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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 24.11.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-190711248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19071124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19071124
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1907
- Monat1907-11
- Tag1907-11-24
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- Jahr1907
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r v Ewg«n>r-fi« vlchMfitz. 69. Iahrg Nr. 274. Sonntag, den 24. November 1907 vr-v«rtio»»schi«H, » uh« «ue«O». -.,-^uschr^n^tn redawouellrn «vaele-evbeil-» find nicht ar, dc, Nrdaktkm persönlich, sondern auSichlirfilich an die Redatttoa zu adressieren r IM. -eise «m>de find -30 -so lM. sildfrLchle -.23 -.32 10.— 20.- 4- 4U 4.20 28.- ia'- 1S.- iO rol -.80 20, 2.40 40 20 j > Marl -I 20^- 1,0 1. Theß. 4, 13—18. Ich will reden über „unsere große Hoffnung". 1. Was das für eine Hoffmrng ist, 2. Woher wir sie halben. 1.80 i.oo 2.80 tete und doch herbeigesehnte neue Session eröffnet. Vor den letzten Reichstagswahlen wurde sogar hoch gewettet, es müsse schief gehen. Aber es ging nicht schief! Und was heute zu bewältigen ist, ist ein Kinderspiel gegen damals. Wir können heute bei d«i Lasten deS Nährstandes nicht alle neuen Ausgaben machen, die wünschenswert sind, son dern nur solche, die notwendig erscheinen. Die Herabsetz ung der Dienstzeit der großen Schlachtschiffe muß nach allgemeiner Zustimmung von rechts bis links sein; ^,21, handeln wir danach. Für Beamten-Aufbefserungen soll ten 60 Millionen mehr beansprucht werden. Wenn sie je doch nicht da find, dann heißt es, sich noch eine Weile nach der Decke zu strecken, bis sie vorhanden sind. Viele Tau sende anderer Zeitgenoffen müssen sich heute auch knapp einrichten! Für die Kolonien gebraucht Herr Dernburg Geld zu Eisenbahnen. Man solÜe nun meinen, die Groß banken hätten in den letzten Jahren einen derartigen „Schnitt" gemacht, daß sie recht wohl mit beiden Füßen in ein solches Bahn-Unternehmen hineinspringen könnten, auch wenn es nicht sofort zehn oder mehr Prozent Divi dende ergibt. Und so können wir, vorläufig wenigstens, die Ausgaben erst tüchtig durchsieben, sie schlimmstenfalls auf einige Jahre verteilen und zusehen, ob dann nicht wie der andere Zeiten und höhere Einnahmen kommen. Und für den wirklich nötigen sofortigen Bedarf kann der Reichstag, wenn es bei den verbündeten Regierungen ha pert, seine Meisterschaft beweisen. Warum sollen keine Fi nanzpraktiker sich finden, da so viel Kritiker da find? Wir glauben noch nicht daran, daß in der deutschen Volks vertretung darum wieder Alles in die Brüche gehen mutz. Der Besuch des deutschen Kaiserpaares in Windsor und London hat wenigstens das Gute bereits gehabt, daß sich die englischen Zeitungen über die in diesen Tagen ver öffentlichte neue deutsche Marinevorlage nicht weiter auf geregt haben. Ja es klingt sogar etwas wie Mitleid über unsere bescheidene Flottenvorlage durch, wenn „Daily Gra phit" sagt: „Nach englischem Maßstab gemeßen, treffe das deutsche Budget keine übermäßige Vorsorge zum Schutz ! des großen, zunehmenden, überseeischen Reichshandels. 1.80 —.13 1.10 i^- -.00 Haupt? Weißt Du nicht, daß man nur im Märchen den Tieren Vernunft, Glauben, Liebe und Hoffnung gibt? Wir aber tragen Liche wunderbaren und märchenhaften Dinge in Wirklichkeit bei uns, wie Gaben aus eines großen Kö nigs Schatz. Etwas von uns ist hier fremd, voll Unruh und Heimweg. Etwas von uns muß Wohl noch wandern, weit weg, in ein anderes Land. Es ist ein schwierig Thema. Wir wollen zum Wort Gottes gehen. Es möge uns leuchten am dunklen Tag, am Totensonntag. Wochenschau. Gestern hat nun der neue Reichstag mit der Erledi gung von Petitionen die mit so vielen Sorgen, Vorberei tungen und verschiedenen Prognostiken erwartete, gefürck- jfiikße Erkiziiffe. Die Staatsanwaltschaft hat das gegen die „Köln. LolWztg." eingeleitete Verfahren wegen Majestätsbeleidi- ->mg wieder eingestellt. Das gegen den „Anarchosozialisten" Dr. Friedeberg eingeleitete Hochverratsverfahren ist vomReichsgericht ein gestellt, der Haftbefehl gegen Friedeberg aufgehoben wor den. Die liberalen Blockparteien Badens lehnen eine Wiederwahl des sozialdemokratischen Abgeordneten Geck zvm zweiten Vizepräsidenten der zweiten Kammer ab. Der Gouverneur von Deutsch-Ostaftika Freiherr v. Nechenberg ist in Neapel eingetroffen. Staatssekretär von Tirpitz nahm in der Kieler Bucht «n einer Fahrt im Unterseeboot teil. In England wurde unter dem Namen Imperial Marineliga ein neuer Flottenverein gegründet, der für den schnelleren Ausbau der englischen Flotte Propaganda machen will. Der Verband der Rotterdamer Hafenarbeiter hat die Beendigung deS Aufstandes beschloßen. Im ungarischen Reichstage brachte Ministerpräsident Bekerle gestern die angekündigte Notgesetzvorlage über die Genehmigung des Ausgleichs ein. Die ersten Parlamentswahlen in der Oranjefluß- Kolonie ergaben eine weit überwiegende Mehrheit für die Burenpartei. General Dewet ist unter den Gewählten. -20 -.08 -80 -.1« 1.2O -.15 -.15 -.15 -.12 -.or -.04 -.40 -z, Rar! -.0« -.«S -.40 1.10 -35 diese dunNen Dinge ein Wißen hat, und es gibt keinen Menschen — er habe denn nicht seinen Verstand —der über diese Dinge nicht seinen Glauben hat. Wenn der Land mann oder der Arbeiter in dieser Gemeinde in seiner Zeit ung oder in einer Volksversammlung erfährt, daß es kei nen Gott gibt, und daß mit dem Tode alles aus ist, und er sich diese Kunde zu eigen macht, so ist er dennoch nicht ein glaubensloser Mensch. Er hat fürwahr einen Glaub«, nämlich diesen: „Ich sehe zwar, daß, um den Klee zu schaf fen und den Käfer, Same und Sonne nötig ist; cker von der großen Walt glaube ich, daß sie ohne eines Schöpfens Hand, ohne Samen und Sonne von selbst entstanden ist." Er hat fürwahr einen Glauben, nämlich diesen: „Ich sehe zwar, daß in der ganzen Schöpfung nichts, gar nicht- Wc- geht; es verändert nur alles die Form seiner EchcheirutWl' es wird alles verwandelt ; aber von der Seele glaube üb, daß sie zu „Nichts" wird." Also hat der sogenannte glau benslose Mensch allerdings einen Glauben, ebenso gut als du und ich; nur ist dieser sein Glaube derart, daß er seinen Besitzer hart oder stumpfsinnig oder bitter macht, darum, weil dieser Glaube ohne Ltebe empfangen, ohne Leid ge boren und ohne Zucht und Ernst aufgewachsen ist . . ». Glaubenslose Menschen gibt es in der ganzen Welt nicht. Wir Menschen haben ein Bedürfnis zu glauben von SWwr, wie das Bedürfnis zu eßen, zu atmen und zu schlof-g. Also hat auch Paulus einen Glauben. Und rammt her, alle Menschen! Ob nicht d-ieser Glaube, den der Teppichmacher Paulus über jene duükkn Dinge hat, voller Wunder ist und herzerhebendl Hebt Äe Köpfe, ihr Menschen, Paulus von Tarsus ist nicht allein ein feiner kluger Mann, einer der tiefsten Menschengeifier, syndern er ist auch ein Charakter von mächtiger sittlicher Kraft und hat ein Herz voll heißer, flammender Menschen- liebe: .Hört, was dieser Paulus »über diese Dinge fürainen Glauben hat. Hört zu, Menschen: wer wollte nicht- Rohr- Haftes eßen, gme Lust atmen, sonst Meffen, GtarVeS^WKr- tigks glauben? Da geglaubt werden muß, laßt «Mwnn 1.50 1.50 4.20 4.20 50.- Aber auch wenn daS Gegenteil zuträfe, wäre es Deutsch lands ausschließliche Angelegenheit, die Großbritannien nichts anginge." Das ist die beste Kritik unseres dürftigen Flottenentwurfs! Die können sich die Flottengegner bei uns hinter die Ohren schreiben! Ein Anfang ist in der praktischen Freundschafts-Be tätigung mithin gemacht, und wir wünschen, die nächste Station auf diesemWege möchte der Abschluß einer deutsch englischen Konvention über die beiderseitigen Bahnbau- Jntereffen in Border-Asien sein. Dann könnte man we nigstens sagen: „Es lohnt sich!" Schließlich wird hoffent lich auch in Bälde ein anständiger deutsch-englischer Han delsvertrag zustande kommen, da das unzulängliche Provi sorium mit dem 31. Dezember abläuft. Hier kann Eng land dann sein Entgegenkommen wirklich praktisch bewei sen, indem es beim Abschluß auch einige Rücksicht auf uns nimmt, was bisher selten der Fall war, insofern unsere zu wenig geschäftsgewandten Diplomaten in der Regel in den Hauptsachen hinein gelegt wurden, ohne sich dessen be wußt zu werden. — Unsere gegenseitigen Handelsbezieh ungen sind so bedeutend und wichtig, da sowohl England für uns, wie wir für England als kaufkräftige Kunden ungefähr an fünfter Stelle stehen, daß endlich notwendig mit diesem Jnterimszustande ein Ende gemacht werden muß, wenn nicht beide Teile notleiden sollen. — Daß di« Zeit magerer geworden ist, trotzdem wir in der Saison des Gänsebratens und Schweineschlachtens stehen, empfinden namentlich die hoffnungssichercn Zukunfts-Spekulanten, vor allem in Berlin. Der Rückschlag in der Reichshaupt stadt konnte nicht ausbleiben, denn, wenn alle dortigen Gründungen der letzten Jahre wirklich die erträumten hohen Gewinne abwersen sollten ,dann hätte Berlin für Deutschland dieselbe Bedeutung haben müßen, wie Paris für Frankreich. Die aber hat es nicht, zumal wir im Reiche eine stattliche Anzahl von Großstädten haben, die schließlich dasselbe bieten, wie dieSpreestadt, nur daß nicht so viel Straßenlärm in ihnen herrscht. Und dieser Man gel ist eher als ein Vorteil, denn ein Nachteil zu registrie ren. -.20 -.24 -.20 -.40 -.20 -.SO -.28 —.24 —.45 -.40 Pfg 1.45 1.25 1.20 —.20 -.08 -.80 -.18 1.20 —.M —.SO —.SO —.12 —.25 —.05 —.04 -.00 1.40 -.40 —.2« -.00 Als ich vor einigen Tagen in Hamburg war, La trar ich an einen großen Buchladen heran, um zu sähen, was es an Büchern neues gäbe. Und sieh... La fand sich, daß von einigen zwanzig ausliegeirden, neu erschienenen Büchern fünf oder sechs sich mit den Rüffeln des Todes befaßten. Hch weiß nicht genau mehr die Titel ; aber es war La eins. Las über Len Akt des Sterbens selber berichtete, ein anderes, Las di« Beweise für und gegen ein ewiges Leiben gesammelt hatte; das dritte brachte sehr genaue Nachrichten aus der seligen Ewigkeit. Aehnlich die andern. Ich habe auch von den Leuten, die diesen Gegenstand studieren, erfahren, daß jährlich zahlreiche Bücher und Artikel über Tod und Leben noch dem Tode erscheinen. Erscheinen aber diese Bücher in großer Zahl, so erkennt man daraus, wie groß in der Welt das Interesse an diesem Gegenstände ist ; denn diese Bücher hoben nicht allein ihr« Verfasser gefunden, sondern auch ihre Leser. Der Christ Paulus, Teppichweber aus Tarsus, hat auch, wir all« andern Menschen, über diese Dinge einen Glauben. Da Liese Dinge nämlich zerffeitS unsres Wissens liegen, bann man ihnen nur mit CttaiLen beikomme». Da aber dies« Dinge ferner von Natur für qlle Menschen auf der Welt von heißem Interesse sind, muß -man ihnen mit Glauben bekommen. Es gibt keinen Menschen, der über „Mm große Hoffnung." AuS «mer Totenfest-Predigt Gustav Freufsen ».*) Liebe Christen . . Die Blätter, welche ün Sommer lustig grünten und sich vom leise singenden SommerwinLe wiegen ließen, sind rasch groß qcworden, alt geworben, ster ben gegangen. Zwar, wo ein Baum noch seine Blätter hat, da haben sie schöne Farben angenommen ; ober wir wißen, das ist alles Schmuck für Len Sarg. Das ist alles Toten- parcwe. Das Gras auf dem Felde und die junge Saat zieht sich -bange zurück, In den Bäumen fällt der Saft nach un ten, daß ihn der Frost nicht treffe. Es ist alles im Ster ben, Las meiste schon tot. Von Nordost kommt schon der Vinter, der alte Mann. Er beugt sich über all das Ster ben und legt ihm Las weiße Lckken übers stille Gesicht. Nun ist alles tot, alles aus. Nein . . . inwendig in Len Stämmen der Bäume schläft leises Leben. In Len feinen Wurzeün Les Gras balms und des Weizens Lohnt es sich wavm und weich. Das Samenkorn von allerlei Kraut und Unkraut lackt leise. So fthr auch der kalte Nordost das kleine Leben frieren und zittern macht; es liegt unter dem weißen Schnee tau sendfache, fröhliche Hoffnung. Freilich: aus der Natur können wir uns diese Hoff nung nicht holen. Wer die Auferstehung beweisen will mit dem Sufftehen LeS Weizenkorns, das im Winter still und wie tot war, der redet oberflächlich. Die Natur pflanzt nur die Geschlechter fort, auch unser Geschlecht; aber die ein zelnen Wesen läßt sie untergehen. Sie läßt auch uns unter geben, soweit wtr der Natur angeboren. Aber wir find Loch nickt-«Nein Ntttirr? Willst du behaupten, daß JAus allein -datur war? oder Paulus, oder Luther, oder Bis- lwckttk? Lebte nicht m ihnen wie auch rn uns etwas, das ionderrr Akt stt"alß unser Arm und-bie Home ans uriferm - . . . : " . > .. , UM G«O<aD Ureasle»», dM Vettaffrr» der Rommre Mstr Mark" -.08 -.10 -.40 1.10 -.S5 DrsstjtWObMMjse Amt 8 d12 tt list <!ie ffgi. llmlsdaipkoauarcdane» vreraw Mrlaal u. -veitrtam, clas ffgl. llotrgencdl vnrck«, . v "»» M He yA Zupennlenäentur Dreräen II, ckie figl. ?orstrenl«imler Dressen, Morilrdurg IN ar «r»r>»Sr», r«n»a, vodrtrr, w»c»vUr. vlttKfpo^l». ftottts«»». ein»». c«id»»-N'iartt, IM<! esrx»—«. stMatlonr-Organ unä L-Iläl-Anrelger Mr vlaremitt. corchmiü. kochmiu. weirrer kirrch. büklau. äie tSrrnitrgenmncken. Orercken-Zttieren nnck Neugnrn». --- Fansprrcherr ----- !, v «ila, e«: .Illuftut-rteS MUrr-alt»,SdUttl" .«ach Srtrradeub» o « »Haus- «w »«wnwwttchoft" * WM DrrSda, Nr. 8VS. !s Druck und ««lag; Ulbgau-Vu»druckere» uvd «ir1ag»austalt H«r»a»u veyrr ü L«., verrmtw. «edaveme: vr. K. viefeubahl, vlaseuütz.
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