein gute» Vorbild zu geben ; d., auch in sonst communionlosen Zeiten wenigsten» einmal im Monat heilige Communion zu halten; o., Abend- und Wochencommunion in beschränkter Zahl zu feiern; ä., korporative Be- thetligung wenigsten» anzuregen. 4) WünschenS- werth ist a., Anmeldung zur Beichte; d., Feier de» heil. Abendmahl» an den Festtagen gemäß der Agende nach der Predigt unter Thrilnahme der ganzen Gemeinde. Eine lebhafte Besprechung knüpfte sich an den Vortrag an, ergab aber im Wesentlichen Zustimmung zu den ausgestellten Leitsätzen. Endlich brachte Herr Obrrpfarrer vr. Wetzrl-Bischof»werda den versammelten eine schöne Gabe, ein Büchlein, welche» von dem Arbett»feld de» Krei»verein» für innere Mission berichtet und «ine Zusammenstellung der in diesem Blatte er schienenen Artikel bringt, die in daukenSwerther Weise von Herrn Redaktenr May vueutgeltltch abgedrnckt worden sind. Er wie» sodanu auf eine Aufgabe hin, nämlich einen DiöcesanauSschuß von Vom 20. Mai d. I. an wird die Haltestelle Schönbrunn bei Bischofswerda auch für den öffentlichen Güterverkehr eröffnet. Ueber die Art des Verkehrs geben alle Güterverkehrsstellen Auskunft. Kgl. Gen.-Dir. d. Sachs. Staatseifenbahnen. Vamlr Den freiwilligen Feuerwehren und Spritzenmannschaften von Oberputzkau, Belmsdorf, Tröbigau, Schmölln und Ober- ottendorf, welche bei dem am 19. dieses Monats im hiesigen Orte ausgebrochenen Schadenfeuer mit ihren Spritzen zur Hilfe eilten, wird auch hiermit der herzlichste Dank ausgesprochen. Niederputzkau, am 20. Mai 1902. Die in Rußland drohenden Arbeiter und Bauernaufstände. E» ist bi« auf den heutigen Tag immer eine schwierige Sache, über dir Zustände im russischen Reiche die reine Wahrheit zu erfahren, denn in einem Lande, in welchem keine Preßfreiheit existirt und keine Volksvertretung ihre Beschwerden vor die Regierung bringen kann, und in welchem die Beamten noch nach dem altrusstschen Sprichworte »Rußland ist groß und der Czar ist weit" schalten und walten können, drängt sich nur sehr schwer die wahre Sachlage an da» europäische Tageslicht. Indessen kommen seit Wochen so seltsame Nach richten und dunkele Gerüchte au« Rußland, daß man schlimme Dinge dort fürchten muß. So erwartete man in Petersburg, Moskau und Kiew in den ersten Tagen des Mai nach der russischen Zeitrechnung, also etwa in der Zeit vom 15. bis 18. Mai große Arbeiterunruhen, und in der süd russischen Stadt Baku, in deren Nähe sich die großen Naphthaquellen befinden und viele Tausende von Arbeitern beschäftigt werden, hat soeben eine Arbeiterdemonstration im großen Stile stattge- fundrn. ES ist nicht unmöglich, daß die Revo lutionäre und Nihilisten aus gebildeten Kreisen Ruß lands, zumal die Studenten diese Arbeiterunruhen anzetteln halfen; ganz ander» steht r» aber wohl mit den Bauernaufständen, die ebenfalls in Ruß land befürchtet werden. Denn wenn der russische Bauer revoltiren sollte, dann geschieht die» niemals au» politischen oder höheren geistigen Gründen, sondern lediglich wegen furchtbarer wirthschastlicher Nothständr bei gleichzeitiger brutaler Behandlung durch die BrrwaltungSbeamten und Steuereintrriber. Die vor kurzem gemeldete und dann widerrufene Nachricht, daß der Czar Nikolaus in den be- drängtestrn ländlichen Kreisen den Bauern die für drei Jahre rückständigen Steuern im Betrage von 120 Millionen Rubel erlassen habe, giebt jeden falls die Richtung genau an, wo dem russischen Bauer der Schuh drückt. Er ist infolge von Miß ernten und Mißwirthschatt verarmt und soll zahlen, ohne einen Rubel zu besitzen, oder er wird nöthigen- fall» gepfändet und von Hau» und Hof vertrieben werden. Da» sind Zustände, in denen sich da natürliche Menschenrecht gegen die drückenven Se- fetzesbestimmungen ausbäumt. Jedenfalls sind in mehreren Gouvernements des inneren Rußland» die wirthschaftlichen Verhältnisse in ganz argem Zustande, und wenn sich die neueste Nachricht be stätigen sollte, daß Graf Tolstoi, der al» der größte und genialste Kenner und veurtheiler der de« kaiserlich russischen
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