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Der sächsische Erzähler : 26.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192806262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19280626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19280626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1928
- Monat1928-06
- Tag1928-06-26
- Monat1928-06
- Jahr1928
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 26.06.1928
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DerMWeLrMer Dienstag, den 26. Juni 1V28. 83. Jahrgang DtstHofswerdaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauftt« Mannschaft, der Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. welcher lier Besörderungretnrich- unsere tungen — hat der BeKher keinen Anspruch aus Lieferung oder Platzen deine Gewähr. — Rabatt »ach Tarit. — tgegm Rachttefenmg der Zeitung oder auf Rückzahlung d« BeMgepreise». anzeigen tarifmäßig« Aufschlag. — SrfülluuMort Mhos«»«d« Die 44mw beeide Millimrterzri^ tü Pfg., örtliche Anzeigen S Bf». Z die SO mm breit« MUllweterz^lr SO Pfg. Mr da» von Anzeige» in bestimmten Nummern und a» m deine Gewähr. — Rabatt »ach Tarit» —> A Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. DichtesteVerbreitunginallenBolksschichten Beilagen: Bilderwoche, Unsere Heimat, Frau und Heim, Landsvirb» schastliche Beilage, Iugendpost, Modebeilage, — Druck » Verlag Friedrich May G.m.b»H»in Bischofswerda. FernsprecherRr.444rmh 4tll Srschei»«»a»»ets« Werktag abends sch- dea folgmd. Tag. Postscheck-Kouto : A«t D-«d«r R». 1821. Gemeinde, «uz^geuprei» st» Reichsmark»: Die 44 mm b«tt.^^H2 Bezugoprel« für die Zeit eine» halben Monats: Frei in» »erbeurd»gtrottasse Btschosmuerda K»«to Str. 84. Hau» halbmonatlich Md. ILO, beim Abholen in der Geschäftsstelle Im Fall« höher« Gewalt — Krieg od« sonstig« irgend wi ' nd« und Stönmg de» Betriebe» d« Zeitung od« d« Beförderung«!» wöchentlich SO Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend. Sonatagsnumm« 15 Pfg.) — Alle Postanstalten, fowie u..,— Zeitungsausträg«».dir Gefchästsstelle nehmen Bestellungen entgegm Nr. 147 Tagesschau. * Dem schwedischen Flieger Tornberg ist es mit einem Flugboot gelungen, in der Nähe des Lagers von Nobile zu landen und mit Nobile an Bord zurückzufliegen. Die Leute Nobiles find in größter Bedrängnis weil das Lis sich ln hef tiger Bewegung befindet. * Mit dem Opelraketenwagen wurden am Sonnabend neue Fahrtversuche auf der Burgwedel—Celler Eisenbahn strecke unternommen. Beim ersten Start wurde eine Ge schwindigkeit von 254 Stundenkilometern erreicht. Beim zweiten Start entgleiste der Wagen und wurde zerstört. Da er unbemannt war, ist niemand verletzt worden. * Bei den Elternratswahlen in Dresden vergrößerten die christlichen Eltern ihre Mehrheit an Vertretern gegen über den weltlichen Elternräten um 25 Sitze. Die christliche Mehrheit beträgt jetzt 249. Auch aus Chemnitz und Zwickau wird ein Erfolg der christlichen Liste gemeldet. * Die französische Sammer hat mit 450 gegen 22 Stim men das Stabilisierungsgesetz angenommen. Die Stabili sierung erfolgt zum Kurse von 25F2 Franken für einen Dol lar, oder 16,45 Pfennig für einen Frank. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Au», fükrliches an anderer Stell«. Köpfe oder Koalitionen? Berlin, 24. Juni. (Eigene Meldung.) Die Muße des Sonntags gibt reichlich Gelegenheit, wieder einmal über die klassischen Schönheiten dieser Regierungsbildung nachzuden ken. Der Zeitpunkt ist insofern besonders geeignet, als Her mann Müller sich im Verlauf der verflossenen Woche davon überzeugen konnte, daß die Deutsche Volkspartei für den ge forderten Preis nicht zu haben war. Das Bezeichnende die ser ganzen Regierungsbildung liegt doch wohl darin, daß die siegreiche Sozialdemokratie jetzt den Augenblick für ge kommen hält, Prestige-Fragen wie den Verfassungstag in die vordere Linie zu rücken. Hat das deutsche Volk wirklich keine anderen Sorgen, als die Herrlichkeit des 11. Augusts durch eine besonders offiziell anerkannte Feier noch zu un terstreichen. Dächte Hermann Müller realpolitischer als er es tut, und läge ihm daran, wirklich mit der Deutschen Volkspartei in der Großen Koalition sachliche Arbeit zu leisten, dann hätte er sich nicht auf den öden Verfassungs- Schematismus und -Symbolismus seiner Weimarer Freunde festgelegt, sondern sich vielmehr mit der Lösung der drängenden staatspolitischen und wirtschaftlichen Fragen befaßt. Soweit Nachrichten über die Fraktionsbesprechungen an die Oeffentlichkeit gedrungen sind, ist in dieser Richtung nichts geschehen. Jetzt steht die Sozialdemokratie nun vor der Frage, ob sich eine Regierung der Weimarer Koalition unter Hermann Müller bilden läßt. Den Schlüssel dieser Lage hat die Bayrische Volkspartei in der Hand, die ihrem ganzen Programm und ihrer Weltanschauung nach nun von sich aus auf die Klärung einer Reihe von Fragen drängen muß, die in der Unterhaltung mit der Deutschen Volkspartei bisher etwas vernachlässigt worden ist. Wir meinen damit die Frage der Verfassungs- und Verwal tungsreform, die gutem Vernehmen nach eine der wesent lichen Ausgaben unserer inneren Politik bilden soll. Hier sind die Anschauungen der Bayrischen Volkspartei und der Sozialdemokratie diametral entgegengesetzt. Wenn also in der bisherigen Methode weiter verhandelt werden soll, das heißt, wenn jetzt über ein etwaiges Regierungsprogramm der Weimarer Koalition gesprochen wird, dann können wir eine Neuauflage der ganzen bisherigen Verhandlungen erleben. Denn es ist nicht anzunehmen, daß sich Vie Bay rische Volkspartei gerade in der Frage der Eigenstaatlichkeit der Länder mit leeren Versprechungen begnügen wird, um sich nachher in der ersten besten Kabinettssitzung überstim men zu lassen. Die Weimarer Koalition ist also durchaus noch nicht gesichert. Für diesen Fall aber hat Hermann Müller-Franken be reits andere Möglichkeiten ins Auge gefaßt. Immer wenn wir in Deutschland mit unserem Parteilatein am Ende Wa den, tauchte der Gedanke einer Regierung der „Köpfe" oder „Persönlichkeiten" auf. Das kennen wir noch allzu gut aus jenen Zeiten, in denen Joseph Wirth dieses Feld beherrschte. Es ist auch eigenartig, daß in Verbindung mit dem Worte Persönlichkeit immer gleich sein Name fällt. Hermann Müller denkt sich die Sache offenbar so, daß er ein Kabinett mit starkem sozialdemokratischen Einfluß ohne fraktionelle Bindung der Parteien auf die Beine stellt und dann vor den Reichstag tritt. Hier scheint cber etwas sehr Wesent liches vergessen zu werden: Um ein Kabinett der „Köpfe" zu bilden, ist die erste Voraussetzung, daß man selber ein Kopf ist. Hermann Müller hat den Beweis der großen politi schen Führerschaft in den letzten beiden Wochen nicht er bracht, sondern vielmehr auch nach der Meinung seiner besten Freunde schon jetzt das kommende Kabinett mit einer erheblichen Hypothek von politischer Einflußlosigkeit vorbe lastet. Die Entscheidung über ein etwaiges Kabinett der Persönlichkeiten liegt übrigens zu einem sehr wesentlichen Teile bei dem jetzt auf Erholung weilenden Reichsaußenmi nister Dr. Stresemann, der seinerseits wiederum entgegen dem vorzeitigen Optimismus der Berliner Demokratenpresse doch noch zögerte, sein Jawort zu geben, ehe er mit seiner Fraktion gesprochen hatte. Nach allen Vorgängen des deut schen Parlamentslebens glauben wir übrigens nicht recht an ein solches Kabinett der „Persönlichkeiten". Uns erscheint jede Lösung dieser Regierungskrise als verfehlt, die die große Verantwortlichkeit der Sozialdemokratie für die kom mende Gestaltung der Dinge verwischt. Aus diesem Grunde ist jede Politik zu begrüßen, die die Sozial- demokratie in diese Verantwortung einfangen will, jede zu verwerfen, die ihr davon das meiste ab nehmen will. Um aber von vornherein aller Legendenbil dung vorzubeugen, muß auf das schärfste gegen alle diejeni gen Darstellungen Widerspruch erhoben werden, die die Deutsche Volkspartei mit der „Schuld" an dem Scheitern der Verhandlungen über die Große Koalition belasten wol len. Der Verlauf der letzten beiden Wochen hat gezeigt, daß die Sozialdemokratie jeden Versuch macht, um Vie bürger lichen Mittelparteien jetzt politisch zu demütigen und zur Aobtte von einem schwedischen AnKooi gerettet Das Lager durch gewaltige Eisbewegungen gefährdet. Stockholm, 24. Juni. Beim Verteidigungsmini ster ist heute früh folgendes Telegramm vom Leiter der Spihbergenexpedition eingelaufe«: Der General gerettet. Die Rettungsarbeiteu werden fortgeführt. Die Unterschrift ist „Tornberg". Berlin, 24. Juni, wie aus Singsbay berichtet wird, ist es dem von Tornberg gesteuerte« schwedische« Flugboote, das aus Nobiles Hilferufe vo« der Birgobay abgeflogen war, gelungen, in der Nähe de» Lager» Nobile» zu landen und mit Nobile an Bord zurückzufliegen. Die Rettungrarbeiten werden fortgesetzt. Vor seiner Rettung hatte Nobile erneut um Rettung gerufen und berichtet, daß da» Ei», aus dem sich das Lager befinde, anfange, nach Norden zu treiben. Gleichzeitig beginne es in schraubende und mahlende Bewe gung zu kommen, die im Laufe des Tage» beständig zuge nommen habe. Die italienischen und schwedischen Flieger wollen versuchen, Nobiles Gefährte«, die sich noch ans dem Else befinden, auch zu retten. Man wird die unterwegs be findlichen Hundegespanae zu größter Este ansporae«. Die Litta di Milano ist noch heute nach der Birgobay in See gestochen, um besser mit den Schweden zusammen arbeiten zu können. wie Nobile nach seiner Rettung erklärte, kämpften er und seine Leute die ganze Nacht hindurch eine« Verzweif lungskampf gegen da« Eis, das in heftiger Bewegung «ar. Schollen mit einem Gewicht von Hunderten von Zentnern wurden fortgesetzt hin und her geschoben. Nobile wurde von einer Scholle das Bein gebrochen, und deshalb wurde er al» erster geholt und an Bord des Schisses „Onest" gebracht. Die Landung des schwedischen Flugzeuges „Uppland" auf dem in Bewegung befindlichen Eis war ein Meisterstück der Aliegerkunsi und mit größter Gefahr verbunden, da der Startplatz sich ständig zu verändern drohte. Nach dem Start der Uppland zu Nobiles Lager ist das schwedische Hilfsschiff Quest weiter nach Osten vorgedrungen und in der Hinlopenstraße vor Anker gegangen, wo Nobile in ärztliche Behandlung genommen wurde. Sein Zustand ist kritisch. Ker der Fortsetzung des Rettungs werkes das Flugboot mngefchlagen. Rom, 24. Juni. Vie Litta di Milano meldete durch Funk spruch, daß in der Nacht ein mit Skis versehenes schwedisches Flugzeug unter schwierigen Umständen bei der Gruppe No biles landete und mit dem General Nobile zurückflog. Ls brachte ihn nach der hinlopenstraße, von wo ihn ein schwedi sches Wasserflugzeug nach der vlrgobay auf die Litta di Mi lano brachte. Das Flugzeug begab sich daraus im Laufe des Tages von neuem zu der Gruppe der Schiffbrüchige», um da» Rettungswerk fortzusehen, aber bei der schwierigen Landung schlug da» Flugzeug um. Der tapfere Vkot blieb glücklicherweise unverletzt. Sorgen um Amundsen. Oslo, 2I. Juni. Hier herrscht jetzt ein« außerordentlich gedrückte Stimmung über das Verschwinden Amundsen- und seiner Begleiter. Die beiden italienischen Flugzeuge, die am Freitag über Nobiles Lager weitere Ausrüstungs gegenstände abgeworfen haben, begaben sich im Anschluß daran weiter nach Osten, um nach dem Wrack der „Italia? zu forschen. Trotz außerordentlich günstigen Wetters konn ten die Flieger jedoch nichts entdecken. Auch von der Malm- green-Gruppe war keine Spur zu finden. Am Sonnabend werden die beiden Flieger erneut aufsteigen, um nach Amundsen zu suchen. Die Wettersachverständigen melden das Herannahen eines Zyklons, der jedoch erst nach einigen Tagen Spitzbergen erreichen dürfte. Außerdem erklären sie, daß der Nebel im Juli so stark zunehmen wird, daß die Ret tungsarbeiten außerordentlich erschwert, wenn nicht unmög lich gemacht werden. Oslo, 24. Juni. Die schwedische Expedition zur Auf findung Amundsens wird die Gegend östlich vom Südkap absuchen. Die vom russischen Eisbrecher Malygin aüfgenoM- menen Fpnksprüche werden nach wie vor für Mitteilungen Amundsens gehalten, doch hat ihr Inhalt nicht entziffert w«chen können. Dem Eisbrecher ist mitgeteilt worden^ daß Amundsen auf Welle 800 funkt. Der Malygin kann vorläu fig nicht welker komme«, da er in derNähe derhopeinsel vom Elfe elngeschlofsen ist. Er macht jetzt den Versuch, in der Richtung Franz-Joseph-Land durchzubrechen. Polarfahrten mtt Zeppelin. Leningrad, 23. Juni. In der zweiten geschäftlichen, nur für Mitglieder offenen Sitzung der Aero-Arktik machte der Vizepräsident, Professor Georg Wegener-Berlin, die Mittet- lnag, daß die deutsche Regierung mit Dr. Eckener zwei Po larforschungsfahrten mit dem L. Z. 127 für das nächste Frühjahr abgemacht habe, unter der Voraussetzung, daß die übrigen Expedikionskosten von anderen Ländern getragen würden. Die russische Regierung hat sich bereit erklärt, zwei Ankermasten für Luftschiffe zu errichten, und «war wahrscheinlich in Leningrad und Murmansk. Die Vereinig ten Staaken von Nordamerika haben andere wertvolle Bei Hilfen zugesagk. Moskau, 22. Juni. In einer Versammlung im Win terpalais in Leningrad betonte Nansen in einem Referat die Großzügigkeit der bevorstehenden Polarforschungen und ihre einschneidende Bedeutung für die europäische Wirtschaft. Er äußerte die Ansicht, das Polargebiet sei eine gewaltige Quelle an Nahrungsstossen, und sprach die Vermutung aus, daß sich in der Arktis ein Kontinent in Gestalt von Inseln erhebe. " Einflußlosigkeit herabzumindern. Wenn die anderen Par teien das mitmachen wollen, so ist das ihre Sache. Daß die Deutsche Volkspartei sich dagegen gewehrt hat, darüber wird man in den weitesten Kreisen der staatsbürgerlich denkenden Oeffentlichkeit nur Genugtuung empfinden können. Gin neuer Kriegsächtnngsvorfchlas* Berlin, 28. Juni. Die Erörterung über den allgemeinen Anti- Kriegspakt scheint jetzt wieder in Fluß zu kommen. Seit Sonn- abend liegt im Auswärtigen Amt eine neue Note des amerikavi- scheu Außenministers Kellogg, die gleichzeitig in 14 Staaten über reicht worden ist. Diese Note enthält die amerikanische Antwort auf die Gegenäußerungen der deutschen, englischen und französi schen Regierung. Selbstverständlich wird der Versuch unternommen werden, im Wege des Kompromisses die bestehenden Meinungsver- schiedenheiM, zu überbrücken. Man darf aber wohl jetzt schon sich« sein» daß Frankreich nicht gesonnen ist, auf seine Bündnisverträge zu verzichten, die seine militärische Vorherrschaft in Europa verewi- gen sollen. , Die Sage in Siidflawien. Die südslawische Krise nimmt immer schärfere Formen an. Der Rücktritt der Regierung Wukitschewitsch ist offenbar nicht mehr auf- zuhalten. Man glaubt vielfach in Belgrad, daß dann eine Regie rung der Starken Hand kommen werde, um Ordnung zu schassen. Bei der steigenden Erregung, insbesondere In Bosnien» muß in die sem Fall mit der Möglichkeit ganz schwerer Unruhen gerechnet wer den, die das Land in seinen Grundoesten erbeben lassen können. Der Leichenzug für die ermordeten Abgeordneten itt der bosnischen
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