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Der sächsische Erzähler : 25.01.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193801257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19380125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19380125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1938
- Monat1938-01
- Tag1938-01-25
- Monat1938-01
- Jahr1938
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 25.01.1938
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Röntgenstrahlen bekämpfen die Herzangst Es sind bemitleidenswerte Menschen, die von der Herz bräune oder Herzangst, auch Angina pectoris geheißen, von Zeit zu Zeit befallen werden. Infolge einer Reizung der Herznerven, die sowohl'durch nervöse Störungen als auch durch funktionelle Herzfehler ausgelöst werden kann, treten bei ihnen furchtbare Angstgefühle verbunden niit starker Atemnot plötzlich auf. Hat sich der Herzkranke irgendwie auf geregt oder überanstrengt, so kommt das - Leiden unter den üblichen Symptomen zum AuÄruch. Es beginnt mit einem bedrohlichen Druck in der Herzgegend. Die Schmerzen strah len nach dem Magen, dem Rücken und dem linken Arm aus. Durch diese quälenden Schmerzen und das Versagen einer regelmäßigen Atmung gerät der Kranke in eine tatsächliche Todesangst, die noch durch das Bewußtsein, zwischen Leben und Sterben zu schweben, vergrößert wird. Ein absolut siche res Mittel zur Bekämpfung dieses mit Recht gefürchteten Leidens kannte die Medizin bisher nicht. Aus Wien kam nun unlängst die hoffnungsvolle Kunde, daß es dort einem Dozenten gelungen sein soll, einen wirk samen Vorstoß in der Bekämpfung der Angina pectoris zu unternehmen. Durch Bestrahlung der Nebenniere mit Rönt genstrahlen konnte er den übermäßig hohen Blutdruck des am Leiden Erkrankten und die damit verbundenen krampfartigen Anfälle, eben die Herzangst, beheben. Ob diese Behandlungs art die Anfalle ganz allgemein wirkungsvoll bekämpft und wie lange die Entstehung weiterer Anfalle dadurch verhindert Werden kann, muß zunächst durch allgemeine Anwendung deS Verfahrens wissenschaftlich geklärt werden. Jedenfalls waren die Anfangserfolge vielversprechend und verdienen schon des halb Beachtung, weil sie den ersten Versuch darstellen, der Herzangst mit einem Mittel der Praxis Herr zu werden, daS über die bisher angewandten Linderung?- und Betäubungs medikamente hinausgreift. Gerade auf dem Gebiet der Bekämpfung von Herzfehlern ist die ärztliche Forschung in letzter Zeit rüstig fortgeschritten. Erwähnt seien hier insbesondere die vor einiger Zeit konstru ierten Meßapparate, die dem Herzen elektrische Feinströme zuleiten. Man ging dabei von dem Gedanken aus, das Herz durch genau dosierte und seinem eigenen Rhythmus angepasste Ströme künstlich zum Pumpen zu bringen. Der elektrische Herzanreger des amerikanischen Arztes Dr. Albert Hyman er regte seinerzeit viel Aufsehen und rief eine starke Gegnerschaft aus den Kreisen der Schulmedizin auf den Plan. AVer an dem Für und Wider der Forschung wuchs das Verfahren zu seiner heutigen Bedeutung Vera». Vorerst läßt eS sich nur auf qanz bestimmte Unglücksfällc mit Aussicht auf Erfolge an wenden, nicht aber Lei einem durch langwierige Krankheit ge schwächteil Körper, wenn bereits andere Organe deS Körpers ihren Dienst versagt haben, bevor endlich daö Herz zu schlagen aufhört, ,en Wraend ftine kßerung . Im verlaufe r mit Kreirge- krnz blieb man ün-ung vor 28 lens Rotzig aus ! trat Kamerad lsten Be- nnit aber Betrieb die beut eln ein kleinsten zehn er- ion Völ- 10 Kilo- llzentner a waren, ch einen im eiae- l ist, ihn isten ist, enzucht- er böch- ch ihren niste er- »b. Sn -er wend fwtt, i w nancherlei Art -ageneir Pro- Darbietungen, ine, als voll- urniaet Weise Stabübungen ulenschwünge. zu gewagten ngen stellten, ie Boxkämpfe sie Vorturner gen am höch sten wies ber der Leibes- rklang dann: am M ihrem -Musiker er- ikter wurden spendeten die «laverlosung e Abend sein jaupt Bie- statt zwei vand, der Süden ae- auf bis nd erhebt, menzucht- der alten twendigeS Zulker hat i Weg zu r auf die wei abge- leiden wurde für rauf gab Kreis- htenswerte Auf. m zugewiesenen mseres geliebten Oelkrrren im Winter Praktische Körper- und Gesundheitspflege Die Eigenart des Winters mit seinen besonderen Witte- rungS- und Klimaverhältnissen bedingt auch besondere For men der Körper- und Gesundheitspflege. In den einzelnen Phasen ihrer praktischen Ausübung muß sie notwendiger weise von der des Frühjahrs und des Herbstes avweichen, aber die in diesen Jahreszeiten geforderte Reinigung des Körpers von allen Schlacken, die Belebung des Stoffwechsels und di- Reaeneration der Säfte bleibt auch ihr als erste Aufgabe er haltest. Hier kann — nach allen bisherigen Erfahrungen — die Oelbehandlung vorzügliche Dienste leisten. Selbstverständlich handelt es sich hier um Kräuter- ö l e, die, aus den uns wohlbekannten Heilkräutern gewonnen, gleich diesen dem jeweiligen Gesundheitszustand und den et waigen körperlichen Beschwerden des einzelnen angepaßt werden. Man wird also bei Rheumatismus sowie bei Er krankungen der Leber und der Nieren Eukalyptusöl anwen- dcn, während, um ein anderes Beispiel zu nennen, daS aus der Pfefferminze gewonnene ätherische Oel für gewöhnlich denjenigen Personen von Nutzen sein kann, die zu Gallen erkrankungen neigen. Als die wirksamste Art der Oelbehandlung kann die gleich zeitige Anwendung der inneren und äußeren Form, also ber Kräuterölpackung und der Verabreichung des Oels zum Ein nehmen, empfohlen werden, da hierdurch in gleicher Weise und zu gleicher Zeit eine heilende Wirkung auf die Haut, den Darm und den Magen auSgeübt und somit eine vollkomme nere Reinigung deS Körpers erhielt wird. Der Kurerfola der Oelpackung beruht auf der Tatsache, daß die aromatischen Stoffe der in den einzelnen Oelen ent haltenen Kräuter, ganz im Gegensatz zu dem nur an die Ober fläche der Poren gelangenden Wasser, tief in die Haut ein dringen und die dort verborgenen Schlacken vollständig ent fernen können. So ist es beispielsweise auch ein bewahrtes Schönheitsmittel, die Haut. — Gesicht, Brust, Rücken und Arme — mit einem pflanzlichen Massageöl cinzureiben und diese- etwa zehn Minuten einwirken zu lassen. Wird das Oel dann mit einem Messerrücken wieder herausgepreßt und die ses auf einem sauberen Tuch abgestrichen, so wird man er staunt seist, wieviel Schmutz sich in unserer Haut unser ihrer sichtbaren Oberfläche angesammelt hat. Ma» wird danach er messen können, wieviel gesundheitswidrige Schlacken in der Gesamtheit unseres Organismus verborgen sind. Werden die Kräuterpackungen noch durch einen Darmcinlauf ergänzt, so erzielt man eine geschmeidige elastische Haut und eine aus gezeichnete Darm- und Nierentätigkeit. Was die Oelbehandlung für den Winter besonders ge eignet und nützlich macht, ist ihre Heilwirkung bei Erkäl- fi. Zu «inst-? cktrn «Kchge- e der käme« diesjährige Kreisfahrer r Elbe, Sitz agandawart wen erschie nt» auf die en. Die ge- k. Es gilt und Treue VAP. steht, tzüs ist un- er Klängen »erst gelun- SSste einen ritzen wird, ot treffliche I Volkstänze und Lieder, auchM» Schlick noch auf dem Parkett, l Ein« leckere Tafel sorgte für Abwechlumg und zwischenhinein »gab es noch andere heitere Sachen, kurzum, eine frohe tztim- I muna erfüllte alt und jung auf dem Saal. Somit war der I Wunsch «es Kameradschaftsführer» Paul Heber in Erfüllung I gegangen: 2m Iahreslause soll uns «in schöner „Kamerad- I schastsoall" vereinen und uns wieder einmal so recht zusam- I menführen! Alschbach, 28. Januar. Al. Sebnrwlag. Einer-er ältesten I Einwohner des Orte», der Wirtschaftsauszügler Hermann Ijkittner, konnte seinen 80. Geburtstag feiern. Vater Kittner I erfreut sich einer In diesem Aller, seltenen Rüstigkeit, so daß er »noch in der Wirtschaft seines Sohnes, bei dem er im Ausge- Idina« wohnt, tüchtig Michellen kann. Zwei seiner Söhne I verlor ,r im Wellkrieg, ein weiterer Sohn wurde ihm im Okto- »ber vorigen Jahres durch den Tod genommen, der ihm vor I fünf Jahren auch seine treue Lebensgefährtin von seiner Seite I riß. Die Kriegerkameradschast bereitete Ihrem Mitgründer eine -besondere Freude dadurch, daß sie den Altersjubilar unter I Ueberreichung einer geschmackvollen Urkunde zu ihrem Ehren- I Mitglied ernannte. I————— — .— Erbkranke können nicht Bauern sein I In den Einleltünasworten zum Reichserbhofgesetz heißt es: I Die Reichsregierung wül, unter Sicherung alter deutscher Erbsitte, i das Bauerntum al» Blutaueüe des deutschen Volke» erhalten. Da- Imst tst eindeutig au»gqprochen, daß das Reichserbhofaesetz nicht I nur wirtschqftllche, sondern vor allen Dingen blutsmäßige Auf gaben zu lösen hüt. Da» Atel ist, die Grundlagen für leben-starke, erbgesunde Bauerngeschlechter zu schassen, deren Blutskrast dann die lebendige Entwicklung eines gesunden Volkslebens sichern soll. Nach dem „Recht de» Reichsnährstandes" hat das Landeserb- Hofgericht Telle eine sehr interessante und bezeichnende Entschei dung gefällt. Bel einem landwirsschastüchen Betnebsfiihrer war eine Erbkrankheit ^Schizophrenie) festgestellt worden. Nach «nt- f sprechender Beobachtung und Behandlung in einer Nervenheilan stalt war der Kranke im Jahre 1S3S unfruchtbar gemacht worden. Nichtsdestoweniger aber hat der Kranke vor und nach der Unfrucht- barmachuna leinen Hof ordnungsgemäß bewirtschaftet. Er ist also seinen »sirtschaftlichen Verpflichtungen in angemessener Welse nach- gekommen. Trichdem hat das Landeserbhofgericht es abgelehnt, den Betrieb dieses kranken Betriebsführers zum Erbhof zu erklä ren. Dies« Entscheidung des Landeserbhofgerichtes zeigt mit aller Eindringlichkeit, wie unbeirrbar unsere heutige Rechtsprechung sich für di« Gesunderhaltung und Stärkung deutscher Blutskmft einsetzt, Nur das Wohl der Gesamtheit kann berücksichtigt werden, niewäl» aber das Interesse des einzelnen — und sei es für diesen auch noch so schwer. Gewerbeaufficht kontrollierte die sächsischen Bäckereien Die Arbettszeitbeftimmungen müssen unbedingt eingehalle« werden Der nachteilige Einfluß der Nachtarbeit auf die Gesund heit ist längst erwiesen. Der Beruf des Bäckers, in dem früher schon kurze Zeit nach Mitternacht mit der Arbeit begonnen wurde, war außerordentlich aufreibend. DaS Nächtbackver- Sot zu Beginn des Weltkrieges wurde deshalb von den Bäcker meistern und ihren Gefolgschaften in gleicher Weise willkom mengeheißen. HSönn sich in de» letzten Jahren die Reichsregierung ent schlossen hat, dieses Verbot etwas zu lockern und in dem neue» Backereigesetz zugelassen hat, daß die Bäckereien und Kondi toreien wieder früher, bereits Um 4 Uhr morgens, mit dem Betrieb beginnen dürfen, so ist sie den Bestrebungen, das BÜckereigewerbe einer Gesundung cntgegcnzusuhren, auf das Aeußerste entgegengekommen. Bcsoizdcrs für die Lehrlinge, die von dieser Früharbeit nicht ausgeschlossen werden, bedeu tet das eine Gefahr für ihre Gesundheit Und Entwicklung, deren Auswirkung nicht zu übersehen ist. Es ist klar, daß die Reichsregierung aus dieser Erkenntnis heraus alles tut, um wenigstens die strengste Beachtung der Arbeit-zeitbestimmungen in diesen Betriebe» sicherzustellen. Aus besondere Anordnung hatten sich deshalb die Gewerbe- aufsichtsbeamten im ganzen Reich im November und Dezem ber .verflossenen Jahres durch zahlreiche Frtihkontrollen von der Einhaltung des zulässigen Arveits- und Verkaufsbeginns in Bäckereien und Konditoreien zu überzeugen. DaS Ergebnis dieser Kontrollen, bei denen zahlreiche Poli zeibeamte und auch Vertreter der Deutschen Arbeitsfront mit gewirkt haben, ist in Sachsen folgend«: Es wurden 10637 Betriebe besichtigt. Dabei wurde in 10S7 Betrieben vorzeitiger ÄetriebSbeginn, in 122 Betrieben vorzeitiges Austragen deS Gebäcks festgestellt. 298 mal wurden Verwarnungen ausgesprochen und 868 mal Strafverfahren eingeleitet. Bon 100 Bäckereiinhabern hielten also rund 11 die gesetzlichen Bestimmungen nicht ein. Obwohl diese Zah len eine wesentliche Besserung gegen den bisherigen Zustand erkennen lassen, muß das Ergebnis doch bedenklich stimme». Zweifellos standen die Bäckereien in der Zeit der Stollenbäcke rei stark unter dem Druck der Kundschaft. Aber auch andere Borwände, sogar die Unkenntnis der Gesetzesbestimmungen, wurden angegeben. Es bedarf keines weiteren Hinweises, daß alle diese Entschuldigungen nicht mehr berücksichtigt werden können. Den Äackereiinyabern muß die genaueste Beachtung der Arbeitszeitbestimmungen zur Pflicht gemacht werden, da mit sie sich vor Strafen und Unannehmlichkeiten schützen. Anderseits ergeht an die Verbraucherfchaft die Mahnung, auch ihrerseits die Bäckereibetriebe nicht durch zu hohe An sprüche zu Gesetzverstößen zu verleiten. Deutsches Modeschaffen Vorführungen ber Mobeschule Plauen In Gegenwart des Reichsstatthalters und Gauleiters Martin Mutschmann, der Staatsminister Dr. Fritsch und Lenksowie zahlreicher Vertreter der Partei und des Staates, der Wehrmacht, der Behörden und der Industrie errang sich die auf Veranlassung des Reichsstatthalters gegründete Mode schule an der Staatlichen Kunst- und Fachschule für Textil industrie Plauen am Sonntag mit den Vorführungen ihrer neuen Frühjahrs- und Sommer-Modelle in der Landeshaupt stadt einen starken Erfolg. Sowohl bei den Tageskleidern, Kostümen und Mänteln wie bei den großen und kleinen Abendkleidern, den Gesellschaftstoiletten und den Festkleidern für besondere Gelegenheiten zeigte sich das Streben und Wollen der Schule, unabhängig vom Auslande, einen gefälli gen und eleganten deutschen Modestil zu schaffen und mit den deutschen Textil-Eyeugnisten Wirkungen zu erzielen, wie sie kein Modell auS außerdeutschen Salons erreicht hat. Er freulich an der Vorführung war die starke Betonung von Stoffen aus Sachsen und Thüringen sowie die geschickte Ver wertung der vogtländischen und erzgevirgischen Spitzen wie auch der reiche Gebrauch von geschmackvollen Stickereien. Zum großen Teil stammen die Entwürfe für die Stickereien und Spitzen aus der Modeschule selbst; ausgeführt war das meiste im Erzgebirge, in Westsachsen und im Vogtland. Namen wie Plauen, Eibenstock, Glauchau, Reichenbach usw. klangen im mer wieder auf. Auch die Kostüme, die die Tanzschule Schork aus Chemnitz bei ihr«» geschmackvollen Tanzemlagcn trug, stammen aus der Modeschule, ebenso das große Abendkleid der Solotänzerin Hilde Schrieben von der Dresdner Staats oper, die zusammen mit ihrem Partner Gino Neppach die reiche Schau durch einen Tanz bereicherte. Vor Beginn der Vorführungen entbot der Direktor der Staatlichen Kunst- und Fachschule für Textilindustrie in Plauen. Schauer, den Willkommgruß, den er mit einem herz lichen Dank an Len Reichsstatthalter, als den bereitwilligen Förderer der neuen Bestrebungen verband. Die Leiterin der Modeschule, Hilde Kalweit, sprach anschließend über Wesen und Ziel ihrer Anstalt, die den modcschöpferischcn Nachwuchs erziehen wolle. Los von Mutters Rockzipfel: Sollen 14--00 Mädchen nutzlos feier»? Obwohl es jetzt in Deutschland auf jetze Arbeitskraft an kommt, war eS bisher leider so, daß gerate von den schulent lassenen Mädchen ein großer Prozentsatz „vorläufig zu Hau se" blieb. Nach den Ermittlungen des Deutschen Frauen werkes handelte es sich dabei in manchen Gegenden um 28 bi- 42 Prozent der Gesamtzahl. Diese für die Mädchen selbst am meisten schädliche Tatenlosigkeit der 14—15jährigen muß ver schwinden, und zwar zunächst zugunsten der Grundlage allen Frauenschaffens im Dritten Reich: Der Hauswirtschaft, deS Dienstes an der Familie. Das ist der Sinn einer großen Ge meinschaftswerbung, die jetzt unter Förderung aller maß gebenden Stellen von Partei und Staat durch das deutsche Frauenwerk für das hauswirtschaftliche Jahr und die Haus- Wirtschaftslehre in Angriff genommen wird. Eine hohe Auf gabe für die Hausfrau als Erzieherin tut sich hier nun in größtem Maßstabe auf. Zu Ostern ist mit der Schulentlassung von etwa 471000 Mädchen zu rechnen. Wenn man auch nur annähme, daß 30 Prozent hiervon zu Hause blieben, so wür den, da nur der kleinste Teil von ihnen wirklich zu Hause ge braucht wird, über 140000 Mädchen ohne Notwendigkeit, ja sogar zu ihrem und der Volksgenossen Schaden feiern. Auf einer in Berlin durchgeführten gemeinsamen Arbeitstagung aller interessierten Stellen ,so des Deutschen Frauenwerkes, des NS.-Lehrerbundes, der DAF., der Reichsjugendführung und der Ministerien und Behörden, wo der Arbeitsplan für die neue Werbung in den einzelnen Gauen festgelegt wurde, kam, wie bas DNZ. weiter meldet, zum Ausbruch daß die Werbung und Aufklärung der Hausfrauen Aufgabe des Deut schen Franenwerkes, Abteilung Volkswirtschaft—Hauswirt schaft, sei. Sie erfährt ihre Unterstützung durch enge Zusam menarbeit mit dem Arbeitsamt. In Ganen, in denen neuer dings wegen des Kräftcmangcls für die 14jährigen viele be zahlte Anfängcrinnenstellcn offcnsteheu, soll auch dieser KreiS der Hausfrauen mehr und mehr erfaßt werden. Der Lohn, den sie den Anfängerinnen zahlens entbindet diese Hausfrauen nicht von der Pflicht, das Mädel einerseits zur guten Leistung zu erziehen, anderseits ihre jugendliche Arbeitskraft zu be rücksichtigen. Weiter wurde festgestcllt, daß die bereits im Haushalt beschäftigten Mädel stärker zum Streben nach guter Leistung zu erziehen sind und das, dies eine Aufgabe der Fach gruppe Hausgehilfin der DAF. in Zusammenarbeit mit der Berufsschule, dem BDM. und dem Frauenwcrk sei. Insbe sondere aber werden alle Werbekräfte eingesetzt zur Arbeits entlastung für die kinderreiche Mutter und die Landfrau. Sachsens Vorzeit im Spiegel der Bodenfunde Dresden, 25. Januar. Vor der Ortsgruppe deutscher und österreichischer Künstlerinnen und Kunstfreundinnen sprach im Rahmen eines Lichtbildervortrages der Landes pfleger für Bodenaltertümer in Sachsen, Dr. Bierbaum, über „Sachsens Vorzeit im Spiegel der Bodenfunde". An Hand der in Lichtbildern gezeigten Bodenfunde aus allen Teilen Sachsens und an Land- und Völkerkarten von der Eiszeit bis in das neunte Jahrhundert nach der Zeitenwende wird der Zug der Völkerschaften nach und durch Sachsen, vor allem der Einzug der Germanen von Norden her, in das jetzige Land Sachsen nachgewiesen. Von 1800 bis etwa 800 vor der Zeitenwende verdrängten die an der Elbe heraufziehenden Germanen die in Sachsen sitzenden Illyrier. Die Boden funde zeigen den kulturellen Hochstand der Germanen, z. B. an den Verzierungen ihrer Tongefäße und den fast künstle risch wirkenden Gebrauchsgegenständen und Schmuckstücken der Frauen. Durch die Gräberfunde und die in den Eichen holzsärgen guterhaltenen Ueberreste kann einwandfrei nach gewiesen werden, daß die fellbehangenen und Tierköpfe als Kopfschutz tragenden Germanen in das Reich der Fabel ge hören. Unsere Vorfahren trugen gewebte Kleidung und mützenähnliche Kopfbedeckungen. Nachdem Sachsen durch die germanischen Völkerschaften der Burgunder, Hermunduren und Vandalen bewohnt worden war, die sich in gegenseitigen Kämpfen schwächten, drangen in das menschenleer gewordene Land die Slawen, die das Land aber nur von 600 bis etwa 800 nach der Zeitenwende beherrschten und dem erneuten Kalb frißt 750 Lire auf Ein Schlächter in einem kleinen italienischen Ort brachte dieser Tage seine Schlachtsteucrn zum Schlachthaus. Es war ein Betrag von 750 Lire in Banknoten. Der Schlachter hatte aber Pech. Als er die Noten einen Augenblick auf einer Schlachtbank liegenließ, fraß sie ein hungriges Kalb in seiner Abwesenheit auf. Obwohl das Kalb sofort geschlachtet wurde, war doch schon alles zu Brei verwandelt bis auf eine Bank note von 100 und eine von 50 Lire. Immerhin hat also das Unglückstier nach seinem Tode noch 150 Lire auf die unrechtmäßig verschlungene Summe hcrausgegcben! Ein sechsjähriger Kraftmensch! Vor der Stockholmer medizinischen Fakultät sand dieser Tage die Untersuchung eines sechsjährigen Knaben statt, der imstande war, beidarmig 80 Kilogramm zu reißen und rechts armig 50 Kilogramm zu drücken. Man untersuchte dieses Kind und stellte außer seiner enormen Kraft keinerlei Außerge wöhnliches fest. Dieser Junge, Berand Erich Edlund, Sohn eines Lokomotivführers der schwedischen StaatSeisenbahn, soll nun, auf besondere Erlaubnis der Eisenbahnverwaltung hin, eine Auslandstournee mit seinem Vater unternehmen, da eine Unmenge Engagementsangcbote führender Varietes und Schaubühnen des Auslandes vorliegt. Der kleine Berand, der durchaus nichts Athletisches an sich hat, sondern eher schmächtig ist, wird nun eine Gastspielreise geben, um sich dabei zu einem vollendeten Athleten zu entwickeln. Die Erfindung des Autoreifen- An einem Sommertag des Jahres 1887 spielte im Garten eines gewissen Herrn Dnnlop e,n lOjähriger Knabe mit fei nem Dreirad. Der Boden schwitzte noch die Feuchtigkeit LeS nächtlichen Gewitters auS. Die blanken Felgen der Räder gruben sich in das feuchte Erdreich, so daß der kleine Dunlov mächtig trampeln mußte. Der Vater sah den Anstrengungen feines Sprößlings zu, bis ihm der Gedanke durch den Kopf schoß: Wären die Felgen breiter, so grüben sie sich nicht ein. Aber breitere Felgen — schwerere Räder! ÄaS kann man da machen? Wie — wenn man in schweren vollen Gummi einen leichten, mit Lust gefüllten Schlauch hineinsteckte? DaS dürfte doch nicht so schwierig sein ... Er führte den Ge danken auS, der Versuch gelang, der Autoreifen war im Prin zip erfunden. Ein Jahr später gründete der schottische Tierart M. I. P. Dnnlop seine erste Fabrik. Seine Idee hat ihren Weg über viele Millionen Kilometer gemacht. Ein lOjäbrigeS Kind, ein Dreirad und etwas Matsch waren die Vorbedingungen.
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