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Der sächsische Erzähler : 17.10.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190310174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19031017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19031017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1903
- Monat1903-10
- Tag1903-10-17
- Monat1903-10
- Jahr1903
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 17.10.1903
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in tret««- »Kd eine entschiede« konservativ« Mehrhett vorhanden sein. Die Sozialdemokratie »Kd vor- ausstchtlich auch in der neuen Kammer kri« Vertretung finden, do die Nachwahlen im Land kreise Zwickau im konservativen Sinne ausgfsallr» find, infolgedessen daselbst bei der Abgeordneten, wähl wahrscheinlich der konservative Kandidat gegenüber den Sozialdemokraten gewählt werd« dürste, wenngleich nur mit knapper Mehrheit. Zu einer neuen Kraftprobe zwischen vürgertu» und Sozialdemokratie wird die bevorstehende Nachwahl im IS. sächsischen Reichstagswahlkreise Gelegenheit geben, dessen btSheriger sozialdemokratischer Ver treter, Pastor a. D. Söhre, sein Mandat bekanntlich niedergelegt hat, der genannte Wahlkreis ist ab wechselnd im Besitze der nationalltberalen und der sozialdemokratischen Partei gewesen, sodaß seine Wtedererobrrung seitens der ersteren Partei bei der vorzunehmenden Nachwahl keinesfalls aus geschloffen erscheint. Der Präsident de» Landrsausschuffrs für Elsaß-Lothringen, vr. v. Schlumberger, hat infolge seines erschütterte« Gesundheitszustandes sein Amt niedergelegt. In Straßburg wurde eine neue elsaß-lothringische Partei gegründet, welche ihrem politischen Charakter nach «ine liberale Landrspartri sein soll. Berlin, 14. Oktober. Leutnant Bilsen vom Trainbataillon Nr. 16 in Forbach wurde ver haftet, «eil er einen Roman veröffentlicht hat, tu den» er auS einer kleinen deutschen Sarnisonstadt eine Menge Geschehenes erzählt, da» bisher in den Schleier der Diskretion oder de» Dienstge heimnisses gehüllt war. Berlin, 15. Oktober. Prälat Wilpert- Rom ist heute hier etngetroffen. Er wkd nach der „Germania" morgen sein Werk über die Maleret in den Katakomben mit einem Hand schreiben de» Papste» dem Kaiser überreichen. Berlin, 15. Oktober. Der Zentralausschuß hiesiger kaufmännischer, gewerblicher und industrieller Vereine beschloß heute einstimmig, den Eisenbahn minister in einer Eingabe um eine erhebliche Verbesserung der Schnellzug-Verbindung zwischen Berlin and Leipzig zu ersuchen und ihm ent sprechende Vorschläge zu unterbreiten. Straßburg, 15. Ostober. Eine Anzahl katholische Ordensschwestern lothringischer Herkunst in Metz hat Befehl erhalten, binnen einem Monat Elsaß-Lothringen zu verlassen. Der Befehl kam vom reich-ländischen Ministerium. Al« Gründ der Ausweisung wird die Auswanderung aus der Heimat über die Dauer von 10 Jahren und der damit verbundene Verlust der lothringischen Nationalität angegeben. Oesterreich. Die ungarische Kabtnettskrtst» kann offenbar noch immer nicht aus dem Sumpf, in welchem sie schon so lange steckt, herauSkommen. Auch die Berufung der bekannten ungarischen Politiker Graf Andrassy, Graf TtSza und Demeter Perczel nach Wien zum Kaiser hat die Lösung der Krisis nicht gebracht, nun soll sich der bis herige ungarische Ftnanzmintster v. LukacS an dieser Heiken Aufgabe versuchen, obwohl in politischen Budapester Kreisen noch immer an die Möglichkeit einer schließlichen Betrauung Stefan TtSzaS mit der Kabinettsbildung geglaubt wird. Im böhmischen Landtage treiben die Deutschen eifrig Obstruktion, sie wollen hierdurch die den ezechischen Aspirationen günstige Vorlage über die Gemetndewahlordnung zu Falle bringen. Wahrscheinlich wird der Landtag nächstens unverrichteter Sache geschloffen werden müssen. Italien. Die vorläufige Absage de» Zarenbesuches in Rom hat in den italienischen Negierung-Kelsen wie in der Bevölkerung stark verstimmt. DaS Kabinett Zanardellt mag sich für diese Absage bet den römischen „Genossen" bedanken, die durch ihre Drohungen mit einer zarenfetndltchen Demonstration den russischen Herrscher von seinem geplanten Gegenbesuche am italienischen Hofe zurückgehalte« haben. Rom, 14. Oktober. In einem langen Leit artikel sucht die „Tribuna" darzulegen, daß der wahre Grund für die Absage de- Zaren besuche» in der ostastattschen Verwickelung »ege. Der sozialistische „Avanti" fährt natürlich fort, zu jubeln, und bezeichnet die Vereitelung der Reise al» ein historische» Ereignis, weil da» Prole tariat in einem monarchischen Staate so zu» ersten Male die äußere Politik beeinflußt habe. Rom, 15. Oktober. Die hiesigen Blätter bringen begeisterte Artikel über die Versöhnung zwischen Italien und Frankreich. „Popolo Romano" sagt, auch an den Ufern der Spree, der Donau und der Newa werden die Reden im ElysSe freudigen Widerhall erwecken, weil sich iu »and, welchen dir Stadt Leipzig sü, ihre Schule« jährlich oufzubringea hat. Da» ist der Etat manches keinen Staates. Themnttz, 15. Oktober. Da» nächstjährige vnnbrsschteßen de» Wettin - Schützrubundrs wird vom 14. bis 23. Aagnst 1904 hier abgrhaltru und mit Festzug und Volksbelustigung auSgrstattrt. Crimmitschau, 14. Oktober. Die am heutigen Abend t« „Adler" abgehaltene Haupt versammlung der hiesigen Königlich Sächsischen Militärvereiue war von «ehr al» 400 ehemaligen Soldatea aller Stände unserer Stadt besucht. Der Obmann der Vereinigung, Herr Realfchul- »berlehrer Leibliug, leitete die Versammlung und gab nach Begrüßung die Tagesordnung bekannt, welche lautet: DK wirtschaftliche Notlage in unserer Stadt, besonders die zahlreicher Kame raden, und Aussprachen über baldige Abhilfe. Der erste Teil wurde von alle« Setten, sowohl Arbeitgeber als Arbeitnehmer, in eingehender Weise betont und zum zweiten Punkt wurde eine aus den Vorstehern der Vereine gebildete Kommission gewählt, welche eine Verständigung zwischen beiden Parteien herbeiführen soll. Au» ollen Reden war zu ersehen, daß es allgemeiner Wunsch ist, wenn recht bald in unseren Textilbetrieben die Arbeit wieder ausgenommen wird. Werdau. Am Mittwoch Abend gegen 10 Uhr Hot sich aus hiesige« Bahnhof ein Unglücks fall mit tödlichem AuSgaog ereignet. Der seit Ostern hier angrstellte Bahnschaffnrr Louis Becher wurde von der Maschine eine» EilgÜterzugr» er faßt und so schwer verletzt, daß er kurze Zeit darauf verstarb. Er hinterläßt Frau und sünf Kinder. Zwickau, 14. OKobrr. Da» Kohlenwerk „Altgrmeinde Oberhohndorf" hat wegen Kohlen- abbaur» den Betrieb eingestellt, die Schachtgebäude werden abgebrochen. Ein böser Druckfehler ist einem den Einzug de» Infanterie-Regiment» Nr. 134 in Plauen beschreibenden Keinen vogtländtschrn Blatte im Drange der Geschäfte mit unterlaufen, denn da» Blatt schrieb: „DaS Gepäck und die Kourage wurden dem Regimente in die neue Garnison nachgefahrrn". Im Vogtland« hat e» am Sonntag früh heftig geschneit. Deutsches Reich. Au diesem Sonntag, den 18. Oktober, findet der Reich-Hauptstadt die feierliche Einweihung der daselbst dem edlen Kaiser Friedrich m. und der Kaiserin Friedrich errichteten Statuen statt. Da» unterdessen au» dem Jagd schloß HubertuSstock zurückgekehrte Katsrrpaar, sowie eine Reihe fürstlicher Gäste werden dem feierlichen Akte beiwohnen. Borangegangen war der jüngsten Berliner DenkmalSfeter in der abgrlausrnen Woche die Enthüllung de« Bismarck - Denkmals in Posen» welche Feier sich durch ihren gesamten Verlauf zu einer erhebenden und rindruckoollen Kundgebung de» Deutschtums in der Ostmark Preußen» und de» Reiche» gestaltet hat. Am Sonnabend Vormittag ging in der FrirdenSktrche zu Potsdam die feierliche Einsegnung der Prinzen August Wilhelm und Oskar von Preußen in Gegenwart der gesamten kaiserlichen Familie vor sich. Auf dem Gebiete der inneren deutschen Angelegenheiten ziehen allmählich die am 12. November bevorstehenden Neuwahlen zum preußischen Landtage die Aufmerksamkeit mehr und mehr auf sich. Die Vorbereitungen hierzu schlagen ein merklich lebhafte» Tempo ein, Dank namentlich dem energischen Eingretsrn der sozialdemokratischen Partei in die Wahlbewegung, durch welche» jedenfalls Ueberraschungen bet den Wahlen keineswegs ausgeschlossen sind. Wa» den Aufmarsch der einzelnen bürgerlichen Parteien zur Landtagswahlschlacht anbelangt, so gibt sich hierbei bet den Nationalltberalen und der freisinnigen Volk-Partei vielfach das Bestreben zu einem Zu sammenschluß im Wahlfrldzuge kund, sonst jedoch scheinen die bürgerlichen Parteien Überwiegend gesonnen zu sein, auf eigene Faust zu operieren. Einem Zusammengehen de» liberalen Bürgertum» mit der Sozialdemokratie bet den preußischen Landtag-Wahlen ist auf dem in Berlin abgehaltenen Parteitage der freisinnige» Bereinigung halb und halb da» Wort geredet worden, doch dürfte schließ lich auS der angeregten freisinnig-sozialistischen Wahlverbrüdrrung nicht viel werden. In Sachsen sind die Urwahlen zur zweiten Kammer mit den am 12. und 13. Oktober statigxfundenen letzten Nachwahlen zum Abschluß gelangt, doch hat hier mit da» Bild der am 5. und 6. Oktober voll zogenen Hauptwahlen keine merkich'e Veränderung erfahren, auch in der neuen sächsischen Volksver- Inner« Ausstattung ist de« Koloffalgebäude äuge- «effen. — DK hkstgen Barbiere und Friseur« beschlossen, au den zweiten Feiertagen der Hohr« Feste die Läden de« ganze» Tag geschloffen zu halten. Da die Innung ZwaugSinnuog ist, »uß der Beschluß von allen Geschäftsinhabern der Branche respektiert werde». — De« 2. Jäger- bataillon Nr. 13 ist von de« verstorbenen Generalmajor ,. D. v. Sandersleben letztwillig der Betrag von 500 Mk. zngrwrodrt worden. — Der in Leipzig flüchtig gewordene Expedient, welcher einer dortigen EleKrtzitätS-Sesellschost 1960 Mk. unterschlagen hat, ist hier frstgenommen worden. Er hatte noch 433 Mk. im Besitze. Dresden. Wiederum wkd sich vor dem Forum de» hiesigen Landgerichts Ende df». Mts. ein Spielerprozeß obspielen, bei dem nicht weniger als 16 Angeklagte, auf der Anklage bank erscheinen werden. Unter den wegen gewerbs mäßigen Glücksspiele-, Duldung desselben oder Teilnahme an ihm angellagte« Personen befinden sich 6 Gastwirte, von denen zwei am schwersten belastet sind. Dir Angeklagten haben nicht nur tu Dresden, sondern auch außerhalb unserer Stadt dem verbotenen Spiel gefrönt. Riesa. Beim Aufwtschrn der Zimmer hatte sich vor einiger Zeit eia in einem hiesigen Hotel bedienstete» 17jährige» Zimmermädchen an einem bunt gestrichenen Ofenschirme die Hand geritzt. Die geringsügige Wunde wurde von dem Mädchen nicht weiter brachtet, «» trat aber Blutvergiftung ein, und jetzt liegt die Bedauern-werte im hiesigen Krankenhause unter gräßlichen Schmerzen hoff nungslos darnieder. Leipzig. Die „Lripz. Z" meldet: „DKBe schlußfassung de» BundeSratr» über den Vorschlag eine» neuen Präsidenten de» Reichsgericht» dürste in der nächsten Sitzung erfolgen. In ReichSgertchiSkeisrn wird angenommen, daß die Wahl auf den derzeitigen Direktor im RrichS- justizamte Wirk. Seh. Rat vr. Gutbrod, Exzell., einen geborenen Württemberger, sich lenken werde, der seit mehreren Jahrzehnten bereit» im Reich»- dtrnste sich befunden hat und dem der Ruf eine» hervorragenden Juristen vorauSgeht." Leipzig. Zu der Sonntag, den 18. Oktober, vormittag» 11 Uhr stattfindendrn Gedenkfeier de» 90. Jahrestage» der Völkerschlacht haben bereit» 60 Vereine, Militär-, Turn- und Gesangvereine, Jnnungeu u. a. m. ihre Teilnahme zugesagt. Die Feier findet auf dem festlich ge schmückten Platze vor dem Denkmale statt, dessen trrraffrnartige Anlage vielen tausend Teil nehmern einen günstigen Platz gewährt. Ein Festzug ist nicht in Aussicht genommen. Die an kommenden Vereine stellen sich der Reihe nach auf. Die durch Karte geladenen Gäste nehmen beim Redner und die Fahnendeputattonrn link» und recht» neben den Sängern Platz, um die freie Aussicht zu lassen. Da» Programm der Feier ist folgende»: 1) Posaunenchor der evang. JünglingSvereiae, Choral: „Lobet den Herrn"; 2) „Teutonia" - Sängerbund (400 Sänger) unter Leitung de» Chormeister» Wohlgrmuth: a) Weihe gesang von Abt, d) Zuruf an die Deutschen; 3) Festansprache de» Vorsitzenden de« Deutschen Patriotenbundes, Klemen» Thieme; 4) allgemeiner Echlußgrsang: „Deutschland, Deutschland über alle»". Ferner hält am Nachmittag 4 Uhr der deutsche Patriotenbund bet Kttzing L Helbtg seine satzung-gemäße Hauptversammlung ab, zu der die Mitglieder de» Bunde» Zutritt haben. Abends wird wie alljährlich auf dem Drnkmalberge ein Freuden feuer abgebrannt. Leipzig. Der 13. Reichstagswahlkreis (Leipzig-Land), der gewöhnlich wegen seiner überwiegenden Arbeiterbevölkrrung al» rin ganz aurstchi »loser Posten für die nationalen Parteien angesehen wird, ist im besten Zuge, sich eine musterhafte Organisation zu schaffen. Dank der rührigen Agitation im Sommer ds». I»., die einen Zuwach» von 5105 Stimmen für de« Kartell kandidaten ermöglicht hat, ist überall in den Vor orten Leipzig» rin rege» Interesse für die Bildung reich-treuer und vaterländischer Vereine vorhanden. So ist in kurzem rin solcher in Oetzsch und «in anderer in Thonberg gegründet worden. Hoffent lich geben diese Neubildungen auch anderen Kreise» ein gute» Beispiel zur Nachahmung; denn wie die letzten Wahlkämpfe gelehrt haben, ist eine gute Organisation die erst« Vorbedingung jede» Erfolge». Leipzig. Für den rrichbrvülkertrn Osten ist di« Errichtung einer Markhalle in Aussicht ge nommen. — Der 18 Jahre alte Lehrling Hinkel mann ließ sich in einer Buchhandlung Unregel mäßigkeiten zuschulden kommen. Al« diese bekannt wurden, lief der junge Mana davon und ließ sich von einem Etfrnbahnzug zermalmen. — Auf mehr al» 7'/« Millionen Mark beziffert sich der Auf-
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