Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 20.10.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191210203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19121020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19121020
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- unvollständig: S. 17-20 (4. Beilage) fehlen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1912
- Monat1912-10
- Tag1912-10-20
- Monat1912-10
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Zuschriften in redaktionellen Angelegenheiten sind nicht an den Redakteur persönlich, sondern ausschließlich an die Redaktion zu adressieren. Reue Ereignisse. — Tas Kaiserpaar besuchte in Potsdam sogleich das Mausoleum zu Kaiser Friedrichs 81. Geburtstage. Der Kaiser fuhr gestern abend nach Hamburg und Wilhelms haven ab. Sonntag trifft der Kaiser wieder in Potsdam ein. — Tas Luftschiff „Viktoria Luise" hat gestern die M. Fahrt gemacht. Heute finden Rundflüge um den Bodensee statt. — Tie mecklenburgische Regierung hat der Ritter schaft und Landschaft einen neuen Verfassungsentwurf vorgelegt. — Am holländischen Hofe ist ein freudiges Ereignis ' zu erwarten. Königin Willselmina ist nach dem Haag zu-! rückgckehrt. — Ter Schutz der griechischen Interessen ist Frank reich und Rußland gemeinsam übertragen. — Ter bulgarische Gesandte Sarafow und das Per sonal sind gestern von Konstantinopel abgereist. — In Rom wurde Mittwoch der 10. Internationale Kongreß für Kunstgeschichte eröffnet. — Tie Kriegsproklamation des Königs von Bul garien ist gestern in Sofia begeistert ausgenommen worden. — Tie Montenegriner haben außer am Skutarisee auch bei Plana, Andrewitza, Berane, Gussinje z. T. nicht unbeträchtliche Schlappen erlitten. Wochenschau. Tie Gaben der herbstlichen Natur auf Feld und Wiese sind eingeerntet. Während aber diese Ernte der Natur be endet ist, hat auf der Balkanhalbinsel eine der-Eisensaat gar schnell folgende Ernte, die des Todes, begonnen. Merk würdig bleibt vor allem, daß dieser Krieg, ganz entgegen den Balkangewohnheiten, so spät im Jahr anhebt, um so merkwürdiger, als die Wege in diesem mehr oder minder halbasiatischen Ländern schon bei prächtigem Sonnenwetter viel zu wünschen übrig lassen. Wenigstens aber ist zu hof fen, daß der einbrechende Winter, abgesehen von nicht aus bleibenden gegenseitigen Verlusten an Menschenleben, schon an sich geeignet erscheint, die hitzige Kampfeslust abzu kühlen. Einsttveilen geht ja noch alles hinter dem Schleier der Vortruppen seinen sehr ruhigen Gang, da auf beiden Sei ten, beim Viererbund, wie bei der Türkei, es einzig gilt, möglichst alle Mannschaften heranzuholen und den strate gischen Aufmarsch entspreckxmd den Generalstabsplänen durchzuführen. Immerhin ist jetzt auch ohne eigentliche Kriegserklä rung der Balkankrieg im Gange. König Ferdinand von Bulgarien hat sich ebenso wie der Kronprinz von Serbien zur Armee begeben und die Feindseligkeiten sind an den verschiedensten Punkten der langgestreckten türkischen Grenze erösfnet worden. Ucbrigens scheint es nicht nur mit den montenegrinischen Siegen vorbei zu sein. Auch dieSerbe n sollen nach der „Agence Havas" eine schwere Schlappe bei Prepolac erlitten haben, wenn auch die ser bische Meldung behauptet, daß das serbische Geschütz den türkischen Vorstoß gehemmt habe. Aber dieser zahme Be richt, der die serbisck>e Tefensive eingesteht, verrät, daß es sich um eine serbische Niederlage handelt. Natürlich be dürfen die Nachrichten von schweren Niederlagen der Mon tenegriner bei Skutari der Bestätigung. Danach wäre eine Abteilung des Generals Martinowitsch unter Tschurowitfch zwischen dem Skutarisee und dem starkbefestigten Berg Tarabosch in ein mörderisches Kreuzfeuer gekommen vom Berg und vom See aus, wo vier kleine Mitrailleusen- dampfer den ganzen Weg unter Feuer gehalten litten. Außerdem scheint es den Montenegrinern nicht zu glücken, die Bevölkerung der albanischen Grenzgebiete zu in/urgie- ren. Tie serbische Nachricht, daß Issa Bolctinatz mit 10 000 Albaniern zu den Serben übcrgcgangen sei, sckfeint sich je doch zu bestätigen. Vielleicht hat doch der nunmehr eingetretene Friedens schluß zwischen Italien und der Türkei bei dem Balkanbund, vor allem bei Montenegro, schwer enttäuscht. Vielleicht hat man doch König Viktor Emanuel Unrecht mit der Annahme getan, daß er seine Hände bei der Gründung des Balkanbundes und dessen Kriegsentschluß im Spiel ge habt habe. Unzweifelhaft aber haben diese Mächte stark auf die Mitwirkung einer italienischen Tiversion in Klein asien gerechnet. Dadurch hat nun die frei gewordene tür kische Flotte, die der griechischen sicher überlegen ist, Ge legenheit, die von Deutschland gekauften Panzerschiffe gegen die bulgarische und griechische Küste zu führen und die Pläne ihrer Feinde durch Truppenlandungen zu durch kreuzen. Eine zuversichtlichere Haltung zeigte in der letzten Woche der Rat der europäischen Mächte. Man vernahm die nachdrückliche Erklärung, es werde nur einen Balkankrieg, aber keinen Weltbrand geben, hoffentlich nickt bloß ein frommer Wunsch. Tiese Ansicht äußerte auch unser Staats sekretär des Aeußern, Herr v. Kiderlen - Wächter, in einer Bankettrede. Tie „Hamburger Nachrichten" hal ten seine Aeußerungen politisch für höchst beachtenswert. Herr von Äiderlen sei ein sehr vorsichtiger Tiplomat, der peinlich jede Aeußerung vermeide, für die er durch den spä teren Verlauf der Ereignisse etwa desavouiert werden könnte. Wenn er sich so unzweideutig ausdrücke. müsse er dafür verläßliche Bürgschaften haben, und zwar sowohl was Rußland und Oesterreich-Ungarn, wie England betreffe. Dir hoffen, daß das alte Bismarckblatt recht haben möge, wenn uns auch gerade jetzt das Einvernehmen zwischen Rußland und England in der Balkanfrage nicht das beste zu sein scheint. Gerade auf die Stimmungen in russischen Krei - s e n werfen heute Auslassungen des panslawistischen Mos kauer „Slowo" eigenartiges Licht. Das Blatt geht lebhaft für die Rückkehr des „starken Mannes Rußlands", des Grafen Witte, ins Zeug. Es wird betont, daß Witte als Minister des Aeußeren einen nähern Anschluß an Deutsch land suchen und daß er sich mehr von der zweideutigen Bundesgcnossenschaft Englands abkehren werde. Auch glaubt man versichern zu können, daß von oben ein Wind Kunst, Wissenschaft, Musik, Vorträge und Veranstaltungen. * Im Residenztheater wird nachmittags halb 4 Uhr die Operette „Ein Walzertraum" von O. Strauß bei ermäßigten Preisen gegeben! In dieser.Vorstellung singt Herr IM. Rohr aus Wien die Rolle des Nicki. Abends 8 Uhr geht bei gewöhnlichen Preisen die übermütige Posse „Auto liebchen" in Szene! Am Montag, abends halb 8 Uhr fin det eine Aufführung der Operette „Jonge Meisje" statt. * Die Lebenserinnerungen Felix 5 chwe i g h o fe r s, deren Niederschrift er kurz vor sei nem Ableben beendet hat, werden Anfang November d. I. bei Heinrich Minden, Dresden und Leipzig, unter dem Titel „Mein Wanderleben" zur Ausgabe gelangen. * Die Uraufführung von Hermann Bahrs Lustspiel „Das Prinzip", findet heute Sonnabend glei^eitig im Deutschen Schauspielhaus zu Hamburg sowie in'Bremen, Köln, Darmstadt, Graz und Wiesbaden statt. "Die Richard -Wagner-Büste für die Walhalla wurde dem Münchener Bildhauer Bernhard Bleeker zur Ausführung in Auftrag gegeben. * Mozarts Balletmusik, die bisher noch nicht aufgeführte Komposition zu „Les petits riens". die er 1773 siür die Pariser Oper geschrieben hatte, soll in Leipzig ihr Uraufführung erleben. Das Notenmanuskrspt, das erst nach Mozarts Tode ohne Text in der Bibliothek der Oper gefunden wurde,, dient auch, so erfahren wir, dem Ballett meister des Petersburger Marientheaters Michail Fokin »u einem Ballett, mit dessen Einstudierung er seit einiger Zeit beschäftigt ist. Die Ausstattung hat Konstantin So mow übernommen, der sich bisher nicht Dazu verstehen konnte, für die Bühne zu arbeiten. Da er jedoch ein leiden schaftlicher Mozartverehrer ist, hat er für diesen Fall seine Abneigung aufgegeben. Einige Schöpfungen Fokins hat man seinerzeit in Berlin beim Gastspiel des Russisck>en Balletts kennen gelernt. * Der Streit um das Bismarckdenkmal am Rhein, das bekanntlich auf der Elisenhöhe bei Bin gerbrück errichtet werden soll, will immer noch nicht zur Ruhe kommen, doch besteht Hoffnung, daß er nunmehr ge schlichtet wird; denn der Bildhauer Hugo Lederer, der auch dos Bismarckdenkmal bei Hamburg geschaffen hat, und der Architekt Wilhelm Kreis haben ihre ursprünglichen Ent würfe geändert und die neuen in der Mainzer Stadthalle ausgestellt. Der ursprüngliche Plan war vielen Kunst kreisen zu schwer und starr, die beidenKünstler haben daher ihren Entwürfen mehr Bewegtheit und Lebendigkeit der Gliederung verliehen. Namentlich Lederer hat an ''einer sitzenden Bismarckstatue Veränderungen vorgenommen, so daß sie jetzt viel harmonischer wirkt als früher. * Zmr Erinnerung an Kaiser Friedrich, der am gestrigen Freitag sein 81. Lebensjahr vollendet häben würde, ist gerade die Veröffentlichung der Briest zurechtgekommen, die der Lehrer des Prinzen und späteren Kaisers an den Unvergeßlichen gerichtet hat. Von dem innigen Freundschaftsverhältnis Mischen dem Fürsten und seinem Lehrer, dem einstigen berühmten Neuenburger Theologen Frederic Godet, legen diese Briefe ein beide ehrendes Zeugnis ab. Der Lehrer überschreibt seine Briefe: „Mein lieber Prinz!" und während der 99 Tage „Mein lieber Kaiser!" Und der fürstliche Schüler gebraucht als Kroirprinz wie als Kaiser in seinen Briefen an den ver ehrten Lehrer die Anrede: „Mein lieber Freund!" Die Briefe, die zum großen Teil sich auf den Krieg 1870-71 be ziehen, für den der französische Schweizer Milde gegen Frankreich empfiehlt, führen eine so aufrichtige und offen- herzige Sprache, wie sie nur bei ausgezeichneten Charak teren möglich ist. , - - 'Das tragische Schicksal Marconis, des berühmten Erfinders der drahtlosen Telegraphie, der 1903 und 1909 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, wird allgemein beklagt. Marconi hatte vor etwa drei Wochen bei einem Automobilzusammenstoß eine Verletzung an den Augen davongetragen, die sich derart verschlimmerte, Satz ihm das rechte Auge ausgenommen werden mußte, doch blieb auf dem linken Auge die volle Sehkraft erhalten. Das rechte Auge hatte entfernt werden müssen, weil sonst das linke Auge in Mitleidenschaft gezogen worden wäre. Der Erfinder besticket sich über den Verlust des Auges in sehv gedrückter Stimmung, will sich aber auch künftig mit allem Ejstr seinen Erfindungen widmen. * Ein Prozeß um To lst o i m a n us trip te. Aus Petersburg wird telegraphiert: Im Senat gelangt binnen wenigen Tagen der Prozeß der Gräfin Sophie Tolstoi gegen den Minister für Volksaufklärung Kasso zur Verhandlung. Kasso verweigert der Gräfin die Aus lieferung verschiedener Tolstoimanuskripte aus dem Hist)- rischen Museum in Moskau mit der Angabe, daß sie Staatseigentum seien. Die Tochter Tolstois, Alexandra, hat sich brieflich mit der Bitte an den Zaren gewandt, ihr dies« Handschriften ausliefern zu lassen, die sie zum Druck nach England verkaufen will.
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