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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 25.12.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-190712254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19071225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19071225
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1907
- Monat1907-12
- Tag1907-12-25
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b- 6S. Iahrg Mittwoch, den 25. Dyember 1SV7 Nr. 300 selige Weihnacht! len v» ^5- n «l ' H Li ¬ der Menschheit beeinflußte, ergibt sich klar aus den Dar stellungen der christlichen Kulturgeschichte und schon um die Mitte des 15. Jahrhunderts begegnet man einer An zahl Weihnachtsbildern Meister Liesborns, Dürers, Wohl- muths, von Hugo van der Coer in holländischer Auffassung und auch von Reger, der in einem Weihnachtsbilde die Herzöge Philipp den Guten und Karl den Kühnen als an behende Hirten malte. Ebenso interessant für die Beleuch tung des Schaffens der Volksseele um die Weihnachtszeit ist die Betrachtung der Entstehungsgeschichte jener zahl reichen alten Krippen, die der Arbeit der Maler folgten und welche schon im 15. Jahrhundert in Italien und im 1t»., wie im 17. Jahrhundert in den deutschen Klöstern zu finden waren. Die Sitte aber, die Krippen zur Weih nachtszeit als Schmuck für Kirche und Haus zu verwenden, sie aufzustellen und ihrem Sympol andächtigen Tribut zu zollen, ist noch tief im Volke eingewurzelt, wie man das besonders in unserem sächsischen Vaterlande im Erzgebirge beobachten kann, wo die Krippe neben dem „Laufleuchter" noch in großem Ansehen steht. Weihnachten ist aber auch das Fest der Poesie, der Musik und des Liedes, denn was des Menschen Herz bewegt, klingt gern im Liede aus. Die Anfänge dieser religiösen Weihnachtspoesie stehen jedoch im engen Zusammenhang mit der Sitte, eine Krippe auf zustellen und reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück. Das älteste Weihnachtslied ist in deutscher Sprache bereits im 11. Jahrhundert gesungen worden und über die Weih nachtsfeier an und für sich äußert sich zum ersten mal im Jahre 387 Chrysostomus in der sogenannten Weihnachts homilie. Aus den Gepflogenheiten des Altertums bis in unsere Tage hinein, geht aber hervor, daß das Fest der Freude, des Friedens und des Wohlgefallens, das Christ fest, schon seit grauen Vorzeiten wohl den einschneidendsten Einfluß auf Kultur und Volkscharakter ausgeübt hat. Die Zeiten haben sich geändert und auch die Menschen sind die sem großen, ewigen Wandel gefolgt, aber das Weihnachts fest ist unwandelbar geblieben, ein ruhender Pol in der Erscheinungen Flucht, denn der Heiland brachte der Welt das Licht, welches unsrer gesamten Kultur den gewaltigen O fröhliche Weihnacht, Wie bist du so reich An himmlischer Liebe Nnö Freuden zugleich! Welch fröhliches Leben! Ls reih'n um den Tisch Sich jubelnde Kinder So munter und frisch. k>.> O, selige Weihnacht, Wie bist du so schön! Du öffnest des Himmels Blausonnige Höh'n. tzu schmückest das Leben Mit duftender Hracht Und goldenen Träumen, L heilige Nacht. , Uluflr- Fernsprecher:------ U«t Dresden Nr. 809. S tröstliche Weihnacht, Wie bist du so mild! Lvsüllt ist die Hoffnung, Vie Sehnsucht gestillt. Wie tönet heut wieder So tröstlich und nah Die Botschaft der Lugel: Der Heiland ist da! rrttn LL h»«r. tvu -er i» H Mk r — an 2U )«n, Mo. Um- und Aufschwung gegeben hat. — Weihnachten ist auch jetzt noch in erster Linie ein Friedenssest, denn nur Frie den im Herzen gibt uns die rechte weihevolle Stim- mung und „Friede auf Erden" ist daher auch der Wunsch für das Weiterblühen unsres teuren deutschen Vaterlan des. Und in dieser Hinsicht können wir, obgleich die Welt in Waffen starrt, beruhigt in die Zukunft schauen, denn die Beziehungen des Reiches zu den maßgebenden Mächten des Auslandes sind durchweg befriedigende und gute. Der Dreibund, dieser starke Hort des Friedens, besteht in un veränderter Festigkeit fort; selbst die Bemühungen, ihn zu erschüttern, gehören der Vergangenheit an, unter die wir getrost einen dicken Strich machen können. Mit Rußland verbinden uns freundschaftliche Beziehungen, und die Ent spannung in unserem Verhältnis zu Frankreich ist auch durch die Vorgänge in Marokko bisher keinen Augenblick aufgehalten worden, sie hat im Gegenteil anhaltende Fort schritte gemacht. Was aber die Hauptsache ist: Unser Ver hältnis zu England ist durch den Besuch unsres Kaisers in denkbar günstigster Weise beeinflußt worden. Trugen frü her englische Minister nicht die geringsten Bedenken, kräf tig in das Horn der Deutschenhasser unter ihren Lands leuten zu stoßen, so hören wir in jüngster Zeit nur freund liche und wohlwollende Aeußerungen über Deutschland aus dem Munde der leitenden englischen Staatsmänner. Ja, es ist die Möglichkeit keineswegs ausgeschlossen, daß auch mit Deutschland ein Vertrag abgeschlossen wird, ähnlich denen, die zwischen England einerseits und Frankreich, Spanien und Rußland andererseits bestehen. Darf man öffentlichen Reden verantwortungsvoller Staatsmänner überhaupt Glauben beimessen, dann darf man nach der jüngsten Rede des englischen Staatssekretärs des Auswär- Ligen, Sir Edward Grey, auch vertrauen, daß jetzt Eng- land seine Kräfte ernsthaft für die Erhaltung des Frizens einfetzt. Es ist also die beste Aussicht vorhanden, daß den Völkern Europas der Segen der köstlichen Weihnachtsbot- schäft: Friede auf Erden! noch recht lange erhalten bleibt. Unter den Segnungen des Friedens aber wird auch die innerpolitische Entwickelung des Reiches ersprießlich d« V,iu»-Ne so a-w- »b M. -G» die Luii»ahi>«a» bestimmter Hielte vltd krwe Eerautte tb«r»»aw»a Lnuahmestelten: letzte Heile.« Beilage»: „Illustrierte» UutrrhalttwDbbwtt" * .«ach Seierabeud" * „Haus- m»d GarteuMirtschafr- * „Krr»be»-Sistr". >1 Telegramm. «dresie Druck und «erlag: Slbgau-Buchdruckeret und «erlag»avpall Herman» «eher 2 Lo., verantv. Redakteur: vr. K. Bteseudahl, Vlasevitz. !, Eldgauprefie vlasewttz Mtlhnachtku. Lon Anton Andrae. lieber Stadt und Land, vom Fels zum Meere, zieht der Zauber des Christfestes seine Kreise. Dieser so oft besungene, alljährlich erneut über uns kommende Zauber, dem sich niemand entziehen kann, ob wir dogmengläubig sind, oder das herrliche Fest nur auf seinen ethischen Ge halt hin schätzen. Dieselben Glocken, die soeben erst in Trauer um eine edle Königin und liebevolle Landcsmutter erklungen, sie läuten von den gewaltigen Gotteshäusern der Großstädte, wie von dem bescheidensten Kirchlein des abseits vom Verkehr gelegenen Dorfes und begrüßen mit ihren ehernen Zungen die Wiederkehr des familiärsten Festes im Jahre. Und die Lichter funkeln am immer grünen Tannenbaum, ebenso im Salon der Reichen, wie im dürftigen Heim der Armen. Ja selbst den Aermsten der Armen, den Kranken in den Hospitälern, den Gefan genen, den Obdachlosen in den Asylen. Nur bei Denen bleibt es dunkel, die ihre Armut und ihr Elend verschwie gen tragen in der Einsamkeit. — Die Orgel ertönt und die Hellen Kinderstimmen mischen sich mit dem Gesänge der Erwachsenen, um wiederum jubelnd zu verkünden: „Vom Himmel hoch da komm' ich her!" und „Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohl gefallen!", diese wunderbare Heilsbotschaft, die einst den Hirten auf mächtigem Felde geworden und die durch Jahr tausende sich jung erhalten hat. Der Eindruck, den das Christfest in seiner ergreifenden Schlichtheit und Innigkeit auf jedes empfängliche Gemüt macht, ist so durchgreifend, so groß und wunderbar, daß vor ihm alle Völkerschranken fallen und daß die Weihnacht ein internationales und auch interkonfessionelles genannt werden darf, dem alle christ lichen Gemeinschaften huldigen, das hoch und niedrig, alt und jung bezwingt. Und dem Heiland, der einst erschie nen, ihm liegt auch heute noch, nach bald zwanzig Jahr hunderten, dieselbe Menschheit zu Füßen, vom Zauber seines Geburtsfestes gefangen. Inwieweit daS Weih- Sfest schon seit den ältesten Zeiten das ganze Leben M Pl«« ,5102 ^sos sch»-» MMthk orsikitMg EttWllprch Nmt<KlÄtt 'ül ciie llgl. llmkrdauptmanuttbaslen vrercken Mttackt u. keurtackt, das llgl. llmlrgertcbk vkerckw, 1ür äie Kgl. Zupenntenäenlur vresäen I!, sie Kgl. kossttenlamlek vseräen, Montrbukg «i Itzr r«d«o«»l. r»Nltvl«r> vsdlttr. wrcdviir. VI»aerp»vrltt. ftsrienvlir. em»,», - Noortt» un<i eor5«»»,a«. flbNfrsNonr-vsgL» und Lslllll Aurefger für Masevülr, torchwik. stochwilr. weisser Kirsch, büklau. die tösrmlrgenmnden. 0resden-5ttiesen und NeugrunZ. IN-, re» st,. che-dem Hekt,» etz"» ttp«P, K heilige Weihnacht, So Kehr bei uns ein Und laß unsre Herzen Die Krippe heut sein! Und find auch die Lichter Am Lhristbaum verweht, Laß uns deinen Brieden Der nimmer vergeht! Vr«i» vl»
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