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Der sächsische Erzähler : 19.09.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193809195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19380919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19380919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1938
- Monat1938-09
- Tag1938-09-19
- Monat1938-09
- Jahr1938
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 19.09.1938
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«azeigeuprel,: Die 46 mm breite einspaltige MUNm«t«m«ll« 8 Rpt- Im Tertteil die SO mm breit« MUumeterzell« LS Rpf. Nachlag nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Unabhängige Zeitung für alle StSndein Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage — Druck und Verlag von Friedrich May in Bischofswerda — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. 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Der SächjWLrzMer bagekkrü DrAistßoDwerda IkukirH unö Ztmrsegend Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Tmühler ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Süutsbauptmannschaft zu Bautzen u. der Bürgermeister zu Bischofswerdau.Reuktrch(L)b«hördltcherfeitsbestimmteBlattu.eMhLttfemer die Bekanntmachungen de» Finanzamts zu Bischofswerda u. and. Behörden. Nr. 21V Montag, den IS. September 1938 93. Jahrgang t, die der Duce pug" in Trieft er hallende verbinden. geWtasW nennen möchte, s" LUN« Trieft. a«Sc unter andere« ttchecho-slowakis Brutale Drohung Prags „Wir find stark genug, um ganz Europa in einen Krieg hineinzuziehen Verfassung zum Teil außer Kraft " am Sonnabend ganzen Staate» auf die Dauer —.. ^erordentltche Maßnahme« beschlossen. Mit diesem Beschluß Werden zeitweilig gewisse bürgerliche Rechte, die durch bw Berfassungsurrund« leine Volksabstimmung. Darüber werben wir weder verhandeln noch überhaupt daran den. len. Und wenn wir unerschütterlich hinter unseren Gren- zen stehen und auf unserem Recht beharren werben, wird uns die ganze Welt helfen. Vielleicht find wir nicht stark ge. nug, Deutschland zu schlagen, aber wir find stark ge- nug, um ganz Europa in einen Krieg hinein, zuziehen" Mit diesem Bekenntnis läßt die Tschecho-Slowalei die MaSke fallen. Es wird jetzt offen zugegeben, daß man eS dar auf abgesehen hat, einen allgemeinen europäischen Konflikt heraufzubeschwören und skrupellos Europa in Brand zu stecken. Diese öffentliche Feststellung des Willens, „ganz Europa in einen Krieg hineinzuziehen", muß gerade in dem Augenblick, in dem alle Staatsmänner bemüht sind, die Lö sung der unhaltbar gewordenen Lage in der Tschecho-Slo- waket zur Erhaltung deS Friedens auf dem einzig möglichen Wege zu suchen, wie eins Brandfackel wirken. k friedlichem Wege zu beenden, dann werde dieser Schritt von der ganzen Welt begrüßt werden. Paris, 19. Sept. Auch die Pariser Montagblätter stehen ganz im Zeichen der französisch-englischen Besprechungen in London. Das erst kurz nach Mitternacht aus der englischen Hauptstadt übermittelte Kommuniquö wird an erster Stelle wiederaegeben. Starke Beachtung finden in den Zeitungen die eindeutigen Erklärungen Mussolinis, denen der Rundfunkerguß Hodzas angehängt wird, der jeden Gedanken eines Volksentscheides für unannehmbar erkläre. Angesichts der großen Zurückhaltung der britischen und der französischen Staatsmänner ergehen sich di« Blätter weiterhin in Vermutungen über den Inhalt der Londoner Besprechun gen. Fast einheitlich sprechen die Blätter da von, daß die sudeten deutschen Grenzbe zirke mit deutscher Mehrheit ans Reich abge treten werden sollen. „ „Trotz räumlicher Ferne ist Rom Euch nah, ist auf Euren Bergen, auf Eurem Meer, ist hier in allen Jahrhunderten, den verflossenen und den zukünftigen, mit seinem Gesetz, sei nen Waffen und seinem König." Jubelrufe umtosen -en Duce Immer wieder wird der Duce von den Beifallsrufen unterbrochen. Während Mussolini spricht, entrollt sich vor ihm auf dem Meere ein prachtvolles Bild. Langsam kommt ein grauer Stahlkoloß nach dem anderen über die blaue Fläche heran. Es sind die Torpedobootsgeschwader, die an der Mole anlegen. Als Mussolini von der Forderung nach Volksabstimmungen spricht, dröhnt ein neuer Beifallssturm auf. Der Satz Mussolinis, daß Italien selbstverständlich auf feiten jener stehe, die gegen Prag Stellung nehmen, wird von einem brausenden Jubel der Zustimmung begleitet. Die Deutschen rufen Mussolini in diesem Augenblick begeisterte Duce-Heil-, Duce-Heil-Rufe zu. Mussolini merkt es, er blickt zu den deutschen Gruppen herüber und grüßt sie besonders. Nachdem der Duce seine Rede beendet hat, bauert es minutenlang, bis die Jubelrufe sich legen. Immer wieder muß Mussolini auf der Rednertribüne erscheinen, keiner weicht von seinem Platz. Immer wieder wollen die Menschen ihren Duce sehen. Endlich legt sich der Begeisterungssturm, nachdem Mussolini sich zurückgezogen hat. In langen Kolon nen mit Musikkapellen durchziehen die Menschen in geschlos senen Zügen die Straßen. Volksabstimmungen! Es gibt im Leben der Völker Augenblicke, in denen die Männer, die sie leiten, vor ihrer Verantwortung nicht zu rückschrecken dürfen, sondern sie in vollem Umfange über nehmen müssen. Das, waS ich Euch jetzt sage, ist nicht nur von der Politik der Achse Rom—Berlin noch nur von den Freundschaftsgefühlen diktiert, die uns mit den Un gar n, mit -en P o l e n und anderen Nationalitäten in dem Staat, den man den Mosaikstaat Nr. 2 heißen könnte, verbinden. Was ich E«ch sage, ist -Mert Vvn einem Verantwortungs gefühl, das dH m»r als italienisch, da» ich europäisch nennen möchte. Wen« die von der Geschichte gestellten Pro- bleme «inen Grad stürmischer Komplikationen erreicht haben, dann drängt sich die einfachste, logischste und radikalste Lö- sung anf, die Lösung, die wir Faschisten die totalitäre heißen. Gegenüber dem Problem, das in diesen Tagen die Welt in Atem hält, hat die Löftmg nur einen Namen: BolkSav- sttmnmnge«! (Stärkster Beifall, anhaltende „Duce-, Duce-" und ,,Sieg-Heil"-Rufe). Volksabstimmungen für alle Na- tionautäten, die sie verlangen, für die Nationalitäten, die in jenen Staat -ineingezwungen wurde«, der die große Tsche- cho-Slowakei sein wollte «Nd sich heute in seiner ganzen organischen Haltlosigkeit offenbart. Man muß schnell handeln Aber es ist noch etwas anderes zu sagen: Nämlich, daß in einem bestimmten Augenblick die Ereignisse den rasenden Lauf einer Lawine annehmen, weshalb man schnell bündeln muß, wenn man Unordnungen und Komplikationen ver meiden will. Daß man schnell handeln muß, muß vom englischen Premierminister verstanden worden sein, der sich von Lon don nach München begab, da jede Verzögerung der Lösung nicht nur nichts üützt, sondern den fatalen Zusammenstoß bchimmt herbeiführt. Diese Lösung beginnt bereits trotz der Kampagne Mos kaus in dem Herzen der europäischen Völker Raum zu ge winnen. Italien hat seinen Platz gewählt! Wir wünschen ebenso ln diesen letzten Stunden, daß eine friedliche Lösung erreicht werde. Wir wünschen, daß, wenn sie nicht möglich ist, der eventuelle Konflikt begrenzt und lokalisiert werde. Wenn das aber nicht eintreten sollte «nd für oder wider Prag ein Aufmarsch universellen Charakters komme« sollte, dann muß man wisse«, daß der Platz Italiens bereits gewählt ist. Rassenfrage und Imperium Was die innere Politik anbelangt, so ist die Rassensrage das Problem der brennenden Aktualität. Auch aus diesem Gebiet werden wir die nötigen Lösungen schaffen. Jene, die glauben machen wollen, daß wir in dieser Frage einem Nach- ahmungstrieb oder, schlimmer noch, fremden Einflüsterun gen folgten, sind arme Narren, von denen wir nicht wissen, ob wir sie verachten oder bemitleiden sollen. Die Rassenfrage ist nicht urplötzlich aufgetaucht, wie jene glauben, die nach ihren Faulenzertraumen immer wieder aus dem Schlaf ge rüttelt werden. Das RassenproLlem steht mit der Eroberung -eS Imperiums in Zusammenhang. Die Geschichte lehrt unS, daß Imperien mit den Waffen erobert, aber mit dem Pre stige erhallen werden. Für dieses Prestige ist ein klares scharfes Rassenbewußtsein erforderlich, daS nicht nur Unter ¬ schiede, sondern auch die Ueberlegenheit (Superiorität) mit aller Deutlichkeit beiaht. Das Judenproblem ist also nichts anderes als ein Teil dieser Erscheinungen. Unsere Stellung ist durch diese unbestreitbaren Tatsachen bestimmt worden. Trotz unserer Politik der letzten 16 Jahre ist das Judentum der unversöhn liche Gegner des Faschismus. Was schließlich Euch Triester insbesondere angeht, so wird alles getan werden, um Euren Handelsplatz, den zwei ten Italiens, zu speisen und zu heben. Eure Betriebe und Eure Werften, die verdientermaßen Weltruf genießen, wer den zu arbeiten haben. Aber für uns Faschisten liegt die Quelle äller Dinge in der ewigen Kraft des Geistes und des halb bin ich stolz auf das Vorrecht, den zwei Jahrhunderte alten Traum Eurer Stadt wahrzumachen, die in wenigen Jahren ihre Universität haben soll. Nach diesen meinen Worten frage ich Euch, ist auch nur ein einziger italienischen Bluts und italienischen Sinnes unter Euch, der auch nur einen einzigen flüchtigen Augen blick an der Zukunft Eurer Stadt zweifeln könnte? (Begei sterte Zurufe). Dieser Stadt, die unter dem Symbol des Liktorenbündels steht, die Kühnheit, Zähigkeit, Expansion und Macht bedeutet. (Neue stürmische Nein-Rufe). Stimmen «ts Varis und London sm Mein, N! ftwnMM «NW IS Ns M In -en übrigen Mischgebieten Volksabstimmung DNB. London, 19. Sept. (Eig. Funkm.) Die englisch- ivolle Einigung über die Mittel und Wege erzielt worden sei, französischen Ministerbesprechungen stehen selbstverständlich im l wie man versuchen wolle, den tschechisch-deutschen Konflikt auf Mittelpunkt des Interesses der Londoner Blätter, die alle mit ''' Nachdruck hervorheben, daß der Gedankenaustausch zu einer vollen Uebereinstimmung geführt habe. Fast sämtliche Blätter sprechen die Erwartung aus, daß man jetzt an eine glatte Abtretungder Gebiete der Tschecho-Slowa« kei denke, in denen die deutsche Bevölkerung die große Mehrheit bildet, während man Volksab stimmungen in den anderen Mischgebieten abzuhalten gedenke. Die meisten Blätter geben in diesem Zu sammenhang schon durch die Aufmachung der Triester Rede Mussolinis Resonanz, wobei sie seine Worte über die Volks abstimmungen für alle Nationalitäten und Italiens Zusam mengehen mit Deutschland besonders hervorheben. Auffallend ist, wie sehr es die Blätter vermeiden, zu Hodzas Rundfunk fabeleien Stellung zu nehmen. Im Leitartikel drückt die „Times" ihre größte Befriedi gung über die Besprechungen aus. Sie sagt, wenn gestern DNB. Prag, 18. Sept. Die Betrachtungen der tschechi schen Presse zur augenblicklichen Situation sind außerge wöhnlich entschlossen und selbstsicher. Durchweg erfahren die Pläne zur Lösung der subetendeutschen Frage durch eine Volksabstimmung oder durch eine Abtrennung der deutschen Gebiete eine scharfe Ablehnung. , . Das „Pravo Lidu" vom 18. September schreibt: „Es gibt in den westlichen Demokratien Leute, die glauben, Latz fie hier in Len deutschen Gebieten eine Volksabstimmung zu- taffen könnten. Sie wissen allerdings auch, daß die tschecho slowakische Armee dieses Gebiet nie freiwillig ver- tasfen würde und versuchen daher, vorzuschlaaen, es möge in das sudetendeutsche Gebiet eine internationale Poli zei entsandt werden. Jeder weiß aber, was Las bedeuten würde: Den Anschluß an das Deutsche Reich, ein verstüm meltes Böhme» und früher oder später einen Krieg und das Ende der tschecho-slowakischen Sewständiakeit. Wir lassen aber keine internationale Polizei in die Republik.. Wir gestatten keinen Anschluß «nd Blutva- unter -en Gu-eten-eutschen geplant? M MA-SIMIN HW A SkMl Ausreisesperre für alle Männer Vis zu 59 Jahren gemN'MobW Tschecho-Zow^ alle Männer bis -um Alter von 5« Jahren gettnrrt ist, ohne von drei Monaten autz- datz Liese Verfügung verlautbart worden wäre, «us.den beschlossen. Mit db Zügen wurden sämtliche Reisenden im Alter unter So Iah- gewisse bürgerliche Rechte, die durch ise ^rfassungsurkunoe ren entfernt bzw. beim Uevertreten ter Grenze «»gehalten. garantiert find, aufgehoben bzw. beschränkt. Die Berard- Mussolini sordertVolksabstimmung Trieft, 18. September. I« einer Anspra, Sonntag auf dem große« „Platz ter Ein e Bevölkerung ter große« Hasenpatt hielt, kam tie Welt so in Ate« hall» . . spreche». Er vrantumrkte die Tschecho-Slowakei «S einen Mosaikstaat unb forderte radikalste Lösung ter tschecho-flowakischrn Fraae, indem er unter -em JmiA ter taufeadköpfigen Menge die Volks- abftimmung -er Subetendeutschen forderte. Mussolini begann seine Rede mit einem geschichtlichen Rückblick auf die Vergangenheit der Stadt Triest. Nachdem er die Wiedervereinigung des vis dahin zu Oesterreich- Ungarn gehörenden Triest mit Italien nach dem Weltkriege erwähnt hatte, kam er kurz auf die Bedeutung zu sprechen, die der Heimkehr Oesterreichs ins Deutsche Reich im Hinblick auf den Hafen und das Wirtschafts zentrum Triest -ukommen. Auf jene historischen Märztage anspielend, sagte der Duce* -Im März 1938 vollzog sich je ne» unaufhaltsame Ereignis, das sich schon seit 1878, wie Ihr alle wißt, abgezeichnet hat. Millionen von Menschen haben es gewollt! Niemand hat sich ihm widersetzt. Für Triest ist damit eine neue Lage entstanden. Es ist vereis die damit gestellten neuen Aufgaben anzupacken undzu meistern. Triest Weitz, daß die Geogra vH i e nicht eine Meinung ist und sich auf lange Sicht an jenen rächt, die sie dafür halten. .Triest zählt auf seine Kraft. Triest kann vor den neuen Auf gaben nicht kneifen) kneift nicht und wird niemals kneifen."
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