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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 20.02.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-190702202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19070220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19070220
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1907
- Monat1907-02
- Tag1907-02-20
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WWW^ Sächsische mmee Sk. 43 rrleg—»» - Wrechk Mtzgaapnfle vlasewi, — Fervsprechn t»l DreSdro Nr. 809. tuf de» m Ver- nklichen nehmer, anderen ackte be- Unfall- Berus- aur für en sind, hen, die e einge- licht zu. :rn bez. rn eine Wenn Polier enossen- lch nach Wehrsihizkkit i» Stitt «d Lust Im Jahre 1897 veröffentlichte der bekannte Münch- Professor der Volkswirtschaft Dr. Lujo Brentano in gleichfalls bekannten „Nation", dem Organe Dr. botea.) Lharak- ckrogen. kennen, i. Das t hatte, vor sei- ekrallen e solche fließen. verrie ten des ise war- ch miß- -ze Zeit en, daß ne nicht ?r Herr var es, rrstigen atmüti- ^ren in lteisege- )ie lin- m. Der ad und >en. In - Hand, id, sie !enschen pingen, Finger ast im- ein ge- uhiges. RedakttonSschwß r » Uhr Mittags. Sprechstunde der Redaktion: S—« Uhr Nachmittags. D«Sde»-Rmßadt: L. Heinrich, Mei», »tth«r Gag« « ner der Barths, einen Aufsatz über die Grundlagen der deutschen Wehrkraft, in dem er den Nachweis zu führen versuchte, daß sowohl absolut wie relativ die Industrie für die deut- Z»r RrichNigr - Eröffn«,. Der neue Reichstag, wie er aus den Wahlen vom 25. Januar und 5. Februar hervorgegangen ist, wird Diens tag Vormittag um 11 Uhr von unserem Kaiser im Weißen Eaale des Berliner Schlosses eröffnet werden. Der Mo narch hat stets persönlich die Thronrede verlesen, wenn die Volksvertretung zum ersten Male nach Neuwahlen zu ih rer Arbeit zusammentrat; auch bei dem Beginn der ge wöhnlichen Sessionen im Laufe einer Gesetzgebungs-Pe- node ist dies häufig der Fall gewesen, und man braucht also an sich in der erwähnten Tatsache etwas Außerordent liches nicht zu erblicken. Wenn dem Inhalt der Rede in diesem Falle mit hoher Erwartung entgegengesehen wird, so erklärt sich das aus dem geschlossenen Zusammengehen Neueste Eeeiziiffr. Die Eröffnung des neuen Reichstags erfolgte heute vormittag durch eine Thronrede, die der Kaiser persönlich verlas. S- ». Herold, Moritzburg, m k »«ttzrudort, — K. Bttw« v^ pi. - «oll« t» « - Fr« »«» Eckt«, ÄschW^Gttmdft »Uh. StStzn» tu Pillnitz, Brnno Schneid« in Sil König Friedrich August traf gestern abend zu mehr lagigem Aufenthalt in Leipzig ein. Wie aus Petersburg berichtet wird, werden die Du mawahlen am 16. Februar (1. März) beendet sein. Die Eröffnung der Duma soll vier Tage später erfolgen. Roosevelt will sofort nach der endgültigen Annahme des Zusatzes zu der Einwanderungs-Bill dem Mikado einen Vertrag Vorschlägen, wonach die amerikanischen Arbeiter von Japan ausgeschloffen werden und umgekehrt. Stt. NO, «V« t» PM«ÄdI,' ^^Lnrbnttz^NMoll,., v, — »»»» „»«»»» oiodrbnN, — tzffud Grknm tu v« - »ölftcktz, — 8'ied- T'uchrrt tu Lofpbautx, — Otto tkuvaH tu «chtkl1ew!t«N «»Ech, «u-ourru.^-Mttv«u DnMcklaudsI —- - - — Nachrede, die die Händelsucher ermuntert und aufstachelt. All' dem Geschwätz und den Zwischentragereien ist ein Ende gemacht, es ist hell geworden über ^eu chland, und nun wollen wir auch dafür sorgen, daß es hell bleibt-dal. die deutschen Wähler, die an der Wahlurne ihre Schuldig keit getan haben, nicht Steine statt Brod erhalten. Eine populäre Wahlschlacht ist geschlagen, eine populäre Reichs- Politik muß folgen! . , „ . In den letzten Tagen sind so einzelne Aeußerungen laut geworden, als ob bestimmte Persönlichkeiten einen Hauptanteil am Wahlergebnis hätten. Tie „beiden Bern harde" haben ihre Schuldigkeit getan, auch mancher andere Mann, aber wir wünschen, daß das deutsche Bürgertum sich das stolze Bewußtsein von Niemandem nehmen lasse, daß es allein gewußt hat, worauf es diesmal nnkam, daß cs für all' die Millionen eine Ehrensache war, einen rech ten Volks-Reichstag nach Berlin zu schicken. Diese Auf fassung soll jeder Wähler sich wahren: allein aus dem Be wußtsein, was das politische Pflichtgefühl leisten kann, er wächst die Gewißheit, daß wir bei den nächsten Wahlen 1912 nicht wieder „umwerfen" werden. Im Reichs-Aus bau ist noch recht viel zu tun, damit werden wir nicht in den fünf Jahren bis 1912 fertig. Und wir wollen auch darauf halten, den Reichstag zu erinnern, daß er in Zu kunft weniger auf Gesetze sieht mit endlos vielen Paragra phen, als auf Gesetze mit einem zeitentsprechenden Inhalt. Das ist's, worauf es ankommt! -Kraft crtraas- für die om von reziehen der nationalen Parteien bei den Wahlen, aber doch fraglich erscheinen, ob diese Erwartung in allen P ten erfüllt werden kann. Im Namen der Verbünde Regierungen wird der Kaiser zweifellos seine Freude uv das Wahlrcsultat in sehr herzlicher Weise aussprechen, wird daran auch die Hoffnung knüpfen, daß das gemein same Avanzieren bei den Wahlen auch zu gemeinsamer ar beit unter einander und mit der Reichsregierung fuhren möge, aber unmöglich kann ein künftiges Regierungs-Pro gramm in allen Einzelheiten enthüllt werden, ^m gro ßen nationalen Zug sind wir einig, in Einzelheiten olewr Klugheit und Vorsicht nötig, damit kein vorzeitiger Reif die junge Saat der Einigkeit zerstört. Die Wahlen haben eine gute Lehre aebptyi, wie praktische Erfolge zu sind; wir l>aben keinen größere:?Und berechtigterenWunsch, als den, daß die Theorie nicht wieder in den Vordergrund treten möge. In dieser Beziehung wird es auch auf den Reichskanzler ankommen; mag Fürst Bülow stets der füh renden Rolle eingedenk sein, die er mit dem 13. Dezember übernommen hat, und der Verpflichtungen, die gegenüber dem Reichstage und der deutschen bürgerlichen Wähler schaft daraus erwachsen. Geradeaus muß der Kurs sein! Es ist eine knappe Spanne Zeit, die vom 13. Dezem ber, dem Tage der Auflösung des alten Reichstages, bis zum lff. Februar, dem Termin des Zusammentrittes der ueugewählten Volksvertretung. Aber viel Schönes liegt darin, und das Beste von allem war, daß wir doch einmal vom Reden zum Taten kamen. Es war ja beinahe zum Davonlaufen, wenn man hörte, was alles in Deutschland menschenmöglich werden könnte, und da war es wirklich einmal eine Notwendigkeit, klipp und klar zu zeigen, was Wahrheit war. Das Wort von der „Reichsvcrdrossenheit" klang vor dem 13. Dezember recht laut; mochte auch viele Uebertreibung dabei sein, das Wort lief überall um und es war über unsere Grenzen hinweg ins Ausland getra gen, nicht eben zu unserem Besten. Brauchen wir Nieman den zu fürchten, so liebt doch auch ein Starker keine üble gtzenumuae». öe^»«^ vt-tteljllhrltch 1 M. SS Pf- v" * monatlich A . Kgl. Supmnlrnckmlm vrrrörn II, die «gl. rorrttenünnrr lük die ElENEtRde! und c»id»g»»i, vodrlir, w»rd»in, Nkderp-frirr, tz««n»nr, «ükizu ?!dim»ilsir «sg,! lür Msrewilr. l-rchvilr, «»»viL vrkrn r»ttl-N»»<Ig«k lm die rSr»iirge»««dei, vttrte» - 5<rkr« _ ... ' — . » „Kremdeu' Liste - «eil agrar .Illustriertes UMerhnlttmgSVIntt" ck „»ach Keierndeud- * H—*** . »etzakteur: WUH- » Buttlar, r»a)euntz Druck und »erlag: Slbgau-Vuchdruckeret und BerlagSaustalt Hermann Beyer ck ——. Miiknnck d-« 9U L-bruar 1997. , 69^ Jahrg B»i M« Sil« mst leeni Kaff«. (A»S Berlin.) Bvn Georg Paulsen (Nachdruck verboten.) Wenn die Kölner längst am Aschermittwoch-Morgeu die schwindsüchtigen Portemonnaies in den Rhein gewor fen haben, die Münchener drüber nachsinnen, wie sie die versetzten Betten aus dem Leihhaus ins eigene Heini zu rückbringen sollen, dann dauert in Berlin der Karneval, oder was man so nennt, immer noch an. Denn ein jedes „private Konsortium" oder „Gesellschaft" od. „Klub" oder „Zirkel" oder „Verein", die an der Spree mit ihrem Licht die Welt erfüllen möchten, müssen ihre Faschings-Fete ha ben; teils zum Vergnügen der Mitglieder, teils zum Ver gnügen des eigenen Geldbedarfs. Vielerlei, von dem es kein „Außerhalbscher" ahnt, ist auf den Ertrag eines gro ßen Winterfestes zugeschnitten ; und an solchem Abend ist eine große Reihe von Menschen interessiert, die vorher werktätig borgen, nachher aber auch entschieden ihre Zinsen fordern. Und zwar nicht zu wenig! So jagen sich öffent liche und sogenannte nichtöffentliche Bälle bis tief in den März hinein, immer ists großartig gewesen, mitunter auch wirklich vergnügt, aber ohne all und jede wirkliche Anteil nahme der Gesamtheit. Dafür ist Berlin zu groß! In diesem Winter, in dem nun eine erhebliche Zahl von frisch gegründeten und neu angestrichenen Weltstadt- Etablissements in die Erscheinung getreten waren, war es mit dem nächtlichen Tanzbeinschwenken oder Sekttrinken besonders gut gemeint. Denn die Geldleute, stillen Teil haber oder praktischen Geschäftsmänner, die bei den aller meisten Neu-Etablierungen ihre Moneten zugeschossen ha ben,.wollen davon auch etwas mehr, als 4—5 Prozent Zin sen, wie jedes sichere Papier sie gibt. Die stillen Träume über die Renten solcher Unternehmungen bewegen sich auf 30—40 Prozent. Da muß natürlich oft solch „Zauber" eingeleitet werden, und damit die Hauptsache, das Geld- Grappschen, nicht so bemerkt wird, kommen ideale Etiket ten. Auch die Wohltätigkeit muß oft genug herhalten, und, na, ist denn das Füllen leererTaschen am Ende keine Wohl tätigkeit? Viel schlimmer ists auch nicht, als die nicht ganz unbekannten Geschichten, die tatsächlich wahren, von jun gen Damen, die im Interesse des Wohltuens Küsse verkauf ten, aber die für einen jeden Kuß empfangene Doppelkrone meist im eigenen Busen bargen? Oder jene Historie von einer Roscnlaube für die Töchter einer bekannten protegie renden Dame, in der ein reizender Verkaufsstand einge richtet wurde, der hinterher zu bezahlen dem Festkomitee gütigst überlassen wurde? Da ist es denn kein Wunder, wenn in Berlin Wohltätigkeits-Veranstaltungen stattfan den, die bei 5000 Mark Einnahmen noch keine 100 Mark Ueberschuß boten. Auch Heuer sind die Reichshauptstädter von ihrem heftigen Widerwillen gegen alle heimische Wobl- täterei noch nicht geheilt. Trotz des kalten Winters sind die Säle gefüllt gewe sen, aber die Kaffe der Einnahme war mäßig gestillt und die des Ueberschuffes oft leer. Ziemlich allgemein wird er zählt von vielem Trubel, hinter dem wenig reelle „Finanz- gebahrung" sich verbarg, die Champagnerfirmen sind nichr auf ihre Rechnung in vielen Fällen gekommen, und den dafür beliebten sogenannten Mosel hat daS Publikum stehen lassen. Als ob eine Parole ausgegeben wäre: Mög lichst die Taschen zuhalten! Das ist natürlich nicht in je dem einzelnen Fall sichtbar, und es wird auch trotzdem flott weiter gefeiert, denn wenn die Säle leer stehen, brin gen sie noch weniger ein, aber es ist ein Zug der Zeit. Es braucht einer nur einigermaßen genau nachzuschauen, was so mit Ach und Krach von berufenen und unberufenen Gläubigern und Leuten „weitergeführt" wird, dann merkt er schon was. Fett ist der Prinz Karneval in Berlin 1907 nicht geworden, und auch sein Kompagnon Amor soll nicht so recht aus die Kosten gekommen sein. Aber für den letz teren will das noch nichts besagen, in dem großen Berlin werden Zukunfts-Verlobungs-Wechsel weit mehr anderen Stellen ausgesucht, als auf dem Parkett der sonst als Haupt-Verliebungs-Markt bekannten Ballsäle. Es ist für winterliche Sportlust diesmal reichlich ge sorgt, auch sonst ist kein Unterhaltungs-Mangel, aber die Berliner Sehnsucht drängt offenkundig nach dem Früh jahr. Eine große Stadt ist nie langweilig, aber Biele nen nen sie langweilig, wenn die Moneten spärlicher rollen. Und das ist die Schattenseite des WeltstadtbewußsteinS: Zu lächeln, während doch so viel zum Heulen ist!
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