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Der sächsische Erzähler : 23.02.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193802239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19380223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19380223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1938
- Monat1938-02
- Tag1938-02-23
- Monat1938-02
- Jahr1938
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 23.02.1938
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Fernsprecher »ml vischossweeda Re. 444 aa» 448. »3. Jahrgang Unabhängige Zeitung für alle Ständein Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illusttiette» Sonntagtchlatt -- Heimatkundlich« Bellage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich Mag, in Bischofswerda. — Postscheck-Konto Ami Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bifchosswerda Konto Nr. 64 Anzetzenpre«,: Di« 40 mm breit« einspaltig, Millimeter»»«» 8 Rpf. Im Texttell di» SV mm breit» Millimeter-»«» LS Rps Rachlag nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sögen. Mir da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plötzen kein» Gewähr. — Erfüllungsort Lischofewerda. MSSHWeLrzMer Tageblatt yrZWOwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische EqLhler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschaft zu Bautzen u. der Bürgermeister zu Bischofswerda u.Neukirch<L)behördlichersrÜsb«strmmteBlat1u.tnthäItserner di« Bekanntmachungen des Finanzamt» zu Bischofswerda u. and. Behörden. - Zeitung oder aut Rückzahlung de» Bezugepüeise». Mittwoch, den 23. Februar 1S38 LrlcheWuu^weA: «glich mit «usaahm, die Sem» «ck S«^ Ferusprecher «ml Sischoftwerd, Rr. 444 an» 44S. tage. V»wg»pr««s ive di« 8« «ine» halben Monats: Frei in, Im Soll» von «etriedckörungen oder Unterbrechung der -au, halbmonatlich RM. I M beim Abholen in der «eschäst,- »ejörderung«Inrichtungen durch höher, «emo« da» der be stelle wöchentlich « Rps. Einzelnummer 10 Sipf. «Sonnabend- zieh« keinen Anspruch auf Seserung oder Rochileserung der michmor 1A Npf.) NV.45 und von ita- bis und M Milil U AtMlM uWMei UWMWl Chamberlain gegen die Uogel Stranh-Potttik der Opposition — Der englische MinisterprSstdeni kennzeichnet die Zwecklosigkeit der Genfer Kiga Denn England ist groß geworden durch di« Beweglichkeit seiner des britischen Premiers, der in dieser Krise seine Feuerprobe Methoden, durch die Anpassung an neue politische Realitäten als staatsmännische Führerpersönlichki und durch den vorsichtigen Einsatz seiner eigenen Machtmittel, den hat, zielt über die Bereinigung der aktuellen Probleme im Die Staatsvernunft Chamberlains, die über die eigene Privat- Mittelmeer auf ein« Gesamtregeluna des europäischen Frie- nmnung hinaus immer nur da» Wohl des gesamten Volkes den», zielt auf ein« Verständigung unter den vier Großmäch- im Auge hat, wird sicherlich zu einer Stärkung der Position ten, und zwar unter weitgehendem Verzicht auf weltanschau- lien» führen, gerade weil sie mit den gegebenen liche Unduldsamkeit und kollektive Methoden. Hier liegt der des britischen Premiers, der in dieser Krise seine Feuerprobe lkeit abgelegt und bestan- Foreign Office, oder genauer gesagt, von en de» Premierminister» Chamberlain und seinen che Unduldsamkeit und kollektive Methoden. Hier siegt der mögliche Ansatzpunkt zu einer neuen politischen Ordnung, wie sie auch uns Deutschen vorschwebt. im Auge hat, wird sicherlich Großbritanniens führen, ge Tatsachen, mit dem Vorhandensein eines autoritären und anti ¬ bolschewistischen Mitteleuropa» rechnet. Aber das Programm England am Kreuzweg Nachdem im britischen Unterhaus di« Londoner Bomänge ausführlich datgestellt worden sind und di« englisch« Regie- rungskrise al» überwunden gelten bann, läßt sich auch von deutscher Seit« «in hinreichend zutreffende» Bild von der Neu orientierung im Foreign Office, ovei den Absicht! ' 7 ' 7. '. Kabinettskollegen gewinnen. Freilich wird jede» Urteil so lange vorsichtig und zurückhallend sein müssen, ms die auswär tig« Politik Großbritanniens durch Taten gezeigt hat, wieweit sie nicht nur dem Interesse der eigenen Nation, sondern auch der internationalen Verständigung zu dienen vermag. Mne Feststellung muß vorausgeschickt werden: Die von einigen Pariser Sensationsblättern als Schlagzeile gebrachte Behauptung „Hitler hat Eden gestürzt" ist durch den tatsäch lichen Verlauf der Londoner Regierungskrise, wie sie von maß- gebender Seite im Untechaus geschildert wurde, restlos wider legst. Die Ausbootung Edens wurde vielmehr veranlaßt durch die Meinungsverschiedenheiten, di« in der italienischen Frage zwischen dem Ministerpräsidenten und seinem Außenminister entstand««. Am allerwenigsten aber kann die Führerrede mit -em Rücktritt Edens in irgendein« Verbindung gebracht wer den. Beide Ereignisse spicken sich unabhänglg voneinander, wenn auch am gleichen Tage ab. Trotzdem hat natürlich !m Rahmen der gesamteuropäischen und weltpolitischen Entwick lung die britische Kabinettsumbildung eine symptomatische und recke Bedeutung, die Deutschland nicht unbrrichrt M. Es gibt wöyl unter uns Niemanden, der Herrn Eden eine Däne nachweinte. Die sarkastischen Bemerkungen, die Adolf Hitler im Reichstag dem ehemaligen Leiter -es Londoner Außen amte» noch gönnte, sind ungewollt zum Grabgesang dieses Diplomaten geworben. Trotz der Tatsache, daß Deutschland an den Londoner Ereignissen nicht ummttelbar beteiligt gewesen Ist, muß man sich doch darüber klar sein, daß mit dem 20. Februar auch eine neue Epoche der britischen Festlandspolitik begonnen hat. Die neuen Töne, die in der programmatischen R«e Chamberlain» vernehmbar waren, lassen sich nicht über hören. Enckand stand am letzten Wochenende vor einem Kwuzweg feiner geschichtlichen Entwicklung, es war an einem Punkte angelamgt, wo es sich endaültig entschließen mußte, enttveder auf der Bahn ideologischer und militärischer Block bindungen fortzuschreiten oder aber durch beherzte Üeberwin- duttg stimmungsmäßiger Schranken den Weg ins Freie zu suchen. Die Entscheidung ist für di« zweite Möglichkeit und da- mit wahrscheinlich für den europäischen Frieden gefallen, wäh rend der ander« Weg unter dauernder Verschärfung der euro päischen Spannungen und Gegensätze ebenso wahrscheinlich zu einer gewaltsamen Lösung geführt hätte. Umreißen wir noch einmal mit wenigen Strichen das Pild der Aera Eden, das Wesen dieses Politikers, der sich zwar durch einen für englische Verhältnisse außergewöhnlichen Fleiß auszeichnete, der aber im übrigen über die durchschnittliche Be- gabung brittscher Regierungsbeamter keineswegs hinausragte, der in seinen öffentlichen Kundgebungen niemals die Kenn zeichen «ine» großen Geistes und hervorragenden Staats mannes verriet, der vielmehr in fast unenglischer Art von zahl losen Vorurteilen und Hemmungen belastet erschien. Ihm eignete nicht der freie, den gesamten Horizont der Wettpolitik umfassend, Blick de» schöpferischen Politikers, sondern sein Ge sichtskreis war stet» irgendwie eingeengt durch da»-Dogma seiner zwar starken, aber völlig einseitigen Lebensanschauung. So verbindet sich denn auch im Bereich der großen Politik der Name Edens mit dem mißglückten Sanktionsexperiment sowie mit allen lenen unfruchtbar«» Begriffen von „Kollektivität" und „unteilbaren Frieden", die das Genfer System noch ein mal vor dem Zusammenbruch retten sollten und die doch an -em wiedererwachten Nationalbewusstsein der in Versailles untevdrückten und demokratisierten Böller scheiterten. Während di« Chimären der demokratischen Weltherrschaft versanken, während infolgedessen auch die von Eden geleitete Außenpolitik des Empire «in« Niederlage und einen Prestige verlust nach dem anderen erleiden mußte, schritt auf der ande ren Seite die Politik der autoritär gelenkten Staaten von Er folg zu Erfolg. So mußte sich die ideologische Befangenheit Edens immer mehr zu' einer wirklichen Gefahr für Großbri tannien auswirken, wobei offenbar nicht nur fehlende sachliche Qualitäten, sondern auch persönliche Mangel di« Schuld trugen. Wenn Premierminister Chamberlain seinem einstigen Mitar- beiter sogar den Vorwurf einer unfairen Handlungsweise vor aller Wett «nachts wenn der „Daily Telegraph", der früher al» Sprachrohr Eden» galt, diesem jetzt «in« „unaufhörliche Vendetta", also eine Polmk der Rachsucht, nachsagt, so läßt sich in Anbetracht der britischen Lebensgewohnheiten kaum ein« schärfere Verurteilung denken. Aber bedeutet diese Abkehr von der engstirnigen ver- ranntheit der Edenschen Außenpolitik zugleich einen Verzicht auf di« Wederbefestiguna der britischen Machtstellung in der Wett? Gewiß nicht. Das Gegenteil dürste eher richtig lein. Unter langanhaltendem Beifall schloß der Premierminister, er glaube, daß er seiner Pflicht nicht nachgekommen wäre, wenn er nicht so gehandelt hätte, wie er es getan habe. Chamberlain verwahrt sich gegen hartnäckige Angriffe Lloyd George» In der weiteren Aussprache im Unterhaus ergriff auch Churchill dos Wort, um mit durchaus unsachlichen Argumen ten gegen die Aufnahme von Besprechungen mit Italien zu eifern. Eine Verständigung mit den sog. totalitären Mächten wollte er überhaupt abgelehnt sehen. Dann stand Lloyd George auf, der eine lebhafte Ausein andersetzung mit Chamberlain heraufbeschwor, als er rundweg be hauptete, der Premierminster habe Eden eine Mitteilung Grandis absichtlich vorenthalten. Es handele sich um ein Telegramm, das in der Kabinettssitzung am Nachmittag des gleichen Tages nicht bekanntgegeben worden sei. Chamberlain erwiderte, man habe ihn den Inhalt dieses Telegramms inoffiziell wissen lassen. Er, Cham berlain, habe das daraufhin dem Kabinett auch mitgeteilt. Eden erhob sich hierauf und erklärte, er habe aber bis zum Zeitpunkt seines Rücktrittes keine amtliche Mitteilung von der ita lienischen Regierung in dem Sinne erhalten, in dem der Premier minister das soeben erläutert habe. Es sei übrigens wahr, daß der Premierminister ihm gesagt habe, er habe eine Andeutung er kalten, er habe Ihm aber nicht gesagt von wem. Im Außenamt sei nichts eingegangen, solange «r noch Außenminister war; wenn diese Mitteilung das Außenamt aber auch erreicht hätte, würde seine Haltung dadurch in keiner Weise geändert worden sein. wiederum erhebt sich Lloyd George unter großem Lärm. Es sei, meint er, also ein wichtiges Dokument vorhanden gewesen, da, nie in die Hände de» Ministers gelangt sei. Unter tosendem Beifall der Regierungsparleller und Pfiffe» der Opposition springt in diesem Augenblick Chamberlain aus. Lloyd George habe offenbar andeuten wollen, er, der Premier minister, habe etwa. Schandbare, getan. Lloyd George unterbrechend: Jawohl! Chamberlain verwahrt sich entrüstet. (Erneuter Lärm.) Am Sonntagmorgen habe er von einem Freunde, der Grandi kenne, die Andeutung erhalten, daß Grandi eine günstige Antwort auf da, Ersuchen habe, ob Italien die britische Formel annehmen wolle: „Da, habe ich dem Kabinett gesagt!" Diese Mitteilung löst wiederum Beifall bei den Regierungs parteien au», die Lloyd George nun stürmisch ausfordern, seine Anschuldigung zurückzunehmen. Lloyd George weigert sich jedoch und behauptet weiter, da, Dokument sei dem Außenminister nicht gezeigt worden. Chamberlain erhebt sich daraus von neuem — sichtlich empört — und erklärt: „Lloyd George ist offenbar durchau, daraus au,, seskzuslellen, daß hier etwa, nicht richtig ist. Ich habe da, Doku ment nicht gesehen, bi, e, mir Grandi am Montag übergeben hat. Ich konnte e, daher niemandem geben. Ich hatte gehört, daß die Antwort günstig und zustimmend sei. Da, ist alle», wa, ich dem Kabinett habe milteilen können." Stürmisch verlangen die Vertreter der Regierungsparteien er neut von Lloyd George die Zurücknahme seiner Aeußerungen. Lloyd George erklärt ober wiederum nur, «in Dokument größter Bedeutung, das eine Mitteilung über die Politik der lienilchcn Regierung enthalte, sei zurückbehalten worden — der Außenminister zurückgetreten sei. Hier springt Chamberlain, sichtlich von Zorn erfüllt, auf ruft Lloyd George zu: „Was heißt das gegen mich?" Lloyd George versteig: sich dann zu der ungeheuerlichen auf der Seite tvr Konservativen mit Empörung oufgenommenen Behauptung, das; Grandi (!) die Mitteilung absichtlich zurückgehal ten habe. Lloyd George fährt fort: „Die Beschuldigung, die ich erhob, besteht darin, daß das Dokument hätte beschafft und dem Außenminister hätte übermittelt werden muffen, bevor Eden zu rücktrat." Lloyd George griff dann noch weiter« Mitglieder der Regie- rung an und polemisierte erhitzt gegen die Entschieden heit der Führer-Rede In Berlin, um dann schließlich noch Chamberlain wegen seiner Haltung Genf gegenüber als — Anarchist zu bezeichnen. . . . Die Londoner Dresse zur Unterhau«- sttzung Loudon, 23. Febr. (Eig. Funkm.) Im Mittelpunkt der «an- zen Londoner Morgenpreffe stehen die Erörterungen de» unter» DNB. Loudon, 23. Febr, kurz nach 23 Mr am Dienstag fand im Unterhaus Re Abstimmung über den Mlßtrauen«intrag der Opposition gegen die Regierung Chamberlain statt, der mit 330 gegen ISS Stimmen abgelehnt wurde. Da, Ergebni, wurde von dea Regierung«nirtei«n mit brausendem Beifall ausgenommen. Da, Unterhau, vertagte sich darauf auf Mittwoch. Vie stürmische UnterhaiMmig DNB. London, 22. Febr. Die Aussprache im Unterhaus wurde am Dienstagnachmittag fortgesetzt. Sie begann damit, daß der Labour-Abgeordnete Greenwood einen Mißtrauensantrag gegen die 'Regierung «inbrachte. Er verband diesen Antrag mit allerlei Angriffen, m denen er u. a. behauptete, dir Regierung habe das Wahlversprechen von 1838 gebrochen. Rach der Rede Greenwoods erhob sich, von starkem Beifall begrüßt, Chamberlain, um selbst zu antworten. Einleitend wies er darauf hin, daß durch die gestrigen Erklärungen Edens und Cranbornes einig« Mißverständnisse entstanden seien. Er erkläre daher in Gegenwart Edens — der bei der Aussprache anwesend war —, daß er, Ehamberlain, sich nicht erinnere, von Eden se- mals und zu irgendeiner Zeit gehört zu haben, daß die Frage internationalen guten Glaubens ein Hindernis für Besprechungen mit Italien oder Deutschland sei. Chamberlain wird deutlich Der Liberale Sinclair unterbrach an dieser Stelle mit dem Bemerken» die Italiener sollten „erst einmal ihre Auiiandspropa- ganda «infiellen, und ihre Freiwillgen an, Spanien zurückziehen". Mit Gelassenheit franke Chamberlain zurück, worum Sinclair uichl gleich vertange, daß die Italiener auch Abessinien wieder verlassen sollten. Dle Vehauvkung, daß man erst Besprechungen aufnehmen könne, wenn derartige Verlangen erfüllt seien, sel Humbug. Auf diese Erklärung hin erhob sich eln ungeheurer Lärm im Unterhaus Die Regierungsparteien zollteu laul Beifall, während die Owmsition eifrig protestierte. Der Sprecher griff schließlich eln und v«rküudete: wenn die Regierung angegriffen werde, habe ihr Chef zumindest da. Recht, angehörl zu werden. Rach neuen Lärmszenen konnte Chamberlain endlich weitec- sprechen. Mik solchen Methoden, sagte er, komme man nicht weiter, wenn man wirklich Besprechungen wünsche, dürfe man keine derartigea Bedingungen im voran, festlegen. Dle Haltung der Opposition werde dadurch gekennzeichnet, daß e, für sie gewisse Volker gäbe, m» denen sie überhaupt nicht in Be sprechungen einlrelen wolle. AM« habe sogar behauptet, er, Chamberlain, sei jammernd zu Mussolini gegangen. Derartige Aeußerungen ließen ihn völlig kalt! (Brausender Beifall auf d«n Regierungrbänkeu.) Im übrigen köune er zur Beruhigung der Opposition mikteileu, daß die Beziehungen zu Frankreich durch Be sprechungen mik Italien nicht berührt würden. keine Selbsttäuschung über die Ohnmacht der Genfer Liga Auf die Frage «ine, marristischen Abgeordneten, warum Chamberlain nicht die „kollektive Stcherhel," erwähnt habe, erkundigte sich der Premierminister seiner««»,, wa» denn die Opposition eigentlich darunter verstehe. Ob denn irgend jemand glaube, daß dle Genfer Liga in ihrer heuttgen Zusammensetzung in der Lag« sei. so etwa, wie kollektive Sicherheit überhaupt zu gewähren. Man solle sich nicht selbst »Luschen und noch weniger dürfe man den kA- nen und schwachen Völkern vottäusch-n, daß sie durch dtt Genfer Liga geschützt würden, „wir wissen, daß nicht, dieser Art zu erwarten ist. Mau kanu aber nicht eftva «marken, daß eln Automobil im Rennen gewinn«, nachdem feine Zylinder nicht mehr funktionieren." Man könne auch oich« ."warten, daß d e Genfer Institution funktioniere, nachdem fast sede Großmacht sie ""l Mnflutz des „Dölkcrbundcs" entstehe nicht aus seiner Mitglie- derzahl,'sondern aus der Ucberzeugung seiner Mitglied«, daß er seiner Ausgabe gewachsen sei. Wenn er auch glaube, daß in Genf wichtige und wertvolle Aufgaben erfüllt werden könnten, so zwei fele er doch daran, daß die Liga jemals wirklich zu arbeiten in der Lage sein werde, solange ihre Grundsätze nominell auf der Auf erlegung. von Sanktionen oder der Anwendung von Gewalt gegen über einem Angriff beruhten. Heute mü se man klar verstehen, daß man die entsprechenden Genfer Artikel nicht anwenden könne und daß man nicht erwarten dürfe, sie überhaupt angewandt zu sehen. , Ehamberlain geißelte weiterhin die Haltung der Labour- Party, die alles verspreche und nichts halte. Sie befürwort« «in« Pol'"« die schließlich 'um Kriege führen müsse.
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