Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 06.11.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-190711064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19071106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19071106
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1907
- Monat1907-11
- Tag1907-11-06
- Monat1907-11
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
reo Erß-entt irden Wochentag »»chmittagS Svtzr fllr d« folge»»« Ltg. Lnzetaen-Annahme erfolgt bit «lttagtz L vhr. Inserate »oft die k-gesp. Petilzeile 20 Ps„ Netve «nzeigr« l5 Pf., dir R^Iamrjeile 50 Ps. Für die Aufnahme an bepimmler Stelle wird keine Garantie übernommen. Bnvahmestellen: legte Seite. RrrtessShrKch monatlich vi. IM vr. —60 . 2.22 , —.74 vv GGI s d" I det »bhalung in der Crpediuoo . . Dochkitung OtzUprejsk -^Fernsprecher U»t Drrtdrn Nr. 809. Nr. 259 Mittwoch, den 6. November 19V7 69. Jahro. Redaktionsschlich r A Uhr Mitta-S. Sprechstunde der Redaktion: S S Uhr Nachmittags. Zuschriften in redaktionellen Angelegenheiten find nicht an den ^dattem persönlich, sondern ausschließlich an die Redaktion zu adressieren. Beilagen: ^Illustriertes UnterhalttmgSblatt- * * -Rach Feierabend- * »HavS- «nd «art,»Wirtschaft- »Fremden-Liste-. Druck und «erlag: Llbgau-Buchdruckerei und BerlagSanpalt Hermann Beyer L Co., verantw. Redakteur: vr. st. Biesen dahl, Blasewitz. jEs fehlte ihr zum rechten, hinreißenden Vortrag dieser Arie an der dramatischen Grüße der Stimme urid der Aus- fassung. Um so besser schnitt sie als Licdersängevin ab, denn Schuberts „Frühlingstraum" und „Forelle", sowie Kunst, Wissenschaft nud Musik. Konzert des Mozart-Vereins. SkMspMilche Vorkehrungen um die Jahreswende Schon befinden wir uns im Novenüber, dem vorletz- Ronat des ursprünglichen zehnmonatigen, wie des späte ren lAnonatigen Jahres. Tas Jahr neigt sich dem Ende Anspruch nehmen, gelangte doch in ihr ein erst vor ganz kurzer Zeit veröffentlickes Werk des unsterblichen Meisters erstmalig zu Gehör, ein Violinkonzert D-dur, das sich als siebentes seiner Art seinen sechs Vorgängern würdig an reiht. Ter erste Saß schlägt machtvolle, für Mozart fast herbe Töne an, denn das erste feste, pochende Thema ist un zweifelhaft heroischer Art. Um so echter mozartisch ist das köstliche, lachende zweite Haupktlwma des mit monumenta ler Wucht aufgebauten Satzes, in welchem die Solovioline , sich in ausdrucksvollen Deklamationen bewegt und dabei die höchsten technischen Anforderungen zu erfüllen hat. Die Kadenz tvon wem sie stammt, war nicht angegeben) ist sehr geschickt gemacht. Dem anmivtsvollcu, aber ebenfalls von ernsten, schweren Schatten überwölkten Andante schließt sich als Finale ein prachtvolles Rondo an — alles in allem ein seines Meisters würdiges Werk, das keines wegs eine „Ausgrabung" im Übeln Sinne, sondern eine höchst wertvolle Bereicherung der Geigenliteratur öarstelll. -Herr Hofkonzertmeistcr Prof. Petri ist keine aus Mo- -arls Kunst cingcstimmte Na'lur, denn da er mehr zum Pa thetischen, Grüblerischen neigt, fehlt ihm die frrschfreudige Naivität, welche die Grundlage aller Mozavtinterpretation ikt. Demgemäß lag ihm der erste Satz des neuen Konzerts om besten, ivährend die letzten beiden ihm weniger zusagten. Doch hob er das Werk nrit dem vollen Einsätze seiner ausge prägten Persönlichkeit in durchaus würdiger Weise aus der Taufe und erntete wohlverdienten stürmischen Beifall und mehrfachen 'Hervorruf. Mit der Arie „Orestos und Ajar" aus Mozart's „Jdomeneo", einem funkelnden und strah lenden, durch ein ungemein plastisches Einleitungsrezitativ bemerkenswertem Stücke, führte sich Frl. Elisabeth belmLeiS -orteilbatt °>i>. ' Re fidenzt Heater. Heute, Mittwoch, gastiert Frl. Hanna Simon als „.Hanna Glawari" in Lehars er folgreicher Operette „Die lustige Witwe". Donnerstag wird im Operetten-Abonnement, 6. Serie, „Der Zigeuncrba- ron", Freitag in demselben Abonnement, 2. Serie, „Hug- dietrichs Brautfahrt" gegeben. Am Sonnabend wird das mit so großem Beifall aufgenommene Lustspiel „Fräulein Josette — meine Frau", wiederholt. * Dresdner Goethebund. Am 11. Novem ber spricht Dr. Oskar Walzel, Professor der Literaturge schichte an der hiesigen technischen Hochschule, über die künst lerische Bedeutung der jüngsten kcu-tschen Dichtung. Der Vortrag findet abends 8 Uhr in der Aula der -technischen Hochschule statt. — Am 27. November veranstaltet der Goethebund im Palmengarven einen musikalischen Abend, mit dem Feste der Liebe und der gegenseitigen Beschenkung in die engste Beziehung gesetzt, denn wo wäre eine Indu strie, abgesehen von großen Maschinen vielleicht, die nicht schließlich, mehr oder minder praktisch, zu Geschenkszwecken Verwendung fingen könnte. Gerade in dieser Hinsicht hat sich vornehmlich die Industrie eingerichtet und sich nach der Kaufkraft der Portemonnaies gestreckt. Tie Vorliebe für das ganz Billige ist ja nicht erloschen, aber sie ist von der Anerkennung einer ruhigen Solidität überholt. Das Auf geregte in Stil und Ausputz, das viel vorstcllen soll, aber es in Anbetracht des Gelüpunktes doch meist nicht fertig bringt, I)at sich vor dem Bürgerlichen in den Hintergrund zurückziehen müssen, das nicht prahlen ivill, aber seinen Wert doch betont. Diese Strömung begegnet uns heute auf Schritt und Tritt, und Las Aufsehen Erweckende gelangt immer mehr zu einer geduldeten, als zu einer führenden Rolle. Tas Amerikanisch-Moderne hat Europa denn doch nicht zu erobern vermocht, und die Vertreter dieser Richt ung l>aben erst diesseits des Ozeans erkannt, daß nicht alles überall sich anbringen und ausbcutcn läßt. Tamit ist die Grundstimmung ftir das kommende Geschäftsleben gegeben, bei dem sich zweifellos alle Teile am besten stehen: Für mäßiges Geld 'tunlichst Gutes zu bieten, wobei den Aspiranten auf die aller-, allcrbilligsten Preise der Ausdruck ihrer Wünsche offen gelassen wird. Auch in Kinderspielsachen und ähnlichen Artikeln, in Haus- cinrichtungs- und Haushaltsgcgenständen kommt man vom Großartigen zum Bürgerlichen zurück: wir wollen uns sreuen und können dann getrost auf ein Imponiert-Wer- den verzichten. — Von den: Standpunkt des Geschäftsman nes und Industriellen fragt sich auch noch, was mehr ein bringt, seltener gekaufte teure Gegenstände, die bei einem Kauf einen rechten Posten einbringen, oder gangbare Mas senartikel, die entsprechend dem Nürnberger Tand und me chanischen Spielsachen über die Welt verbreitet werden. — Tas Weihnachtsgeschäft erfordert, wie jeder Kundige weiß, einen vollständigen Feldzugsplan: die Ausrüstung, die Komplettierung mit dem Neuesten, die Zusammenstell ung alles Wünschenswerten und Interessanten ist schon leit manchem Tag, unbemerkt vom großen Publikum, im Gange, es wird im November, wenn Sankt Martin uns So findet wan im sächsischen Erzgebirge und zwar haupt sächlich bei Grünl)ainichcn, Heidelberg, Katharinaberg, Ma rienberg, Olbernhau, Sayda und Seiffen die einfachsten bis mittelfcinen Waren, während Thüringen, zumal Son neberg, mittclfeine bis Hochseine Waren liefert, während in den feinsten Qualitäten jetzt Berlin und Stuttgart mit Nürnberg, der uralten Weltstätte der Spieftvarcn, dcS „Nürnberger Tand, der da geht in alle Land", wie es schon im Mittelalter hieß, konkurrieren. Was z. B. in Blei- oder Zinnsoldäten in Nürnberg geleistet wird in Feinheft, Ausführung und historischer Treue, z. B. der Napoleon- Aera, das ist erstaunlich und bewundernswert. Jede Figur ist ein vollkommenes kleines Kunstwerk, an dem nicht nur Knaben ihre Freude haben müssen. Einzig und allein für das Weihnachtsfest bestimmt ist die vielseitige Baum schmuckindustrie. — Aber auch sonst hat sich die Industrie i. Das Vereinsorchester unter Herrn v. Ha ken, der neuerdings einen erfreulichen Aufschwung an Temperament und künstlcrncher Initiative genommen Hst, eröffnete den Abend mit zwei trefflich gespielten Stücken für Streichorchester von Grieg und schloß ibn mit der selten gehörten Simfonie C-moll von Josef Haydn, welche, in: Todesjahr Mozarts geschrieben, stark unter dessen Einflüsse steht. Besonders das Menuett läßt die Erinnerung an Mo zarts G-moll-Sinfonie wach werden, während das Finale mit dem Fugato mehr an seine Iupiter-Tinfonie gemahnt. Der eigentliche Vater Haydn zeigt sich nur in dem zweiten Sitze. Bemerkenswert ist im ersten Satze ein Geigensolo (Herr Hildebrandt) und im Trio des Menuetts ein Cello solo (.Herr Smith). Die Ausführung der interessanten Sinfonie war höchst beifallswürdig. F.A. Geißler. Neueste Ereignisse. Oberstleutnant Quade ist mit Dampfer „Admiral" cms Südafrika zurückgekehrt. Die Vereidigung der Rekruten des Gardekorps wird in Gegenwart des Kaisers am 7. November im Lustgarten slattfinden. Die Kaisermanöver 1908 finden zwischen den beiden Armeekorps der Rcichslande statt. Ein Traktat über dieNeutralität Norwegens ist vom norwegischen Minister des Acußern und von den Ver- uctern der Mächte unterzeichnet worden. Die Bank von England hat den Diskont von N4 auf Prozent erhöht. Kaiser Franz Josef empfing gestern zum crstenMale seit seiner Erkrankung den österreichischen Ministerpräsi denten zur Berichterstattung über politische Angelegen heiten. au dem Tr. Rick>ard Balke und Herr Alfred Boruttau vom Deutsck)en Theater in Prag leilnehmeu werden. * A m erik a n i s ch es ll n i ve r 's i t ä 1 s l e be n. lieber Eindrücke eines deutschen Austausch-Professors in Amerika hielt Professor Dr. Külmemann-Breslau, der im vorigen Winter an!der .Harn^ard-llniversität in Cambridge über deutsche Litera'lur gelesen hat, Freitag abend vor der Vereinigung für staatswissenickxrftliäwr Fortbildung in «der alten Bauakademie in Berlin einen interessanten Vortrag, den er bescheidenerrveise als Plauderei bezeichnete. Von be- sonoerem Interesse für feine zahlreichen Zuhörer tvar wohl die lebendige Schilderung der Universitätsstadt Cambridge, über der der Geist der Poesie und 'der Wissenschaft schwebt. In ihr bildet die Universität mit ihren zahlreichen, inmit ten eines prächtigen Parks gelegenen Gebäriden eine Stadt für sich. Das Typische aller amerikanischen Universitäten sind die „Dormitorics", die großen Gebäude, in denen die Studenten leben. Gerade diesen: Zusammenleben, diesen: Durchdringen des Studenten mit den: Geiste der Universi tät schreibt her Amerikaner den großen zivilisatorischen Einfluß der Universität zu. Professor Kühne nrann schil derte dann den Lehrgang an der Universi'lät, den Hör- und Prüfungszwang, dem der Student unterworfen ist, den Ei fer, die Hingabe und Begeisterung der Studenten, ihr Auf gehen in ihrer Alma water, ihre Enthdllfamkeit vom Alko hol usw. Infolge der Konkurrenz zwischen den einzelnen Universitäten werden immer neue Lehrfächer ungegliedert, so daß der 'Student einerseits in den ersten vier Ikhren seine Schulbildung vollendet, dann dort Theologie, Juris prudenz, Medizin und Philosophie saldieren kann, aber auch Musik, Kunst und Landwirtschaft. Der Amerikaner kommt viel früher auf die Universität, <cher er bleibt viel länger dort. Dann erwähnte der Vortragende Boston, die Heimat der gebildeten amerikanischen Welt, und kam schließlich aus die Deutsch-Amerikaner zu sprechen, von de ren rührender Anhänglichkeit an die alte Heimat, ihrer Be geisterung für deutsche Kunst und Wissenschaft, ibrer Be« zu und der tüchtige Geschäftsmann möchte die Ziffer seines Jahresabschlusses noch gern rechtzeitig erhöhen. Diese letzte Gelegenheit bietet ihm das Weihnachtsfcst, zu dem doch ein jeder seine Lieben mit einer Gabe ^erfreut. Ter Weih nachtsverkehr ist in jedem Jahr für Handel und Wandel von größter Bedeutung, und er wird das Heuer noch mehr wie sonst sein, iveil die abnormen Witterungsverhällnisse manche flauen Wochen verschuldet haben, die einmal Loch wieder wött gemacht werden sollen und hoffentlich auch trotz der „teuren Zeiten" wieder wett gemacht werden. Die In dustrie hat sich schon 'darauf eingerichtet. Es ist nun einmal feststehend, daß sich die teuren Zeiten aus erhöhten Preisen und erhöhtem, schon selbstver ständlich gewordenem Aufwand zusammensetzen. Tas ist der berühmte Zug der Zeit, das sind die modernen An sprüche aller Verhältnisse, die da sind und nicht wieder ins Meer geworfen werden können, woselbst es am tiefsten ist. Nur eine bittcrschwcre Zeit könnte daran etwas ändern, weil die Menschen halt einmal Menschen sind, und darum bleibt als einstweiliges Rezept dagegen nur ein gewisses -Sich-Abfinden und Sich-Einrichten übrig. blebrigens bildet für ganze Jnöustriegatlungen die Weihnachtszeit gewissermaßen die Ernteperiode. Hierher Ter durch die gegenwärtigen Überschwemmungen in l gehört vor allen Dingen die Spielwaren-Industrie, welche Obwitalien angerichtete Schaden beträgt allein an öffcnt-1in Lachsen und Thüringen ganz besonders in Blüte steb:. -r.it gestrige erste Ausführung des Mozartverern» „Bekehrte" sang sic in Ton und Vortrag gan durste eine gewiße müykgeschichtlichc Bedeutung für sich m > ausgezeichnet - - - - - - ' licken Wasserbauten, Dämmen u. s. w. gegen 30 Millionen Lire. Aus den Departements Herault und Audc werden ueuc Uebcrschwcimnungen gemeldet. Tie persische Kommission zur Schlichtung des tür- fück-pcrsischcn Grenzstrcitcs hat sich gestern von Teheran au Ort und Stelle begeben. In Bukarest ist die zum Studium der Reformen ge wählte Kommission zusammengetrcten. Mt 51) 12 t 1 lür äie ssgl. Amttbauptmannrcdaften vreraenHUrlackt u. -tteuzladt, öa§ ssgl. Umttgerlcbt vrercie». /imrsvinr M Zupenntenäenlur vresäen II, äie figl. sorsttenlämler Dresden, Morilrburg und Nil <Uk krmelii!!«»! r»I»«wttr. Vodriir, wacdvttr. liltOrrpovUtr. korxnvltr, fNklrr, Lrndiiltr-Neasrtt» und Lorre»a«le. «MllM-Okgrn und Lolrsl-Nnrtlgrk iür 8Isr«mlr, lorchmlr. k«K«ilr, llleirrn Kirsch, öüklau, öi« kSssnilrgemrinden. vrer<Ien.5lneren und lieugrun». Telegramm - Adresse Cldgauprefse Blase«!;.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite