Der sächsische Erzähler : 22.06.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191906227
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19190622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1919
- Monat1919-06
- Tag1919-06-22
- Monat1919-06
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- Titel
- Der sächsische Erzähler : 22.06.1919
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erSSHWeLrMer Mschofswerdaer TagevkM 7 Zottes- Schön- 271 IS» die im Amalie W1 iso der ine raße von chhändler er Heim. >er Vater! mme von ?digt ung. rer» nzu- Stein- 16 T. Buch- Lend- Faß- den t wen- e and lottes- Abenö- m. »/,2 s Lau- Wie es zu« Z Rücktritt kam. > Über die Vorgänge unmittelbar vor dem Rücktritt der! lchls- astvr ns: h in afkor Ner- t.— »ver ¬ geb, szüg- e mit geb. glers Pre- Fieb- r M. nneroer- heiteren chme an Sonn- eim. — stittwoch i, Kauf- >9 Uhr: ödhofes. Abend- irchliche Nachm. or dem Exner, übend- ! U hr: l y m e oes trnienieverrra-j Weimar, 20. Juni. (W. T. V.) Im Anschluß an die ; 51 Abgeordnete fehl--! unverbindlichen Besprechungen, die schon in der Nacht zwi- von parlamentarischer Seite erfahren, der Sozialist Her mann Müller damit beschäftigt, ein Kabinett zustande zu bringen. Es wird davon gesprochen, daß der Reichs wehrminister Noske im Amte bleiben werde. Von ande rer Seite wird der bisherige Reichsminister Dr. David als Kandidat für den Posten des Ministerpräsidenten genannt. Weimar, 20. Juni. (W. T. B.) In parlamentarischen Kreisen wird erzählt, über die Neubildung des Kabinetts läßt sich zur Leit noch nichts bestimmtes sagen. Als neuer Ministerpräsident wird der Mehrheitssozialist Hermann Müller mit großer Wahrscheinlichkeit als Minister des Äußeren genannt. Es wird damit gerechnet, daß Noske, Schmidt, Wissel, David und Erzberger in das neuzubildende Kabinett eintreten werden. Als feststehend gilt der Rücktritt Scheidemanns, der demokratischen Minister mit Graf Brockdorfs-Rantzau, ferner Gisberts und Lands bergs. Bestimmt wird damit gerechnet, daß der Antritt des Kabinetts die Annahme der Friedensbedingungen zur Folge haben wird. * Hermann Müller wurde im Jahre 1876 in Mannheim geboren, wo er später das Gymnasium besuchte. Die Eltern zogen dann nach Kötzschenbroda. Infolge häuslicher Ver hältnisse muhte Müller die Schule vorzeitig verlassen. Er be gab sich nach Frankfurt (Main), um in eine kaufmännische Lehre einzutreten. Später ging er als Kaufmann nach Breslau und von hier wurde er nach Görlitz als Redakteur des dortigen sozialdemokratischen Blattes berufen. In Gör litz wurde er auch zum Stadtverordneten gewählt. In den Reichstag kam Hermann Müller erst in einer Nachwahl während des Krieges. In der Partei trat er seit einigen Jahren stärker politisch hervor. Als Scheidemann den Po sten eines Ministerpräsidenten antrat, führte Müller zu- nächst provisorisch die Parteigeschäfte. Durch den Parteitag in Weimar wurde er dann zusammen mit Wels zum Vor sitzenden der Partei gewählt, wobei auf ihn 373, auf Wels 371 Stimmen fielen. Gerüchte und Mutmaßungen. Die „Zittauer Morgenzeitung" veröffentlicht in ihrer heutigen Nummer eine Meldung aus Weimar, der zufolge das Kabinett Scheidemann vorläufig auf seinem Posten bleibe und unter gewissen Bedingungen zur Unterzeichnung des Friedensvertrags bereit sei. In einer Zwischennote sol len Clemenceau die Bedingungen mitgeteilt werden mit dem Hinzufügen, daß sich für den von den Alliierten in Vor schlag gebrachten Frieden keine Mehrheit in der Nationalver sammlung und auch kein Kabinett finde. Infolgedessen mache das Kabinett jetzt diesen Vorschlag, für den sich in der Nationalversammlung eine Mehrheit finden würde. Der Vorschlag sei folgender: „Wir sind bereit, den Friedensvertrag zu unterzeich nen, indem wir 1. die Schuld am Kriege ablehnen. Wir fordern: 2. daß die Auslieferung deutscher Persönlichkeiten zur Aburteilung an einen alliierten Gerichtshof fallenge lassen wird. 3. Danzig, Westpreußen .und der Netzedistrikt sollen unter Verwaltung des Völkerbundes gestellt werden. 4. Innerhalb zwei Jahren soll eine allgemeine Revi sion des' Friedensvertrages vorgenommen werden. 5. Der Höchstsatz für die Entschädigungssumme soll durch ein Schiedsgericht festgesetzt werden. 6. Deutschland verlangt bis zum 1. Januar 1920 in den Völkerbund ausgenommen zu werden." Diese Meldung entspricht nicht den Tatsachen, wie aus einer uns zugehenden kurzen Wolff-Meldung hervorgeht. l Panzers es ganzen Kapitan- 4«^ 44 dor Amtshauptmannschaft, der Schul- Inspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, sowie des Elmtsgerichts und des Stadtrats zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. Ältestes Blatt im Bezirk. - - - Erscheint seit 1846. Die Neubildung des Kabinetts. uver ore Dorgange unmiiretvur vor oem vr» ^iamrnenaekrekeu'uub rMe Regierung beM. über die vorangegangenen Verhandlungen sind Ue Are^nen M Slhun^ zusamm W treten und wi zwischen der Regierung und den Mehrheitsparteien veröf- §1f^b ^r^nkans^n Kreisen besieht "Ach E' °u- «-»> -EKUAm Ä-NNAt Donnerstag vor- und nachmittags in Anwesenheit der ein- tne Neukldung^s kabmEs zum G^aMnd zelnen Parteiminister zu den entscheidenden Sitzungen über Dl« für heuk ang^hteSihuug des Fi de s- die Friedensfrage zusammen. Nach mehrstündigen Bera° ^f^^ ,st vorlausig bis auf weiteres v«cschoben wo - tungen wurde in der Mehrh e itss oz.i ald em o kra - D sg^icheu ist " tie eine vorläufige Abstimmung vorgenommen. Sie er- > fammlung noch nichts beschlossen. .. gab 75 Stimmen für Annahme des Ententevertra-j Weimar, 20. Juni. (W. T. B.) Im Anschluß an die ges, 3 9 Stimmen dagegen; 51 Abgeordnete fehl-!unverbindlichen Besprechungen, die schon in der Nacht zwl- H e n. Unter denen, die für Ablehnung waren, befanden "ch scheu den Parteiführern gepflogen worden sind, ist, wie wir in allen drei Mehrheitsparteien die Frauen. Inzwischen^"" »->- Kar.m.ü .kpr- hatte das Zentrum den beiden anderen Mehrheitspar teien ein Koinperomiß unterbreitet, das drei Punkte enthielt: 1) Ablehnung des Schuldbekenntnisses; .2) Ablehnung der Auslieferung der Heerführer und Politiker zur Aburteilung an einen Ge richtshof der Entente; 3) Erklärung, daß die w irisch a D»l i ch e n Be dingungen unerfüllbar, seien. Für dies« „motivierte An na h m e" der Friedens bedingungen sprachen sich im Zentrum ^Abgeord nete aus. Die wenigen übrigen enthielten sich teils der Stimme, teils waren sie für unbedingte Annahme. Den Abgeordneten aus den besetzten Geoieten im Osten und Westen (Saargebiet, Rheinland, Posen, sowie außerdem Westpreußen und Oberschlesien) stellt man es frei, s>-4» im Plenum bei der Abstimmung der Stimme zu enthalten.' Die Demokratische Fraktion hielt den Kompromißvorschla g des Zentrums für « n n e h m ba r, rvollte ihn aber ergänzt wissen unter an derem dadurch, daß die Einsetzung eines internationalen Schiedsgerichts zur authentischen Auslegung der 14 Punkte Wilsons nicht zuletzt in der west- und ostpreußischen Frage erfolge. Die Abstimmung der Demokraten war eine grund sätzliche. 5 8 Abgeordnete stimmten dafür, daß man den Boden dieses Kompromisses beschreiten solle, daß aber, wenn die Gegner das Kom promiß wieder ablehnen sollten, der Friedensvertrag deut scherseits ebenfalls als. abgelehnt betrachtet werden soll. Um 8 Uhr abends traten die Führer der Mehrheitspar- keien zusammen, um sich über di« Kompromißformel einig zu werden Die Fraktionen des Zentrums und der Sozialdemokraten hatten ebenfalls auf die späten Abendstun den neue Sitzungen anberaumt, um die endgültigen Be schlüsse zu fassen. Es handelt sich hierbei darum, daß das Kabinett verlangte: Die sämtlichen Mehrheitsparteien sollten wie die Demo kratische Partei nach Annahme der Kompromißformel die Erklärung abgeben, daß wenn der Feind sie ab- wei'e, die Friedensbedingungen der En tente als abgelehnt zu betrachten seien. Um 9 Uhr abends begann eine neue Kabinettssitzring. Kurz vor 12 Uhr nachts war die Situation folg eiche: Di« Mehrheitssozialdemokratie wollte den dringenden Wunsch an die Entente richten, daß auf eine Auslieferung deutscher Staatsangehöriger verzichtet werde. Sie macht die Unterzeichnung des Vertrages aber nicht von der Er füllung dieses Wunsches abhängig. In der interfraktionellen Sitzung, die von 8 bis 10 Ubr dauerte, wurde eine Einigung nicht erzielt. Daraufhin tra ten die Fraktionen der drei Mehrheitspartoien wieder ein zeln zusammen. Ab 11 Uhr war der interfraktionelle Aus schuß wieder vereinigt, um eine gemeinsame Formel zu su chen. Aul 12 Uhr wurde ein« neue Kabinettssitzung anve- raumt. Die Sozialdemokratie und das Zentrum haben darauf in ihrer zweiten Sitzung ab gelehnt, den Wünschen des Kabinetts Rechnung zu tragen, und zu erklä ren, daß die Friedensbedingungen als abgelehnt zu betrach ten seien, wenn der Feind auf die deutschen Kompromißvor schläge nicht eingeht. Cs verlautete dann, daß sowohl die Sozialdemokratie als auch das Zentrum erklärte, ihre Mitglieder aus dem Kabinett zurückziehsn zu wollen, falls der Frisdensvertrag von der National versammlung abgelehnt wird. Da sich eine Einigung nicht erzielen ließ und die Regierung das Parlament nicht mehr hinter sich hatte, trat sie um 1,20 Uhr morgens zurück. dlnzpiric sisntt ^schof-w-rda, Stolpen und Umgegend wie für die angrenzenden Bezirke. — — Wöchentliche Beilagen: Der Sächsische Landwirt und Sonntags- Unterhaltungsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Jedenfalls waren Bemühungen nach dieser Richtung im- gange, die aber ohne Erfolg blieben. Weimar. 21. Juni. (W. T. B.) Die Nachricht von der Absendung einer Awischenuote an die Entente entspricht nicht den Tatsachen. Eine Fristverlängerung um 48 Stunden? Amsterdam, 20. Juni. (W. T. B.) Nach einemkTele- gramm des Allgem. Handelsbl. aus Paris rechnet man mit der Möglichkeit, daß von deutscher Seite eine nochmalige Fristverlängerung um 48 Stunden verlangt wird. Keine Sühne für die Steinwürfe von Versailles. Versailles. 21. Juni. (W- T. B.) Nach Blättermeldun gen hat der Staatsanwalt Roux, der die Voruntersuchung über die Versailler Zwischenfälle, die sich bei der Abreise der deutschen Delegation abgespielt haben, führt, nach Einsicht der eingelaufenen Berichte und Vernehmung einiger Zeugen beschlossen, von einer gerichtlichen Untersuchung Abstand zu nehmen. * Das war ja nicht anders zu erwarten. In dem neuen Friedensdokument, das wir unterschreiben sollen, ist ja fast wörtlich gesagt, daß jeder Deutsche ein Verbrecher sei. Und wir sind ja eben dabei, dieses Urteil durch unsere Unter schrift zu bestätigen. Und Verbrecher haben keine Ehre, das Gerichtsverfahren erübrigt sich also. Künftig wird der Deut sche in der ganzen Welt vogelfrei sein. Erklärung der Rechtsparteien. Weimar, 20. Juni. (W. T. B.) Die Fraktionen der D e u t sch na ti o n al e n Volks pari ei und der Deutschen Volkspartei haben folgende Erklä rung erlassen: In der Stunde der höchsten nationalen Gefahr haben die außerhalb der Regierung stehenden bürgerlichen Frak tionen der Deutschnationalen und der Deutschen Volkspartei beschlossen, nachstehendes gemeinsam zu bekunden: Alle Folgen der Ablehnung des jetzt vorliegenden Frie densvorschlages haben wir uns mit voller Verantwortlichkeit klargemacht. Wir sind der einmütigen Überzeugung, -aß ie trotz ihrer Schwere unvergleichlich geringer einzuschähen in-, als die dauernde Versklavung Deutschlands, der wir onst anheimfallen. Die Annahme dieses Friedensvorschla ges bedeutet eine nationale Schmach. Wir verlieren dadurch noch unsere letzten Freunde in der Welk. Einem zerstückelten Deutschland droht der wirtschaftliche, finanzielle, politische und moralische Tod. Wir stehen vor der Wahl, die unge heuere Lüge von Deutschlands Schuld durch unsere Unter schrift zu bekräftigen oder Deutschlands Ehre zu wahren, die besonders durch die Forderung in de» Staub gezogen wird, den deutschen Kaiser und andere deutsche Männer vor ein nichtdeutschcs Gericht zu stellen. Um unserer toten Brüder und um der Zukunft unserer deutschen Jugend willen sind wir entschlossen, unser letztes Gut bis zum Äußersten zu wahren, Deutschlands reinen Namen vor der Welt. Darum lehnen wir den Frie-ensenk- wurf ab. Die Fraktion der Deutschnationalen Volkspartei: v. Posadowsky. Die Fraktion der Deutschen Volkspartei: Dr. Heinze. Die Volksernährung auch im Falle der Ablehnung sichergestellt. Berlin, 20. Juni. (W. T. B.) Untvrstaatssekvetär im Reichsernährungsministerium v. Braun hat einem Vertreter der „Deutschen Allgemeinen Zeitüng" erklärt: Während die Folgen der Fricdensbedingungen der Gegner, besonders die Abtretung der Gebiete im Osten, Hunger und Not auf Jahre hinaus bedeuten, liegt eine momentane Gefahr für die Volkscrnährung im Falle der Nichtunterzeichnung nicht vor. Mit unseren Getrer bevorraten reichen wir dank der günstigen Aufbringung im Inland und mit einer jetzt gesteigerten Einfuhr von ausländischem Getreide und Mehl ohne Verkürzung der Rationen bis zur neuen Emke aus. Eine Frühdruschaktion entsprechend den Vorjahren, damit die neue Ernte rasch in die öffentliche Hand kommt, bietet nach den Erfahrungen der Vorjahre keine besonderen Schwierigkeiten. Auch die Kartoffelversorgung kann im allgemeinen bis zur Frühkartoffelernte aufrechter- rieasnot. erofarrer Matthe- Schulze. mit den esius. — friedhof: det die - Frei, ulze. — Geschäftsstelle: Bischofswerda, Altmarkt 15. Erscheint irden Werktag abends für den folgenden Tag. Der Be- zugspreis ist einschließlich der wöchentlichen Beilagen bei Abholung kn der Geschäftsstelle monatlich Mk. 1.10, bei Zustellung ins Haus monatlich Mk. 1.20; durch die Post bezogen vierteljährlich Mk. 3.30 ohne Zustellsngsgebühr. Postscheck-Konto: Amt Leipzig Nr. 21543. — Gemeinde verbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 84. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der Beförderungseinrich tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Anzeigenpreis: Die «gespaltene Grundzeit« (Ilm. Mossel2S) oder deren Raum 40 Pfg-, örtliche Anzeigen 30 Pfg. Im Text» teil (Zlm. Moste 17) SO Pfg. die «gespaltene Zeile. Bei Wieder holungen Nachlaß nach feststehenden Säßen. — Amtliche Anzeigen die 3gespaltene Zeile 70 Pfg. — Für bestimmte Tage oder Plätze wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. Nr. 142. Sonntag, den 22. Juni ISIS. 73. Jahrgang.
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