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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 16.05.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-190705161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19070516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19070516
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1907
- Monat1907-05
- Tag1907-05-16
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mußte ihr Recht haben. Die Kolonialforderungen, und was sonst an notwendigen neuen Ausgaben vorlag, ist an genommen ; genehmigt ist auch daS neue Handelsprovisori- rium mit den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika. Ge nügend ist es nicht, der Widerstand der Aankees war unsrer Reichsregierung zu groß. Aber wir meinen, die wirtschaft liche Weiter-Entwickelung jenseits Yes Ozeans wird sich schon derart gestalten, dqß denGroß-Spekulanten und Mil liardären drüben um die eigene Gottähnlichkeit bange wer den wird. Dann wird auch in Washington eine andere und zeitgemäßere Zollpolitik eingeschlagen werden. Für den Verlauf depHeichstags-Berhandlungen sind die Unheils-Propheten nW auf ihre Kosten gekommen; die neue liberal-konservatjste Mehrheit hat besser gearbei tet, als wirklich mancher vor; ihren Abgeordneten geglaubt hat, der wohl mitunter memte, morgen ists mit der gan zen Herrlichkeit wieder vorbei. Auch der kurze Rücktritt des zweiten VizepräsidentenKämpf hat keine ernsten Schat ten auf die Sachlage geworfen, und selbst von Seiten der eine Zeit lang recht grimmig dreinblickenden Zentrums- Partei sind schließlich wieder sanftere Saiten ausgezogen. In der auswärtigen Politik feierte der Reichskanzler Fürst Bülow mit seinen Ausführungen, in denen er nicht blos wie sonst wohl die Schalmei der allgemeinen Rosen-Röte blies, einen Extra-Triumph, und so können die Reichsbo ten, wenn sie Diätcn-beladen l>eimwärts ziehen, sagen: Es war ganz nett! Soweit wäre alles recht schön, und das parlamenta rische Frühlings-Idyll, das nur wenig vom Nachtfrost be einträchtigt wurde, könnte noch manche Wiederholung er leben, wenn nicht den Reden neue Taten folgen müßten. Mit anderen Worten: die neue liberal-konservative Mehr heit hat ihre wirkliche Verträglichkeit in Prinzipienfragen noch zu beweisen, und Fürst Bülow hat zu zeigen, wie weit er der allgemeinen inneren Reichs-Politik einen neuen Zu schnitt geben will. Die Pessimisten meinen auch hier, daß am Ende Alles schief gehen wird, aber es ist auch sehr wohl eine Ausstellung der Sammlungen verbunden werden, in der die Stil- und Geschmacksrichtung durch die Jahrhun derte der sächsischen Geschichte vorgeführt wird. Zum Schlüsse erörterte der Vortragende die Baulichkeit und die innere Ausgestaltung des in Dresden nach diesem Plane zu errichtenden Museums, das etwa Sächsisches Fürsten museum zu benennen wäre. Der Vortrag erhielt dadurch eine besondere Wirkung, daß der Redner Vortragender Rat in der Generalkommission der Kgl. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft ist. * Der Kaiser und die moderne K u nst. Der Erbauer des neuen Wiesbadener Kurhauses Prof, von Thiersch bestätigt, daß der Kaiser bei der Eröffnung den Muschelsaal mit modernen Fresken des Münchener Malers Erler nicht besucht hat. Tas komme aber daher, wie von Thiersch einem Mitarbeiter der Leipziger Neuest. Nachr. versicherte, daß der Kaiser mit der ganz eigenartigen Kunst Erlers noch nicht mitkönne, das heißt, Erler habe den Kai ser durch seine eigenartige Kunst, die das grelle Gelb ver wendet, direkt überrascht, umsomehr, als der Saal bei der Vorbesichtigung noch nicht fertig war. Prof, von Thiersch ist jedoch der festen Ueberzeugung, daß der Kaiser, sobald er den Muschclsaal in seiner Gesamtwirknng in Augenschein nehmen wird, auch von der Kunst eines Erler überzeugt sein wird. Keinesfalls sei der Kaiser ein Gegner der mo dernen Richtung. — Das erfährt eine Bestätigung durch die Mitteilung der Franks. Itg., daß der Kaiser in Wies baden eine Sammlung von Grabsteinen nach Entwürfen angesehener moderner Künstler eingehend besichtigt und eins Arbeit erworben hat. * 22 500 Franks für eine Goldmünze. Dem „B. T." zufolge tobte bis vor kurzem um eine ganz kleine Goldmünze der antiken Stadt Messana ein grimmer Kampf zwischen einem Vertrauensmann Pierpont Mor gans und dem sizilianischen Münzensammler Baron Pen- nisi. Dieser erhielt die kostbare Münze schließlich für den enormen Betrag von 22 500 Lire. * Td. v. HartmannsPrivatbibliothek, eine sehr reichhaltige und wertvolle Bücherei, ist, wie aus möglich, daß die ganzen Zeitverhältnisse dem Glück Fürst Bülows von neuem förderlich sind. Kein überzeugter Kon servativer wird bei uns ein Liberaler werden, ebensowenig wird das Umgekehrte der Fall sein, aber das praktische Le- ben läßt sich nicht immer nach Partei-Grundsätzen regle- ren, sondern eS schafft seine eigenen neuen Tages-Forder ungen. Im Reichstage ist sehr ideal von einer ungehemm ten Sozial-Politik gesprochen, gewiß, Jeder wünscht die. aber wenn eine so rauhe Tatsache dazwischen kommt, wie jetzt der gewaltige Zwist im Berliner Baugewerbe und an deres Mißliche, dann taucht der Gedanke auf, bevor wir Sozialpolitik bis in den Himmel hineintreiben, müssen wir darauf achten, daß Arbeit und Verdienst, auf denen sich am Ende das ganze soziale Reformwerk aufbaut, unS nicht glatt unter den Füßen fortrutschen. Die Zoll-Angelegenheiten sind einstweilen sestgelegt; es kommen die Steuerfragen aber noch hervorragend in Be tracht, und auch da erweist sich die Praxis als eine hervor ragende Lehrmeisterin. Die Ergebnisse aus Fahrkarten- und Erbschaftssteuer erwecken ziemliches Schütteln des KopfeS. Wenn der Reichstag einen guten Ersatz für die Fahrkarten-Abgabe hätte, er würfe sie sofort wieder ins Wasser. Das Manko bei der Erbschaftssteuer läßt er kennen, daß cs bei dem allgemein erhöhten Lebensetat mit dem Sparen-Zuriüklassen weniger leicht geht, wie früher, selbst eine Reichseinkommensteuer wurde kaum ein über reichlich sprudelnder Bronnen werden. Auf dem Papier machen sich die hohen Einnahmen schön, wenn man nur nicht die hohen Ausgaben abzuziehen hätte, so daß Freund Fiskus sich begnügen muß. Die Börsenfrage gibt zwischen Liberal und Konservativ nicht minder scharfe Gegensätze, wie die Schulfrage, aber ... der Reichskanzler hat jetzt auch ein halbes Jahr der Ueberlegung vor sich. Dann freilich heißt eS: Klarheit! Leipzig geschrieben wird, in den Besitz des dortigen Alfred Lorenzschen Antiquariats übergegangen. * In Paris ist der Romanschriftsteller I. C. Huys - inans im Alter von 59 Jahren nach längerer Krankheit gestorben. *KleineMitteilungen. Der Kaiser hat an die Witwe des verstorbenen Geheimen Justizrats und Kron syndikus Prof. Lörsch in Bonn ein Telegramm gerichtet, in dem er sein wärmstes Beileid und die Freude darüber aus drückt, daß es ihm einst vergönnt war, zu den Füßen des nun Verstorbenen zu sitzen und von seiner Lehre Eindrücke für Leben zu empfangen. — Eine Wolfgang Kirchbach-Pla kette ist soeben von dem Bildhauer Paul G. Hüttig herge stellt worden. Sie zeigt den prächtigen Charakterkopf des kürzlich verstorbenen Dichters im Profil. — Der sehr in teressante, mit 28 Lichtdrucktafeln ausgestattete Katalog der Sammlung römischer und byzantinischer Münzen, die der bekannte Münzengelehrte Dr. Fr. Jmhoof-Blumer in Winterthur am Ende dieses Monats versteigern läßt, ist im Verlage von Dr. Jakob Hirsch in München erschienen. * Von der Landesuniversiät Leipzig. Der bisherige Assistenzarzt bei Prof. Curschmann an der medizinischen Klinik, Dr. med. Hans Bahrdt, wurde zum Assistenzarzt an der Charite-Klinik für Kinderkrankheiten in Berlin ernannt. — Dr. Phil. Georg Graf Vitzthum v. Eckst ädt wurde auf Grund der Habilitationsschrift „Die rheinische Malerei HU Anfang des 14. Jahrhunderts" und der Probevorlesung über das Thema „Die französische Plastik zur Zeit Ludwigs XIV." als Privatdozent in der philosophischen Fakultät ausgenommen. Er ist 1880 zu Oberlößnitz bei Dresden geboren, absolvierte das Bitzthum- sche Gymnasium zu Dresden, studierte zuerst Rechtswissen schaft in Berlin, München und Leipzig und seit 1900 Kunst geschichte bei Geheimrat Schmarsow in Leipzig. 1908 pro movierte er an der Leipziger Hochschule rind war von Ok- tober 1904 bis Juli 1905 als Volontär am Kaiser Fried- rich-Museum in Berlin tätig. — Mchslsche Lischt std« Woche«»«« «vHeiaeu-Munc ! Inler.t. 6Ap di»RrtlamrjeNe50Pf. Mrd S7 lsike -«»» mllcli ----FeruiMcherr---^ Dresde- «r. »OS. 69. Jahr« Donnerstag, de« 16. Mai 1907 Rr. 112 «evakti—Sschbch r » Uhr Gtzrechßkurd« der Nedektto« r S—« Uhr Niuchwitt«« DK« wlt usend Blick tsi- ascht, rklich f- und 7t und Eine Prang freu- legcn einen zur allem e Sie Fal. »send >eim- Mark erab. leicht m ja I ent ölten, dem ünst- »ende In Dresden hielt Geh. Regierungsrat von Seydlitz, vortragender Rat in der Generalkommission der König!. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, einen Vortrag über eine Neuordnung der Dresdner Kgl. Sammlungen. >oe1o: In Oesterreich haben die Reichsratswahlen am Diens- rag früh begonnen. Trkgriuum - Adreff«: Llbgasprefse Wasewitz. - —' », >M schiae« larartie Hhau«) eifch-rtr, ßrraerr, > tu dür »e« R. (117, (U5, »0» Artikeln rawke». hlev die »IUM. Str. 2d Kiene, Em- m, zu »Uhr für »«» sotznchev »1* ,lgt bi« «iUaa» L VH 20 Pf., NeweUuzüaa - die Aufnahme«« bestimmter Stckk» Garantie übernommen Annahmestelle«: letzte Seite. Seift, Mfteiichift »»» Miftft. ' Residenztheater. Von heute Abend ab spielt in der lustigen Posse „Die Herren von Maxim" wie der Herr Geßner die Hauptrolle des Vicomte Polykrates. Earl Geßner, der mit der trefflichen Darstellung dieser ori ginellen, komischen Figur berechtigtes Aufsehen hervorrief, dürfte hier besonderes Interesse erwecken, da er geborener Dresdner ist und bekanntlich seine Bühnenlaufbahn vor mehreren Jahren am hiesigen Residenztheater begann. * Residenzthcater. Abonnements- Erneuerungen von bereits innegehabten Plätzen für das Schauspiel- und Operettenabonnement der Spielzeit 1W7/1908 müssen bis zum 31. Mai erfolgt sein, da sonst anderweit darüber verfügt wird. Die Erneuerungen kön nen Wochentags vormittag von 10—2 Uhr an der Kasse des Theaters Vvcgenommen werden. * Ueber eine Neuordnung der Tresd- nerKgl. Sammlungen sprach im Sächsischen Kunst verein zu Dresden Geh. Regierungsrat v. Seidlitz in An wesenheit des Prinzen Johann Georg. Aus dem inter essanten Vortrag möchten wir folgendes anführen: Es han delt sich um die Notwendigkeit, aus den überreichen und zerstreut untergebrachten wertvollen Sammlungen eine neue Sammlung herauszuwählen, die auf kunstgeschicht licher Grundlage aufgebaut ist. Die gegenwärtigen Samm lungen dienen zum Teil direkten wissenschaftlichen Zwecken. Dabei sei aber keine Einheitlichkeit vorhanden. Deshalb müsse gefordert werden: 1. daß die besonders beachtenswer ten Gegenstände jeder Sammlung, die nur wissenschaft lichen Zwecken dienen, ausgewählt werden; 2. daß die min derwertigen Stücke aus den für das Publikukn zugäng lichen Sammlungen entfernt und nur zu Studienzwecken zur Verfügung gestellt werden; 3. daß die Hauptstücke der art aufgestellt werden, daß ihr Wert auch voll zur Geltung kommt. An einer Anzahl Museen bezw. an ihrer Einrich tung bezeichnete der Vortragende dann, wie nach diesen Ge sichtspunkten bereits verfahren werde. Als Vorbereitung soll mit der nächstjährigen Kunstausstellung in Dresden durch die Post be»»-en . . drsgt. <«i iv« Hau« «e liefert durch Voten fr« in« H<uw -»1 bei Abholung in der En>«diiti> uo<j lbsru ru (2110 kort mtr. «I. veil«, en: „Illustrierte» U«terh«tt»»«»bl«tt- w „N«ch Feiernde» d- w „Hems »»d G«rie»wirtsch«ft" * „Fre«»de» Liste-. Dr»L und Verlag: Lldga»-V»chdr»ckerei und Verlag«anstalt Herwann Vetzer Lo., Vlalewitz; verantw.: VNH. ». Vnttlar, Vlafewitz rrr 2- rso Reichstes-Abschied. Der neugewählte deutsche Reichstag hat den ersten Abschnitt seiner Arbeiten beendet und geht bis zum späten Herbst nach Haus. Tot gequält haben sich seine Mitglie der in diesen Wochen ja gerade nicht, es ist mehr geredet, als getötet worden. Nur einige wenige Gesetzentwürfe sind außer dem Reichsl-auöhalt erledigt, aber dieses Manko wollen und können wir den Volksvertretern nicht so hoch anrcchnen, auch bei ihnen heißt es: Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über! Und nach den Wahlen war wirk lich allen Parteien das Herz voll, die große Aussprache Neicfte Enizilße. Der Reichstag vertagte sich gestern bis zum 19. No vember, nachdem er in zwei Sitzungen den Rest der vor liegenden Arbeiten erledigt hatte. EL wurde die 3. Lesung pes Etats und der Auslieferungsvertrag mit Griechenland verabschiedet. Durch die Genehmigung des Kolonialetats ' in 3..Lesung ist nun ein selbständiges Kolonialamt mit einem Staatssekretär an der Spitze geschaffen. DocheitllnsEllMNprch mt < dILtt iür öle Kgl. Rmtrdauptmannrcbaftw lstkerlie» Mtt-lit u. Neortacl», <ia§ Kgl. Rwtrgertcstt vrercte», Kgi. Zupennlenäenlur vreräen ll, öle Kgl. ;of§ttenl<imtei viesäen, Montrding «e Ile c»lll«»1«. vodrftr, MtsrnmNa. NN»l«, w«r»e uni L»»»t»«M«. NOstt-Vr-ä» und coKll-AlUttiser für Marevitt, coschvilr. kochmtr. weirrer Mrrch, vühlau, die torrmlrgemeinden. 0re§öen 5ttie§en und ireugnin».
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