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Dresdner Journal : 15.01.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185301156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18530115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18530115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-01
- Tag1853-01-15
- Monat1853-01
- Jahr1853
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- Dresdner Journal : 15.01.1853
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26 Rgr., Il.üThle Dresdner Journal. 7 U. ual SBodra- l. IbLhlr. Prag:!, denbach ) Lharand, 7 Uhr. -- r Kbnait- 10 U. - irnbrrg: nd Zöblitz, : täglich plitz übn rg, übn r. der Wien, -rheit". Berantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. .V 12 Diese« Blatt erscheint mit Ausnahme de« Sonntag« täglich Abend« und ist durch all« Postaustalten zu beziehen. Sonnabend, den 15. Januar. Preis für da« Bterteljahr 1^ Thaler. Insertions-Gebühren für den Raum einer gespaltenen Zelle 1 Neugroschen. 1853 n rc. l Uhr zum lnmeldung egen Kar« ge1tlt»)f rtiee von s ^r. 3l. und brlle- l Hdckner, m RathS- Nr. 21, u. Holz- r gehörig. e. Durchl. Russir Noldnrr « Hau«: ikant aus v. Schdn- Pari«: , Bürger- z; Schu- Stadtralh nburger r Festung sw, Kfm. schnitz. Riesa und > Wiede- Greytown , k.sächs. >rl August ochter. — Hr. Ferd. . — Hrn. k;AugS- 9; Lon- lalliqueS I. 1851 den —; ützer —r :aten —. lldscheim a-Anhal i; Bree er IN ä. 18l; lilheln« L5E, n 2Mt. 80,15'; ^G.l do. G.; 'do. ladt-Obli- e«3^>"i> tzer ä 3°h st. Preuß. pz. Bank dor. raten 6^ c. Metal- >; !«34er j Iprok. ; Wien msterdam anier 49; L'/, bi« Amtlicher Theil. Bekanntmachung, die künftig durch Anweisungen auf Provinzialeassen zu leistenden Zahlungen der obern Staatskassen betreffend. Au thunlichster Einschränkung der Geld- Ein- und Ab sendungen wird von nun an die Einrichtung getroffen wer den, daß, für Rechnung der obern StaatScassen, Zahlungen von 1000 Thalern und darüber auch bei geeigneten Pco- vinjialcaffen, soweit e« deren Baarbestände zulassen, gegen darüber auf jene Cassen auSzustellende Zahlungsanweisungen der Finanzhauptcasse, erhoben und diese Anweisungen dann auf abzulieferndr Ueberschüsse an Geldes Statt in Zurech nung gebracht werden können. In einem solchen Falle wird von Seiten der Finanz- hauplcaffe, gleichzeitig mit Ausstellung der betreffenden Zahlungsanweisung, der bezogenen Lasse jedeSmal rin be sonderes hierüber zugehen. Es haben daher die mit Einlieferung der Ueberschüsse an die Finanzhauptcasse gewiesenen Recepturbehöcden und Cassenstellen, sobald ihnen derartige Anweisungen präsen- tirt werden, unverweilt dieselben mit einem Acceptations- vermerk zu versehen, falls sie aber die in Frage befangene Zahlung zu leisten nicht vermöchten, dies mit Angabe deS Grundes auf der Rückseite der bezüglichen Anweisung zu bemerken, im Uebrigrn aber der Finanzhauptcasse jede ge wünschte Auskunft wegen der bei ihnen zu solchem Ende verfügbaren Bestände auf Anlangen zu ertheilen. Solches wird zur dehufigrn Nachachtung der betreffenden Cassen- und RechnungSführer andurch bekannt gemacht. Dresden, am 10. Januar 1853. Finanzministerium. Behr. Brenig. Tage-geschichte. 06 Wien, 12. Januar. Der neueste Ausweis der privtlegirlen österreichische^. AallavaUmnk tüelel »teder een« namhaft« Verminderung deS Banknotenumlaufes, diesmal von 4 Millionen in runder Summe. Man sieht hiermit durch die Thal bekräftigt, waS der Herr Bankgouverneur in seinem Vortrage am 10. d. M. hervorhod, daß nämlich, um daS große Ziel der definitiven Regelung deS österreichi schen Geldwesens zu erreichen, die der Banknotenausgabe vorsätzlich gesteckte Grenze auf daS Strengste einzuhalten beschlossen worden war. Daß die Bank nicht unterließ, der Entwickelung und den Folgen der Geldklemme ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden und namentlich die ansehn lichen Rückzahlungen auS dem letzten StaatSanlehrn be nutzte, um daS EScomptegeschäst zu erleichtern, ist eben so bekannt als unleugbar gewiß ist, daß die Dirrction der Bank den richtigen Grundsätzen huldigt, wenn sie die all- mälige Beschränkung der Notencirculation ohne Uebersturz, ohne Anwendung heroischer Mittel als die vorzüglichste, ihrerseits zur Erreichung deS gemeinsamen Zieles geeignete Thätigkeit bezeichnet. Andere Mittel würden entweder gar nicht dazu führen oder wohl gar das Gegentheil der be absichtigten Wirkung hervorbringen. Daß jedoch die Na tionaldank keineswegs verabsäumt hat, neben der so be trächtlichen Verminderung der Banknotencirculation auch auf die Vermehrung deS BaarfondS angemessenen Bedacht zu nehmen, ergiebt sich aus einer comdinirten Zusammen stellung der im letztabgewichenen Jahre erschienenen Bank ausweise. ES wird auch dieses Umstandes in dem ungezo genen Vorträge deS Herrn Gouverneurs Erwähnung ge- than, und wenn sich der Baarfond nicht in außerordent lichem Maße vermehrt hat, so ist dieü immerhin nützlicher, als wenn die Vermehrung infolge künstlicher und gewagter Mittel stattgefunden hätte. Wir waren in der letzten Zeit Zeugen einer bedeutenden Schwankung in den Coursen der Fonds, aber auch der edlen Metalle und Devisen. Bereits gestern zeigte sich die Rückkehr zum Bessern, Silber ward zu 8, London zu 10,33 notirt, und wir glauben uns der Hoffnung hingeben zu dürfen, rS werde sich die Tendenz zum Fallen deS Agios weit eher mit Entschiedenheit als zum Gegentheile behaupten. Wir sind der Meinung, daß insbesondere der Jahreswechsel, wo zahllose Geschäfte der verschiedensten Gattung zum Abschlüsse und zur dieSfälli- gen Ausgleichung gebracht, andere dagegen frisch angeknüpft werden, am wesentlichsten zu jener Schwankung beigetragen habe. Wenn eine besondere Nachfrage um Geld und De visen entsteht, ist sowohl ein LoSschlagen der Fonds als ein Steigen der Valuten und Comptanlen durch die Umstände erklärbar, während weiterhin alle Wahrscheinlichkeit dafür spricht, daß nach dem Verstreichen eines schwierigen Zeit punktes, und als solchen muß man den Beginn eines neuen JahreS jedenfalls gelten lassen, daS befriedigende frühere Gleichgewicht sich wieder herstellt und die wohl augenblick lich verschiebbaren, aber keinesfalls zu beseitigenden Be dingungen der vortheilhaften finanziellen Lage der Gegen wart den Ausschlag geben. Wien, 12. Januar. (W. Bl.) Heute war bei Ihrer K. K. Hoheit Frau Erzherzogin Sophie der zweite Kam merball unter Anwohnung Sr. Majestät deS Kaisers und der sämmllichen hier weilenden Glieder deS allerhöchsten HofeS. Unter den zahlreichen Gästen auS den hohen Kreisen der Gesellschaft war auch der kaiserlich französische Ge sandte, Herr de la Cour, erschienen. — Den Grundent- lastungScommissionen ist eine höhere Weisung zugekommen, damit daS Geschäft der Grundentlastung mit aller Thätig keit fortgesetzt werde, um dasselbe dem baldigsten Abschlüsse zuführen zu können. — Für den im nächsten Monate statt findenden deutsch-österreichischen Lelegraphencongreß sind eine Masse von Anträgen zur Verbandlung vorbereitet. Man weis'» eine Reihe von circa 10U diversen Gegenständen nach, darunter ist auch der Antrag wegen Herabsetzung der Tele graphengebühren. — Der k. k. BundeStagSpräsidialgesandte, Herr Baron Prokesch-Osten, wird sich nächster Tage nach Frankfurt auf seinen Posten begeben. — (W. A ) Mit Allerhöchster Entschließung vom 22. Drcember v. I. ist dem Professor Or. Georg Philipps, in Anerkennung seiner Verdienste um die Wissenschaft, der Titel und Charakter eines' k. k. Hofrathes mit Nachsicht der Taxen verliehen worden. Triest, 12. Januar. Heute Morgen ist der Lloyd- dampfer „Stadion" mit 6 Reisenden und der ostindischen Post von Alexandrien direkt in 110 Stunden hier ein gelangt. Derselbe bringt Briefe und Zeitungen auS Bom bay vom 17. December (vergl. unten), aus Calcurta vom 7. December, aus Canton vom 28. November. Berlin, 12. Januar. (St. A.) Se. Maj. der König haben Allergnädigst geruht: am heutigen Tage den von Sr. Maj. dem Kaiser der Franzosen in seiner Eigenschaft als außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mi nister an Allerhöchstdero Hoflager bestätigten Baron v. Va- renneS im königl. Schlosse Hierselbst in einer Privataudienz zu empfangen und das neue kaiserl. Beglaubigungsschreiben für denselben von ihm entgegenzunehmen. — 13. Januar. (N-Pr. A.) Gestern Abend fand in den Paradekammern, der Bildergalerie und dem Weißen Saale deS königl. Schlosse- daS erste diesjährige große Hoffest, cour en robe und Concert statt. — AuS Rücksicht für den noch immer erkrankten Minister v. d. Heydt traten gestern Abend die in der Aollfrage betheiligten Minister und deren betreffende Räthe im Handelsministerium zu ihrer Berathung zusammen. — Es ist eine bemerkenSwerthe Thatsache, daß seit der Anwesenheit Sr. Maj. des Kaisers von Oestere reich in hiesiger Residenz der Handel in österreichischen StaatSpapieren an hiesiger Börse, wo sie vorher fast gan- unbeachtet geblieben waren, wiederum eine sehr bedeutendz Ausdehnung gewonnen und deren CourS hi« seitdem einen Aufschwung von etwa 8 Procent erfahren hat. — Die „N. Pr. Z." schreibt: Es läßt sich erwarten, daß in der zweiten Kammer bei den nächsten, namentlich den die Aufhebung der Gemeindeordnung vom Jahre 1850 berührenden Verhandlungen durch die Klärung der Partei verhältnisse sich daS numerische Uebergewicht auf die Seite der Regierung neigen und wenigstens eine Einigung dar über sich herauSbilden würde, daß die Aufhebung jener Ge meindeordnung ausgesprochen wird. Etwas Weiteres liegt über die Erfordernisse deS Augenblicks hinaus; auch würde bei den vielen nicht versöhndaren Divergenzen in den Par teien die Verhandlung über positive neue Gesetze, welche diese unbeweinte Lücke auSzufüllen bestimmt sein möchten, kaum ein mehr alS compromissarischeS Resultat erzielen. — (Pr. A.) Auf die von dem Gemeinderathe an die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften gesendeten Glück- wünschungSschreiden zum Jahresanfang sind nun ebenfalls Antworten eingegangen. Köln, 12. Januar. (K. A.) Sichern, Vernehmen nach haben Bürgermeister, Beigeordnete und Gemeindeverocdnete unserer Stadt, die augenblicklich in der zweiten Kammer nicht vertreten ist, sich an deS Herrn Ministers des Innern Excellenz mit einem in rheinisch-freimüthiger, bündiger und kräftiger Sprache verfaßten Gesuche um Beibehaltung der Gemeindeordnung von 1850 gewandt. Düsseldorf, 12. Januar. (Düff. A.) So eben geht unS die verbürgte Nachricht zu, daß Se. Excellenz der Herr Minister für Handel und Gewerbe durch den Telegraphen dir Dirrction der Aachen-Düsseldorfer Eisenbahn aufgefor- drrt Hahr, all« Borkehruwgrn dahin zu treffen, daß schon vom Freitag, den 14. d. M. ab, die Eröffnung der genann ten Bahn jeden Augenblick stattfinden könne. München, 11. Januar. (N. M. Z.) Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident Or. v. d. Pfordten hat heute auch das Portefeuille des StaatsministeciumS deS Handels und der öffentlichen Arbeiten wieder übernommen. — Bezüglich der Cöster-Conradischen Duellangelezenheit sind uns neuere Nachrichten zugekommen, denen zufolge Herr Conradi von der Justizbehörde in Ulm alsbald nach seiner Verhaftung wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, nachdem er eine ent sprechende Summe als Caulion hinterlegt hatte. , Stuttgart, 10. Januar. (Fr. I.) Gestern sand eine erhebende Feier in dem Katharinenhospital statt. Es ist bekannt, was Württemberg, namentlich in den Jahren der Hungersnolh von 1816 und 1817, der Königin Katharina, der ersten Gemahlin deS jetzigen Königs, zu verdanken hatte. Gestern waren rS 34 Jahre, daß sie ein früher Tod von dieser Welt abgerufen und daS ganze Land in Trauer ver setzt hatte. Außer den vielen, von ihr ins Leben gerufenen wohlthätigen Anstalten hatte sie auch den Gedanken zu Ausführung anderer gefaßt; darunter den zu Anlegung eines allgemeinen Krankenhauses in hiesiger Stadt. Dieser Gedanke ging nicht verloren, sondern ward auf Anregung und mit großer Unterstützung des Königs von ihm, dem Staate, der Stadt und vielen Einzelnen ausgeführt und so zur Erinnerung an die große und edle Wohltäterin das Katharinenhospital gegründet, eine der besten Anstalten dieser Art, die auch über Württemberg hinaus sich eines ehrenden Feuilleton. Landwirthschaft in Nordamerika. (Fortsetzung.) Ich habe gefunden, daß die einzige Art und Weise, fich der Arbeiter auf ein Jahr zu versichern, darin besteht, daß man sie z. B. im Winter, wo weniger landwirthschaftliche Geschäfte be trüben werden und eher Ueberfluß als Mangel an Arbeits kräften vorhanden ist, einen Monat auf Probe nimmt und sie dann auf rin Jahr miethet, unter der Bedingung, daß man ihnen zu Ende jede« Monat» bloß die Hälfte ihre» Lohne« und nach Ablauf de« Jahre« da« Uebrige mit zehn Procent Interessen für die Dauer der Zeit au«zahlt, daß sie hingegen alle Ansprüche auf die zurückbehaltrnen Gelder aufgeben, wenn sie vor der Zeit den Dienst verlassen. Daß dergleichen Contracte schriftlich gemacht werden müssen, versteht fich von selbst, weil dir Zuverlässigkeit unserer Lanv«leute sich hier so außerordentlich sonderbar gestaltet, daß rin blo« mündlichr« Versprrchrn al« nicht gegen den Vor- theil bindend betrachtet wird. An dieser Verworfenheit der meisten Arbeiter find freilich theil« manche Arbeitsgeber schuld, welche jene durch die Versicherung, daß hier ein freie« Land und da« Versprechen nicht bindend sei, in ihre eigenen Dienste zu verlocken oder irgend einen Nachbar durch Entfernung und Aufhetzung seiner Leute in Verlegenheit zu bringen suchen, «heil« aber auch liederliche« Gesindel, welche« fich über da« Gedeihen ordrntlicher Arbeiter ärgert und diese ebenfalls dem Mangel und der Noth prei-zugeben wünscht. Dir Frechheit und Unverschämtheit, womit Dienstlrute hier ihre Verpflichtungen verletzen, und gleichwohl dasselbe Vergehen, von einem Arbeitgeber begangen, al« dir empörendste Schlechtigkeit rügen, grenzt wirklich an da« Un glaubliche. Sie halten alle« ihren Vortheil Begünstigende für erlaubt und recht, alle an sie gemachten Ansprüche hingegen für Bedrückung. Den Begriff von Freiheit und Gleichheit begreifen nur wenige der ersten Generation der ungebildeten Einwanderer; unter Freiheit verstehen sie Zügellosigkeit, da« Recht, sich auf Kosten Anderer möglichst zu pflegen und zu bereichern, sie zu betrügen und fich selbst so viel al« möglich Vortheil« zu er- schleichen und zu erzwingen, unter Gleichheit die Gelegenheit, sich gegen alle Diejenigen frech, grob und ungeschliffen benehmen zu können, welche ihnen an Bildung und Tugend über legen find und vor welchen sie in Europa nie etwa« Andere« al« die höchste Achtung zu äußern Veranlassung gefunden haben würden. Da« unerhört freche und betrügerische Betragen eine« großen Theile« der Einwanderer verbittert und erschwert ehrlichen und gebildeten Leuten da« Leben hier außerordentlich und wirft in den Augen der Eingebornen einen schlimmen Schein auf die ganze deutsche und irische Nation. Ich muß Dir gestehen, ich bin selbst erstaunt gewesen über die große Anzahl schlechter Subjekte, welche man hier unter seinen lieben Landsleuten trifft, und habe mein Vertrauen in deutsche Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit schon mit bedeutenden Verlusten und Verdrießlichkeiten gebüßt. Ich glaube nicht zu viel zu sagen, wenn ich Dir versichere, daß ich hier in sech« Monaten unter Land-leuten eine größere Anzahl Be trüger, Schwindler, Lügner, Diebe, Säufer, Grobiane, Industrie ritter, Klopffechter ,c. getroffen habe, al« während meiner ganzen Lebenszeit in Deutschland, in Zuchthäusern «»«genommen. In den Worten: „Hier ist eine freie Landschaft" findet jeder Lump eine Entschuldigung für die Befriedigung seiner Begierden und Leidenschaften, und wer der Stärkere oder Bestbewaffnete zu sein glaubt, bedroht den Andern mit Gewalt oder überhäuft ihn mit Beleidigungen. Man ist nicht selten gezwungen, sich auf seine Kraft oder Flinte zu verlassen, um sein Recht und sein Eigenthum zu schützen, und ist nur dann vor mörderischen An griffen oder gröblichen Beleidigungen sicher, wenn man fich den Ruf eine« handfesten Manne«, guten Schützen und überhaupt eine« Solchen erworben hat, den man nicht ungestraft beleidigen darf. Hast Du denselben erlange, so werden alle Diejenigen, welche Dir vergeblich durch Furcht allerlei Voriheile abzuzwmgen suchten, Dir al« einen Tyrannen, Hitzkopf, Aristokraten rc. einen schlimmen Namen zu machen und ordentliche Arbeirsleuie von Deinen Diensten abzuhalten suchen, denn die Blutsauger können Dir e« nicht vergeben, wenn Du Dich von ihnen bloS halb ruinirrn läßt. Zn dem Vorhergehenden habe ich Dir einen schwachen Begriff von den Mühen und Aergerniffen, welche man hier durch das Bedürfniß ungebildeter Arbeiter sich zuzieht, zu verschaffen gesucht, laß un« daher einigermaßen die Unkosten für dieselben in An schlag bringen, um zu beweisen, daß ihre Hilfe nicht sehr vortheil« bringend sein kann. Ein Farmarbeiter gewöhnlichen Schlage«, welcher die hiesigen Beschäftigungen erst noch erlernen muß. erhält vom April bi« Ende Ociobrr monatlich neun bi« zehn, während de« Winter« sieben bi- acht Dollar, nebst freier Wohnung, Kost und Wäsche. Ein mit den hier üblichen Arbeiten schon bekannter und fleißiger Mann verdient da« ganze Jahr über monatlich zehn oder während der Sommermonate zwölf bi« dreizehn Dollar«.
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