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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 02.07.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-190707026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19070702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19070702
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1907
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Vnttlnr, Blaleroitz !, rldgem-reff« BI«se»itz. - ,.7-_ ! !__, .Ml--.-» ll. Nr. 151. j Dienstag den 2. Juli IM >7. , 69. Jahrg. Nednktime-schüch r » Uhr MttMO-. TvrrchOunde der RedaMonr S—T Uh« NachmUt««». Zuschriften in rednktiovrllen «vaelegenheittn find nicht an den Redakteur persönlich, sondern ausschließlich an ine Redaktion zu adressieren -exeße Erri,»iffe. Fürst Bülow hatte gestern eine Unterredung mit ürm früheren französischen Kriegsminister, dem Deputier- ten Etienne. In Detmold fand die Enthüllung eines Denkmäler für den Grafregenten Ernst statt. In Prag kam es anläßlich des tschechischen Sokol- sestes zu deutsch-feindlichen Demonstrationen. Die Meisterschaft von Sachsen errang beim 10. inter nationalen Lawn-Tennis-Turnier in Leipzig H. Schom- bnrgk-Leipzig. Im Rennen zu Paris-Auteuil gewann den Prir de France Herrn K. von Tepper-Laskis Minus unter Wallen berg; im Rennen zu Hannover siegte im Großen Preis von Hannover Kgl. Haupt-Gestüt Graditzs Ganges unter Bo ardman. Sie wirtschaftliche jagt des Handwerks. Es ist erfreulich, daß in den Kreisen des deutschen Handwerks der Geist kurzsichtigen Zünftlertums mehr und mehr schwindet. Der Jdeenkreis der Zünftler erschöpft sich in den unaufhörlichen Klagen über die böse Gewerbefrei- Helt, dic angeblich den Ruin des Handwerks herbeigeführt hat, und in der immer von neuem wiederholten Forderung nach dem allgemeinen Befähigungsnachweis, der allein das notleidende Handwerk kurieren könne. Diese zünstle- rifchen Anschauungen und Forderungen sind durchaus ver fehlt, weil sie dem Geist der Zeit widersprechen; mit zünft- lerischen Rezepten, die aus her Apotheke des Mittelalters stammen, ist die Not des Handwerks nicht zu heilen. Diese Erkenntnis gewinnt auch in Handwerkerkreisen mehr und mehr an Boden, wie verschiedene Kundgebungen berufener Handwerksvertretungen dartun. So wird in dem jetzt er schienenen Jahresbericht der Jnsterburger Handwerkskam mer von 1S06 in einer bemerkenswerten Auslastung über die wirtschaftliche Lage des Handwerks hervorgehoben, daß nicht die Gewerbefreiheit als^olche, wie vielfach von Zünft lern behauptet wird,'daran schuld sei, daß einzelne Hand werke dem Verfall entgegengehen, vielmehr sei es in erster Linie die leistungsfähige moderne Betriebsform des Groß betriebs, mit der das Handwerk nicht immer zu konkurrie ren vermag. Gegenüber der kapitalistischen Produktion mit ihrer fortschreitenden Maschinentechnik und ausge dehnten Arbeitsteilung kann das Handwerk nicht gleichen Schritt halten. Diese Tatsache dürfe aber noch nicht dazu führen, das Handwerk als dem Untergange geweiht zu be trachten. Die Zukunft des Handwerks ist durchaus nicht so trübe, wie es scheinen könnte. Im gesamten Handwerk also auch in dem von der Konkurrenz hart bedrängten, ruht noch eine Fülle von wirtschaftlicher Kraft, die der Hebung und Sammlung bedarf. Das Handwerk hat noch eine große Bedeutung auf den Gebieten des Kunstgewerbes, der Jndividualarbeit, der politischen und wirtschaftlichen Or ganisation und auf dem Lande. Mit Recht fordert die Jnsterburger Handelskammer, daß die Handwerksförderunq Wege einfchlagcn muß, die von der kapitalistischen Massenproduktion nicht so leicht verfolgt werden können. Zur Durchführung dieses Gs^ dankens dienen ^grlingsschnlen, Fachschulen, NLeister- kurse, Mustersammlungen, Prämiierungen von Lehrlings- nnd Gehilfenarbeiten ufw. Für gewisse Handwerksarten wird zur Stärkung ihrer Stellung im Konkurrenzkampf eine Umbildung des Betriebes eot. eine Berufsvereinigung erforderlich sein, um die wirtschaftlichen Einnahmen zu erhöhen. Der Handwerker soll da, wo es angängig er scheint, mit seinem Produktionsbetrieb ein Laden- und Warenverkaufsgeschäft verbinden und Handel treiben. Hierzu ist es jedoch notwendig, daß eine kaufmännische Buch- und Geschäftsführung eingerichtet wird. Der Hand werker soll also zugleich Kaufmann sein. Bei den Berufs vereinigungen handelt es sich um Uebergriffe in andere ge werbliche Berufszweige, und zwar dann, wenn der Schuh macher auch Schuhhandel, der Schmied auch Stellmacherei und Wagenbau betreibt oder der Bauhandwerker Bestel lungen auf Maurer-, Zimmerer-, Dachdecker- und Stein metzarbeiten u. s. w. ausführt. Bei all diesen Arbeiten müssen jedoch Kraft- und Arbeitsmaschinen benutzt und Kleinmotoren eingeführt werden. Daneben kommen Ge nossenschaften und sonstige wirtschaftliche Vereinigungen in Betracht, die für den Handwerker von Bedeutung find. Alle diese Maßnahmen zusammengenommen, richtig angewandt und zwe^entsprechend ausgestaltet, find geeig net, die Stellung des Handwerks im Wirtschaftsleben der Gegenwart und Zukunft zu stärken und dauernd zu erhal ten. Leistet das Handwerk an dieser Gewerbeförderung, deren Richtungslinien die Handwerkskammer vorzeichnet, tätige Mithilfe, so darf seine Lage für die Folge als günstig bezeichnet werden. Jedenfalls ist die pessimistische Auf fassung in keiner Weise berechtigt, daß dem Handwerk im Zeitalter der Fabriken und Großbetriebe das Todesurteil gesprochen sei. So wenig wie das Handwerk durch die Hausindustrie verdrängt worden ist, so wenig wie diese durch die Fabrikarbeit lahmgelegt ist, so unwahrscheinlich ist es, daß die Fabrikindustrie das Handwerk völlig auf saugen werde. Vielmehr mutz man annehmen, daß ihr Nebeneinanderbestehen, wie es die Gegenwart zeigt, noch sehr lange hinaus die Physiognomie des gewerblichen Le bens bilden wird. Denn jede derselben hat ihre eigen artigen Vorzüge, verwendet andere Arbeitskräfte, erfüllt bestimmte Anforderungen, so datz sie sich in ihren Wir kungen gegenseitig ergänzen. Die Fabrik, die allerdings eine großartige Umwälzung herbeigeführt, und eine Er schütterung der früheren Produktionsweise bedingt bat, ist aufgekommen in Verbindung mit den hervorragenden Fortschritten der Naturwissenschaften, mit den Erfindun gen und Entdeckungen der neueren Zeit. Sie bedeutet w*hl eine weitere Phase der Entwicklung, aber noch nicht khc Ende. Sie hat keine scharf umrissenen Grenzen für ihre Tätigkeit und man kann fortwährend Neubildungen und Umbildungen beobachten. Hier verwandelt sich eine Fabrik in ein hausindustrielles Unternehmen, dort geht der umge kehrte Prozeß vor sich. Dieser Zweig des Handwerks scheint der Aufsaugung durch Hausindustrie oder Fabrik preisge gebenjener Zweig ist nach wie vor unentbehrlich und be steht in der'Form des Kleinbetriebs unbeirrt fort. Zlldilaamsaasßekan- des Derdaades sächsischer Mermrurrr-tii. ii. — Der gestrige Sonntag brachte der Arr-stellung recht starken Besuch, der sich besonder- in den Nachmittags stunden noch wesentlich steigerte, sodaß oft der Verkehr an mit Vorliebe besuchten Stellen nur mit Mühe aufrecht zu erhalten war — ein Beweis, welches rege Interesse dieser zeitgemäßen Ausstellung entgegengebracht wird. Kommt doch, nachdem mit der Gartenbau-Ausstellung dem Gesicht und Geruch das Beste geboten worden ist, nunmehr auch der Geschmack in des Wortes bester Bedeutung einmal auf seine Rechnung. — „Ach, wie süß!- hört man unsere Damen auS- rusen, wenn sie die Ausstellung vom Vestibüle aus in der Haupthalle betreten und damit haben sie wieder einmal nicht zu viel gesagt, denn gleich im Anfang wird man geradezu „mit Schokolade übergossen-, wa- ja, bildlich genommen, immer ein angenehmes Gefühl fein soll. — Gleich beim'Pin- tritre stoßen wsr auf den quer im Mittelgange etablierten Pavillon Otto Rüger (Gruppe II, l), Lockwitzgrund bei Dresden, wo die liebliche „Hansi- in liebenswürdigster Weise „Gratisproben- von Hansi-Schokolade verteilt und damit sich eine dauernde und dankbare Kundschaft erhält. Hier hat die bestens bekannte Firma ihre Erzeugnisse übersichtlich aus gestellt und erneut ihre Leistungsfähigkeit bewiesen. Dicht dahinter befiudet sich die Firma Ä Seltmann-Glogau. Spezialität: Pseffermünzküchel und Konfekt, von welchen Süßig keiten man frisch vom Ofen weg kosten kann. Dann betritt man den ausschließlich au- Waffeln aufgebauten Stand der Waffelfabrik Sebr. Hörmanu, Dresden-N, welche auch seit- wärr« ein aus Waffeln bergestellteS große- Schiff au-stellt. — Sieden Meter hoch ist die Pyramide der Firma Hartwig L Vogel, Dresden, und ein Meer voy Schokoladen bester Qualiiät ist in ihr enthalten Die Spitze bildet rin Felsblock mit darauf befindlicher Tellgruppe. Dann folgt die Ausstellung der Firma Petzold L Aulhorn, Akt.-Ges., Dresden, welche eine Fülle von Schokoladen bester Güte in elegantesten Packungen, Desserts, Torten, Bonbonieren, vor allem aber auch in meisterhaften Marzipan-Früchten rc. auSgelegt hat und damit allgemeine Bewunderung erregt. Auch Jordan L TimäuS, Hofl., Dresden-N., haben hier in elegantester Aus stattung ihre vorzüglichen Schokoladen, Kakaos und Lebkuchen auSgelegt. Rings um diese stets umlagerten Süßigkeiten be finden sich die Bäckerei- und Konditorei-Erzeuanisse (Gruppe I), wo nicht weniger denn 48 der auf diesem Gebiete leistungs fähigsten Firmen ihre la Waren ausgestellt haben. Wir nennen vor allem: Hofmundbäcker Karl Röder, Dresden, Paul Haus wald, Dresden, Oskar Julius Lorenz, Dresden, Friedrich Hermann Frauenstein, Deuben (Landbrot), F. B. Schreiber, Dresden (Cakes), Adolph Göhring, Dresden, Hugo Lehmann,! Nickern (Landbrot), Franz Schmid, Dresden (Tafelgebäck, Christstollen rc ), Oskar Giersch, Dresden (Honig-, Pfeffer kuchen), Hoflieferant Hermann Angermann, Dresden, Weber gasse (Konditoreiwaren), Paul Hummitzsch, Freiberg i. S., (Spezialität: Bauernhasen), diätetische Nährmittel-Bäckerei von Richard Anger-DreSden, Hugo Kuntzsch-Dresden, Ernst Rehn-Dr.-A., Julius Paul Grämer-Dr. (Pfannkuchen), Otto Worm-Dr -N, Welwersandhau» Albin Mucke-Dr. (Christstollen, diätet. Nährmittel) Kurt Mertig-Dresden, Brotfabrik Gustav Klotzsche-Dr., Pieschner Brotfabrik Richard Reuther, Batersche Maccaronifabrik-Lockwitz, Karl Ott-Dr. (3 m lange Christ stollen), Hofmundbäcker K. Ed. Steinchen-Dr., Dr. Volkmar Klopfer Dr -Leubnitz, Nahrungsmittelfabrik, Oswald Kunze- Gommern (MalHbrot uswj. zuletzt (Nr. 48) eine Kollektiv- Ausstellung verschiedener Meister. Diese sämtlichen Auslagen geben ein anschauliche- und überraschendes Bild von der er staunlichen Leistungsfähigkeit unseres heimischen Konditor, und Bäckergewerbe- und erregen allgemeine Anerkennung und Be wunderung. — Im Hintergründe, wokl etwa- versteckt, aber doch leicht zu fiyden, trifft man auf em lauschige- Plätzchen, wo die Bäcker Heide und Schreiber aus Meißen einen vor züglichen „Schieler- verzapfen und auch die bekannten „Fummeln- zu haben find. Besondere- Interesse erregen natürlich die in der Halle recht- vom Vestibüle befindlichen großen Backöfen, welche jederzeit ini Betriebe gezeigt werden und wo man sich von der Güte der vor unser« Augen her gestellten ff. Backwaren insbesondere von der Vorzüglichkeit de- frischen Kuchens überzeugen kann. Besonder- umlagert find zwei Oefen der Dresdner Backofrnfgbrik von Richard Lehmann. Da ist zunächst ein mächtiger Backofen mit Wasser heizung. Weiße Ware wird hier zwar auch noch nach altem Gebrauch in die obere und untere Röhre eingeschossen, da- Brot jedoch auf einem Herd, der al- Wagen völlig au- dem Ofen gezogen werden kann, aufgeschlagen und dann sogleich im Ganzen auf dem Wagen wieder in den Ofen befördert und daS Brot gelingt, wie die Proben überzeugen, ganz vor züglich. Daneben steht ein elektrischer Backofen, welcher zum ersten Mal in Deutschland gezeigt wird und von außen eigentlich nur wie ein großer Schrank au- Eisenblech auS- fieht. Im Innern birgt er jedoch drei große Heerde, die 6 Quadratmeter Backfläche im Ganzen haben. Unter und über denselben find thermoelektrische Elemente eingefügt, die von außen mittels dreier Hebel bedient werden. Während nun ein gewöhnlicher Backofen etwa drei Stunden geheizt werden muß, um die erforderlichen Hitzegrade zu erzielen, er fordert e- bei dem elektrischen Ofen nur 20 Minuten zur Er zeugung einer Hitze bi- zu 225 Grad und ist demnach dieser Ofen die Sehnsucht aller neuzeitlich fortgeschrittenen Bäcker meister, wenn er auch noch etwa- hoch im Preise steht. — An den beiden Tagen, Sonnabend und gestern war die Aus stellung, über die wir morgen »eiter berichte» werden, von über 26000 Personen besucht — gewiß ei» achtunggebietender Erfolg de- Unternehmungsgeister unserer Sächsischen Bäcker- Innungen
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