Der sächsische Erzähler : 22.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735960349-189705221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735960349-18970522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735960349-18970522
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1897
- Monat1897-05
- Tag1897-05-22
- Monat1897-05
- Jahr1897
-
1
-
2
-
3
-
4
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 22.05.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ho N Lo»«abend, rr«. Mai 1897. Aettetristische Aeilage zum sächsischen Erzähler. Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. HßH Dss -Lied --r Lssdmrth-. KD Giebt's einen edleren Beruf Wohl als den Ackerbau? — Im Herzen schlicht, treu seinem Ruf, Da sieht man doch, was man erschuf, In Feld und Flur und Au'! Frühmorgens, wenn der Thau noch fällt, Da zieht mit heit'rem Sinn Der Ackersmann auf seinem Feld, Das er mit Lust zur Saat bestellt, Die glatte Furche hin. Und wenn die junge Saat ersteht Und in die Aehren schießt, Der Erntesegen, heiß erfleht, Von Gottes Odem sanft durchweht, In reichen Wellen fließt; Wenn er die Pracht so vor sich hat, Das wohlbestellte Land, Die Aehce reift, das Herbstfest naht: Da trifft er Gott recht auf der That Mit Segen in der Hand. Mit seinem Segen, mild und frisch, Auf Feld und Flur erstreckt, Der Früchte herrliches Gemisch Und gleichsam einen großen Tisch Für's ganze Land gedeckt. Und Alt und Jung im ganzen Land Vergißt nun seine Noth, Und männlich preiset unfern Stand: Die Stütze für das Vaterland, Wird satt von unserm Brod. Da zieht wohl gern die Freude ein Und schwillt des Landmanns Brust, Ein jeder Stand hat seine Pein, Doch um des Lebens sich zu freu'», Auch jeder seine Lust! Die beide« Gräfinnen. Roman von R. Edmund Hahn. -(Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) 13. Kapitel. Einige Tage waren vergangen, Madeleine, die ein gastrisches Fieber hatte, durfte das Bett noch nicht verlassen und Ottomar fuhr, seinem Versprechen getreu, täglich zur bestimmten Zeit nach Passy, um dem Blinden vorzulesen. Das Lesen griff Ottomar nicht an, er fand sogar, daß es für den Styl eines Schrift stellers sehr bildend ist, wenn er einen anderen, größeren Schriftsteller laut liest, aber das Benehmen des Grafen Pcyronnet mißfiel dem jungen Poeten mit jedem Tage mehr. Es entfiel dem Grafen kein Wort, welcher ein Mann von Erziehung nicht gebrauchen darf, aber in seinem Ton, in seinen Geberden lag so viel Herrisches, Hochmüthiges, daß nur des Grafen Unglück Ottomar abhielt, ihm Einiges darüber zu sagen. An eine»» trüben, kühlen Nachmittag trat Ottomar in besonders heiterer Stimmung in die Villa Peyronnet. Er hatte in einer angesehenen deutschen Zeitung gelesen, daß ein nahmhafter deutscher Dichter einige von Ottomar's Gedichten vorzüglich übersetzt und in eine Auswahl der besten englischen, französischen und italienischen Litteratur ausgenommen habe. Diese auf richtige Anerkennung that ihm wohl, und mit raschen, elastischen Schritten ging er nach dem Zimmer des Grafen, von dem er wußte, daß er ihn erwarte. „Warum kommen sie unangemeldet?" fragte der Graf mit scharfer Stimme, ohne das im Französischen gebräuchliche Wort Monsieur hinzuzusetzen, wie es die Artigkeit erfordert. „Ich sah keinen Diener in der Vorhalle und wußte, daß Sie, Herr Graf, auf mein Kommen rechneten," erwiderte Ottomar. „Fangen Sie an zu lesen, Herr Pilger!" sprach der Graf gebieterisch. Jetzt war Ottomar's Geduld zu Ende, sein Ent schluß, sein Amt als Vorleser niederzulegen, sofort gefaßt. „Herr Graf, ich fürchte" — begann er, da bewegte sich die Portiere und über die Schwelle des Zimmers trat, in einfacher, geschmackvoller HauStracht, sie, die seit Monden Gesuchte, Heißersehnte, Angebetete. Mit anmuthigem Neigen des Hauptes erwiderte sie die tiefe, ehrerbietige Verbeugung Ottomar's, dann wandte sie sich zu dem Grafen und sagte mit süßer, etwas umflorter Stimme: „Verzeihung, wenn ich störe, Marie schreibt mir, daß heute einige Tonkünstlrr in ihrem Salon sein würden, sie ladet uns ein, den
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht