Suche löschen...
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 29.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191307294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19130729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19130729
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1913
- Monat1913-07
- Tag1913-07-29
- Monat1913-07
- Jahr1913
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1^0 lbWM -.74 -.70 tt wr äie «gl. HtnirdsiiptmsvnrcdsMi! vrerseil-ilttlaül u. -NeurtaOt, das «gl. Umttgekicdl vnrgtk M M «g>. Zuperinlenäenluk vresäen II, äa§ «gl. ;or§tteniamilvre§äen ,»a ^Sr aie «e»el»ae»r Wasewitz, Weißer Hirsch, Laubesast, Dobritz, Wachwitz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pilluitz, «eißig, Schönfeld, Leubuitz-Neuostra. PublikationS. Orsan und Lokal - Anzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lößnitzgemeinden, DreSden-Striesen, -Neugruna und -Tolkewitz. Beilagen: „Illnstr. Uuterhaltmigttlatt". „Rach Feierabend". „Franen-Rorrelponde«,". „Heim-». Ri»der«arte«". „O«e*-«. «artenwtrtschaft". „«»tliche Fre«de«-«. Rnrliste". Fernsprecher: Amt Dresden Nr. 809. Druck und «erlag:Tlbgau-Buchdruckeret und BerlagSanstalt Hermann BeverLLo.Telegramm-Adresse: Elbgauprefse Blasewitz. Söchfischk! icheilW«-» Nr. 173. s»oss-:-- i , — ---- Redaktionsschluß: 1 Uhr mittags. Sprechstunde der Redaktion: 4—5 Uhr nachmittags. s^eue Sreignille. — Kaiser Wilhelm besichtigte Sonnabend das vom Gerüst befreite Fridtjofdenkmal und nahm über die einlau fenden Linienschiffe „Kaiser" und „Friedrich der Große" Parade ab. Sonntag hielt der Kaiser Gottesdienst und be suchte den „Kaiser". Es herrscht fortgesetzt gutes, sehr war mes Wetter. — Gestern fand im Auswärtigen Amt zwischen Staatssekretär v. Jagow und dem französischen Botschafter Cambon ein Notenaustausch über die deutsch-französische Luftverkehrsregelung statt. — Prinz Oskar von Preußen, der 5. Sohn des Kai- serpaarcs, feierte gestern bei der Kaiserin in Wilhclmshöhe seinen 25. Geburtstag. — Der 25. Internat. Bergarbeiterkongreß in Karls bad erörterte das Problem derUeberführung der Bergwerke in staatlichem Besitz in sozialistischem Sinne. — Ter in Brüssel tagende Jugendschutzkongrcß be schäftigte sich mit Schutz- und Erziehungsmaßnahmen für verwahrloste und vernachlässigte Kinder. — Unweit der dänischen Hafenstadt Esbjerg entgleiste der Kopenhagener Exprcßzug, wobei 16 Passagiere (darum ter 2 Dresdner) umkamen. (S. bes. Artikel.) — Die Bulgaren sollen einen allgemeinen Angriff auf die serbischen Stellungen unternommen haben. — In Saloniki ist der Ausbruch der Cholera nostras festgestellt worden. — Durch kaiserliches Patent ist die verfassungs mäßige Autonomie Böhmens einstweilen aufgehoben worden. — Die Abgeordneten der Balkanstaaten, auch die Bulgariens, treffen allmählich in Bukarest zur Friedens konferenz ein. Europäischer Bluff oder Selbstbetrug? Den großen Worten der englischen Staatsmänner Asquith, Grey und Lord Morley sind nun noch größere von Seiten des Herrn Ssasonow gefolgt. Man darf ja wohl annehmen, daß das Telegramm, das eine engl. Finanz- Dienstag, den 29. Juli 1913. zeitung erhielt, amtlichen russischen Informationen ent stammt. Ta heißt es, daß Rußland einer Marinedemon stration in den türkischen Gewässern sehr günstig gestimmt sei. Diese Demonstration würde durch Rußland und Eng land ausgeführt werden, doch würde sich Rußland auch noch einem von Paris ausgehenden finanziellen Drucke an schließen. Rußland wäre auch, wenn alle Stränge reißen, bereit, in Armenien mit dem Armeekorps von Kars ein- zumarschicren. Was die Flottendemonstration anbelangt, so sollte man meinen, das; die Großmächte noch genug an der Bla mage mit dem kleinen König von Montenegro hätten. Wenn sie schon diesen nur mit Ach und Krach zum Nach geben veranlassen konnten, wie würde es den beiden Mäch ten allein der Türkei gegenüber gehen, die keineswegs ge sonnen ist, sich ins Bockshorn jagen zu lassen? Daß aber nun ausgerechnet die Russen nach den Erfahrungen von Tsuschima noch die Dreistigkeit haben, mit ihrer mehr als kläglichen Schwarzmcerflotte eine Demonstration vor den: Bosporus zu machen, das ist beinahe zu komisch, um wahr zu sein! Deuu ihrer Bereinigung mit dem englischen Ge schwader, das dem Vernehmen nach noch in: Piräus ankert, steht ein kleines Hemmnis entgegen, die wohlbefcstigtcn Dardanellen. Man erinnert sich Wohl noch, wie schlecht die recht bedeutende italienische und wie noch schlech ter die griechische Flotte vor den äußersten Forts abschnitt. Es ist übrigens noch gar nicht ausgemacht, ob sich die Tür ken das Erscheinen eines russischen Geschwaders in türki schen Gewässern so geduldig gefallen lassen würden, wie die Tschernagorzcn. Mit den veralteten russischen Kriegsfabr- zcugen des Pontus nehmen cs höchstwahrscheinlich die tür kischen Kreuzer (leider scheint die „Hamidje" noch abwesend zu sein!), reichlich aus. Die Russen könnten da eine nied liche Uebcrraschung erleben. Die Engländer würden es schon ihrer wirtschaftlichen Interessen und Pläne in der klcinasiatischcn Türkei wegen schwerlich riskieren, die Dar danellen zu forcieren, oder das Feuer zu eröffnen. Denn vielleicht bat die osmanische Regierung recht, wenn sie be hauptet, das; sie-ihrem Heere nur den Befehl gegeben habe, die Maritzagrenzc und Adriauopel zu besetzen, um sich den Falschheiten und Ausflüchten der Bulgaren gegenüber zu sichern. Die Verantwortung aber für den Wcitcrmarsch und das Eindringen Enver Beis und der Kavallerie in das eigentliche bulgarische Gebiet überweist sic der Militärpar- tci und den Führern der Truppen, die sich infolge der auf Schritt und Tritt ihnen begegnenden Spuren der bulgari schen Greuel nicht mehr hätten halten lassen. 75. Jahr- Unter diesen Umständen, welche die Pforte in einer amtlichen Kundgebung hervorhebt, könnte eine Flotten demonstration der Mächte überhaupt auch für diese recht unangenehme und nicht beabsichtigte Folgen haben. Eine Regierung, die nicht gegen die Russen Front machte und vor dieser Flottenschau zukreuze kröche, würde einfach durch das Heer weggefegt werden! Tann aber käme erst recht eine Säbelherrschaft in Stambul an die Reihe, die sich noch viel weniger beugen würde. Was nun den Einmarsch des einen Armeekorps in Armenien betrifft, so könnten die Erfahrungen, die hier die Russen machen würden, zweierlei sein! Einmal halten wir es für ausgeschlossen, daß die Türken diesen Einmarsch so gutmütig geschehen lassen würden, wie sich das die Herren an der Sängerbrücke vorzustellcn scheinen. Es war ja das gerade derFehler, den dieTürken im Vertrauen auf die Zu sicherung der Integrität der Türkei seitens der Großmächte begingen, daß sie ihre ursprüngliche Absicht, zu mobilisie ren, nicht rechtzeitig ausführten. Als sie ihren Mißgriff einsahen und zu spät, was an Truppen in der Nähe war, auf den Kriegsschauplatz warfen, da blieben gerade in den entfernten Provinzen zahlreiche Kerntruppen stehen. Es wäre daher gar nicht so unwahrscheinlich, daß die Rusten, wenn auch an der Reorganisation ihres Heeres seit dem japanischen Kriege lebhafter gearbeitet worden ist, als an der Flotte, doch recht unliebsame Erfahrungen machten. Ein Armeekorps dürfte wohl keineswegs zu dieser „Demon stration" zu Lande ausreichen! Andrerseits aber glauben wir kaum, daß die englische Entcntefreundschaft so weit geht, daß die Engländer eine Eroberung von Armenien durch die Russen zuließen. Denn daß es nicht bei einer einstweiligen Besetzung bleiben würde, dafür kennen doch die Engländer ihre moskowiti- schen Freunde nur allzugut. Da auch die Türken dies sehr gut wissen, so können sich die Rusten darauf gefaßt machen, daß die Türkei sich erbittert gegen den Einmarsch in Ar menien wehren würve. Kein Krieg würde im Islam so populär sein, wie der gegen den Erbfeind, den „Moskowi". Wenn in Kleinasien und Arabien heute die verschiedensten Sonderbcstrebungcn im Gange sind, so könnte kein Ereig nis einen so einigenden Einfluß auf die sämtlichen isla mitischen Völker des vorderasiatischen Türkenreichs babcn, wie ein russischer Einmarsch. Die Russen könnten hier tat sächlich in ein unangenehmes Wespennest greifen. Aber wie bemerkt, dürfte schon von vornherein England diesem russischen Vorgehen Halt gebieten. Denn dadurch würden alle kleinasiatischen Pläne Englands bedroht. Der künst- Funkt, MMenlkkaft, Vorträge unck Veranstaltungen. * Die Direktion des ResidenztheaterZ hat die erfolgreiche Novität: „777 : 10" Turfschwank (in 3 Starts) von Otto Schwartz und Carl Mathern, zur Auffüh rung erworben. Am Dienstag abends 8 Uhr geht der Schwank „Charleys Tante" von Brandon Thomas, ncucin- studicrt, erstmalig in Szene. * Ein neues HoftheaterfürDessau. Dessau wird nach einem Plan, den Prof. Bodo Ebhardt und Prof. Otto Kuhlmann gemeinsam aufstellcn werden, ein neues Hoftheater erhalten. Die Ausführung des Baues soll Prof. Kuhlmann leiten. * Geheimrat Dr. August v. Wasser mann, der Abteilungsvorstehcr am Institut für Infek tionskrankheiten „Robert Koch" und ordentlicher Honorar professor in der medizinischen Fakultät der Universität Ber lin, ist, wie nunmehr amtlich bekanntgegcben wird, zum Direktor des Kaiser-Wilhclm-Jnstituts für Experimentelle Therapie in Dahlem ernannt worden. „ 'DerberübmteschicseTurmvonPisa soll wieder einmal in Gesahr sein, umzustürzen. Verstär kungsarbeiten am Fundament sollen das interessante Bau werk in seiner Lage weiter erhalten. Der Turm von Pisa war ursprünglich wie jeder andere lotrecht errichtet, bei einem Erdbeben verschob sich das Fundament und derTurm kam dadurch in seine schiefe Lage, ohne jedoch stürzen zu können. * Zwei Gemälde des Ticpolo gestohlen. Unbekannte Diebe sind in der vorgestrigen Nacht in die kleine Kirche San Massimo in Padua eingebrochen und haben zwei sehr wertvolle Gemälde des Tjepolo, die heilige Jungfrau und den heiligen Johannes darstellend, gestoh len. Ein drittes Gemälde wurde von den Dieben nicht be rührt. * N c u e u n g a r i s ch e B r i e f m a r k e n. In Un garn werden laut „Tag" demnächst neue Briefmarken zur Ausgabe gelangen. Die 3-Heller-Marke zeigt eine Ansicht des ungarischen Parlamcntsgcbäudes, die 6-Heller-Marke zwei Erntearbeiter nach einem Bild des bekannten ungari schen Malers Edmund Tüll, und die 2-Kronen-Marke stellt den ungarischen Schutzheiligen St. Ladislaus nach einem Bilde von Franz Heebing dar. Besonders interessant wird eine Marke sein, die nach einem historischen Gemälde die Krönung Franz Josephs als König von Ungarn zeigt. Auf ihr erscheint — zum erstenmal auf einem Postwertzeichen — die Figur eines Papstes, nämlich Pius IX., der die er wähnte Zeremonie vornabm. Die früheren Marken des glten Kirchenstaates zeigten nie päpstliche Bildnisse, son dern stets nur die Mitra über zwei gekreuzten apostolischen Schlüsseln. * Die drahtlose Telegraphie. In London wurden von Privatleuten, die sich aus Liebhaberei Statio nen für drahtlose Telegraphie' auf ihren Dächern anbrach ten, Funkensprüche aufgefangen, die wichtige Kriegsnach richten vom Balkan enthielten und für den militärischen Gebrauch bestimmt waren! Man sieht, wenn drahtlose De peschen nicht in Geheimschrift aufgegeben werden, kann ihtz Inhalt im Augenblick der Aufgabe schon in der ganzen Welt bekannt werden. * Archaeologische Entdeckungen auf der Minosinsel. Die italienische archäologische Mis sion, deren Leiter Professor Hacherr ist, hat kürzlich auf Kreta bedeutende Entdeckungen gemacht. Sie fand, wie das „Berl. T." erfährt, in Gortina einen ägyptischen Gottheiten geweihten Tempel. Das Architrav der Tempelpforte trägt eine Widmung an Flavia Philyra, die das Gebäude von Grund auf gebaut hat. Im Innern entdeckte man die Sta tue des ägyptischen Gottes Serapis, eine ausgezeichnete Statue der Isis und des Merkur, ferner die Bruchstücke der Kolostalstatue einer Frau und eine weibliche Büste, viel leicht diejenige der Gründerin des Tempels. Diese Statuen sind aus Marmor. Außerdem fand man noch irdene Bild säulen. Im Mittelschiff des Gebäudes befindet sich eine kleine Treppe, die zu einem unterirdischen Bassin führte, wo die religiösen Zeremonien der Reinigung abgehalten wurden. An den Seiten der Treppe befinden sich zwei Ni schen für kleinere Statuen. Die Nachforschungen werden fortgesetzt. — Im Innern der Insel hat die Mission eine große Anzahl von noch unveröffentlichten Jnschriftentexten gefunden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite