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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 23.10.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191310237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19131023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19131023
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1913
- Monat1913-10
- Tag1913-10-23
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Sächsische DllWU »> WLWlM Erscheint jeden Wochentag nachm. 5 Uhr für den folgenden Tag. Beilagen: .Illustriertes Unterhaltungsblatt" — »Nach Feierabend- »Frauen-Korrespondenz" — »Heim- und Kindergarten »Haus- und Gartenwirtschaft" »Amtliche Fremden« und Kurliste" Amtsblatt für die Kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt «. Dresden-Neustadt das König!. Amtsgericht Dresden, Bezugsgebühr: durch die Post vierteljährlich 1.80, monatlich —.SO desgleichen frei ins Haus „ 2.22, „ —.74 durch Boten frei ins Haus „ 2.—, „ —.70 bei Abholung in der Expedition „ 1.60, „ —.55 Inserate kosten die 6gespaltene Petitzeile 20 Pfg., kleine Anzeigen 15 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg. Anzeigenannahme bis mittags 1 Uhr. für dis König!. Superintendentur Dresden II, das König!. Forstrentamt Dresden und fürdieGemeinden:Blasewitz,WeitzcrHirsch,Laubegast,Dobritz,Wachwitz,Niederpoyritz,Hosterwitz,Pillnitz,Weitzig,Schönfeld,Leubnitz-Neuostra Publikationsorgan und Lokalanzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lötznitzgemeinden, Dresden-Striesen, -Neugruna und -Tolkewitz Fernsprecher: Amt Dresden Nr. 809 Nr. 247. ! Druck und Verlag: Elbgau-Buchdruckerei und Verlagsanstatt Herman« Beyer L Co. Telegr.-Adrefse: Elbgaupreste Blasemitz Donnerstag den 23. Oktober 1913 75. Jahrg Der biedere englische Keierjahrsmiinster. Redaktionsschluß: 1 Uhr mittags. Sprechstunde der Redaktion: 4—5 Uhr nachmittags. Zuschriften in redaktionellen Angelegenheiten sind nicht an den Redakteur persönlich, sondern ausschließlich an die Redaktion zu adressieren. pleue Ereignisse. — Für die Verunglückten des „L. 2" fand gestern im Beisein des Kaisers und der Prinzen in der evange lischen Garnisonskirche Trauerfeier und darauf Bei setzung statt. (S. Heer und Marine.) — Bei den gestrigen Wahlen zur zweiten badischen Kammer wurden gewählt 29 Zentrumsangehörige, 9 Na- tionalliberale, ein Fortschrittler, drei Konservative, 9 So zialdemokraten und ein Wilder. In 21 Wahlkreisen müssen Stichwahlen stattfinden. — Der russische Minister des Aeußereu Ssasonow ist gestern abend halb 12 Uhr von Berlin nach Warschau abgereist. Zur Verabschiedung hatte sich außer den russi schen Botschaftsmitgliedern auch UnterstaatssekretSr Zim mermann eingefundeu. — Der frühere deutsche Kolonialstaatssekretär von Lindequist ist Sonntag in Rio de Janeiro eingetroffen. — Heute Mittwoch vollendet die deutsche Kaiserin ihr 55. Lebensjahr. — In Lissabon ist ein monarchistischer Putsch vor gekommen, der aber von der Regierung, dem Vernehmen nach, leicht bewältigt wurde. (S. Ausland.) — In Serbien soll über das Nachgeben der Regierung Befriedigung herrschen. — Die holländische Regierung hat den Artillerie obersten de Beer und den Jnfanteriemajor Thomson aus ersehen, um die albanesische Gendarmerie zu organisieren. — Der russische Ministerpräsident Kokowtzew ist an einem leichten Anfall von Rose in Rom erkrankt. Man sollte meinen, es sei schon das erste Mal, als der englische Marineminister Ende März seinen famosen Vorschlag machte, ein Feierjahr im Flottenbau eintreten zu lassen, dem edlen Lord genügend heimgeleuchtet worden. Abgesehen von der Sozialdemokratie und dem „Berl. Tagebl.", die in der Regel auf Seiten des Auslandes stehen, hat fast die ganze übrige Presse nachgewiesen, daß der englische Vorschlag nur für England vorteilhaft sein würde, was ja eigentlich von vornherein selbstverständlich ist. Oder besitzt man wirklich die Naivität, zu glauben, daß das britische Marineamt mit einen<derartigen Vor schläge hervortreten würde, wenn es nicht von dessen außerordentlicher Nützlichkeit für England überzeugt wäre? Abgeschmackt bieder geradezu klingt die Aufmachung dieses neuen Vorschlages. Sie ist geradezu typisch nicht allein für den Stil englischer Wahlreden, sondern für den Tiefstand des geistigen Auffassungsvermögens des Lon doner Cockpits oder des Bürgers aus Manchester, an das sich verständnisvoll der Minister wendet. Man höre den Vorschlag selbst: „Wir würden im nächsten Jahre, abge sehen von den kanadischen Schiffen oder ihrem Aequiva- lent, ferner abgesehen von allem, was durch neue Entwick lungen erforderlich werden könnte, vier große Schiffe ge gen zwei von Deutschland auf Kiel legen. Nun sagen wir zu dem großen deutschen Nachbarn: Wenn ihr zu Beginn des Baues eurer zweiSchiffe von dem regulären Zeitpunkt, an dem ihr den Bau beginnen würdet, um zwölf Monate aufsckiebt, würden wir den Beginn des Baues unserer vier Schiffe in absolut gutem Glauben für die gleiche Frist auf schieben." Die Schlußwendung von dem „absolut guten Glau ben" ist bei diesen Wählern ihrer Wirkung gewiß, denn sie bestärkt sie in dem Glauben an die eigene Vortrefflichkeit, an die stets edlen Zwecke Britanniens in der Weltgeschichte, die Gott sichtbarlich auch mit äußeren Glücksgütern segnet. Man meint es doch nur gut mit den „stupid Germans", will ihnen Geldausgaben ersparen, aber wir verstehen es nicht und erkennen es nicht an! Nein, außer einigen wenigen Internationalen und Antinationalen, die andere Zwecke verfolgen und außer einigen ehrlichen Toren, die auf die gutgespielte britische Biederkeit hineinfallen, hat man in Deutschland schließlich doch fast durchweg ein gesehen, daß die englische Politik noch niemals Vorschläge gemacht hat, die für England und ein anderes Volk gleich vorteilhaft waren. Es wäre nicht schwierig, dies von den Zeiten der Königin Elisabeth an nachzuweisen. Dieser Vorschlag aber schlägt eigentlich so ziemlich alles an Unverfrorenheit und Heuchelei, was einer Groß macht von einer anderen zugemutet werden kann. Zu nächst ist, wie selbst „Daily Graphic" tadelt, eine beliebige Wahlrede nicht die geeignete Art, die deutsche Regierung von einem so wichtigen Vorschläge in Kenntnis zu setzen. Daß Churchill aber diesen Weg gewählt hat, wie übrigens auch bei anderen Reden, die sich zum Fenster hinaus an Deutschland richteten, und nicht im Parlament gelegentlich der Einbringung des Marineetats, ist von seinem Stand punkt aus erklärlich. Wenn er auch in Manchester erklärte, daß er namens der Regierung spreche, so besteht doch bei einer Wahlrede nicht die Ministerverantwortlichkeit wie im Parlament, was für diesen neuen britischen Versuchsballon natürlich nur vorteilhaft fein kann. Andererseits aber er klären selbst englische Blätter ganz offen, wie z. B. der „Daily Graphic", daß Churchill die Wahlrede in Man chester weniger darum gewählt habe, um tatsächlich den „Feiertag" herbeizuführen, als um den Radikalen zu be weisen, daß ihr Gemurre über die Kosten der Flotten rüstungen unberechtigt sei. Man nimmt also diesen Vor schlag selbst in der englischen Presse nicht erst, sondern faßt ihn als ein Wahlmanöver auf. Churchill will dadurch den Nachweis erbringen, wenn sein Vorschlag, wie er voraussieht, keine Annahme findet, wie nötig die von ihm beantragte Vermehrung des Flotten etats ist. Llber selbst „Daily News" schreiben, daß das von Kunst, Wissenschaft, jAuklk, Vorträge und Veranstaltungen. Erstes Philharmonisches Konzert. Man darf der Firma Ries uneingeschränkte Anerken nung dafür zollen, daß sie mit Eifer und Erfolg bemüht ist, den von ihr ins Leben gerufenen Philharmonischen Konzer ten den Rang als musikalische und gesellschaftliche Veran staltungen vornehmster Art zu wahren. Davon legte der gestrige erste Abend der dieswinterlichen Reihe wieder deut liches Zeugnis ab. Gesangssolistin war ElenaGerhardt, die längst künstlerisches Heimatrecht hier erworben hat. Diesmal kam sie ohne ihren berühmten Partner am Klavier, Artur Ni- kisch, aber damit dieser Name wenigstens nicht ganz fehle, sang sie zu Anfang drei alte Gesänge, die von Amelie Ni- kisch instrumentiert sind. Herrlich und der Eigenart der Sängerin entsprechend, war das Glucksche Stück, das in breiter, edler Melodie dahinfließt und starke Gefühlswerte enthält. Die beiden andern Stücke von Marcello und Du rante vermochten nicht recht zu erwärmen. Dann sang Frl. Gerhardt Lieder zum Klavier; das ist ihre Domäne^ hier kommt ihr schlackenloses, edles Organ, das in tadelloser Schulung wundervoll ausgereift ist, ebenso zur Geltung wie ihre seltene Kunst des beseelten Vortrags. Sie sang Lie der von Franz, Brahms, Grieg und Schumann und hatte m unserm Karl Pretzsch einen Begleiter, der einem Ninsch kaum etwas nachgibt. Wie er z. B. den schwieri gen Klavierpart in dem Liede „Blinde Kuh" von Brahms ausfuhrte, das war ein wahrer Beweis von Meisterschaft. Instrumentalist war Bronislaw Huber mann, der als Geiger glücklicherweise nicht in den Regio- -— . » nen der Wunderkindschaft verblieben, sondern zu den Höhen großer Kunst emporgestiegen ist. Er spielte mit Beethovens unvergleichlichem Violinkonzert und errang damit einen stürmischen Erfolg. Und mit Recht, denn nicht nur in tech nischer Hinsicht blieb kein Wunsch unbefriedigt, sondern auch in Ton und Auffassung stellte sich die Leistung den aller besten an die Seite. Der Ton ist groß, sangreich in der Kantilene und kraftvoll in den leidenschaftlichen Stellen; tadellose Reinheit und Wärme und Glanz zeichnen ihn aus. Mit einem Adagio von Mozart und dem Paganinischen Vir tuosenstück „Das Glöckchen", wobei ein aparter, hoher, dün ner Silberton im Orchester besonders auffiel, verstärkte Hubermann den Eindruck seiner ersten, künstlerisch voll wertigen Leistung zwar nicht, aber er ergänzte ihn insofern, als er selbst bei den halsbrecherischsten technischen Kunst stücken eine fabelhafte Sicherheit zeigte. Beide Solokräfte wurden mit Beifall überschüttet. Die Gewerbehauskapelle unter Herrn Olsens Leitung eröffnete den Abend mit Mozarts Ouvertüre zu „Don Juan" sehr glücklich. Die Zusammensetzung des Orchesters scheint dies Jahr recht glücklich zu sein, der Streichkörper klingt sehr schön, unter den Bläsern fiel ein trefflicher Fa gottist auf. Herr Olsen verdient für seine Begleitung des Beethovenschen Geigenkonzerts ein aufrichtiges Lob. F. A. Geißler. Die 363. Aufführung der Dresdener Musik-Schule (gegr. v. Prof. R. L. Schneider) am Dienstag in Hammers Hotel bot ein reichhaltiges und besonders zur Kennzeich nung der sorgsamen Pflege der Kammermusik in diesem be währten Institut beweiskräftiges Programm. Es setzte so fort mit dem durch die Verbindung von zwei Flöten mit Streichorchester so interessanten Bachschen F-Dur-Konzert ein, daS unter Herrn Kurt Lukas Leitung in seinen drei Teilen frische und charakteristische Durchführung fand und bei den» sich Frl. Zische (Schülerin von Frl. Kunze) als vorgeschrittene und temperamentvolle Pianistin erwies. Technisch korrekt und im ganzen auch dynamisch wirk sam schattiert kam das Streichquartett in A-Dur von Boc- chcrini zumal in den letzten Teilen zur Geltung. Die Mit wirkenden Frl. Edith Herma Schneider, Kurt Lukas, Willy Flogel und Herm. Neumann machten im Zusammenspiel ihrem Lehrer Herrn Kammermusikus König Ehre. — Im Mozartschen Klavierkonzert D-Dur (2. und 3. Satz) be wies Frl. Dunik (Schülerin von Frl. Mohn) besonders in dem Solo mit der Reineckeschen Kadenz eine ausgezeichnete klav.ertechnische Schulung. Graf Gravina (Schüler deS Herrn Kapell lmeister Bender) dirigierte mit Verständnis. — Originell wirkte das als Klarinettenquintett eingerich tete Adagio in B-Dur von Mozart, das von den Herren Heidig, Nessel, Hentschel, Janka und Nobst tonlich, wie dy namisch exakt und wirksam gespielt wurde. (Lehrer Herr Kammermusikus Weißbach) — Herr Jurisch als Fagottist in dem 1. Sah des Weberschen F-Dur-Konzerts erwies eine gut entwickelte Beherrschung der Technik des Instruments und erzielte lebhafte Anerkennung. (Lehrer: Herr Kam- mermvsilus Compter). — In Mendelssohns reizvollem Klavier-Konzert in G-Moll (2. und 3.) mit Streichorchester zeigte Frl. Jork (Schülerin des Herrn Renz) sich als erheb lich vorgeschrittene Klavierspielerin. Auch hier dirigierte Graf Gravina (Schüler von Kapellmeister Bender) sehr umsichtig. — Frl. Hohlfeld, Schülerin Prof. PetriS, war den nicht unerheblichen Schwierigkeiten des Spohrschen Bio- linkonzerts G-Moll, zumal im gewandt und klangvoll gege benen Adagio, fast durchgängig gewachsen. — In den beiden weiteren Trios von Hch^t^lb^Dur: 1) und zumal in dem übergebe,
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