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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 02.12.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191312020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19131202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19131202
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1913
- Monat1913-12
- Tag1913-12-02
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Sächsische 2.22, 2-, 1.60, sErscheint jeden Wochentag nachm. 5 Uhr für den folgenden Tag.; Beilagen: ! .Illustriertes Unterhaltungsblatt- — »Nach Feierabend- ; r.Frauen-Korrespondenz- — .Heim- und Kindergarten- ; .Haus« und Gartenwirtschaft- .Amtliche Fremden« und Kurliste- Bezugsgebühr: vierteljährlich 1.80, monatlich —.60 —.74 -.70 -.55 Amtsblatt für die Kgl. Amtshauptmannschasten Dresden-Altstadt u. Dresden-Neustadt das König!. Amtsgericht Dresden, für die König!. Superintendentur Dresden II, das König!. Forstrentamt Dresden und für dieGemeinden: Blasewitz,WeißerHirsch,Laubegast, Dobritz, Wachwitz,Niederpoyritz.Hosterwitz,Pillnitz,Weitzig,Schönfeld,Lenbnitz-Neuostra durch die Post desgleichen frei ins Haus „ durch Boten frei ins Haus „ bei Abholung in der Expedition „ Inserate kosten die 6gespaltene Petitzeile 20 Pfg., Z kleine Anzeigen 15 Pfg., die Reklame, eile 50 Pfg. r Anzeigenannahme bis mittags 1 Uhr. Publikationsorgan und Lokalanzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lößnitzgemeinden, Dresden-Striesen, -Neugruna und -Tolkewitz Fernsprecher: Amt Dresden Nr. Druck und Verlag: Elbgau-Buchdruckerei und Derlagsanstalt Hermann Beyer L Co. Telegr.-Adresse: Elbgaupresse Blasemttz Dienstag, den 2. Dezember 1913 Jahrg Nr. 279 an Max Ruppert, Schulstr. Pillnitz: Kfm. Frdr. Wtlh. Dittrich; Schönfeld: I. Reichel, BorSbergstr. 60 s; Weitzer Hirsch: Buchh. Hille, Loschwitzer Str. fEcke Bautzner Str.)r Wilsdruff: Otto Reinhardt, Hutmachermstr., sowie alle Au- noncen-Expe-itionen Deutschlands. — AbosuemeutSbeftell««- gen auch bei sämtliche« Postauftalte» -es In» und AnslaudeA« Zwölf Jahre später erklärten zwei große und nicht besonders deutschfreundliche englische Blätter, daß die Stel lung Teutsck^nds eine größere und stärkere sei, als sie seit dem Rückt .lt des Fürsten Bismarck je gewesen wäre. Seit ir>.,7 hatte sich eine bedeutsame Entwicklrmg voll zogen, die den Mitlebenden nicht immer zum Bcwußtseiu gekommen ist, die aber die Nachwelt erkennen und würdigen wird. Während dieser Jahre haben wir durch den Bau un serer Flotte den vollen Uebergang zur Weltpolitik voll zogen. Unser Aufstieg zur Weltpolitik ist geglückt. Wir haben uns von keiner Macht gegen die andere verschie ben lassen und für Niemanden die Kastanien aus dem Feuer geholt. Durch unsere ruhige Haltung während des Burenkrieges haben wir der Erregung, die seit dem Krüger-Telegramm in Englnad herrschte, die erste Schärfe genommen und England auch im rveitcren Verlauf der Dinge keinen Anlaß gegeben, uns während des Baues un serer Flotte in den Arm zu fallen. Auf der anderen Seite ist es bei sorgsamer Pflege des Dreibundes nicht zu Zu sammenstößen mit dem Zweibund gekommen, die die Fort führung unseres Flottcnbaues ausgehalten hätten. Zwi schen französisch - englischer Entente und Zweibund haben wir einen schnmlen Weg geben müssen, der schmäler wurde, als die französisch-englische Entente sich zur T r i p l e - En te n t e weitete, und nur mit angestrengtester Vorsicht gang bar blieb, als England uns mit einem Netz von Bündnissen und Ententen umgab. Als endlich während der bosnischen Krise der internationale Horizont sich dichtete, als die deut sche Kontinentalmacht das Einkreisungsnetz zer rt ß, da waren wir mit unserem Flottenbau über das Stadium der Vorbereitung bereits hinaus." Diese Aeußerungen sind darum so wichtig, weil sie in ihrer überzeugenden Wirkung eine ungeschminkte Cha rakteristik der P o l i t i k E n g l a n d s bieten. Das „Gcr- maniam esse delendam" der „Saturdap Review", des kon servativen Hauptorgans, sollte den Friedensschwärmern und Abrüstungsenthusiasten denn doch zu denken geben. Aus dieser Darstellung geht schlagend hervor, daß uns England gegenüber nur unsere Stärke unsere Sicherheit verbürgt. Der diplomatische SiegdesFürsten Bü low in der bosnischen Frage 1908 war einzig darin begründet, daß unsere Flotte bereits zu stark war, als daß die Engländer gewagt hätten, sie anzugreifen. Und daraus geht hervor, daß England uns erst achtet, weil wir ihm zur See ebenbürtig, oder wenigstens in der Lage sind, uns so zu wehren, daß, wenn unsere Flotte vernichtet wer den sollte, auch neun Zehntel der britischen mit in die Tiefe gerissen werden würden. Erst wenn wir für die Feindschaft England zu stark sind, wird sich England mit uns zu befreunden suchen! Nach dieser glänzenden Probe darf man auf den gan zen politischen Rückblick des Fürsten, ja auf die ganze Wür digung der Regierungszeit des Kaisers gespannt sein! * den Ereignissen nun nach seinem Scheiden aus dem Amt mit völliger Objektivität gegenüber und entwickelt in klarer und großzügiger Darstellung die eigentlichen Ziele und Schwierigkeiten der deutschen Politik, denen er selbst so lange führend tätig war. In dieser Beziehung dürfte auch für unsere Leser on ganz besonderem Interesse sein, was Fürst Bulow über seine g r u n d s ä tz l i ch e A u s f a s s u n g der deut schen F l o t t e n p o l i t i k kundgibt. Wir sind in der Lage, schon jetzt diese bemerkenswerte Stelle aus dem noch nicht erschienenen Werk zu veröffentlichen. F ü r ft B ü - l ow schreibt: „Mit dem Auge auf die englische P. -k mußte unsere Flotte gebaut werden — und so ist sie geb ut worden. Ter Erfüllung dieser Aufgabe hatten meine Be mühungen auf dem Felde der großen Politik in erster Li nie zu gelten. In doppelter Hinsicht mußte sich Deutsch land international unabhängig stellen. Wir durften r. s weder von einer grundsätzlich gegen England gerichteten Politik das Gesetz unseres Entschließens und Handelns vorschrciben lassen, noch durften wir uns um der englischen Freundschaft willen in englische Abhängigkeit begeben. Beide Gefahren waren gegeben und rückten mehr als ein mal in bedenkliche Nähe. In unserer Entwicklung zur See macht konnten wir weder als Englands Trabant, noch als Antagonist Englands zum erwünschten Ziele kommen. Die vorbehaltlose und sichere Freundschaft Englands wäre schließlich nur zu erkaufen gewesen durch Aufopferung eben der weltpolitischen Pläne, um derentwillen wir die briti'che Freundschaft gesucht hätten. Wären wir diesen Weg gegangen, so würden wir den Fehler begangen haben, den der römische Dichter meint, wenn er sagt, man dürfe nicht .proprer vilan vivenäi peräere < * *) Als Englands Feind aber hätten wir schwerlich Aussicht gehabt, in unserer Entwicklung zur See- und Welthandelsmacht so weit zu kommen, wie wir am Ende gelangt sind. Die Aufgabe, der neuen deutschen Welt politik das machtpolitische Fundament zu gewinnen, darf heute imgroßenund ganzen als gelö st an gesehen werden. Gewiß ist das Deutsche Reich nur ungern als Weltmacht von denjenigen Staaten begrüßt worden, die jahrhundertelang gewohnt waren, die Fragen der über seeischen Politik allein zu entscheiden. Unser weltpolitisches Recht wird aber heut? in aller Herren Länder anerkannt, wo die deutsche Kriegsflagge sich zeigt. Dies Ziel mußten wir erreichen. Es war gleichbedeutend mit der Schaffung unserer Kriegsflotte und konnte nur erreicht werden unter gleichzeitiger Ueberwindung erheblicher Schwierigkeiten so wohl auf dem Gebiete der auswärtigen, der internationa len, wie der inneren, der nationalen Politik. ! Während des ersten Dezenniums nach Einbringung der Flottenvorlage von 1897 hatten wir eine Gefahrzone erster Ordnung in unserer auswärtigen Politik zu durchschreiten, denn wir sollten uns eine ausreichende Seemacht und eine wirksame Vertretung unserer Seeinter essen schaffen, ohne noch zur See genügende Verteidigungs stärke zu besitzen. Unbeschädigt und ohne Einbuße an Würde und Prestige ist Deutschland aus dieser kritischen Periode hervorgegangen. Im Herbste 1897 brachte die ,8aturän^ liwisev- jenen berühmten Artikel, der in der Erklärung gipfelte, daß, wenn Deutschland morgen aus der Welt vertilgt würde, es übermorgen keinen Eng länder gäbe, der nicht um so reicher sein würde, und der mit den Worten schloß: .6erm»nlam esse äslelläam." RedattiouSschluß: 1 Uhr mittags. Zuschriften in redaktionellen Angelegenheiten sind nicht « den Redakteur persönlich, sondern ausschließlich an die Redaktion -u adressieren. pleue Ereignisse. — In der neuen Zabernaffäre haben der Reichskanz ler und der Kriegsminister auf Telegramme des Gemeinde rats von Zabern beruhigend geantwortet. (S. Rdsch.) — Die in Zabern verhafteten 30 Personen wurden sämtlich wieder freigclassen. (S. ebda.) — Die Kaiserin ist von Primkenau wieder in Pots dam eingetroffen. > — Der Kaiser nahm in Donaueschingen gestern eine Besichtigung der neuerbauten Barockkirche vor, zu der er verschiedene Glasmalereien gestiftet hat. Dann nahm er den Vorbeimarsch eines Bataillons des 9. Bad. Jnf.-Rgts. ab und hielt eine Ansprache, in der er es in seiner neuen Garnison begrüßte. — Die ungarische Delegation sprach dem Grafen Berchtold ihr Vertrauen zu seiner Politik aus. — Der galizische Landtag ist für den 5. Dezember einberufen worden. — König Ferdinand von Bulgarien ist von seiner Auslandsreise wieder in Sofia eingetroffen. — Das Kuratorium der Nationalflugspende beschloß -ei den großen Leistungen der deutschen Flieger sämtliche Preise zu vergeben und erkannte B. Stöffler den 1. Preis von 100 000 Mark zu. — Der mexikanische Minister des Aeußern Mohena ist nach Veracruz abgereist, vermutlich zu einer Besprechung mit dem nordamerikanische» Sondergesandten Lind. Mitteilungen und Berickte au» „nkerm Leserkreis sind un« stets willkommen. 1. Dezember 1913. * In der gegenwärtigen Weihnachtszeit sei erneut darauf hingewiesen, daß die Ankündigungen in der Zeitung eine Lebensbedingung für das moderne Geschäftsleben, eine Unerläßlichkeit für Gedeihen und Ent wicklung jedes Handels- und Gewerbebetriebes ist. Gewiß, Fürst Bülow über die Entwickelung der dentschen Flottenpolitik. Wir wiesen schon in der vorigen Nummer unseres Blattes auf das im Verlag von Reimer Hobbing in Berlin erscheinende Werk: „Deutschland unter Kaiser Wilhelm II." hin, für das unter Redaktion von Geheimrat Zorn und Herbert von Berger eine Reihe deutscher wissenschaftlicher und politischer Notabilitäten, wie Oberbürgermeister Körte, Oberpräsident a. D. von Loe- bell, Oberpräsident der Rheinprovinz von Rheinbaben, Graf Schwerin-Löwitz, Exz. Prof. Dr. Ad. Wagner u. a. als Herausgeber zeichnen. So sehr aber auch die Erwartung auf das Erscheinen eines Buches gespannt wird, an dem so viele hervorragende deutsche Männer aus den verschiedensten Gebieten mit wirken, das bemerkenswerteste dürfte wohl für Jedermann die Mitarbeit des Altreichskanzlers Fürsten Bülow sein. Dieser hatte zwar bei seinem Scheiden aus dem Amt im Jahre 1909 erklärt, daß er nicht daran denke, seine Me moiren zu schreiben, etwa wie sie Bismarck und Hohenlohe verfaßt hatten, wobei doch neben tatsächlich wertvoller Auf klärung, zumal bei Hohenlohe, auch so manche Indiskretio nen untergelaufen waren. Selbstverständlich aber hat der große Staatsmain und Redner, der noch so vieles zu sagen hätte, mit jener Er klärung nicht gemeint, daß er sich über die von ihm aktiv im diplomatischen Dienst und später lange in der führen den Stellung durchlebte politische Periode völliges Schwei gen auferlegen wolle. Altreichskanzler steht in seiner Mitarbeit in dem -r Politik der fünfundzwanzigen Regierung Wilhelms II. auf einer höheren Warte, als auf oer «bouuemeuts- und Auzeigen-Anuahmestelle« sind die Haupt- dowskystr. 12; Bühlau: Buchh. Fr. Rettberg, Bautzner Str. 22,- Max Ruppert, Schulstr. 19G; Piüuitz: Kfm. Frdr. Wtlh. aesckäftsstelle Blasewitz, Tolkewitzerstr. 4,- ferner in Dresden- Cossebaude: Buchh. Fr. Teuchert Nachs., Mtttelstr. (Ecke Schul- Stötzner; Radebeul: Emil Nollau, Oststr. 8,- Reitzendors: Otto Krüne-Str. 0,- Dresden-Neustadt: E. Heinrich, Kl. Meißner Kaffe Nr. 4, Füllborn'sche Buchdruckerei, Leipz -^'r. 110, K. vielich Nachs. (Max Dürr), Lutherplatz I^Dr.-Lo.«Otto Kunath, Hamburgerstr. 66; Dr.»Wöls«itz: Rud. Grim.» Rn- dowskystr. 12,- Bühlau: Buchh. Fr. Rettberg, Bautzner Str. 22; straße); Hellerau: Buchh. Ernst Krauß; Seffelsdors: G. Kohl; Sötzscheubroda: Hugo Müchler, Metßnerftr. 51; Laubegaft: Frau Lampe, Schulstr. 2,1., Frau Meta Hering, Hauptftr. 38,1.; Lenbuitz-Nenostra: Kfm. Karl Schnabel, Königsplatz 2; Losch- wttz: Frau verw. Richter, Grundstr. 12; Niedersedlitz: Buchh.
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