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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 11.12.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190912119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19091211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19091211
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1909
- Monat1909-12
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Amts- M Anzeigebllltt Abonnement viertelj. 1 M. 50 Pf. rinschließl. d,S .Jllustr. UnterhaltungSbl." u. der Humor. Beilage ,Seifen blasen in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Lrlrgr.-Itdressr: Amtsblatt. für den 6eM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den fol genden Tag JnsertionspreiS: die kleinspalrige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fernsprecher Nr. 210. ....n 56. Ia - rgang. -----i - 7-. 7- 1S8. Sonnabend, de» 11. Dezember LSGM der lven dchen nm rm ir Prei- ,11. ck, ge- 'sfekd artiger er und ganz forder- 10 W. !«i», aße 5. lt t»»ke Nr. 33 der Schankstätlenverbotslifte ist zu streichen. Stadtral Eibenstork, den .9 Dezember 1909. H-ste. M. II. Tagesgeschichte. Deutschland. — Zur ersten Lesung des Etats, dije der Kanzler mit einer kurzen Rebe eiwleitete, waren Sitz ungssaal und TrMinen des Reichstages bis auf den letzten Platz gefüllt. In der Hofloge wohntien der Chef des Generalstabs van Moltke und der Generaladju tant von Pldssen der Verhandlung boil Der Reichs kanzler von Bethinann-Hallweg, der kaum 20 Minu ten sprach, bat, wie zu erwarten war, die Abgeordne ten, sich nicht beb dem Vergangenen aufzuhalten, son dern in positiver Mitarbeit die Regierung zu unterl- stützen. Der Kanzler legt keinen Wert auf Worte, son dern auf Taten; nach diesen Mein wird man ihn zu beurteilen haben. — Die konservative „Kreuz.-Ztg." ist von der Kanzlerrehe durchaus befriedigt und freut «sich der darin geübten Zurückhaltung. Es klang sehr verheißungsvoll, wenn der Kanzler erklärte, in Deutsch land könne niemals eine Regierung Parteiregierung sein, und.wenn er dem Zwange zum Schaffen vertraute, der über die gegenwärtigen Irrungen und Wirrungen hinweghelfen wird. Der Kanzler will seine Stellung wirklich über den Parteien nshmem Dazu kann das Reich sich selber und den Kanzler nur beglückwünschen. — Die „Nat.-Ztg." hörte aus den Worten des Reichs kanzlers die Vorsicht des Staatsmannes und den Opti mismus des Philosophen heraus. — Die „Tägl. Rundschau" bezeichnet als Leitmotiv der fein abge wogenen Rede, der auch die philosophische Grundnote nicht fehlte, das Zusammenfassen aller zu gemeinsa mer Arbeit. Er will das Haus bauen, zu dem Fürst Bülow nur den Grundriß zeichnete. Dip „Voff. Ztg." ist enttäuscht: Herr von Bethmann hat gesprochen, aber nichts gesagt. — Die europäische F ah r p ka nk o n f e r e u z, die in Straßburg i. E. tagte, beschloß, eine größere Stetigkeit des Verkehrs dadurch zu erzielen, daß nur noch die Sommerfahrpläne auf den Konfexenzen fest gelegt und im Winter nur einige Züge ausgelassen «werden. Unter den 293 Anträgen waren nur we nige, die für die weitere Oeffent Achtest von Belang waren. — Die Diam ante n p olisti k Dernburgs. Zu den Beschwerden, die aus Farmerkreisen Deutsch- Südwestafllikas gegen die Diamantenpolitik Dernburgs laut geworden sind, läßt sich d as ,/B. T." von unter richteter Seite mjitteilen: Wogegen die Farmer mur r!en, sind die Aushebung der Schürffreiheit, die kai serliche Verordnung betreffend den Handel mit Diaman ten, die Errichtung der Regis und ein im ReichskoM nialamt abgeschlossenes Abkommen mit den Diamanten interessenten. Alle die Verträge unsd Bestimmungen sind seinerzeit veröffentlicht worden, so daß man sich frggt, was denn nun eigentlich die Untersuchungskonn Mission festste bl en soll. Bedauerlich ist, daß aus der Petition der Lüderitzbuchter Bürger eine Gehässigkeit gegen das Kapital des Mutterlandes spricht, was umso bedauerlicher ist, als setzt erst das deutsche Kapital beginnt, sich in Südwest feshzulegen. Oesterreich-Ungarn. — Ein politischer, Sensations-Prozeß, der weit über Oesterreichs Grenzen hinaus Aufsehen erxegen dürste, hat in Wien seinen Anfang genommen. 52 Mitglieder, des kroatischen Landtages haben eine Ehr,enbeleidigungsklage gegen den Historiker Dr. Fried jung angestrengt, der sie beschuldigte, bei einem hoch verräterischen Unternehmen die Hände im Spiel ge habt zu haben, das nichts geringeres bezweckte, als die "Losr.eißung Ungarns von Oesterreich und die Einver leibung Bosniens und der. Herzegowina in das ser bische Reich. Frankreich. — Der Kampf um die Schule in Frank- re i ch. Aus Paris, 9. Dezember, meldet man: Meh rere Hoch- und Msttelschulprosefsoren haben gegen den Erzbischof von Parisi, Monsignore Amette, vor dem hiesigen Zivilgericht einen Prozeß angestrengt, weil er als Mitunterzeichner des jüngsten Hirtenbriefes des französischen Episkopats den Gebrauch der von ihnen verfaßten Lehrbücher im der entschiedensten und be leidigendsten Weife untersagt habe. Feder einzelne Klä ger beansprucht eiMe Entschädigung von 10000 Franks. Der Präsident des Zivilgerichts hat das Klagsbegeh- ren als berechtigt anerkannt und die Kläger ermächtigt, jdem Erzbischof aufzutragen, in drei Tagen vor dem Zivilgericht zu erscheinen. Die Vertretung der Klage hat der radikale Senator und frühere Justizminister Balls übernommen. England. — In dem Wahlkampfe muß auch das deut sche Kriegsgespenst herhalten. Als dieses ein Mitglied des Oberhauses in einer Wähler-Versammlung hervorholte, wurde er jedoch von den Anwesenden ge bührend ausgelacht Und als er prophetisch ausrirf: „Sie werden an die Gefahr nicht glauben, bis Ihnen die Deutschen ihre Bajonette in den Leib stoßen", be mächtigte sich der Versammlüng eine so wilde Spott lust, haß der Lord seinen Vortrag abbrechen mußte. — D is k o n te rmä tz i gu n g der Bank von England. Die Bsank von England hat ihren Dis kont von 5 Prozent aus 4'/, Prozent ermäßigt. Eine Diskontermäßigung unmittelbar vor dem Weihnachts termin ist seit 18 Jahren nicht mehr da gewesen^ Türkei. — Der preußische Generaloberst Frei herr v. d. Goltz kehrt noch vor Weihnachten iw die Heimat zurück. Damit wird also bewiesen, daß der Auf enthalt des preußischen Strategen in der Türkei nur ein vorübergehender sein sollte, und an eine dauernde Tätigkeit des Offiziers als Reorganisators der türki schen Armee von vornherein nicht gedacht war. Australien. Z u m G r u b e n a r b s ist e r st r e i k i n A u st r a - lien. Minister. Lee machte bekannt, daß die Regie rung auswärts 50000 Tonnen Kohlen bestellt Habs und weitere 50000 Tonnen folgen lassen werde, falls hex >Streik noch zehn Tage anhalte. Von mehreren Schiffsmaklern sind Anerbietungen auf Lieferung aus ländischer Kohlen ein gegangen. Lokale und sächsische Kachrichlen. — Eibenstock, 10. Dezember. Nachdem die trüb her abhängenden Wolken und der dichte Nebel der letzten Tage reichen Schneefall gebracht hatten, scheint jetzt wieder die Sonne ihre Herrschaft über dem leuchtenden Winkerbilde an treten zu wollen, und aufs neue lädt das schöne Wetter auch bei uns zu sportlicher Betätigung ein. Sicherlich wird die nun wieder freundlicher gestimrme Natur Alt und Jung zu sich hinauslocken; Baum und Strauch sind wieder mit glit zernden Blüten übersät, jeder Pfahl, jede Esse trägt wiederum ihr weißes Krönelein. Hoffentlich bieibts nun auch bis Weih nachten so, der leichte Frost, der «ich nach dem Schneefall ein gestellt hat, läßt e? erhoffen. Schönhaide, 9. Dezemhor. Wils uns von zu ständiger Seide .mjitgetccklt wird», ist der Vertrag über den An sch l u ß hiesigen Ortes am dös von der Betriejbs- Akiienige-ssklischatfst Deutscher Elektrizitätswerke für dem Bezirk der KönigsAchen MmdsjhMptmamrischaft Schwar zenberg geplante eie kt risch? Ueberl andz entrale definitiv vereinbart worden Von den diesbezüglichen Offerten hat sich nach erfolgter Prüfung diejenige der genannten Aktiengesellschaft, die eine UeiberLanjdzentralfe bereits im Chemnitzer Bezirk Oberlungwitz, betreibt, als ,die günstigste ergeb em, Dre sh en, 8. Dezember. Eime starkb-e suchte L e h r e rv e rf amnrk un g beschäftigte sich mit den Leipziger Vorträgen über das Neue Testament und ihre Verwertung im Religionsunterricht, so wie mit dem Deutsch'Unterricht in unlferen Schulen. Es würben hierzu folgende Resolutionen angenommen: „1. Der Unterricht hat nur Tatsachen und große Er gebnisse zu bieten; 2. Festzuhalten ist an den wissen schaftlich beglaubigten Ueberlieferungen, zum Beispiel Gottessvhnschast und Auferstehungsglaube; 3 Abzu lehnen ist, was Wissenschaft nnd Kirche Preisgaben, zum Beispiel die Jnspirationslehre; 4. Religiöses Gefühl kann in den Kindern erzeugt werden, auch wenn man metaphysische Fragen beiseite läßt: 5. Es ist verwerfi lich, die Kinder in ihrem Glauben zu beirren; und 6. Echte Religiosität wird den Weg der Vermittlung zu finden wissen. — Leipzig, 7. Dezember. Ein Arbeiter St. be wohnte in Gleiwitz im Hause seines Vaters eine Kel lerstube Um diesen an sich sehr dunklen Raum zu er leuchten und zugleich auch zu Heizen, öffnete er an der Gasleitung;, die durch die Stube ging, eine Schraube und entzündete das ausströmende Gas. Da es den Gas- müßapparar noch nicht passiert hatte, blieb es zum Nachteil der Stadt unberechnet. In der Handlungs weise des St. erblickte die Gleiwitzer Strafkammer ei nen schweren Diebstahl und erkannte deshalb auf drei Monate Gefängnis. Mit der Behauptung, cs liege nicht schwerer, sondern nur einfacher Diebstahl vor, focht St. das Uri eit der Strafkammer durch Revision vor dem Reichsgericht an. > Das höchste Gericht er kannte jedoch auf Verwerfung« des Rechtsmittels. Die Vorinstanz habe, so hieß es zur Begründung der Ver werfung, in einwandfreier Art das gewaltsame Er brechen eines Behälters (Gasrohres) zum Zweck des Stehlens festgestellt. Das rechtfertigte die Verurteil lung wegen schweren Diebstahls^ Leipzig,?. Dezember. In Leipzig plant man, wie gemeldet, eine Mitteldeutsche Jndustrie- und Gewsrbeausstellung für das Jahr 1915. Der Plan wird von dem „Verein- selbständiger Kauf leute und Fabrikanten" verwirklicht werden, der ge stern zu dem Zwecke ebne Versammlung abhielt und 1000 Mark für die ersten Vorarbeiten bewilligte. Es find bereits von zahlreichen Vereinen zustimmende Er klärungen eingelaufen und der Rat der Stadt Leipzig hat sich genssigt gezeigt, die Lindenauer Wiesen, die einen Raum von etwa einer Million Quadratmetern bieten, für die Ausstellung zu überlassen. Wo bleibt oa die Hochwasserregulierung?) Das Jahr 1915 ist gewählt worden,, weil das Jahr 1913, das man erst in Aus ficht gekommen hatte, bereits Ausstellungen und Fest lichkeiten bei Gelegenheit der Einweihung des Völker- fchlachtdeukmals bringt. In der Presse wird indes darauf hingewiesen, daß es sich empfehle, alle für 1913 geplanten Veranstaltungen samt der projektierten Mit teldeutschen Ausstellung zu einer einzigen Ausstellung größeren Stiles zusaimmenzusassen. Leipzig, 8. Dezember. Der am 30. Nvoem ber d. I. wegen GiMmordes au seiger Ehefrau und und feiner Tochter vom Leipziger Schwurgericht zum Tode verurteilte Stellmacher Roth er hat gegen das Urteil Revision beim Reichsgericht eingelegt. Leipzig, 9. Dezember. Au der Meldung über den vermeintlichen Raub anfall in der Plautstraße zu Lindenau, wobei einem junjgen Manne 30 Mark gepaukt worden sein sollten, wird jetzt bekannt, daß ein solches Verbrechen nicht stattgefunden, sondern sich nur in der Idee des an Epilepsie leidenden jungen Mannes zugjetpagen hat. — Leipzig, 9. Dezember. Vor dem Leipziger Schwur gericht begann heute der Prozeß gegen den Kaufmann Grosser Berlin, der unter der Anklage des vollendeten und des versuchten Totschlags steht. Grosser erging sich in den heftigsten Angriffen gegen die Justiz. Das Gericht beschloß, wegen Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Staats sicherheit die Oeffentlichkeit für die Dauer der Verhandlung auszuichlicßen. Grosser feuerte bekanntlich s. Zt. bei einer Verhandlung gegen ihn auf den 4. Zivilsenat des Reichsge richts, tötete den Protokollführer und verletzte einen der Richter schwer. In erstinstanzlicher Verhandlung wurde er wegen Unzurechnungsfähigkeit freigesprochen, gegen das Urteil legte die Staatsanwaltschaft jedoch Berufung ein. — Wurzen, 8. Dezember. Seil einiger Zeit verkehrt auf der Industriebahn probeweise eine Zugmaschine mit Gummibereifung. Es wird beabsichtigt, wenn der Versuch günstig ausfällt, in Zukunft nur noch mit Gummi zu fahren, um eine große Adhäsion — vor allem im Win ter — zu erreichen Gleichzeitig würden hierdurch die Er schütterungen und Geräusche beträchtlich vermindert werden. — Kamenz, 8. Dezember. In der heutigen Stadtver ordnetensitzung haben Rat und Stadtverordnete beschloßen, die Kosten zur Errichtung eines Ankerplatzes für Luft schiffe zu übernehmen. — Reichenbach i. B., 9. Dezember. In der am vergangenen Dienstag hier abgehaltenen Sitzung der Gewerbekommission der HandelskammerPlauen wurde auf Anfrage u. a. Mitgeteilt, daß die Beteilt gung her Fabrikanten vogtländischer und erzgebirgi scher Jiihuftrieerzeug,nisse an der Brüsseler Welt ausstellung voraussichtlich nickst bedeutend sein wer de. Beim Ausstellungs-Ausschuß hüben sich bis jetzt 12 größere Plauener Firmen der Gardinen- und Spitzen Industrie, sowie ein erzgebirgüscher Verein mit Spitzen klöppeleien angemelidet.
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