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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 22.05.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-190705227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19070522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19070522
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1907
- Monat1907-05
- Tag1907-05-22
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j Zlichsjschk t--7. t -ei «-holung in der orsjkitilug <.» ObgllMkjsk ikv! »t«n, (1528 69. Jahrg. Mittwoch, den 22. Mai 1907 116 GednManSfchlnbr » Uhr Ltzrechstnnde der Redaktion: S G Uhr «achmttta,». Telegramm - Ldrrfie: Elbgaupresie Blasewitz. 74 .70 Stere» (M getteser« idio» . . «Äd ar« tofret. Dir britische Nörde« «>d der deutsche Siibea. I» einer Parlaments-Debatte dieser Tage ist die Be merkung gefallen, das; es jetzt Mode werde, in Süddeutsch land eine Kritik an den Norddeutschen, mit anderen Wor ten „an den Preußen" zu üben. Dieser Ausspruch beweist, daß inan selbst an solchen Stellen, die mit dem Wesen des süddeutschen Volkscharakters näher vertraut sein könnten, ^och noch nicht immer das rechte Verständnis sür die Eigen art der Bevölkerung südlich vom Main hat. Wenn z. B. der Bayer den Krastausdruck „Saupreuß" gebraucht, so klingt das ziemlich stark, ist aber gar nicht weiter bös ge meint, und so ist es ungefähr auch mit dem bemerkten Kri tisieren des norddeutschen Verhaltens. Das ist keineswegs Der bisherige stellvertretende Kolonialüirektor Der n- burgist nunmehr zum Staatssekretär des Reichskolonial amtes ernannt worden. Der Chef der Reichskanzler, Ge heimrat v. Loebell, wurde zum Unterstaatssekretär der Reichskanzlei ernannt. staurants, wie sie der Norden kaum kennt, aber auch bei Tausenden von Gästen bleibt die Rechnung unverändert bei den Pfennigen. Hält der süddeutsche Bruder in seinem privaten Leben auf diese Genauigkeit, so will er sie erst recht nicht im öffentlichen Leben missen. Ganz gewiß sind die Leute vom Main keine Knauser, aber vom Geld-Aus- geben für nichts und wieder nichts sind sie geringe Freunde und werden sich darin auch kaum ändern. Tas Protzentum ist überall zu finden, aber der Durchschnittsmensch findet es doch nett, wenn der Respekt vor ihm in Süddeutschlano nur schwach ist. Tas Wort „Ter hat Geld!", das in Nord deutschland gebraucht wird, wird im Süden wenigstens mit ganz anderem Ausdruck ausgesprochen. Die Bayern, Württemberger, Badenser uns auch ein starker Teil der Elsaß-Lothringer sind heute ganz gewiß gute Deutsche, und wenn sic sich bemühen, die Reichsstcuer- Maschinc ab und zu etwas zu bremsen, so ist das gar kein Schade, ebenso wenig, wenn sic in die moderne Förmlich keit einen gewissen derben Zug hincintragcn. Der nord deutsche Kops ist in manchen Dingen viel zu willfährig ge gen fremde Extravaganzen, drum in's gut, wenn das süd deutsche Herz drüber lacht! Der M ü n chene r Hoftheater-Skauöal-Prozeß ist durch Vergleich beendet worden. Ter Chefredakteur des „Bary. Kuriers", Siebertz, nahm alle seine Behauptungen ols unwahr zurück. erst von heute und von gestern, eS hat mehr oder weniger immer bestanden, trotzdem ist Kaiser Wilhelm II. in Mün chen mit einer Herzlichkeit empfangen, die im kühlen Nord deutschland selten beobachtet wird. Also rege sich deshalb Niemand auf und denke lieber an Bismarcks Wort: Der Norden ist der Kopf, der Süden das Herz Deutschlands, das dem Gesamt-Reiche sehr not tut. Ohne dies süddeut sche Herz könnte es vielleicht in unserem Vaterlande zuwei len doch etwas frostig sein! Zweierlei unterscheidet in erster Reihe den Nord deutschen und Süddeutschen. Das mehr gemessene, kühle, zuweilen exklusive Verhalten, das in manchen norddeut schen Kreisen in die Erscheinung tritt, ist dem Bruder im Süden unmöglich. Das „Getue" ist ihm in der Seele ver haßt, er will von Niemandem geringer, als er sich selbst suhlt, eingeschätzt sein. Dabei laufen denn wohl, wie män- niglich bekannt, auch komische Geschichten mit unter, aber die eine Hauptsache bleibt wahr, südlich vom Main gibt man sich mit großer Offenheit, auf deren Erwiderung viel Wert gelegt wird. Und kommt da in der Politik etwas, was sich zu großartig und erhaben darstcllt, dann wird der Bayer „grantig" und sagt, was" er denkt. Der Norddeutsche hört so etwas nicht gern, seine Anschauungen neigen nach ver Seite der Reserviertheit im Verkehr, wie im politischen Leben, aber er darf nicht vergessen, daß ein ehrliches Aus sprechen immer seinen Wert behält. Im Süden ist man über ein treffendes Wort bei Leibe nicht erzürnt, und so kann auch der Norddeutsche seine Empfindlichkeit etwas reduzieren, denn — wie oben schon gesagt, bös gemeint ist's nicht. Da machen sich die einzelnen französischen Landes teile noch weit mehr über einander lustig und ebenso steht es in Italien und Spanien, ohne daß man darin etwas fände. Der zweite sehr bedeutsame Unterschied ist die ver schiedene Auffassung vom Geld. Das Leben ist im Süden weit lustiger, wie im Norden, aber der Geldaufwand dafür ist bedeutend geringer. Im Norden hält man die haar scharfe Pfennigrcchnung einfach für unmöglich, weil zu lästig, in Süddeutschland ist sie überall selbstverständlich, und das macht namentlich auf dem Lebensmittelmarkt sehr viel aus. Tic Bicrstadt München hat so umfangreiche Re- Rnrßr Sniziiße. Zwischen Sem Kaiser und dem Bunde vaterländi scher Arbeitervereine hat aus Anlaß der Gründung dieses Verbandes ein herzlicher Telegrammwechsel stattgefunden, ebenso zwischen dem Bunde und dem Reichskanzler. «. 1.80 , 282 - 2 — . 1.60 Ein japanisches K r e u z e r g e s ch w a d e r ist von Newyork zum Besuche deutscher Häfen in. See ge gangen. Sichßschr Nt-richia. Pen 2t. Mai IS07. Das verregnete Pfingstfest. Im wahren Sinne des Wortes zu Wasser geworden ist uns diesmal das schöne Pfingsten und Tausende sind um ihre Erholung und ihr Vergnügen gekommen, denn um Landpartien zu unternehmen, war das Wetter denn doch zu ungünstig. Bei einer Temperatur von ü—7 Grad Reaumur regnete es vom Sonntag morgen bis gestern mit- tag ununterbrochen und auch von da ab konnte man desRe- gcnschirms nicht entbehren. Ucbcrall standen die Pfützen und immer wieder rieselte ein Sprühregen hernieder auf uns Menschenkinder, die sich nach dem schlechten Wetter der vorhcrgegangcnen Wochen aus Pfinqsteu so sehr gefreut litten. Die Bahnen brachten vollgepfropfte Extrazüge nach m 1 < ltzInt lmäie ggl. UMtbiwptWitwrcb-Ne» vrettle» UlltUtll u. «eurlaOt. <ias «gl. Umttgettcbt vrerckea, M öle Kgl. buperintenäentur Dresden ll, die Kgl. Forrtrentämter Dresden, kDoritrdurg «ni r«,»«,««. rnrennr. donnr. tvxnnir, innmmnta, n»«rmnr. km»nr. unä unck c»t»l-NlUttI«tr lür SUxMk, rorchmlr. kochwür. weirrn kirr», vükku. <ii« cörsningemriiuien. vscsIenSttjeren und NtugkUN». — ... .. . » — am, — LUL^ia Fernsprecher:--^- Dresden Nr. 809. Montag: Hosfmanns Erzählungen. Ans. halb 8 Uhr. — Schauspielhaus: Dienstag: Neu cinstudiert: Ter Veilchcnfresscr. Ans. halb 8 Uhx. — Mittwoch: Libussa. Ans. 7 Uhr. — Donnerstag: Schiller-Folge 8. Abend: Ka bale und Liebe. Ans. 7 Uhr. — Freitag: Monna Danna. Ans. halb 8 Uhr. — Sonnabend: Heimat. Ans. halb 8 Uhr. — Sonntag: Schiller-Folge 1. Abend: Don Carlos. Ans. halb 7 Uhr. — Montag: Nathan der Weise. Daja: Fr. Müller-Rudolph a. G. Ans. 7 Uhr. * R e s i d e n z t h c a t c r. Am Mittwoch, den 22. Mai. findet hier die 27». Ausführung der Posse „Die Her ren von Marim" statt. Es ist der beste Beweis sür die Zugkraft dieses lustigen Werkes, daß dasselbe en suite 2."» Mal bei vollen (an den Psingstfeiertagcn natürlich ausver kauften > Häusern in Szene geben konnte. * Gastspiel d c s D e u t s ch c n T h e a t e r s. Sonnabend, den 27». Mai, abends 8 Uhr findet ein interes santes Gastspiel im Z e n t r a l t h e a t c r statt. DieKünst- lcrschar des Deutschen Theaters in Berlin wird unter Leit ung des Direktors Reinhardt das in Berlin mit großem Erfolg gegebene Schauspiel TcrGott der Rache von Schalom Asch aussührcn. Dw Hauptrollen befinden sich in den Händen der Damen Grete Berger, Helene Burger, Camilla Eibenschütz, Hedwig Wange! und der Herren Pau! Biensseldt, Guido Herzseld, Hans Pagay und Rudoli Schildkraut. Die Regier führt TirektorMarReiu- hard t. Das Gastspiel findet bei erhöhten Preisen statt; die Preise bewegen sich zwischen 7 Mk. und 77> Pfg. Ter Vorverkauf ist eröffnet und findet täglich bis 2 Uhr statt. * Ver st i mmungcn in Wiesbaden? Aus Wiesbaden erhält die Berliner Zeitung Mitteilungen, die geeignet sind, Aussehen zu machen. Wenn wir von ihnen Notiz nehmen, geschieht es aber nur unter Vorbehalt' „Nachdem die Festlichkeiten zur Eröffnung des neuen Kur hauses vorüber sind, gibt sich in den offiziellen Kreisen der Stadt Wiesbaden eine große Erregung kund über das Aus- r 87«. al« uns, Rachn. «m »i, r. am. »«haft e», a. rtma oll«. lal»«> , vr» S. 7.L0 rn.r« 'Ni »«s«. sem Tenor des echten, leuchtenden Timbres entbehrt und eine baritonale Färbung aufweist. Der Tonansatz ist sehr un gleichmäßig, als üble Eigenschaft macht sich ein heulendes Hinaufziehen des Tones bemerkbar, welcher im Ganzen recht unfrei und gcquält klingt, anstatt frei und gesund hervor- zustiömen. An klanglicher Schönheit steht Herrn Sembachs Tenor weit hinter dem des Herrn Grosch zurück, von Burrian und von Bary ganz zu schweigen. Darstellerisch blieb die Leistung durchaus in den Grenzen des Konventionellen. Man darf begierig sein, wie der sür Freitag bevorstehende Don Josv des Gastes ausfallcn wird. Sein Turiddu war nicht übel, aber auch in keiner Weise außergewöhnlich. Als Somtuzza erschien zum allgemeinen Staunen Frau Wittich wieder einmal auf der Bühne, auf der sie leider beinah eine Fremde geworden ist. In ihrem eigenen Interesse ist der Künstlerin nur zu raten, in Zukunft sich etwas öfter zu betätigen, als es seit geraumer Zeit der Fall war. Denn sonst kann es ihr allen Ernstes widerfahren, daß sie unserm Publikum ent fremdet wird. Ihre Samuzza stand übrigens stimmlich durch aus nicht auf der Höhe, während die Künstlerin darstellerisch weit mehr auS sich heranSging als man eS sonst von ihr ge wöhnt ist. Frl. v. d. Osten war eine vorzügliche Lola. Frl. Schäfer sowie Herr Plaschke (Alsio) seien noch lobend genannt. DaS HauS war vollständig ausverkaust und in bester Feiertagsstimmung. Nach der „Bauernehre" ging die „Re- gimentStocbter" mit Frau Wedekind in der Titelrolle über die Bretter. Beide Opern leitete Herr v. Schreiner in höchst erfreulicher Weise. F. A Geißler. * Wochenspielplan der Königs. Hoftheater. Opernhaus. Dienstag: Die Boheme. Ans. halb 8 Uhr. — Mittwoch: Mignon. Ans. halb 8 Uhr. — Don nerstag: Ter Barbier von Sevilla. Ans. halb 8 Uhr — Freitag: Carmen, JosS: Herr Lembach a. G. Ans 7 Übr — Sonnabend: Tristan und Isolde, Isolde: Frl. Zoder a. G. Ans. 6 Uhr. — Sonntag: Oberon. Ans. 7 Uhr. — Siist, WißnHist IM» Mißt. König!. Opernhaus. Es ist neuerdings Sitte geworden, dem Publikum Opern kräfte, welche zur Ergänzung des Ensembles bestimmt sind, in Gastrollen erst dann vorzuführen, wenn sie ihren Vertrag bereits in der Tasche haben. Das war bei Frl. van Dreßer der Fall, die bei ihrem Debüt bereits verpflichtet war, und so war es auch, wie von unterrichteten Leuten bestimmt be hauptet wurde, mit dem Tenoristen Herrn Sembach, der im zweiten Pfingstfeiertage sich als Turiddu in Mascagui'S unverwüstlicher „Bauernehre" erstmalig vorstellte. Während man bei so manchem Gaste der letzten Zeit vergebens fragte »woher er kam der Fahrt", kann Herr Sembach mit einer sehr stolzen Provenienz auswarten: er kommt von der Wiener Hosoper. Dort hat er allerdings nicht viel gesungen, vielmehr die Lösung seines Verhältnisses herbeigesührt, weil ihm, wie «zählt wurde, das Klima nicht zusagte. Zum Dresdner Klima, von welchem ja einige Sangeskräste z. B. Herr Gieß- wrin ein traurig Liedlein zu singen wissen, hat Herr Sembach, der bereits in der Nähe unserer Stadt eine Villa sein Eigen nennt, offenbar ein gutes Zutrauen und man kann nur hoffen, daß dasselbe ,hn und uns nicht enttäuschen möge. Die am zweiten Feiertage gebotene Pkvbeleistung war allerdings nicht dazu angetan, den Feuereifer begreiflich zu machen, mit dem die Theaterleitung sich Herrn Sembach lediglich auf ein Probesingen hin verpflichtet hat, ohne ihn vorher an einigen anspruchsvollen Rollen auf Herz und Nieren oder, worauf eS in diesem Falle weit mehr ankommt, aus Kraft uud Aus dauer seiner Stimme zu prüfen. Dazu ist übrigens die kurze Rolle deS Turiddu auch gar nicht geeignet; in ihr hätte der Säst, besonders in der hinter dem Vorhang gesungenen kiziliana, höchstens ze»gen können, daß ihm ein Organ von klanglichem Reiz und guter Schulung eigen sei. Aber auch diesen Beweis vermochte Herr Sembach nicht zu erbringen. b<!b i wenn man das ungünstige Wetter gebührend in Rechnung stellt, ^ommt man doch darüber nicht hinaus, daß »eil-gen: .INnftriertr» UnterhaltnngSblatt^ * »Nach Feierabend"' * .HanS- und Gartenwirtschaft' * Druck und «erlag: «lbgau-Buchdruck.rei und «erlogSanpalt Hermann Beyer L «o., «las.witz; »erantw.: W.lh v. «utttar, Vlafewitz ^scheint jede, «och-tag nachmittag» »llhr sstr »en fchgWd« Ta» Untzetgan-Nnnahm« «folgt -i» mitta stnser «»« tznst die S-gchp Watitgaila 20 W„ Aeine tte tztrelamaßette ASr die Äufn^mr an bestimmt« wird Wtne Garantie Ebernanrmen Annahmestellen: letzte Sette.
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