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Der sächsische Erzähler : 14.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192603145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260314
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1926
- Monat1926-03
- Tag1926-03-14
- Monat1926-03
- Jahr1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 14.03.1926
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DerSSGsHeLrMer zum amtlichen Briefkur« vpm Zahltag, Nr. 62 Sonntag, den 14. MLrz 1926 zu verta- l. Lavor ende überlegten Zusagen verleiten lassen, sondern den Englands wirklich vertreten, dann wäre es nach maßgebender englischer Kreise nicht zu dem heutigen wenden Zustand in Gens gekommen. Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Vies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- mannschafh der bchulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgericht«, des Finanzamtes und des Stadtrat» zu Bischofswerda. Hau» halbmonatlich , wöchentlich SO Pfg. Einzelnummer sawk unser« Zeitungrausträger und t>1 jederzeit Bestellungen entgegen. 81. Jahrgang für «ine au» Man will Deutschland verantwortlich machen. Berlin. 13. März. (W. T. B.) Reuter meldet aus Genf: In einer Unterredung mit einem Vertreter des Reukerschen Bureaus erklärte Chamberlain, er habe den Eindruck, daß die Ablehnung der letzten Vorschläge durch den Reichskanzler Dr. Luther alle Bemühungen zur Fortsetzung der Besprech ungen nutzlos mache. Genf. 13. März. Vriand, der am Freitag in den späten Abendstunden die französische Presse empfing, erklärte bei dieser Gelegenheit, die alliierten Staaten hätten so weil nachgegebeu. daß sie nicht mehr weiter könnten, als sie es getan hätten. Das sich morgen ereignen wird, wisse noch niemand.. Jedenfalls müsse die Initiative von Deutsch land ergriffen werden. (!) Unabhängige Zeitung für alle StändeinStad! Land. Dichteste Verbreitung in allenV Beilagen: Sonntags --Untnhastungsblatt urck Lgudwirtschaftüche Beilage^ Geschäftsstelle Bischofswerda. Altmarkt 1L — Druck und Verlag MM, Friedrich May G.M.H.H. in Bischofswerda. Femsmrch«Rr»44ß«chchGll an Tyamverlams Politik. Laudon, 13. März. (Drahtb.) Die in London aus Genf vorliegenden Nachrichten lauten auch am Freitag nicht er. treulich und werden in politischen Kreisen lebhaft erörtert. E» muß dabei hervorgehoben werden, daß gerade in den letzten L^gen alle maßgebenden politischen Blätter mit er neuter Schärf« gegen die Thamberlain-Polltik Stellung neh men. Di« in d«n ersten Tagen der Genfer Zusammenkunft be merkbar« Zurückhaltung ist scharfer Kritik gewichen. In maßgebenden Kreisen betrachtet man die Entwicklung der Ding« mit ernster Sorge. Bon London aus «sehen spitzen sich die ganzen Verhandlungen und die Taktik Austen Thom- verlains um» Lriands darauf zu, Deutschland die Schuld an dem möglichen Zusammenbruch in die Schuhe zu schieben. E» kann, wie sehr kompetente Beurteil«« maßgebender poli- ttscher Strömungen in London versichern, gesagt werden, daß diese» «erfahren in London au^ keine Gegenliebe stößt. Wenn e» zum offenen Bruch in kommen sollt», so wird man weder in der englischen l ichtzit noch an maßgebenden Stellen der deutschen Politik di, Schuld HÄben. R»emautz in London ist mehr über die LerandoortÜchteU jetzig» Kris« im Vötterbund im Zwei- vor drei Wochen W aicht zu uu- Oie -euische Delegation tehni alle Kompromißvorschlage ab. Genf. 12. März. (Drahtb.) Der heutige Abend hat eine solgenschwere Entscheidung gebracht. Die deutsche Delegation ist, wie zu erwarten war, festgebllebenund hat alle neuerlich gemachten Sompromißvorschläge abge- lehnt. Reichskanzler vr. Luther hat um sieben Uhr abends dem englischen Außenminister Chamberlain hiervon Mit teilung gemacht. Mach der deutschen Ablehnung. Genf. 12. Marz. (Drahtb.) Nachdem Reichskanzler Dr. Luther dem englischen Außenminister Chamberlain die ab lehnende Antwort der deutschen Delegation mitgeteilt hatte, begab sich Chamberlain sofort zu Briand, mit dem er eine längere Unterredung hatte. Genf, 12. März, 8 Uhr abends. (Drahtb.) Die Nachricht, daß di« deutsche Delegatton fest geblieben ist, verbreitete sich wie ein Lauffeuer von Mund zu Mund. Wer die Ereignisse des heutigen Tages in allen Phasen mit durchlebt hat, konnte sich eine« starken Gefühles der Erleichterung nicht er wehren. Der mit größter Stärk« auf di« deutsch« Delegation ausgeübte Druck ist erfolglos geblieben. In der Lormtt- tagsbesprechung, in deren Mittelpunkt die Frage der Zutei lung eines nichtständigen Ratsfitz« an Polen stand, hcttte die deutsche Delegation vorgeschlageu, die Sitzung gen und sich am Abend wieder zusammenzustnde aber diese Zusammenkunft erfolgte, ist bereit» die « Antwort der deutschen Delegation erteilt worden, über im englischen und französischen Lager und denjenigen, die auf «ine Annahme der Kompromiß hofften, tiefste Enttäuschung herrscht, ist ter verwunderlich. Die Argumente, mit denen man aufder Gegenseite gearbeitet hatte, waren allzu durchfichtta. Man zeigte sich oem deutschen Vorschläge geneigt, die Ansprüche auf ständige Ratssitze auf den Zerbst zu vertagen und sie durch ein« Sonderkommission d« Rate» behandeln^ lassen. Als Entgegenkommen verlangte man aber, daß Deutschland die bindende Zusage gebe, mit der Erweiterung d« Rates um einen nichtständigen Sitz einverstanden zu sein. Dieser Sitz war Polen zugedacht. Man stellte also di« neuen Vorschläge alb ein außerordentliche» Entge men hin, für das man ein« Gegenleistung zu baan hätte, vergaß dabei aber vollkommen, daß Nichtmitglied des Völkerbundes keinerlei Bindungen ein gehen konnte und daß der Widerstand gegen di« Vermehrung der ständigen Ratssitze von Schweden ausgeht. So war denn die Haltung der deutschen Delegatton so klar und deut- sich vorgezeichnet, daß st« « nicht nötig hatte, sich Mit dem Reichspräsidenten und mit dem Kabinett in Berlin in ver- bknduna zu setzen. Die in anderen Ländern^hierüber verbrei teten Ramrichien sind NUR der Hust gegriffen. Mit diesen Erklärungen verfolgt man die alte Taktik: man erklärt Deutschland für allein schuldig, obwohl aller Welt klar ist, daß die Schuld hauptsächlich bei Frankreich und England liegt. Die Haltung der deutschen Delegation war von vornherein bestimmt. Deutschland war bei seinem Aufnahmeantrag den konstitutionellen Weg gegangen. Ge gen seinen Anspruch auf den Ratssitz hatte sich kein prinzi pieller Widerspruch ergeben. Es sollte in den Völkerbund ausgenommen werden, ohne sich an dessen inneren Proble men zu beteiligen, bevou es dem Rate angehört. Schwe den war der Träger der Ansicht, daß die Erweiterung des Rates dem Ideal des Völkerbundes widerspreche. Deutsch land konnte sich nur auf den Standpunkt stellen, daß es be reit sei, keinen prinzipiellen Widerstand gegen eine Erweite rung des Rates zu gegebener Zeit zu erheben. Tatsächlich liegen die Dinge so, daß nicht Deutschland durch seine Hal tung den Frieden der Welt stört, sondern daß der pol- nifche Ratssitz den anderen mehr wert ist als dieser Friede. Bis zum Schluß hat die deutsche Delegatton die Ruhe be wahrt und denen, die bereits dem Völkerbund angehören, die Austragung der Gegensätze überlassen. Für Deutschland war dies eine Frage des Prinzips. E» kann sich ntM um eia Rachgeben von beiden Seiten, um ein Treffen auf mitt lerer Linie handeln. Venn die deutsche Delegation auch nur einen Schritt von ihrem Standpunkt abweichen würde, so hätte sie damtt den ganzen deutschen Standpunkt aufgegeben. Die deutsche Delegation würde auch gegeu die geschlossene öffentliche deutsche Meinung handeln, wenn sie auf Vor schläge elngehen würde, die die Mehrheit des deutschen Vol ke» nicht verstehen würde und nicht verstehen könnte. Darum darf sie gewiß sein, daß ihr Entschluß^ von dem gesamten deutschen Volk, aber auch im Ausland, in Men neutralen Staaten, sowie in England und in den Bereinigten Staaten Billigung finden wird. Die deutsche Delegation hat als Ver treterin oes deutschen Volkes zum ersten Male wieder seit dem Kriege bewiesen, daß Deutschland sich seiner Kraft und seines Rechts bewußt sein muß, wenn es das Ansehen wieder erlangen will, das ihm di« Nachkriegsjahre raubten. London. 13. März. (Drahtb.) Wie der diplomatische Korrespondent des Star berichtet, ist das Kabinett über die Intrigen von Genf sehr beunruhigt. Es werde immer kla rer, daß die Verständigung mit Frankreich, auf die Lloyd George in der Unterhausdebatte hingewiesen habe, eine der Ursachen der unglücklichen Komplikationen, die letzt in Genf entstanden seien, wäre. Die Gefahr bestehe, daß Bersin die deutschen Delegierten zu-" "rufen werde. Das würde der schwerste Schlag sein, den r Völkerbund bisher empfangen habe und würde nicht nur Amerika und Rußland entmuti gen, sondern auch die Abrüstungskonferenz aus unbestimmte Zeit verschieben und zur Umbildung Europas, die Mussolini vielleicht mit Oesterreich und der Kleinen Entente hinter Ach zu schaffen suche, ermutigen. Gespannte Lage in Genf Tagesschau. * Reithskanzler Dr. Luther hat am Freitag um 7 Uhr abends dem englischen Außenminister mitgeteilt, daß die deutsche Delegation alle Sompromißvorschläge ablehne und auf ihrem Standpunkt beharre. Zur Teilnahme an der am Montag beginnenden Ar beitszeitkonferenz hat sich Reichsarbeitsminister Dr. Brauns nach London begeben. In einer der letzten Kabinettssitzungen wurde einein Gesetzentwurf über die Förderung des Baues von kleinwoh- nungen zugestimmt. Die Regierung wird zum Bau von Kleinwohnungen 200 Millionen als Awischenkredit zur Ver fügung stellen. * Nach Meldungen aus Berlin ist vom 15. April ab mit einer Einschränkung des Persouenzugverkehrs zu rechnen. * Freitag morgen wurden zwei japanische Zerstörer, die versuchten, den Peihofluß hinaufzufahren, von den Taku- Fort» beschossen, wobei vier Japaner erheblich verletzt wur den. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus führliche» an anderer Stelle. Srsch tu»»«»weise: Jeden Werktag abend» für den folgend. Tag. Postscheck-Konto: Amt Dresden Str. 1S2L. Gemeinde» Be,ug»p*«t» für die Zett «ine» halben Monat»: Frei in« v«cha»d»»te»b»fie Bischofswerda Kout» St». 64. UüchMK.1L0, beim Abhole» in. der Geschäftsstelle Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher vfg. Einzelnummer 15 Pfg. — Alle Postanstalten, Störung des Betrieb«« der Zeitung oder der Beförderungseinrlch- , >ie Geschäftsstelle nehmen tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder zum Kurs vom Tage der Rechnung. — Rabatt «ch T« . . > Nachlieferung der Zeitung oder aus Aückzahbmg des Bezugspreises. Sämmelanzeigen tarism. Ausschlag. — ErMnugsortBstch Oer Sü-ostblock Mussolinis. Die Zeit steht im Zeichen des Völkerbundes, der Frie dens- und Ausgleichsbestrebungen. So verkündet ringewm die völkerbundsfreundliche Presse aller Rattonen. Man braucht ihr aber nicht allzu großen Glauben beizumefien, tzpid es darf als ein besonderes Verdienst Herrn Mussolini» ange sehen werden, daß er unbekümmert und ohn« Rücksicht ays Europas übertünchte Höflichkeit die Politik des italienischen Imperialismus in stärkstem Gegensatz zu ollem Pazifismus weiterführt. Ist es nicht vorteilhafter, daß jemand der Welt das wahre Gesicht zeigt, als daß er mit der Maste deg -Aet- stes von Locarno" auf den Gimpelfang ausgeht? Herr Mus solini hatte, kurz bevor seine Vertreter die Reise nach ÄhNf angetreten, bekanntlich den Besuch des jugoslavischen Außen ministers entgegengenommen. Immer mehr sickern nun die Nachrichten durch, daß dieses römische Rendez-vou» ein Uebereinkommen zustande brachte, demzufolge ein« neue Gruppierung im Südosten Europas sich verbreitet, in der Mussolini die Führung für sich beansprucht. E» hat den Anschein, daß Italien sein uneingeschränktes Uebergewicht in der Adria von Jugoslavien feierlich garantiert erhalten hat, während Mussolini hinsichtlich Salonikis und der maze donischen tessalischen Ebene Herrn Nintchitsch gegenüber sehr weitgehende, im übrigen recht vag« Versprechungen gemacht hat. Daß diesem Abkommen «ine bereit» in der Oeffentlich- keit bekannte Formel zugefügt wurde, in der jeder Versuch einer Vereinigung Oesterreichs mit Deutschland al» casus foederis et belli erklärt worden ist, interessiert uns in diesem Augenblick umso mehr, als wir ja aus Grund de» Locarno- Vertrages noch immer die angenehme Aussicht haben, -errn Mussolini« als Garanten der Rhtinsicherheit betrachten zu dürfen. Vielleicht hatte der Besuch des Herrn Dr. Benesch m Wien bereits den Zweck, bei der österreichischen Regierung zu sondieren, ob sie nicht geneigt wäre, da ja nun durch das italienisch-jugoslavische Abkommen jede reale Aussicht auf einen Zusammenschluß mit Deutschland genommen worden sei, gute Miene zum bösen Spiel zu machen und sich ebenfalls der neuen Mächtegruppierung, wenn auch nur wirtschofuich, näher anzuschließen. Zur weiteren Unterstützung dieses Planes, unter italienischer Führung die Oststaaten zu ver einigen, haben die Sympathiekundgebungen, die Mussolini für Polen durch die faschistische Presse bekanntgeben ließ, sicherlich da» ihrige beitragen sollen. Und es berührt «iaen- tümlich, daß in dem meist gelesensten Warschauer Blatt, oem „Przeglad Wieczorny", jetzt auf «imnal die Nachricht auf taucht, daß die polnische Regierung in den Besitz deutscher Rüstung»- und strategischer Dorbereitungspläne de» «Mini steriums für Landesschutz" in Berlin gekommen sei, deren Abschrift nun der Minister Skrzynski Mufiolini zugestellt habe, um diese Dokumente al» Waffe in Gens zu einem An griff gegen Deutschland benutzen zu können. Run darf man ja ohne jeden Vorbehalt annehmen, daß es mit diesen deut schen Rüstungsplänen sich um eine Fälschung schlimmster Art handelt, von deren Veröffentlichung der klüger« Mussolini trotz aller Deutschfeindlichkeit absehen dürste. Aber hat er nicht selbst in seiner bekannten Kamme rred« in ähnlichenG«^ dankengängen, Ausführungen über di« gefährlichen Rüstun gen Deutschland» gemacht? Zusammenhänge bestehen alsl bier unzweifelhaft. Polnische und italienisch« ten wewen nach einem besttmmten Programm gegen Deutschland betrieben. Grundger Vorsicht aus deutscher Seit« sür den Ang " * der mit den Ideen von Locarno S
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