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Der sächsische Erzähler : 21.11.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-190811210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19081121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19081121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1908
- Monat1908-11
- Tag1908-11-21
- Monat1908-11
- Jahr1908
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 21.11.1908
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1S08 Sonnabend, 21. November W li »' ! ß k i. schäften gegen eine Wiederholung solcher Zwischen fälle verlangen solle. Die Bürgschaft liegt in der von der Reichsverfassung vorgeschriebenen Verant wortlichkeit des Reichskanzlers und an der festen Haltung desselben in allen Fällen des Zwiespal tes zwischen der Krone und der pflichttreuen Ueberzeugung des Reichskanzlers. Von einem Mangel aller Garantien kann daher keine Rede sein, und die klügste Politik, die wir jetzt in Deutschland verfolgen können, besteht darin, daß wir mit Vertrauen und Ruhe und Sachkunde an jede Art der politischen Arbeit herantreten. /X haltes des Kaisers in Donaueschingen so Plötzlich verschiedenen Generals der Infanterie Grafen Hülsen-Häseler, ist Generalleutnant Freiherr von Lyncksr, Kommandeur der 19. Division in Han nover, ernannt worden. Der neue Chef des Mili tärkabinetts steht im 55. Lebensjahre, nahm, kaum erst 17 Jahre alt, am deutsch-französischen Kriege teil, wo er bei St. Privat eine schwere Verwun dung erlitt, und trat nach erfogreichem Besuche der Kriegsakademie in das 1. Garde-Regiment z. F. ein. 1888 wurde Freiherr v. Lyncker in den Generalstab berufen, 1894 erfolgte seine Ernen nung zum Major im Garde-Füsilier-Regiment, und von da ab vollzog sich seine weitere mili tärische Laufbahn ungewöhnlich rasch, so daß schon das Jahr 1905 seine Ernennung zum Divisionär brachte. Der Kommandeur des 2. bayerischen Armee korps, General der Infanterie Freiherr Reichlin- Meldegg, wurde zur Disposition gestellt, unter Verleihung des Großkreuzes des bayerischen Mili tärverdienstordens. Zu seinem Nachfolger im Korpskommando ist Generalleutnant v. Dürck- heim bestimmt. Das württembergische Finanzministerium hat mit einem Konsortium von Banken eine vierpro zentige Staatsanleihe im Betrage von 15 Mil lionen Mark abgeschlossen. 40124 Arbeitslose gibt es nach einer am Dienstag vorgenommenen Zählung in Berlin und dessen Vororten. Der Gemeindebezirk Berlin weist 29123 Arbeitslose auf, darunter befinden sich 1404 Rentenempfänger. Auffällig ist es, datz sich, wie die „Berl. Allgem. Ztg." hervorhebt, un ter der Gesamtzahl nur 1716 weibliche Arbeits lose befinden. Oesterreich-Ungarn. Das Verhältnis zwischen Oesterreich-Ungarn und Montenegro droht sich plötzlich zuzuspitzen, 8000 Montenegriner haben den Dugapaß, welcher den Eingang aus Montenegro in die Herzegowina bildet, besetzt. Weiter armierten die Montene griner den Grenzberg Lovcen mit schweren Ge schützen und richteten die Mündungen gegen die österreichische Hafenstadt Cattaro. Die Offiziere und Beamten der Garnison Cattaro ließen be reits in Befürchtung eines montenegrinischen An griffes ihre Familien fortbringen. — Der öster reichische Reichsrat tritt am 26. November zu sammen; in der Eröffnungssitzung wird sich da» neue Beamtenministerium Bienerth vorstellen. Frankreich. Die Franzosen werden mißtrauisch, und zwar gegen die deutschen Luftschiffer. Die „Berl. Allg. Ztg." erhält folgendes Telegramm aus Paris: „Echo de Paris" stellt eine ziemlich lange Liste deutscher Luftballons und ihrer Insassen zusam men, die während der letzten Monate über dje Ostgrenze kamen und in Frankreich landeten. AüS der Tatsache, daß sich unter den Luftreisenden fast regelmäßig aktive Offiziere befinden, und daß wiederholt mehrere Ballons gleichzeitig aufge stiegen waren, schließt daS genannte Blatt auf die Absicht militärischer Spionage und kündigt an, daß die Regierung strenge und wirksame Maß- regeln ergreifen werde. Vielleicht verbietet sie nun künftig das — Wehen von Ostwinden. N-r«fpr-chftell< Nr. 2S. Bestellungen werden bei allen Pastanftalien de« deutschen Reiche», für Bischofswerda und Umgegend bei unseren ZettungSboien, sowie in der BeschilstSstelle diese« Blatte« angenommen. Schluß der S'schilstsstell« Abend« 8 Uhr. Drettrirdsechzigfter Jahrgang. Deutsches Reich. Der Deutsche Kaiser, das englische Königs- paar, der Thronfolger von Oesterreich, sowie wahrscheinlich auch König Manuel von Portugal werden dem König Alfons im Laufe des nächsten Jahres Besuche abstatten. Der Zeitpunkt und der Ort der verschiedenen Zusammenkünfte sind noch nicht festgesetzt. Die innere Krisis, in deren beunruhigenden Zeichen das Deutsche Reich während der letzten Wochen stand, ist nunmehr durch die vom Kaiser Wilhelm dem Reichskanzler Fürsten Bülow im Neuen Palais erteilte Audienz wieder beseitigt worden. Der Monarch hat den Kanzler seines unerschütterlichen weiteren Vertrauens versichert und zugleich seinen bestimmten Entschluß kund gegeben, die Stetigkeit der Politik des Reiches „unter Wahrung der verfassungsmäßigen Ver antwortlichkeiten" zu'sichern. Hiermit ist also vor allen Dingen das Bleiben des Fürsten Bülow auf seinem Posten entschieden, woran vielfach bis jetzt und scheinbar mit Recht, noch immer gezweifelt worden war. Freilich ist durchaus nicht auSge- schlossen, daß die Frage des Rücktrittes des jetzigen Reichskanzlers sofort wieder akut wird, nämlich dann, wenn es sich zeigen sollte, daß die „Stetig- keit" ddr Reichspolitik aufs neue zu wünschen übrig läßt; sind -och schon jetzt Stimmen in der deutschen Presse zu. verzeichnen, welche die Ansicht verfechten, die jüngste Krisis sei nur vertagt und könne im geeigneten Moment jederzeit wieder eintreten. Hoffentlich sind aber diese pessimisti schen Anschauungen unbegründet, denn eine aber malige peinliche lleberraschung nach Art der Ver öffentlichungen im „Daily Telegraph" müßte die schwersten Folgen zeitigen! Im Reichstage ist seit dem 19. November eine parlamentarische Haupt- und Staatsaktion nach den Jnterpellationsdebatten über das Kaiser-In terview im Gange, die erste Lesung der Reichs finanzreformvorlage. Schon der große Umfang dieses wichtigen Gesetzentwurfes, der ja aus einer Reihe von Einzelvorlagen besteht, läßt bestimmt vermuten, daß sich die Generaldebatte hierüber erheblich in die Länge ziehen wird; es heißt denn auch, daß hierfür mindestens zehn Sitzungen in Aussicht genommen seien. Die Generaldiskussion über die Reichsfinanzreform dürfte bereit» hin länglich die Stellungnahme der einzelnen Par teien zu den projektierten neuen Reichssteuern er kennen lassen. Zum Nachfolger deS Chefs des kaiserlichen Militärkabinetts, deS während des Jagdaufent 'N G 8 Inserat«, welch« in diesem Blatte die weites,« Verbreitung finden, werden bi« norm. 10 Uhr angenommen, größer« und komplizierte Anzeigen tag« vorher, und kostet dir virrgespaltenr «orpu-zrile 12 -1. die Reklamezeil« 30 Geringster Jnseratenbetrag 40 Für Rückerstattung eingesandter Manuskript« »sw. keine SewShr. Arettaa, de« S7. November 1908, nachmittags S Uhr, sollen in Bischofswerda folgende Gegenstände, als: 1 Pianino Nähmaschine, S EofaS, S »Uder und 1 Damennhr mit Sette gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelorl: Königl. Amtsgericht. Bischofswerda, am 20. November ivos. Der Gerichtsvollzieher deS Königl. Amtsgerichts. Erscheint jeden Werktag abend« für den sagenden Lag und «stet rtajchUrßlich d« Mittwoch« unk Sonnabend« erschei. WndeNdBrllttrtstischrn Beilage" bet Abholung virrttl» Ahrltch 1 ut VS hei Zustellung in« -au» 1 70 »ei all« Poftanstalten 1 uk 50 exklusive Beftrllgeld. Einzelne Nummern kost« 10 «i der ZM»g<prrt«list« SÜS7. Die Beendigung der Krisis. Obwohl noch ein Teil der deutschen Presse sich hinsichtlich der Frage der Beendigung der großen politischen Krisis in Deutschland in durchaus ab- lehnender Haltung gefällt, und manche Zeitungen sogar in der Antwort des Kaisers an den Reichs- kanzlet eine schroffe Absage gegenüber dem Willen deS Volkes und des Reichstages erblicken, so über wiegt doch in der Mehrheit der besonnenen Pa trioten Deutschlands die Ansicht, daß die Krisis Vorläufig äl» beendigt anzüsehen ist. Da der . Kaissr in seiner Antwort die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers, wie sie die Reichsverfassung vorschreibt, hochgehalten wissen will, so darf man . doch wahrhaftig auch zunächst volles Vertrauen -in diewritere Entwickelung der Dinge fassen, denn der Kaiser hat sicher in der ganzen Krisis er kannt, daß es seine obWMMkfgübe ist, das vollste Vertrauen zwischen der Kaiserkrqne und dem Volke wiederherzustellen. Da nun Äeußerungen dos Kaisers, die nicht die Billigung des verant wortlichen Reichskanzlers hätten finden können, die Ursache der Krisis und auch der bedauerlichen Zwischenfälle auf dem Gebiete der auswärtigen Politik gewesen sind, so ergibt sich daraus ohne weitere» da» Fazit, daß der Kaiser künftig mehr al» je bestrebt sein dürste, die Einheit des politi schen Willens zwischen sich und dem Reichskanzler wie auch mit dem Bundesrate und dem deutschen Reichstage zu erstreben und zu erhalten. Wenn daher such noch eine gewisse Sorge bleibt, so wäre eS doch durchaus unpatriotisch, wenn may in den Ton der leidenschaftlichen Opposition verfallen und immer noch so auStun würde, wie es gewisse Blätter tun, als ob die Existenz de» ganzen deut schen Reiches auch ferner noch auf dem Spiele stände. Man beobachte nur genau die Urteile vieler französischer Zeitungen über. die Krisis in Deutschland. Hoffen doch mehrere französische Zeitungen, daß die Krisis zwischen dem deut schen Kaiser und dem deutschen Reichstage der Anfang vom Ende de» deutschen Reiche» sein we^de.- Au» dieser unsinnigen Hoff- NMg btt Franzosen wird wohl jeder ruhig urtei- heiwe DWtsche ettennen, baß ersten» jede Ueber- treibung dtt.tSefahr und zweitens jede Fort- r tzttMUg der Krisis eben erst did wirkliche große . iugere und äußere politische Gefahr für Deutsch- lpnd sein würde. Der Kais« hat doch in sein« .Antwort ohne jeden Zweifel auch die Erklärungen deS Reichskanzler» sm Reichstage gebilligt, nach denen d« Reichskanzler sowie auch jeder seiner Nachfolger nurbrmn die Verantwortung für die Reichspolitik übernehmen kann, wenn sich der Kaiser in seinen Willensäußerungen mehr Zu- rückhaltung aufttlegt und die Einheit de» Willen» in den RegierüngSgeschästen herbeiführt. Nach -> den Zeiten, schwerer Sorgen ist. e» daher jetzt am Platze daß der deutsche Reichstag und da» deutsche Volk auf eine Periode fester und ruhiger Politik Deutschland» .ohne. jede ärgerlichen und geräusch vollen Zwischenfälle, hoffest. Mit dies« Politik kommt Deutschland sachlich vorwärts, undVwird . sich auchrdiesvochachsustg de» Auslandes voll und llayz 'strtzttjkm.,wH,,LsMstn. ''.Durchaus verfehlt ..isi^eL.auch daher, wenn einige Zeitungen ver langen, daß der Reichstag nun endlich die Bürg er sächsische Ivsiker, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt der Kal. Amtshauptmannschast, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Ms"
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