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Der sächsische Erzähler : 11.06.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190306111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19030611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19030611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1903
- Monat1903-06
- Tag1903-06-11
- Monat1903-06
- Jahr1903
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 11.06.1903
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Der füchpschr Wrzshl«. Wett» ». »»»» Nach der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 8. Mal 1903 über die Stempelung der bei der Verkündigung des Gesetzes zum Schutze des Genfer Neutralitätszeichens vom 22. März 1902 — Reichsgesetzblatt Seite 125 — mit dem Roten Kreuz bezeichneten Waren haben alle, die auf Grund des tz 5 des genannten Reichsgesetzes nach seinem Inkrafttreten, dem 1. Juli 1903, mtt dem Roten Kreuze bezeichnete Ware« vertreibe» wollen, die Stempelung dieser Ware« bei der Polizeibehörde des Ortes, in dem sich die Waren befinden, zu beantragen. Alle, die solche Waren im hiesigen Stadtbezirk vertreiben wollen, haben diese Abstempelung bei der unterzeichneten Polizeibehörde schleunigst nachzusuchen. Die Abstempelung erfolgt kostenlos. Bischofswerda, den 8. Juni 1903. r > > D e r S t a d t r a t. »r. Lauge. Lhm. Die Kampfesstellung der deutschen Industrie auf dem Weltmärkte. Wenn Deutschland für seine Industrie mehr Schutz und Ausnahme auf dem Weltmärkte erlangen will, lo muß grundsätzlich die deutsche Gutmütig keit, Nachsicht und Vertrauensseligkeit abgelegt und überall da, wo uns das Ausland die Zähne zeigt, mit scharfen Maßregeln geantwortet werden. So gehen nach den bekannten Auslassungen des eng lischen Kolonialministers Chamberlain dessen handelspolitische Bestrebungen darauf hinaus, durch die Einführung von Differenzzöllen die Einfuhr deutscher Waren nach den englischen Kolonien unmöglich zu machen. Den Anfängen einer solchen Politik mit Festigkeit und Ent- schlossenheit entgegenzutrrten, ist für die ReichS- rrgirrung notwendig, um die Würde und das Ansehen de» deutschen Reiches zu wahren und um größere bauernde Schädigungen abzuwehren. Bet den im Zrntralverbandr vereinigten deutschen Industriellen werden auch die schärfsten Maß- regeln der Reichsregierung zur Abwehr der handelspolitischen Pläne Chamberlains und der englischen Kolonien volle Billigung finden. Da ferner dem ganzen europäischen Handel speziell aber der deutschen Industrie fortgesetzt ein großer Schaden durch die Handhabung des ameri- kanischen Zollgrsetzr» aus der Basis des ameri kanischen Marktwertes zugrfügt wird, ergeht hier mit der Aufruf an olle diejenigen, welche seit dem Inkrafttreten der Mac Kinley-, brz. Dtnglry-Bill sich vergewaltigt glauben und trotz aller gegen teiligen Beweise (beschworener Affidavits u. s. w.) nicht zu ihrem Rechte gelangen konnten, sich im Interesse der gesamten deutschen Industrie an den „Bund der Industriellen", Berlin V., Köthener Straße 33, zu wenden. ES soll vor allen Dingen die Haltlosigkeit des amerikanischen Marktwertes nachgewtesen werden, und gezeigt, welch' ein ge fährliches Spiel damit getrieben wird und werden kann. Drastische Beispiele dafür liegen vor und sollen möglichst vollständig gesammelt werden. Der gesamte deutsche Export muß solidarisch dagegen Stellung nehmen und das für sich fordern, was den Amerikanern recht und billig er scheint, um ihre Produkte in Deutschland absrtzen zu können. Bei der Beantwortung sind folgende Fragen zu berücksichtigen: 1) Haben Sie Schwierig keiten bei der Einfuhr in dir Vereinigten Staaten hinsichtlich der Bemessung des Marktwertes seitens der Appraiser gehabt? 2) Wurde bei der Be messung des Marktwertes der deutsche oder der amerikanische Markt zu Grunde gelegt. 3) Wurde der Marktwert höher angenommen, al» Sie ihn für die Verzollung angegeben hatten? 4) Haben Sie beim General Board of AppratserS, Kollektor of CustanS, Srcrrtary of Treafury usw. Einspruch erhoben? 5) War das Verfahren ein gesetzmäßiges oder willkürlicher? 6) Sind Sie durch eigen mächtiges Festletzen des Marktwertes seitens amerikanischer Beamter geschädigt worden und in welchem Maße? Um Beifügung von Unterlagen und Beweismatertal wird gebeten. Das Material soll der deutschen Regierung und insbesondere auch den berufenen deutschen Vertretern in den Ver einigten Staaten zugänglich gemacht werden. Sachsen. Dresden, 10. Juni. Der Besuch, den Se. Majestät der König demnächst Zwickau und dem Vogtlande abstattrt, wird voraussichtlich folgenden Verlauf nehmen: In Zwickau trifft der König am 7. Juli Vormittag» ein. Am 8. Juli früh 9 Uhr erfolgt die Weiterreise mit der Bahn zunächst nach Lengenfeld. Dann werden voraussichtlich an diesem Tage noch die Städte Auerbach, Falkenstein, Schöneck und Markneukirchen besucht. Möglicher weise übernachtet der Monarch in Bad Elster, um dann am anderen Tage Adorf, OelSnitz und Plauen zu besuchen. Auf der Rückreise wird Se. Majestät noch in Reichenbach einige Zeit Aufenthalt nehmen. Endgültige Anordnungen über die Reife sind noch nicht ergangen. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz ist am Sonntag mittag 12 Uhr 46 Min. von Weimar nach Dresden beziehentlich Wachwitz zurückgrkehrt. Se. Exzellenz der Herr StaatSministrr vr. I Otto hat zum Gebrauche einer Kur in Karlsbad I einen mehrwöchigen Urlaub anzrtreten. Bischofswerda, 9. Juni. Die TagrSläoge im Monat Juni wächst bis zum 21. Juni und beträgt an diesem längsten Tage des Jahres 16 Stunden und 21 Minuten; dann nehmen die Tage langsam ab und zwar vom 21. bis 30. Juni um 3 Min. Die Abnahme der TageSlänge ist aber vorerst wenig bemerkbar, weil dieselbe, wie aus folgendem ersichtlich, früh morgens zu einer Zeit beginnt, in welcher die meisten Menschen noch der Ruhe pflegen. Dir Sonne ging am 1. Juni um 4 Uhr 22 Minuten auf und 8 Uhr 24 Minuten unter; am 21. Juni geht sie um 4 Uhr 16 Minuten auf und um 8 Uhr 37 Min. unter, am 30. Juni um 4 Uhr 20 Minuten auf und um 8 Uhr 37 Minuten unter. L Bischofswerda, 8. Juni. Der Deutsche Lehrerverein für Naturkunde, der nunmehr seit 15 Jahren besteht, und sich in die Landes vereine Baiern, Braunschweig, Hamburg, Hannover, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strrlitz,Olden burg, Sachsen, Württemberg gliedert, weist nach der diesjährigen Zusammenstellung einen Mit gliederbestand von ca. 24,000 auf. Davon kommen auf Sachsen 2762. Vorstand des LandrSvereinS ist Herr Oberlehrer Döring in Dresden, der sich durch seine geologischen Forschungen unseres Vater landes rühmlichst bekannt gemacht hat. Der Be zirksverein Bischofswerda zählt zur Zeit 60 Mitglieder. Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich 2 Mark, wofür jedem Mitgliede jährlich 6 Hefte und 2 Bände mit 480 Seiten Text und mehr als 130 farbigen Tafeln, naturkundlichen Inhalts, auSgrhändigt werden. Zu dem werden von Zeit zu Zeit in den BezirkSverrinSvrrsamm- lungen naturwissenschaftliche Borträge gehalten oder Excursionen veranstaltet. — So hält der Bezirksoerein Dresden im Einvernehmen mit dem Vorstände des Landesvereins den 13. und 14. Juni d. I. eine Gauversammlung ab, wozu auch dem BezirkSverrinr Bischofswerda freundliche Einladung zu teil wurde. Die Tagesordnung für die geplante Versammlung lautet: I. Sonn abend, abends 8 Uhr in HelbigS Re staurant (Weißer Saal): 1. Begrüßungen 2 Festvortrag: Hochgespannte Wechselströme (Tesla versuche). Herr Oberlehrer Freyer-DreSdrn. 3. Mit teilungen über das Steinsalzlager von Friedrich«- Hall-Jaxtfeld in Württemberg. Herr Oberlehrer Döring-DreSden. II. Sonntag, vormittags 11 Uhr: Städteausstellung. Besichtigung der Abteilung „Schulwesen". Führungen durch das „Heimatkundliche Schulmuseum" der Stadt Dresden. Erläuterungen geschehen durch die Ab- trilungSvorstände. Es wäre wünschenswert, wenn von freundlicher Einladung recht zahlreich Gebrauch gewacht würde! Auch Gäste sind willkommen! — Wie alljährlich im Sommer, so werden auch jetzt wieder von Landwirten und Feldbrsitzern nicht unberechtigte Klagen über das unbarmherzige Zertreten des Getreides und überhaupt der Fluren beim Pflücken von Kornblumen laut. Ein Spaziergang ins Freie zeigt uns jetzt allerort» lange Bahnen, auf denen in die Getreidefelder ein gebrochen worden ist, um zu den Kornblumen und wohl auch zu den herrlich blühenden Mohnblumen zu kommen. Einzelne Gerichte haben da» Pflücken von diesen Blumen aus Getreidefeldern als Dieb stahl erklärt; eS sei deshalb hiervor gewarnt. — Ernte-Urlaub steht wiederum den Sol daten in Aussicht. Der Kaiser hat genehmigt, daß auch in diesem Jahre gut ausgebildete Leute während der Erntezeit, soweit r» der Dienst zuläßt, zur Hilfeleistung zu kleinen Landwirten beurlaubt werden dürfen. — Wie im Vorjahre, so werden auch in diesem Sommer im Bereiche der sächsischen StaatSeisenbahnen sogenannte Ferten-MonatS- und -Nebenkarten für die I., II. und III. Klaffe ausgegeben. Es sind dies gewöhnlich« Monats karten und Monatsnebenkarten, die aber statt für die kalendermäßige Dauer eines Monat» auf die Zett vom 17. Juli — Beginn der großen Sommerschulferirn — bis 16. August ds». JHS. i Mitternacht gelten. Die Einrichtung bietet den I Vorteil, daß Personen, die sich während der l Sommerfertrn außerhalb ihre» gewöhnlichen Wohn- oder veschästtgungSorte» aufhalten und zwischen diesem Orte und dem Ferienaufenthalts orte die Eisenbahn beliebig oft benutzen wollen, für den angegebenen Fertenzritraum statt zweier Monatskarten nur eine solche zum gewöhnlichen tarifmäßigen Preise zu lösen haben. Zur Er langung der Ferien-Nebenkarten ist eine Be scheinigung der Ort-Polizeibehörde oder de» Gr- mrindevorstandeS unter Verwendung de» vorge- schrieben«« Vordrucke» darüber bcizubringen, daß die Personen, für welche die Nebenkarten beantragt werden, zu dem betreffenden Hausstände gehören. ES können gelöst werden: Ferien-MonatSkarten in der Zeit vom 17. Juli bi» zum 31. Juli d.J., Ferien-Nebenkarte» in der Zeit vom 17. Juli bis 16. August d. I. Im Uebrigen gelten die im Personen- uud Tepäcktarife der kgl. sächs. StaatS- eisenbahnrn, Teil II, enthaltenen Bestimmungen für Monatskarten und MonatSnebrnkarten, allent halben auch für Ferienkarten. 8 Drmitz-Thumitz. Der bieneowirt- schaftliche Verein versammelte sich am vorigen Sonntag in Putzkau zu einer Besichtigung der dortigen Bienenstände und fanden die Imker freundliche und gastliche Aufnahme bet den Herren Bäckermeister Mat, Tischlermeister Sobe und Lehrer Richter. Die meist selbstgefertigten Beuten sind mit sehr volk-starken Völkern besetzt und be rechtigen bet günstiger Witterung zu einer reichen Hontgernte. — Ein allgemein beliebter und hoch geachteter Einwohner hat au» Dankbarkeit für glückliche Genesung von schwerer, langer Krankheit dem hiesigen Vereine ein namhaftes Geldgeschenk überwiesen, wofür ihm auch an dieser Stelle herz licher Dank zum Ausdruck gebracht sei. ä. Großharthau. In dem Wirtschafts gebäude de» Herrn Gutsbesitzer Julius Pausier hier konnte am vorigen Freitag abend« 7 Uhr bald Feuer auSbrrchen. Glücklicherweise waren die Männer, welche beim Niederreißen der Schul scheune tätig waren, sofort zur Stelle. Besonder» waren die Zimmermetster BenuS und Sohn, sowie der Wegewärter Huste schnell entschlossen zur Hand, drückten sofort die Fenster ein, wodurch rin weiterer Brand verhindert wurde. Durch einen glühenden Funken au» dem Ofen war der Brand entstanden. Ein Schaden ist Wetter nicht geworden. Somit war die Familie und die Umgebung glücklicher weise nur mtt dem Schrecken davongekommen. Bautzen, 8. Juni. Als Hauptgeschworene für die dritte VterteljahrSsttzung de» Kgl. Schwur gericht» wurden heute durch Herrn Landgerichts präsidenten vr. Eberhardt nachgenannte Herren auSgrlost: Fabrtkbes. Knöpfe! in NtederleuterSdorf, ErbgerichtSbes. Trützner in Lauterbach, TutSbes. Fünsstück in Leuba, Kaufm. Grunert in Zittau, Privatmann Berger in Ostritz, Gemeindevorstand Sengeboden in Oberottendorf, Rentner und Kgl. Friedensrichter Georg Grimm in Bautzen, GutSbes. Jakob Ziesche in Prautitz, Rentner Rußig in Stürza, Zementwarenfabrtkant Pollmann in Zittau, Privatmann Bartsch in Oberodrrwitz, Fabrikbrs. Kalauch in Wetgüdorf - Köblitz, TutSauSzügler Beier in Lauterbach, RIttergutSbrs. Mittag auf Krrckwitz, Kaufmann Palm in Bautzen, Fabrikant Schube in Seifhennersdorf, Rentner Demisch in Bautzen, Fabrtkbes. Otto Großmann in Groß röhrsdorf, RittergutSbes. Schmatz auf Schmölln. Kaufmann Reinhold Matthe» in Schönbach bet Neusalza, Blumenfabrikant Hrrklotz in Sebnitz, Seilermetster Müller in Bautzen, Kaufm. Hart mann in LangburkerSdorf, GutSbef. Hauptmann in Sohlaod a. d. Spr., MtsstonSdirrktor Schommer in Herrnhut, Landwirt Gustav Alwin Lehmann in Löbau, Fabrtkbes. Karl Heinrich Fabian in Großschönau, Fabrtkbes. Neumann in Alteibau, Rittergutsbesitzer Schuster auf Großdehfa und Fabrikbrs. Karl Hermann Franz in Neugersdorf. Herrnhut. Am 6. Juni ist hier Professor Martin Eugen Beck im 70. Lebensjahre verstorben. Der Verstorbene hat sich au» eigener Kraft — er war von Beruf Töpfer — durch seine künstlerisch gediegenen Entwürfe für kirchliche Stickereien zu einer in kunstgewerblichen und kirchlichen Kreisen hochangrsehenrn Stellung emporgrarbettet. Nach seinen Entwürfen hergestellte Altardrcken, Kirchen teppiche und Wandteppiche finden sich in zahl reichen Kirchen Deutschland» und auch de» AuS- . lande». Dir besonderen Verdienste de» verstorbenen
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