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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 05.09.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-190709055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19070905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19070905
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-05
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Vreröen Sttieren unä Neugnmr. ^-Fernsprecher:----- I vetlag««: „JUrftrierte» Unterhalt««,»blatt- « .Nach Aeieeabend- * »Ha»S- >«d Vaete«»»ie1ichaft- « »Arr»de»-Kiche-. II Lelegemmo « Adresse Amt Dresden Ar 809. , Dmck und Verlag: rlbga«-Vuchd,«cke,et «>d Veslagranstalt Hermann Beyer ch Lo., dermftv. Redakteur: ve. K. Vies end ahl, Wasewitz. Elbgau-resi« vlasewitz. Nr. 207. .,L > L, >--WI -»L !»' ! >L.»- ../,7 7»^- > > > I . I-. . . Donnerstag, den 5. September 1907. 69. Jahrg. NedaM««»schftch r » Uh« Mitta««. Gprechsftmbe der Nedecktts«: S—O Uhr Nnchmittag«. Aoschrtsten in redaktionelle» Angelegenheit«« stutz nicht an den Redakteur persönlich, sondern autschließlich an die Redaktion zu adressieren Dereße tkriziisk. Der Kaiser nahm gestern auf der Schilligreede Lei Wilhelmshaven die Parade über die deutsche Schlachtslotte ab. Se. Majestät ^üer König Friedrich August trifft am morgigen Donnerstag nachm. 3 Uhr 50 Min. von Tarvis wieder in Pillnitz em. Die Deutsch-Ostafrikalinie übernimmt fortan an Stelle der Woermann-Linie den Passagierverkehr nach Deutsch-Eüdwestafrika. Beim Eintreffen englischer Hafenarbeiter zum Ersatz der Streikenden ist es in Antwerpen zu heftigen Straßen tumulten gekommen, bei denen die Polizei mit der Waffe eingreifen mußte. Eine Entrevue zwischen dem Zaren und dem König Eduard soll demnächst in den finnischen Schären statt finden. Nachrichten aus Tanger zufolge haben sich alle Berg stämme mit Raisuli vereinigt. In Herbesthal wurde der Schriftsteller und Redak teur Schiawara wegen Landesverrats verhaftet. -u Klarer taaferear ia eirer dedeats»ki Phase Daß noch manche schwierigen Momente eintreten würden, bis das internationale Schiedsgerichtsverfahren sich so weit durchgesetzt hat, daß es bei allen kultivierten Völkern obligatorisch Annahme findet, dessen waren sich die intellektuellen Urheber von vornherein bewußt. Aber schon die Diskussion über die Weltfriedens- ftsr SrümkNiißiUjitter. Bon Anton Andrae. ltzkachdruck verboten.) Die Echfttcht bei Sedan. m. Der Komnrandant des 5. preußischen Korps Kirch bach hatte sich um diese Zeit vorwärts von Fleigneux auf gestellt und mit der Garde Verbindung herbeigeführt. Er vereinigte seine zwölf Batterien mit den vierzehn des 11. Korps, sodaß hier um Mittag 144 Geschütze ihr Feuer gegen Jlly und das Bois von La Garenne .richteten. Wie sie auf deni heimatlichen Schießplätzen gewöhnt, ebenso präzis sausten die Kanoniere mit großer Genauigkeit und Rühe ihre Geschosse ab und die Truppen Douays vermochten die ser entsetzlichen Kanonade ferner nicht mehr Stand zu hal- Vten. Drei französische Batterien wurden binnen wenigen Minuten vernichtet und in wilder Flucht brachten sich die französischen Truppen aller Waffengattungen nach dem ge nannten Gehölz in Sicherheit, um 1 Uhr aber standen be- reits acht Kompagnien des 11. preuß. Korps auf dem Kal varienberge von Jlly. Auch Ducrot war durch diesen Strom der Flüchtlinge vorwärts gesprengt und begegnete südlich des Bois dem Obergeneral Wimpffen. „Sie sehen, der Feind greift den Kalvarienberg an, beeilen Sie sich, Ver stärkungen zu senden, wenn Sie diese Stellung noch halten wollen, oenn die Einkreisung wird immer enger!" Wimpf- fen aber erwiderte: „Gut, führen S i e diese Aufgabe aus, sammeln Sie alle verfügbaren Truppen und halten Sie die Stellung, währens ich nach Lebrun sehe!" und fort war er. Aber in La Moncelle und Balan fand Wimpffen die Lage bereits so ernst und verzweifelt, daß er selbst eiligst nach Verstärkungen zurücksandte. Ducrot zog nun die Briga- oen Gandil und Lefebvre nach dem Gehölz von Garenne vor, befahl auch dem General Forgeot mit oer Reserve frage und ihre unerläßlichen Bedingungen ist segensreich. Nicht allein zwingt sie die verschiedenen Regierungen, sich eingehend mit diesen Fragen und ihren Möglichkeitsbe- dingungen zu beschäftigen, sondern es kann auch nicht aus bleiben, daß bei der Behandlung dieser Fragen von feiten so verschiedenartiger Personen, Charaktere und Rassen, ganz neue Gesichtspunkte auftauchen. Gerade durch die Besprechung und geistige Durcharbeitung dieser von Per sönlichkeit zu Persönlichkeit, wird ein Vertrautfein mit die sen" Fragen erzielt. Dieses aber ist vor allem unumgäng lich notwendig, um diejenigen praktischen Bedingungen herauszubilden, unter denen allein die volle Wirkung des internationalen Schiedsgerichtsverfahrens erzielt werden kann. Eine sehr bedeutsame Phase in praktischem Sinne scheint uns die am 1. September in der Sitzung des Komi tees der Schiedsgerichtskommission seitens des italienischen ersten Delegierten Tornielle abgegebene wichtige Erklä rung zu inaugurieren. Seine Regierung, sagte er, sei stets in der vordersten Reihe für die Einführung des obligato rischen Schiedsgerichtes gestanden. Dagegen habe er aller dings von Anfang an den Vorbehalt gemacht, daß womög lich eine Uebereinstimmung der Ansichten in dieser Frage herbeigeführt werden müsse. Im Prinzip sei man darü ber einig, daß für juristische Fragen, speziell für dje Aus legung internationalerVerträge ein oblizatorischesSchieds- gericht anwendbar erscheine. Dagegen beständen bezüglich der praktischen Anwendung zwei Systeme: das eine, daß die einzelnen Staaten untereinander Schiedsgerichtsoer träge für bestimmte Materien.abschließen, und das andere, daß setzt schon ein Weltschieösvertrag abgeschlossen werde mit dem bekannten Vorbehalt der Ehre, Unabhängigkeit und wesentlichen Interessen, und daß die Liste derjenigen Kategorien beigefügt werde, in denen einSchiedsgerichtsver- fahren ohne diese Ausnahme unbedingt obligatorisch sein solle. Die italienische Delegation stimmte konsequent für das weitergehende System, verhehlte sich aber nicht, daß daß auf diesem Boden eine Einigung nicht erzielt werden könne und daß bei der Gesamtabstimmung nur eine völlig bedeutungslose Liste zustande käme. Er halte es deshalb im Interesse der Einigung für notwendig, sich derzeit auf die Erklärung zu beschränken, daß ein obligatorisches Schiedsverfahren für juristische Fragen und besonders für artillerie sofort Fleigneux und La Garenne gegenüber auf- züfahren, während er selbst mit seinen Truppen aus Floing vorrückte und sich an den Rändern des Plateau festsetzte. Ebenso war die Brigade Mausston und die Division Du mont im Laufschritt vorgeeilt und die Division Conseil- Dumesnil aus der Reserve in die Kampflinie einbezogen, aber die Truppen kreuzten sich im Süden des Gehölzes und die preußischen Gardebatterien sandten ihren Hagel von Sprenggeschossen in die verwirrten Massen hinein. Die Brigaden Lefebvre und «Maussion, wie die Division Du mont strömten auf das Plateau zurück, wo Douay, der Unerschrockene, die Fußtruppen der letzteren sammelte und sich mit ihnen nach dem Kalvarienberge von Jlly vorwärts stürzte, um diese wichtige Position noch zu halten. Aber nutzlos war sein heldenmütiges Verhalten, denn die wacke ren Truppen wurden von Hunderten von Granaten und Schrapnells überschüttet, Hügel von Leichen türmten sich auf und in panischem Schrecken flüchteten die Franzosen zurück. Doch Douay war noch nicht entmutigt, nochmals sammelt er Bataillone, verbirgt sie den Blicken der Deut schen durch eine dichte Hecke und führte sie nochmals in Todesverachtung auf bas Plateau. Mehrere Reservebatte rien im gestreckten Galopp rasten herbei, um diesen ver zweifelten Angriff zu decken, aber kaum waren sie aufge fahren und hatten dreimal geschaffen, so lagen Mannschaf ten wie Bespannung zerschmettert und blutend am Boden. Andere Batterien eilen an ihre Stelle, aber das Feuer der deutschen Artillerie wird noch furchtbarer und nach kaum 30 Minuten sind auch ihre Lafetten zerschlagen, die Be dienung und die Pferde tot oder verwundet und auch die Munitionswagen zertrümmert. Allein im Douayschen Korps explodierten 40 Munitionskarren. Um 2 Uhr war hier alles zu Ende. Die fieberhaft erregten Franzosen eilten zurück, um nur das Leben noch zu retten. Die In fanterie folgte der Artillerie und alles wälzte sich in ent- die Auslegung internationaler Verträge anwendbar er scheine, daß aber die Regierungen aufzufordern seien, nach sorgfältiger Prüfung Vorschläge über die praktische An wendung dieses Grundsatzes zu machen und untereinander zu vereinbaren. In diesem Sinne behalte er sich vor, einen Antrag zu stellen. Dies dürfte in der Tat der richtige Weg zu einer praktischen Durchführung des großen internationalenFrie- densgedankens sein! Der erste österreichisch-ungarische Delegierte Merey, der erste deutsche Delegierte Freiherr Marschall v. Bieberstein und der erste schweizerische Dele gierte Carlin erklärten hierauf, daß sie auf der Grundlage der von Tornielle entwickelten Anschauungen eine Einig ung für möglich erachteten. Von großem Interesse ist denn auch die weitere Nach richt, daß das Komitee B der Schiedsgerichtskommission in zweiter Lesung Kapitel 1 des Entwurfes für einen ständi gen Schiedsgerichtshof angenommen hat. Bei der Weiter beratung allerdings erklärten die Delegierten Belgiens, Brasiliens, Chinas, Griechenlands, Mexikos und Rumä niens, welche mil der geplanten Verteilung der Richter- maiüHte nicht einverstanden sind, daß sie sich ihr Votum Vorbehalten. Die Fortsetzung der Weiterberatung erfolg! am Donnerstag. Die Landkriegskommiffion vertagte sich auf Mittwoch behufs Beratung eines neuen französischen Vorschlages, die Behandlung neutraler Staatsangehöriger betreffend. Vielleicht ist es auch von Interesse, daß sich die Tür kei verletzt fühlen soll, weil sie bei der Bestimmung der von jedem Staate in das ständige Schiedsgericht zu ernennen den Richter angeblich herabgesetzt, bezw. nicht mehr als Großmacht ersten Ranges anerkannt worden fei. Das wäre denn doch eine allzu starke Empfindlichkeit seitens des kranken Mannes, der doch kaum aus eine so hohe Ein schätzung Anspruch machen kann! — Dergleichen überem- pstndsame Regungen, wo ja gewiß keine Beleidigung be absichtigt, sollten schon im Hinblick auf die hohen Ziele der Friedenskonferenz unterdrückt werden. Die diesmalige Konferenz (voraussichtlich bis zum 21. September tagend, Schlußprotokoll am 28. Septem ber) ist ohne Zweifel einen guten Schritt auf dem zu prak tischen Wirkungen führenden Wege fortgeschritten. All mählich dürften auch die ursprünglichen Zweifler sich we- setzlicher Verwirrung vom Plateau herab der Festung zu. Nur die Division Liebert hielt noch auf den Bergrücken von Floing und Cazal, aber auch sie kämpfte nur noch um die Ehre. Ducrot rief nochmals die Kavallerie vor, sie sollte staffelweise angreifen, niederhauen, was sich ihr in den Weg stellte und dann den deutschen Linien in die Flanke fallen. Hier spielte sich dann die schon geschilderte Episode ab, in welcher sich der General Galliffet so helden mütig benahm. Die Chasseurs d'Afrique, Chasseurs ü che- val, Kürassiere, Lanciers und Husaren stürzten vorwärts, kletterten den Abhang hinauf nach dem Plateau, wurden zurückgeworfen, sammelten wieder, gingen abermals vor und stürmten beim Klange der schmetternden Trompeten gegen die deutschen Fronten, Die sie mit Bleigeschossen über schütteten. Die Schar durchbrach auch die deutschen Plänk lerreihen, überritt einzelne Abteilungen und griff sogar die dahinter stehende Artillerie an, doch ein unaufhörliches Ge wehrfeuer brachte auch sie zum Weichen, ganze Scharen von reiterlofen Pfreden rasten umher und mehr als die Hälfte dieser Helden lagen verblutend am Boden oder waren in der Verwirrung mit ihren schaumbedeckten, vor Aufregung zitternden Rossen in die Steinbrüche hinabgestürzt. Drei mal machte noch Ducrot den Versuch, die Brigade Gandil vorzubringen, mit dem Degen in der Hand stellte er sich mit den Offizieren feines Stabes an die Spitze, doch nur wenige der entmutigten und vollständig ermatteten Leute folgten, die übrigen flohen demoralisiert nach Sedan zu. Zwischen drei und fünf Uhr war auch daS Gehölz von Ga- renne von der Garde, dem 12. (sächs.) Armeekorps und dem 11. Korps besetzt, man schlug sich noch am Waldsaum und an der Ferme Querimont, aber mit dem ernstlichen Widerstand der Franzosen war es zu Ende. — Schluß ifolgt.
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