11 und als man es vor drei Jahren zum ersten Male wagte, dem Publikum das Wesen der politischen Parteien zu enthüllen, indem man die gerühmten Freiheitsbegriffe bei Lichte betrachten ließ, da zog sich ein entsetzliches Unwetter über den Häuptern der Spötter zusammen, und mit einigen publizistischen Don nerworten war die Lust gereinigt, das feindliche Heer der un politischen Eindringlinge glanzend aus dem Felde geschlagen. Die Wortführer der alten radikalen Partei hatten die hier und da zerstreuten Stichworte in ihrem Brennspiegel aufgefangen, und der Zorn der radikalen Conservativen oder konservativen . Radikalen war dadurch offenbar geworden. Wenn die preu ßische Staatszeitung die sozialen und politischen Elemente in Einem Topf- kochte, so muß man der Unkenntniß der ganzen Entwickelung diesen kleinen Mißgriff zu Gute halten: die ra dikalen Politiker wollen die jetzigen politischen Formen über den Haufen werfen und mit andern politischen Formen die liebeskrank- Welt beglücken. Aber di- Welt fordert Liebe, nicht Haß. Es ist nicht rathsam das gesellschaftliche Gebäude in die Lüft zu sprengen, um aus seinen Trümmern ein neues zu bauen; doch auch kein Flickwerk kann die bröckelnden Stein kitten. Wie da helfen? Nur Liebe kann die todtmüden abge jagten Seelen erquicken; wenn ruer "Fleisch gekreuzigt, wird der neue Geist seine Schwingen entfalten. Nicht in neue Ketten soll der Mensch geschlagen, nicht in neu- Formen eingezwängt werden. Der Mensch soll die Formen schaffen, nicht die Form den Menschen. Aller jener liberale Eigendünkel ist nichts werth, denn der Liberalismus weiß nichts, und lernt auch nichts. Wer hat Rückschritte gemacht? Di- Liberalen. Wer greift das Volk rücklings an? Die Liberalen. Was! sie wollen doch nur das Beste des Volkes; was ist aber das Beste? Das Geld, und